Kapitel 25
"Leonie?", fragte eine tiefe wohlige Stimme direkt neben meinem Ohr und zwei starke Hände schüttelten mich an den Schultern.
"Leonie? Wach auf!", fuhr die Stimme fort. Ich brummte leise, schüttelte den Kopf und drehte mich auf die andere Seite. Ich wollte meine Decke über den Kopf ziehen, weil ich dachte mein Vater will mich aufwecken.
"Nur noch fünf Minuten....", nuschelte ich und griff ins Leere, da dort keine Decke war wo eigentlich meine gewesen wären. Verdutzt blinzelte ich und linste durch die halb geöffneten Augen nach unten. Statt einer Decke sah ich direkt in das belustigte Gesicht von Kili.
"Du hast fünf Minuten um wach zu werden", meinte wieder die tiefe Stimme hinter mir und ich konnte ein leises tiefes Lachen hinter mir hören. Ruckartig setzte ich mich auf und stieß dabei gegen einen anderen Kopf, der sich gerade über mich beugen wollte. Sofort begann mein Kopf zu pochen und ich stöhnte schmerzvoll auf.
"Autsch!", grummelte ich und hielt mir den Kopf. Vorsichtig massierte ich die Stelle an meinem mit der ich mit..... Ja mit wem eigentlich? Verwirrt schaute ich mich nach hinten um und sah, dass Fili sich auch den Kopf hielt.
"Fili", genervt stöhnte ich erneut auf und schloss für ein paar Sekunden die Augen.
"Sind alle bereit?", fragte plötzlich eine weitere tiefe Stimme im Rahmen der Tür. Langsam schaute Thorin sich in dem kleinen Raum um. Sein Blick stoppte bei mir und Besorgnis machte sich in seinem Gesichtsausdruck breit.
"Was ist denn mit dir passiert?", fragte er und kam langsam auf das Sofabettdings zu, auf dem ich geschlafen hatte.
"Fili hat einen harten Kopf", grummelte ich leise und schwang die Beine über den Rand des Sofabettes oder was es auch immer war.
"Fili, du solltest Leonie doch nur aufwecken! ", schimpfte Thorin seinen Neffen an und kniete sich vor mich hin. Vorsichtig nahm er meinen Kopf in seine Hände und drehte ihn sanft hin und her.
"Das habe ich doch auch, aber es war eben nicht so einfach, vor allem nicht wenn sie überraschend aufschreckt", verteidigte Fili sich und rieb sich auch noch kurz den Kopf.
"Du hast aber auch einen recht harten Kopf", konterte Fili und grinste schwach. Ich kicherte leise und ließ meine Hand von der Stirn nach unten sinken.
"Es geht schon, Thorin", flüsterte ich und stand mit seiner Hilfe auf.
"Dann können wir ja jetzt los", meinte dieser, griff nach meiner Hand und zieht mich hinter sich her durch die schmale Holztür auf den in ein dämmriges Licht getauchten Flur.
Schnell und leise huschten wir alle hintereinander durch die schmalen Gänge und wurden so auch von niemandem gesehen. Still und heimlich erreichten wir so alle einen etwas geheimeren Ausgang Bruchtals und machten uns auf den Weg die steilen Abhänge nach oben zu laufen. Hinter uns verblasst das Haus Elronds immer mehr im Licht der aufgehenden Sonne.
Immer wieder schaute ich mich um und dachte an das was alles in Bruchtal geschehen war. So viel! Ich wäre beinahe gestorben, habe meine wahre Gestalt entdeckt, etwas über Meinesgleichen erfahren, ein Geschenk meiner Eltern erhalten und meine Unschuld verloren! Allein bei dem Gedanken an jene Nacht stieg mur die Röte ins Gesicht und ich musste breit grinsen.
"Müssen wir nicht auf Gandalf warten?", fragte Bilbo plötzlich hinter mir und schreckte mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich langsam zu ihm um und schüttelte den Kopf.
"Er wird uns schon einholen. Keine Sorge!", meinte ich und lächelte aufmunternd. Bilbo schien nicht so überzeugt, aber erwiderte kurz mein Lächeln bevor ich wieder nach vorne schaute. Ab zu den Nebelbergen, dachte ich und seufzte leise.
Ich könnte fragen ob es auch noch einen anderen Weg gibt, aber Bilbo musste in den Gobblinhöhlen den Einen Ring bei Gollum finden und auch mitnehmen. Sonst veränderte sich die Zukunft Mittelerdes und wer weiß in welche Richtung, ob gut oder böse. Das vermag selbst ich nicht zu sagen.
Ein allerletztes Mal schaute ich zurück nach Bruchtal, als wir das Ende des Abhangs erreicht hatten und in das Tal von Imladris hinabblicken konnten. Ich mochte Bruchtal und im Gegensatz zu Thorin mochte ich auch die Elben. Sie faszinierten mich und ich wäre gerne noch ein bisschen länger dort geblieben.
