Erkenntnis

Müde blickte sich Emilia in der an ihnen vorbeiziehenden Landschaft um. Sie hatte aufgrund ihrer ungemütlichen Position unglaublich schlecht geschlafen und die Tatsache, dass die Reisegruppe noch vor Tagesanbruch aufgebrochen war, machte das ganze nicht unbedingt besser. Zu ihrem Pech regnete es auch noch bereits den ganzen Morgen in Strömen, jedoch hatte die junge Hexe etwas mitgedacht und in einem unbeobachteten Moment einen Trockenhaltezauber auf sich gelegt, bevor sie losgeritten waren. So würde sie wenigstens nicht nass werden. Doch gegen die Luft, die durch den Regen stark abgekühlt war, konnte sie nicht viel tun, denn sie trug unter ihrem schwarz-roten Umgang nur ihre Hogwarts Uniform und diese bestand lediglich aus einer dünnen weißen Bluse, einer Krawatte in ihrer Hausfarbe, einem karierten Rock und Kniestrümpfe – da brachte auch der Pullover, der noch zufälligerweise in ihrer Schultasche gelegen hatte, nicht mehr viel.
»Herr Gandalf? Könntet Ihr etwas gegen diese Überschwemmung tun?«, ertönte es plötzlich von etwas weiter hinten der Karawane.
»Es regnet, Meister Zwerg, und es wird weiter regnen, bis es aufgehört hat zu regnen. Wollt Ihr das Wetter auf der Welt ändern, müsst Ihr Euch einen anderen Zauberer suchen.«
Neugierig blickte die rothaarige Frau auf. Hatte sie sich verhört oder hatte sich Gandalf tatsächlich als einen Zauberer bezeichnet?
»Gibt es welche«
Nun mischte sich auch Bilbo ein und Emilia war gespannt auf die Antwort ihres Vordermannes.
»Was?«
»Andere Zauberer?«
Erst war es für einen kurzen Augenblick still, so als schiene es, Gandalf würde überlegen. »Es gibt fünf von uns. Der höchste unseres Ordens ist Saruman, der Weiße. Und dann gibt es noch zwei blaue Zauberer. Deren Namen ich allerdings vergessen habe.«
Emilia konnte es nicht glauben, es gab hier doch auch Zauberer – auch wenn es sehr wenig waren – und einer war die ganze Zeit über in ihrer Nähe.
»Und wer ist der Fünfte?«
»Oh, das ist natürlich Radagast, der Braune.«
Ob Gandalf vielleicht eine Lösung auf ihr Problem wusste? Doch bevor sie überhaupt einen Satz im Kopf formulieren konnte, stellte Bilbo bereits die nächste Frage.
»Ist er ein großer Zauberer oder ist er ... mehr so wie Du?«
Die Hexe glaubte, ein undefinierbares Geräusch seitens Gandalf zu vernehmen, das von leichter Empörung sprach und musste sich ein Schmunzeln verkneifen.
»Ich finde, er ist ein sehr großer Zauberer. Auf seine Weise. Er ist eine sanfte Seele, der die Gesellschaft von Tieren vorzieht. Er wacht über die riesigen Waldgebiete, die sich weit im Osten erstrecken und das ist gut, denn das Böse wird immer wieder versuchen, in dieser Welt Fuß zu fassen.«
Irgendwie erinnerte dieser Radagast Emilia sehr an den Wildhüter Hagrid, ein Halbriese, der eine Vorliebe für gefährliche Geschöpfe hatte und mit seinem Hund Fang in einer kleinen Hütte auf den Ländereien von Hogwarts lebte. Emilia merkte, dass sie Heimweh hatte, da sie schon wieder viel zu viele Parallelen zog, weshalb sie sich versuchte abzulenken, in dem sie ihr Umgebung begutachtete und hoffte, der Trockenzauber würde noch bis zu nächsten Pause halten.

