Kapitel 17
Gandalfs Tipps waren auch immer die hilfreichesten! Am liebtsen wäre ich ihm hinterhergerannt, doch das konnte ich nicht machen.
Ich musste Zeit schinden bis Gandalf eine Möglichkeit fand die Trolle endgültig zu eliminieren. Aber was sollte ich tun? Einfach draufschießen? Dann würden die Trolle mich doch finden und wie die anderen in einen Sack stecken.
Außer natürlich ich verstecke mich oben in einem Baum. Genau! Das ist es!
So schnell ich konnte kletterte ich den nächsten Baum nach oben und kniete mich auf einen der breiteren Äste.
Von dieser Position hatte ich einen guten Ausblick.
Also was hatte Gandalf gesagt. Ich solle einfach auf meine Fähigkeiten vertrauen. Hoffentlich hatte der alte Mann damit Recht!
Ich nahm mir einen der Pfeile und legte ihn in den Bogen. Das wusste ich noch wohl wie es funktionierte.
Ich kniete mich in eine bequeme Position, so bequem wie es auf diesem Ast eben ging und spannte langsam den Bogen.
Es ging leichter als ich gedacht hatte und schnell hatte ich ihn komplett auf Spannung. Jetzt musste ich nur noch loslassen und hoffen das ich etwas treffe.
Ich drehte den Bogen so, dass die Pfeilspitze auf den Arm des einen Trolls zeigte, der gerade dabei war den Löffel durch die Luft zu schwingen und Bilbo anmeckerte.
Ich atmete tief durch und mit dem Ausatmen ließ ich die Sehne los und der Pfeil schoss durch die Luft. Gespannt verfolgte ich die Flugbahn des Pfeiles und unterdrückte einen Jubelschrei als er sein Ziel fand.
Er blieb zwar nicht im Arm des Trolls stecken und verursachte keine große Verletzung, aber er lenkte sie ab. Auch wenn er danach auf den Boden fiel, war es für mich ein Grund mich zu freuen.
Wütend schnaubend schwang der Troll mit seiner Keule durch die Gegend und kam mir dabei ziemlich nahe.
Gandalf beeile dich, flehte ich und wich auf leisen Sohlen auf dem Ast zurück. Irgendwann lehnte ich mit dem Rücken am Baumstamm. Weiter zurück konnte ich nicht.
"Woher kam das?", fragte der Troll. Die Zwerge warfen sich alle wissende Blicke zu. Sie wussten woher der Pfeil kam, aber nicht von wem.
"Da der Baum", antwortete einer der Trolle. Dachten die ehrlich, dass der Baum den Pfeil geschossen hätte? Dann sind die echt strohdumm.
"Ein Baum kann nicht schießen", meinte der getroffene Troll und schon schoss der Kochlöffel auf den Kopf des Trolls.
"Auuu", beschwerte dieser sich und rieb sich den schmerzenden Kopf.
Schnell hier weg, dachte ich, doch bevor ich auch nur den Hauch einer Bewegung in Richtung Boden machen konnte, wurde das Laub, das mich eigentlich hätte schützen sollen, weggeschoben.
Drei große schwarze Augenpaare starrten mich verwundert an.
"Was ist das?", fragte Dummi. So hatte ich den komplett verblödeten Troll genannt.
"Hallo", meinte ich schüchtern und wunk mit meiner Hand. Langsam stand ich auf und steckte den Bogen in den Köcher am Rücken.
"Und um deine Frage zu beantworten, ich bin ein Mensch", sagte ich.
"Bist du dir sicher? Für mich siehst du eher aus wie ein Zwerg", fragte der Kochtroll.
"Hör mir mal zu!", meinte ich und tippte ihm an die Brust.
"Ich bin mir ziemlich sicher was ich bin", meckerte ich und funkelte ihn wütend an. Der einzige Vorteil daran war, dass ich sehr viel Zeit totschlug.
Mein Blick fiel wie zufällig auf die Zwerge.
"Aber sagt mal was habt ihr denn mit den Zwergen vor?", fragte ich und tat dabei als interessierte mich es nicht wirklich.
"Die sind unsere Mahlzeit", meinte Dummi.
"Mmmh. Also wenn ich ihr wärt würde ich die vorher würzen. Die riechen ziemlich streng", sagte ich genau das was Bilbo schon gesagt hatte. Es war beabsichtigt.
"Das hat der Meisterhobbit auch schon gesagt", meinte der Kochtroll.
"Ach der. Ja er versteht etwas vom Kochen", sagte ich und lächelte freundlich.
"Du scheinst etwas vom Kochen zu verstehen", meldete sich jetzt der dritte Troll zu Wort.
"Das will ich doch meinen. Also wenn ihr mir herunterhelft, dann kann ich mich ja mit dem Meisterhobbit beraten und wir helden euch", bat ich mit zuckersüßer Stimme und klimperte mit den Wimpern.
Es klappte! Einer der Trolle packte mich um die Mitte und setzte mich vorsichtig auf dem Boden ab. So gemütlich wie es ging schlenderte ich zu Bilbo.
"Leonie. Was machst du hier?", fragte Bilbo leise.
"Euch den Hintern retten und jetzt mach einfach mit, bitte", flehte ich ihn leise an. Plötzlich sah ich meinen Pfeil, der nur ein paar Meter vor meinen Füßen lag.
"Hey! Da ist ja mein Pfeil", rief ich erstaunt, hob den Pfeil auf und steckte ihn zurück zu den anderen in den Köcher.
"Das wars't du?", fragte der Kochtroll wütend und baute sich bedrohlich vor mir auf. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Thorin drum und dran war wütend aufzuspringen und dem Kochtroll sein Schwert in die Brust zu rammen.
