Kapitel 47
Ein glückliches Lächeln zierte meine rosanen Lippen, während ich auf der Wiese saß und Thorin beobachtete. Es war Sommer und wir waren in einem Wald. Auf einer kleinen Lichtung hatten wir es uns gemütlich gemacht, mit einer Decke und Kleinigkeiten zu essen. Der Krieg war vorbei, der Erebor unser und mein Vater hatte sich mit Thorin ausgesprochen und versöhnt. Mir konnte es nicht besser ergehen und seit zwei Jahren waren wir stolze Eltern von einem Jungen und einem Mädchen.
"Wollen wir deine Eltern morgen mitnehmen? Ich glaube sie würden ihre Enkel sehr gerne nochmal sehen?", fragte mich mein Mann gerade und lächelte sanft, als ein lauter spitzer Schrei durch den Wald und über die Lichtung zu hören war. Binnen weniger Sekunden stand ich aufrecht und rief nach meinen Kindern. Wenige Sekunden später kamen die beiden aus dem Wald gerannt, doch waren sie nicht alleine. Ihnen folgten zwei Männer auf großen, schwarzen Pferden und holten sie rasch ein.
"Lasst sie in Ruhe!", schrie ich, besorgt um meine Kinder. Doch die Männer hörten nicht auf mich und so zogen Thorin und ich unsere Schwerter und rannten unseren Kleinen entgegen.
"Mami", schrie die Kleine, stolperte und fiel hin. Dabei schrabbte sie ihr Knie auf und fing an zu weinen. Auch mein Sohn fiel hin, doch bevor sie aufstehen konnten, hatten die beiden Männer sie an den Kragen ihrer Kleidung gepackt und hochgezogen. Wehrlos wanden sie sich in den Armen der beiden, doch half es nichts.
Achtlos hatten Thorin und ich dagestanden, weshalb wir plötzlich selbst von hinten ergriffen wurden und man uns die Arme auf den Rücken drehte.
"Was wollt ihr von uns?", fragte Thorin wütend und trat nach dem Mann, der ihn festhielt.
"Eure Frau, die Wächterin. Und eure Tochter, da sie diese Gabe erbte", erklärte einer der Männer, der der meinen Sohn in den Armen hielt. Er zog eine kleine Klinge aus seinem Mantel, legte sie an den Hals meines Sohnes und zog durch.
Verzweifelt schrie ich auf und sank zu Boden.
"Mein Sohn", schrie ich und brach in Tränen aus.
"Mein kleiner Junge", wimmerte ich, zitterte und wurde von dem Mann wieder auf die Beine gezogen.
"Ihn brauchen wir auch nicht", meinte der Mann und ließ den toten Körper meines Sohnes auf den Boden fallen.
"Ich liebe dich Leonie", flüsterte Thorin, mein Kopf schoss in seine Richtung, doch ich sah nur noch wie sein lebloser Körper nach vorne auf den Boden zusauste und dort aufschlug.
"Nein", schluchzte ich, wand mich in dem Griff des Mannes, doch es half nichts. Er war zu stark!
"Thorin!", schrie ich aus Leibeskräften, als ich plötzlich auch eine Hand auf meinem Mund spürte.
Ich riss meine Augen auf und wollte schreien, doch es befand sich tatsächlich eine Hand auf meinem Mund. Schweißgebadet von meinem Albtraum lag ich schwer atmend auf meinem Bett und versuchte mich zu beruhigen.
Die Kälte des Metalles der Klinge, die an meinen Hals gedrückt wurde. Ich musste schlucken und starrte den Mann, den ich in der Dunkelheit nur schemenhaft erkannte, ängstlich an.
"Nicht schreien", ordnete er mir leise, aber deutlich, dass er es ernst meinte. Ich nickte starr vor Angst und schrie tatsächlich nicht als er langsam seine Hand entfernte. Der Mann drückte mir weiterhin die Klinge an den Hals während er die Decke weg schob.
"Aufstehen", ordnete der Mann an, ich tat es ohne Widerrede. Große Angst breitete sich in mir aus, Angst, dass er mir oder meinen Kindern etwas antun würde, wie auch in meinem Traum. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als er mir die Klinge in den Rücken pieckste und mich zur Balkontür dirigierte.
Noch einmal sah ich zurück zu meinem Bett und schweifte dabei mit den Augen auch an dem Stuhl vorbei, auf dem Elladan saß. Doch zu meiner großen Überraschung war er lebendig und wach. Erschrocken schaute er hinterher wie der Mann mich weiter zum Balkon führte und dort angekommen auf eine Leiter zeigte.
"Kletter da runter und wehe du schreist! Dann lebt dein Kind nicht mehr lange", warnte er grimmig. Ich nickte hastig und begann damit die Leiter herunterzuklettern. Noch schnell warf ich einen unauffälligen Blick auf Elladan, der so schlau war, sitzen zu bleiben und nicht zu riskieren, dass ich getötet werden würde.
Unten wurde ich bereits von einem weiterem grimmig schauendem Mann erwartet, der seinen Partner nur fassungslos anstarrte.
