Kapitel 2
Was zum Teufel?
Neben dem Stuhl, auf dem ich vor ein paar Minuten noch gesessen hatte, lag ein Mann auf dem Boden. Bewusslos und voller Blut.
Wer ist das? Wo ist der hergekommen? Und vor allem wie?
Ich stellte mein Glas auf einen Tisch und rannte zu ihm. Glücklicherweise hatte ich seit vier Jahren einen jährlichen Erste Hilfe Kurs. Ja, und mein Vater war Doktor bevor er seine Praxis verkaufte. Ich wusste genau was ich zu tun hatte.
Ich kniete mich neben diesen mysteriösen Mann und seuftzte erleichtert auf, als ich sah, dass er noch atmete. Sonst hätte ich ein Problem gehabt. Ein großes Problem!
Er war nicht wirklich schwer, als ich ihn hochhob. Warum ich das machte und nicht den Krankenwagen rief, wusste ich nicht.
Wie gesagt, er war nicht wirklich schwer, aber auch nicht groß. Nur ein bisschen größer als ich und das war beim besten Willen nicht schwer, da ich für einen Menschen ziemlich klein war.
Ich trug ihn nach drinnen und legte ihn vorsichtig auf das Sofa im Wohnzimmer. Wieso mach ich das eigentlich?
Mein Vater öffnete die Küchentür und betrat den Raum.
"Leonie! Wer ist das?", fragte er und schaute auf den fremden Mann auf unserem Sofa. Ich zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß es nicht. Ich habe ihn so in unserem Garten gefunden", antwortete ich meinem Vater und betrachtete den Mann.
Er erinnerte mich an jemanden. Verrückt! Er sieht genauso aus wie Thorin, einer der Zwerge aus der Hobbit. Er hatte dasselbe lange, braune und geflochtene Haar wie er. Seine Klamotten sahen genauso aus wie die, die Thorin im Film trug. Eine Frage bekam ich nicht mehr aus dem Kopf.
Was wenn das wirklich Thorin ist? Sofort schüttelte ich meinen Kopf. Nein! Das konnte nicht sein, Mittelerde gab es nicht, Thorin gab es nicht! Oder?
Ich verließ unser Wohnzimmer und lief ins Badezimmer um einen Schwamm und eine Schüssel mit Wasser zu holen. Nachdem ich sie gefunden hatte ging ich zurück ins Wohnzimmer.
Er war immer noch bewusstlos, als ich den Raum betrat. Ich setze mich ebenfalls auf das Sofa und began damit seine Wunden zu säubern. Ohne das ganze Blut sahen sie viel besser aus. In ein paar Tagen würden sie verheilt sein, außer einer auf seiner Wange.
Sie schien sehr tief zu sein und so verlies ich den Raum ein weiteres mal um nach Medizin zu suchen. Ich fand sie in der hintersten Ecke unseres Medizinschränckchens und strich sie auf die Wunde.
Mehr konnte ich für ihn nicht tun, also ging ich nach oben in mein Zimmer und ließ mich auf mein Bett plumpsen.
Ich war so müde, dass ich bereits einige Minuten später tief am Schlafen war. Die Nacht hatte ich den verücktesten Traum.
Ich war in Mittelerde und meine Mutter war auch dort. Der Traum schien so real. Tränen liefen aus meinen Augen und tropften auf mein Kissen. Meine Eltern ließen sich vor fünf Jahren scheiden. Warum wusste ich nicht? Ich war damals erst zwölf und es waren die schlimmsten Wochen meines Lebens. Meine Mutter wollte, dass ich bei ihr wohne und ich stimmte zu. Vater war all die Jahre so beschäftigt mit seiner Praxis gewesen, dass ich ihn kaum kannte.
Zwei Tage nach der Scheidung war meine Mutter verschwunden, ohne irgendein Wort darüber warum.
Mit einem kleinen Schrei wachte ich schweißgebadet auf. Es war ein wunderschöner Sonntagmorgen, doch ich fühlte mich traurig. Ich vermisste meine Mutter so sehr.
Ich seuftzte als ich aufstand und nachdem ich meine Klamotten gewechselt hatte, lief ich die Treppe nach unten.
Laura
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