"Ja und es tut mir Leid. Ich bin noch am Üben, weißt du und es tut mir echt Leid", mit Engelsaugen schaute ich ihn an.
"War ja nicht schlimm und jetzt berat dich mal mit dem Meisterhobbit. Wir haben Hunger", sagte der Kochtroll und schubste mich wieder in Richtung Bilbo.
"Ja, Hunger", bestätigte Dummi und erhielt einen Kochlöffelschlag auf den Kopf.
"Ruhe!", meckerte der Kochtroll. So langsam wie es ging ohne das es auffällig wurde ging ich wieder zu Bilbo. Der Himmel färbte sich bereits rot und kurz erhaschte ich einen Blick auf Gandalf, der über einen Stein lief.
"Was meinst du Meisterhobbit? Petersilie oder Rosmarin? Was hilft besser?", fragte ich Bilbo. Der schaute mich nur fragend an. War klar, er kannte die Gewürze nicht.
"Oder doch Basilikum? Vielleicht hilft auch nur noch Pfeffer", überlegte ich weiter.
"Der Tag soll euch treffen", tönte Gandalfs Stimme über die Lichtung. Na endlich, dachte ich und seufzte erleichtert.
"Was ist das?", fragte der Kochtroll.
"Kann man es essen?", fragte Dummie. Am liebsten hätte ich ihm ein wenig Gehirn eingepflanzt, damit er nicht ganz so dumm ist.
Gandalf hob seinen Stab und spaltete damit den großen Stein, der genau in der Mitte durchbtach. Sofort fiel das erste Licht der Sonne durch den Riss und die Trolle verwandelten sich in Steintrolle.
Als erstes lief ich wieder zu Bilbo und befreite ihn aus dem Sack.
"Danke", meinte er, bevor ich weiterging und die nächsten Zwerge befreite. Gandalf war mittlerweile auch auf die Lichtung getreten und fing damit an die Zwerge vom Spieß zu befreien.
Ich half den Zwergen aus den Säcken, die es noch nicht allein geschafft hatten. Zuletzt waren das nur noch Fili und Thorin. Die anderen waren schon dabei sich wieder die Kleidung anzuziehen, die die Trolle ihnen ausgezogen hatten.
Thorin behielt ich mir bis zuletzt auf. Während ich mich daran machte Fili aus dem Sack zu helfen. Thorins Blick lag die ganze Zeit auf mir oder folgte den Bewegungen meiner Hände.
Ich glaube Thorin ist leicht eifersüchtig, selbst bei seinem Neffen. Irgendwann hatte ich Fili befreit und half ihm noch auf die Beine.
"Danke", bedankte er sich und drückte mir zu meiner Verwunderung ein Küsschen auf die Wange. Dann machte er sich auf den Weg zu seinem Bruder.
Ich konnte Thorins Schnauben förmlich hören und den tötenden Blick auf seinen Neffen ebenso fühlen.
Langsam drehte ich mich zu ihm und hockte mich neben ihn. Ich würdigte ihn keines Blickes während ich ihn aus dem Stoffsack befreite. Als ich ihn auf die Beine zog und daraufhin weggehen wollte, hielt er mich zurück.
Seine starken Hände umgriffen meine Oberarme und hinderten mich daran zu verschwinden. Eine seiner Hände ließ los und legte sich stattdessen unter mein Kinn. Sanft hob er es hoch und zwang mich so ihn anzuschauen. In seinen Augen konnte ich die Frage sehen.
"Was ist los mit dir?", fragte er mit sanfter Stimme.
"Ist es wegen dem was ich vorhin gesagt hatte?", fragte er weiter. Ich nickte stumm.
"Ich konnte doch nicht wissen, dass du Recht hast", flüsterte er. Ich seufzte und sah ihm direkt in die Augen.
"Doch konntest du. Hast du schon vergessen, dass ich die Geschichte um eure Reise kenne. Ich wusste das alles", sagte ich und zeigte mit einem Arm auf die versteinerten Trolle.
"Ich hätte mir einfach gewünscht, dass du mir vertraut hättest", meinte ich den Tränen nah.
"Das tut mir Leid", flüsterte Thorin und wischte mir eine Träne von der Wange.
"Und außerdem solltest du nicht eifersüchtig auf Fili sein. Er ist dein Neffe", sagte ich ernst.
"Aber! Er dich geküsst", wand Thorin ein.
"Thorin. Nenn meinetwegen einen Dankeschönküsschen, aber du glaubst doch nicht ehrlich, dass Fili mich dir auspannen will! Deine Neffen freuen sich für dich", erklärte ich ihm.
"Aber...", wollte er schon wieder etwas einwenden. Doch schnell zog ich ihn an mich und drückte meine Lippen auf seine, um ihn endlich zum Schweigen zu bringen.
"Kein aber mehr", flüsterte ich, als wir uns voneinander gelöst hatten.
"Und jetzt zieh dir deine Sachen wieder an", lache ich und schubse ihn sanft von mir weg.
"Bin ja schon weg", sagte Thorin und verschwand mit einem verschmitzen Grinsen. Nur einige Sekunden später drehte er sich wieder um.
"Willst du mir nicht helfen?", fragte er und setzte sein unwiderstehliche Lächeln auf.
"Nix da, das schaffst du auch allein", erwiderte ich lachend und drehte mich um, um erstmal Gandalf für seine geniale Idee anzuschnautzen.
Irgendwie habe ich gerade große Lust zu schreiben XD
Schaut doch mal bei meinen zwei neuen Ff vorbei :))
Laura
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top