"Du hast sie bei Bewusstsein gelassen? Bist du denn bescheuert! Sie kann doch so schreien", keifte er diesen an, seufzte und griff nach meinem Arm. Panisch schaute ich in seine Augen, als ich auch schon einen harten Schlag auf dem Hinterkopf verspürte und alles um mich herum schwarz wurde.
Regungslos sackte ich in mir zusammen, wurde aber von meinem Entführer aufgefangen, bevor ich auf dem Boden aufschlagen konnte.
"Immer muss ich mit diesen Schwachköpfen arbeiten", murrte der Mann, warf mich über seine Schulter und schlich zurück zur großen Mauer, die den Palast umgab. Eine Leiter hing über die Mauer und jetzt kletterten die beiden auch dort hinüber und verschwanden in den dunklen Wald.
Elladan hatte noch einige Minuten mit angehaltenem Atem auf dem Stuhl gesessen. Jetzt da er sich sicher war, dass die Männer mit mir weit genug weg waren, sprang er auf und rannte auf die Tür zu.
"Los holt den König sofort! Die Prinzessin ist weg", schrie Elladan völlig verzweifelt und rannte selbst los zu den Gemächern seines Vaters. Dort angekommen stürmte er einfach in den Raum, ohne vorher nachzudenken, dass er möglicherweise stören könnte.
"Elladan", rief Elrond völlig überrascht und löste sich von seiner Frau Celebrian, die ihren Sohn genauso fassungslos anstarrte wie der seine Eltern.
"Tut mir Leid", stammelte er und drehte sich augenblicklich um, da er seine Mutter so nicht sehen wollte.
"Leonie ist verschwunden. Sie wurde entführt, ich hab es gesehen", haspelte Elladan, denn er machte sich wirklich Sorgen um mich.
"Was sagst du da? Leonie wurde entführt?", fragte sein Vater erschrocken und stand schleunigst auf.
"Entschuldige meleth nín (meine Liebe) ", flüsterte er zu seiner Frau und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann kam er schleunigst auf seinen Sohn zu und schob diesen ohne ein Wort zu sagen aus dem Zimmer.
"Ada ich...", begann Elladan nach einiger Zeit, doch augenblicklich unterbrach ihn sein Vater.
"Es gibt jetzt wichtigeres als das was du gesehen hast. Ich wünsche mir nur, dass du das nächste Mal anklopst, bevor du in das Zimmer stürmst", sagte Herr Elrond und lief geschwind durch die Gänge zu meinem Zimmer.
"In Ordnung Ada. Das werde ich, versprochen", meinte Elladan und folgte seinem Vater schnell zurück zu meinem Zimmer. Gerade als sie es betreten hatten, hörten sie wie Thranduil näher kam, denn seine Schritte konnte man immer erkennen.
"Was ist passiert? Warum werde ich mitten in der Nacht gerufen?", fragte Thranduil genervt und ignorierte die Wachen vor der Tür.
"Nicht nur ihr", erwiderte Elrond und trat zu seinem Freund.
"Mein Sohn sah wie deine Tochter entführt wurde", wiederholte Elrond was Elladan ihm zuvor berichtet hatte.
"Was?", fragte Thranduil geschockt und lief an dem Herrn von Bruchtal vorbei zu meinem Bett, doch es stand nur leer vor ihm.
"Was ist passiert Elladan?", fragte Thranduil leise mit brüchiger Stimme.
"Leonie bat mich heute Nacht hier zu bleiben. Sie vertraut mir mehf als den Wachen und so blieb ich und setzte mich auf den Stuhl dort. Ich musste eingenickt sein, denn als ich erwachte, hielt ein Mensch eine Klinge an Leonies Hals. Ich hätte ihn töten können, doch eher hätte er die getötet. Leonie weiß, dass ich es bemerkt habe und sobald der Mensch weg war, bin ich hoch und habe nach Euch rufen lassen", erklärte Elladan hastig das Geschehen der gestrigen Nacht.
Thranduil lief sofort auf den Balkon und sah dort die Leiter stehen. Fußabdrücke befanden sich in dem Bett unten vor meinem Fenster und auch die Leiter über der Mauer sah der Elbenkönig im Wind flattern.
"Das darf doch wohl nicht wahr sein", knurrte Thranduil und krallte die Finger um das Geländer des Balkons.
"Wachen!", schrie er und man hörte die Verzweiflung in seiner Stimme.
"Ja aran nín (mein König)?", fragte die erste, die in den Raum gestürzt kam. Thranduils Befehl war kurz und knapp, aber mit solch einer Verbissenheit, dass die Wache erschrocken zusammenzuckte und nur nickend verschwand.
"FINDET....MEINE....TOCHTER!"
Hey ^-^
Bitte schaut doch mal bei meiner neuen Tolkien FF vorbei ^-^ sie heißt 'Who you truly are' und ich denke ihr werdet es nicht bereuen wenigstens kurz reinzulesen. Vielleicht gefällt sie euch ja auch ^-^
Wuhu endlich Ferien *-*
Laura
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