Kapitel 28
"Wo ist unser Hobbit?", fragte plötzlich Dwalin und jeder blieb stehen und schaute sich um.
"Wo ist Bilbo?", fragte Dwalin weiter und wir alle begannen den kleinen Hobbit zu suchen.
"Hier ist er", rief plötzlich jemand, der an der Felskante kniete und nach unten zeigte. Und tatsächlich! Dort hing Bilbo mit einer Hand am Felsen und klammerte sich verzweifelt daran fest. Panisch blickte er zu uns nach oben und der erste Zwerg lehnte sich schon über die Felskante.
"Greif meine Hand!", schrie er und streckte den Arm aus, dich Bilbo erreichte ihn nicht. Ich knuffte Thorin mit meinem gesunden Arm in die Seite und zuerst schaute er mich verwirrt an.
"Hilf ihm", flüsterte ich leise und endlich schien Thorin zu begreifen und ging nach vorne zur Klippe. Gerade noch rechtzeitig, denn mit einem Aufquietschem rutschte Bilbo nach unten, konnte sich aber an einem weiterem Felsvorsprung festhalten.
Thorin hangelte sich zu ihm herunter, packte ihn und beförderte ihn irgendwie nach oben, wo er von Kili auf den Felsvorsprung gezogen wurde und erleichtert gegen die Wand gelehnt die Augen schloss und tief durchatmete.
Thorin wollte gerade gerade auch wieder nach oben klettern, als er auch den Halt verlor. Ich schrie kurz auf, als Dwalin Thorin auch schon zu packen bekam und ihn zurück nach oben zog, wo ich erstmal seine Hand in meine gesunde legte.
"Wir hätten fast unseren Meisterdieb verloren", meinte jemand, den ich gerade nicht erkannte, weil ich Thorin anschaute und Dreck von seiner Wange wischte.
"Er ist verloren, seitdem wir das Auenland verlassen haben", meinte Thorin kalt und drehte sich ruckartig um. Er griff nach meinem Arm und flüsterte ein leises 'Komm', bevor er von einem schmerzvollem Aufschrei meinerseits unterbrochen wurde. Verwirrt und leicht erschrocken fuhr er zu mir herum, während sich auch die anderen an mich wandten.
"Was ist los?", fragte Thorin erschrocken und sah die ersten Tränen in meinen blauen Augen glitzern.
"Du hast am falschen Arm gezogen", flüsterte ich und schniefte leise.
"D-das tut mir unendlich Leid, Leonie", stammelte Thorin schnell, nahm meine andere Hand und zog mich an dieser langsam in Richtung Höhle.
Wir waren zwei der ersten in der Höhle und schauten uns im Dunkeln um.
"Durchschaut die Höhle. Höhlen im Gebirge sind selten unbewohnt", ordnete Thorin an und sofort machten such Dwalin und sein Bruder Balin daran auch die hinteren Ecken der Höhle zu durchsuchen.
"So jetzt erstmal ein Feuer", meinte Gloin voller Tatendrang und grinste breit.
"Nein kein Feuer heute Nacht. Wir stellen Wachen auf, Bofur du beginnst", ordnete er auch noch an, bevor er sich an mich wand.
"Und wir schauen jetzt mal nach deiner Schulter", flüsterte Thorin sanft und führte mich zu einer Nische in einer Wand.
"Oin kommst du bitte!", bat Thorin während ich mich langsam zu Boden sinken ließ, während mein Rücken an der kalten Steinwand gelehnt war. Oin folgte der Aufforderung seines Königs und kam auf uns zu, während die anderen ihre Nachlager fertig machten.
"Was gibt es denn?", fragte Oin und blickte mir ins bleiche Gesicht.
"Leonie hat sich vorhin die Schulter verletzt. Würdest du bitte danach schauen!", bat Thorin und deutete auf mich herab, bevor er sich neben mich kniete und sanft lächelte.
"Aber klar doch", versicherte Oin und kniete sich ebenfalls neben mich hin, er jedoch auf der Seite mit der kaputten Schulter. Ich versuchte zu lächeln, aber es kam nicht mehr als ein schiefes Grinsen über meine Lippen.
"Kannst du den Arm ohne große Schmerzen bewegen?", fragte Oin und sofort schüttelte ich den Kopf und biss mir auf die Unterlippe.
"Wie ist das?", fragte Oin und drückte auf eine Stelle an meinem Oberarm. Ich zuckte mit der gesunden Schulter, weil ich nichts merkte.
"Und wie ist es hier?", fragte er und drückte etwas weiter oben in meine Haut. Ich zog scharf die Luft zwischen zusammengebissenen Zähnen ein und natürlich merkten Thorin und Oin dies. Thorin griff nach meiner anderen Hand und drückte sie aufmunternd. Er stand mir zur Seite, was ich wundervoll fand.
"Ich muss die Wunde sehen. Könntest du deinen Arm irgendwie aus dem Pullover bekommen?", fragte Oin und konnte sich die Antwort fast denken.
"Dann müssen wir den Stoff eben wegschneiden!", meinte der Zwerg vor mir und erst jetzt riss ich die Augen auf.
"Nein warte. Ich versuche es mal", stammelte ich leise und tatsächlich lässt er mich machen. Ich versuchte vorsichtig meinen Arm ein wenig anzuheben und tatsächlich schaffte ich es und zog kurz darauf meinen Ärmel ein wenig nach unten. Es schmerzte fürchterlich, aber ich biss die Zähne fest zusammen und zog weiter den Ärmel von meinem Arm.