Doch wir würden ja noch die Waldelben im Düsterwald treffen. Also vermisste ich Bruchtal nicht ganz so sehr, als wenn ich nicht wissen würde was uns noch alles passieren wird.
Es wurmte mich schon ein wenig, dass ich wusste was passierte, aber nichts dagegen tun konnte.
"Leonie?", fragte Thorin plötzlich neben mir und schreckte mich schon wieder aus meinen Gedanken.
"Ja?", fragte ich verwirrt und drehte meinen Kopf in seine Richtung.
"Du warst so in Gedanken versunken", meinte er besorgt und blickt mich aus seinen tiefblauen Augen an.
"Ach nicht so wichtig. Hab nur über etwas nachgedacht", wunk ich ab bevor er fragte worüber ich denn nachgedacht hatte. Das sollte er nicht wissen! Auch wenn er eigentlich schon wissen müsste, dass ich die Zukunft kenne, da ich ihm doch den Anfang des Filmes zeigte.
"Leonie!", rief Fili panisch und wollte auf mich zuhasten. Thorin fuhr blitzschnell herum und schlang seine Finger um mein Handgelenk, riss mich herum, sodass ich in seinen Armen landete. Aus weit aufgerissenen Augen schaute ich ihn an.
"Du musst aufpassen wo du hinläufst", flüsterte Thorin leise und ließ mich vorsichtig wieder los. Ich wusste nicht wovon Thorin sprach, bis ich dahin schaute wo ich gerade noch gestanden hatte und ließ meinen Blick weiter nach vorne gleiten. Einen halben Meter weiter vorne klaffte ein tiefes Loch im Boden, das in eine unterirdische Höhle führte.
Hätten Fili und Thorin nicht so schnell reagiert wäre ich darunter gestürzt und vielleicht sogar gestorben. Sehr wahrscheinlich gestorben, verbesserte ich mich, als ich vorsichtig in das Loch schaute.
"Ich will dich nicht verlieren", flüsterte Thorin sanft, umfasste vorsichtig mein Handgelenk und zog mich ein Stück vom Loch weg.
"K-können wir vielleicht kurz eine Pause machen?", fragte ich mit zittriger Stimme. Panik stieg mit einmal in mir hoch und breitete sich in allen Adern meines Körpers aus, wie ein Gift, das einen langsam von innen heraus tötete. Ich wäre fast in eine Höhle gestürzt! Ich war gerade noch so dem Tod entgangen! Tausende Gedanken bestürmten mich und führten zu einem unkontrolliertem Zittern meiner Gliedmaßen, bis die Beine unter mir nachgaben und ich auf den Boden sackte.
Meine Hände zitterten stark und ich konnte es nicht verhindern. Meine Augen waren weit aufgerossen und starrten abwechselnd auf meine Hände und dem Höhleneingang. Plötzlich fing auch noch meine Unterlippe an zu beben und ich war kurz davor zusammenzubrechen.
"Leonie, was ist los?", fragte Fili besorgt und kniete sich neben mich.
"Onkel!", schrie er nach vorne, da Thorin bereits weitergegangen war und meine Frage nicht mehr gehört hatte. Ich spürte mein Herz in der Brust rasen, als würden meine Rippen gleich bersten oder mein Herz den Dienst versagen.
Thorin drehte sich um und riss seine Augen auf, als er mich zitternd am Boden sitzen saß, die Beine nach hinten abgeknickt.
"Leonie!", rief er und rannte die paar Meter zurück zu mir, ließ sich vor mir auf die Knie sinken und legte beide Hände auf meine Wange.
"Was ist los?", fragte er besorgt und betrachtete meine blauen Augen.
"N-nichts", stammelte ich, doch Thorin ließ sich davon nicht beeindrucken.
"Wir machen eine kurze Pause! Oin kommst du bitte mal!", rief er und bittet gleichzeitig einen Zwerg zu sich. Oin war für die Verletzten zuständig.
"Was ist mit ihr?", fragte Thorin ihn besorgt und zeigte auf mich. Oin kniete sich auch vor mich hin, legte seine Finger über und unter mein Auge und öffnete es vorsichtig.
"Sie hat einen Schock erlitten, wahrscheinlich wegen dieser Höhle, dort", erklärte Oin und zeigte kurz auf die gemeinte Höhle.
"Ruhe ist alles was sie jetzt braucht", meinte er dann stand er auf und gesellte sich zu den anderen. Thorin dagegen rutschte näher an mich heran, legte seine Arme um mich und drückte meinen zitternden Körper dicht an sich.
"Alles ist gut. Ist nichts passiert", flüsterte er und strich mir beruhigend über mein blondes Haar. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und kam lamgsam wieder runter.
Das hatte mir einen extrem großen Schock gebracht.
Yeah! Wieder ein neues Kapitel :)
Morgen sehe ich Botfa 0.0 *-* ich kann es kaum erwarten O.o
Laura
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