Ich war nicht jemand, der bei so einer Verletzung gleich schreiend und heulend am Boden lag, wie es jetzt wahrscheinlich schon fast jedes Mädchen getan hätte. Langsam zog ich den Stoff von meiner Schulter und entblößte diese. Thorin stoppte mich aber bevor ich mehr als nötig tat, indem er eine Hand auf meine gesunde Schulter legte.
"Das reicht vorerst, Leonie", meinte da auch schon Oin und ich ließ erleichtert die Luft aus meiner Lunge entweichen. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich sie die ganze Zeit angehalten hatte. Ich wollte mir meine eigene Schulter gar nicht erst anschauen, aber dann siegte doch die Neugier und ich drehte mein Gesicht weg von Thorin zu meiner anderen Schulter. Erschrocken schnappte ich nach Luft.
Meine ganze Schulter war blau und grün, bis zu den Schlüsselbeinen und auch ein wenig darüber hinaus. Hinten konnte ich nicht sehen wie weit es ging. Die Hälfte meines Oberarms war auch schon blau geworden, wie Oin feststellte, als er meinen Ärmel noch ein Stück nach unten schob.
"Der Ärmel muss ganz weg", meinte Oin und sah mich mitleidig an. Ich nickte nur tapfer und biss die Zähne aufeinander.
"Beweg dich nicht. Ich mach das schon", flüsterte der Zwerg, griffnach dem Stoff und zog ihn weiter nach unten. Es tat höllisch weh und mir traten doch die Tränen in die Augen, gegen die ich nichts machrn konnte.
"Schau mich an", bat Thorin leise und ich tat es. Ich schaute direkt in seine himmelblauen Augen und sein Gesicht. Die Haare klebten ihm immer noch nass im Gesicht und einzelne Strähnen waren nach vorne gefallen. Schwach begann ich zu lächeln, als Oin meinen Arm aus dem Ärmel bugsiert hatte. Jetzt war er raus, aber befand sich immer noch unter meinem Pullover.
"Es tut mir Leid das zu sagen, aber der....", wollte Oin sagen, aber wurde von mir unterbrochen.
"Ich verstehe schon, Oin und es ist kein Problem", meinte ich und drehte meinen Kopf zu ihm. Er nickte mich an und schob langsam und darauf bedacht mir nicht allzu sehr weh zu tun den Pullover nach oben. So sehr er es auch versuchte es zu verhindern, von meinem Bauch rutschte der Pullover komplett.
Ich biss die Zähne fest aufeinander als er den Stoff vorsichtig über meine Schulter schob und Thorin mir dann den Pullover auch noch über den Kopf zog. Ich begann sofort leicht zu frösteln als der Wind über meine nackte Haut streifte und mir stellten sich die Armhaare auf. Thorin setzte sich so vor mich hin, dass nur die wenigsten mich im BH sahen, den ich nur noch unter dem Pullover trug. Ich wollte nie damit beeindrucken, aber wenig Oberweite hatte ich nicht und deshalb hatte ich in der Schule viele Neider, aber auch Jungs, die nur darauf schauten.
Ich schaute wieder auf meine Schulter und bemerkte die vielen kleinen roten Flecken unter der Haut, die auf Blutergüsse schließen ließen. Oin schaute sich jetzt auch die Schulter etwas genauer an und stellte schnell fest was los war.
"Sie ist ausgekugelt. Ich kann sie wieder zurückbringen, aber das tut für einen Augenblick ziemlich weh, aber danach ist der Schmerz davon weg und nur der von den Blutergüssen und Prellungen bleibt", erklärte Oin mir und Thorin. Zu allem gab ich nur ein einfaches Nicken als Antwort.
Das einzige was ich wollte war, dass die Schmerzen verschwanden oder so gut wie verschwanden. Oin nickte langsam griff mein Handgelenk und legte die andere Hand auf meine Schulter.
"Bereit?", fragte er leise und wartete auf ein Nicken von mir, das auch bald kam. Oin gab Thorin noch irgendein Zeichen, da dieser plötzlich seine Hände auf meine Wangen legte und mich liebevoll küsste. Ich war so überrascht, dass ich für einuge Sekunden meine Schulter vergaß und dies nutze Oin aus!
Er zog ruckartig an meinem Arm und drückte mit der anderen Hand gegen meine Schulter. Ich riss erschrocken die Augen auf und schrie schmerzvoll in Thorins Lippen und biss aus Versehen auch zu.
"Autsch", murmelte Thorin und wich zurück. Seine Unterlippe blutete ein wenig.
"Oh das tut mir Leid, Thorin", entschuldigte ich mich sofort.
"Schon gut", meinte er und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. Mit der Hand wischte er sich das Blut weg, doch neues kam schnell. Ich achtete gar nicht mehr darauf, dass meine Schulter nicht mehr so schmerzte wie zuvor, aber immer noch tat sie mehr weh, als üblich.
"Fertig", meinte Oin und stand auf.
"Schont den Arm in nächster Zeit", sagte er noch, dann verschwand er zu den anderen. Bewegen konnte ich meinen Arm immer noch nicht, aber ich schob meinen Pullover wieder herunter und kuschelte mich an Thorin. Er war warm und kuschelig und nass, aber das störte mich nicht, da ich auch noch nass war.
Über all den Trubel hatte ich sogar vergessen in welcher Höhle wir uns hier befanden und gekuschelt an Thorin schlief ich ein.
Thorin legte einen Arm um mich und zog mich näher. Vorsichtig küsste er mich noch auf die Stirn und lächelte als er auf mich herabsah.
Ich merk jetzt schon, dass wieder Schule ist, aber dennoch schreibe ich weiter so oft es geht :))
Laura
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