Die kalten und nassen Tage, die hin und wieder auch wärmeren Tagen gewichen waren, zogen nur sehr träge dahin, während ihre Reise sie durch Wälder und Ebenen führten. Die junge Hexe war bis auf die Knochen durchgefroren und durch die langen Ritte hatte sie fiesen Muskelkater in ihrem Hintern und ihren Beinen und auch die Müdigkeit der fast schlaflosen Nächte hatte ihre Spuren hinterlassen. Es war eben doch ein anderes Gefühl, auf einem Besen zu fliegen, statt auf einem schaukelnden Pferd zu sitzen.
Und während Thorin sie nur mit Misstrauen beobachtete, waren die Blicke der anderen Zwerge eher verwirrt und einmal hörte sie, wie Kíli und Fíli – dessen Bruder und derjenige, der sich mit diesem über Orks lustig gemacht hatte – nach Gründen dafür suchten, weshalb sie so still war und weder drohte noch bettelte, wie man es von einem normalen Gefangenen erwarten würde. Nori, ein weiterer Zwerg der Gemeinschaft, hatte sich damit zufriedengestellt, dass Emilia ihr Schicksal akzeptiert hatte, da sie nur eine junge Menschenfrau war. Ihr selbst hatte Emilia sich die Frage allerdings auch gestellt, wie sie so ruhig bleiben konnte, doch logisch betrachtet gab es einfach nichts, dass sie an ihrer Situation verbessern konnte, in dem sie sich aufregte. Solange sie vorhatte, mit der Gemeinschaft zu reisen, würde es die Zwerge höchstens in ihrer Meinung festigen, dass sie eine Gefahr wäre. Wohingegen die Junghexe hoffte, dass ihr harmloses, unauffälliges Verhalten die bärtigen Männer davon überzeugen würde, das ständige Fesseln wäre zu viel Aufwand, den sie sich auch ersparen könnten.

Eines Abends schien es jedoch, als würde Emilia nichts anderes übrig bleiben, als sich bemerkbar zu machen. Während die Zwerge sich aus einem Kessel mit Suppe bedienten, war Gandalf, der ihr bisher ihren Anteil am Essen gebracht hatte, erneut in ein Gespräch mit Thorin verstrickt und sie legte keinen Wert darauf, hungrig zu bleiben. Der Erbe Durins wirkte wirklich ganz und gar nicht begeistert, dass Gandalf ihm noch ein zweites Mitglied in die Gemeinschaft gedrängt hatte, wo er doch schon den Hobbit nur widerstrebend akzeptierte, sodass es nicht den Anschein hatte, die Diskussion würde enden, ehe der Suppenkessel völlig geleert war. Sie rang mit sich, die Zwerge aufzufordern, ihr auch eine Schüssel zu geben, kam aber zu dem Schluss, dass es sowieso keinen Erfolg hätte. Die Zwerge würden nicht tun, worum sie bat, und sollte die Hexe Gandalf auf sich aufmerksam machen, bekäme sie zwar Essen, würde aber vermutlich noch weiter in ihrem Ansehen sinken.
Gerade, als sie sich seufzend dem Schicksal einer hungrigen Nacht hingab und die Augen schloss, um dem Hungergefühl durch frühzeitiges Schlafen – wenn Emilia es doch nur könnte – zuvorzukommen, stieg ihr der Geruch von gut gewürzter Suppe in die Nase. Vor ihr stand Bilbo, seine eigene Schüssel in der linken Hand, während er ihr die andere entgegenhielt.
»Es wäre nicht recht, wenn Ihr hungern müsstet!«
Er stellte die Schüssel neben ihr ab und war soeben dabei wieder umzukehren, doch Emilia kam ihm zuvor.
»Wartet, danke!«
Sie lächelte dem Hobbit freundlich zu. »Würdet Ihr mir Gesellschaft leisten? Ich wüsste gerne mehr über diese Gegend ...« Ein wenig Gesellschaft in Form des ruhigen Hobbits wäre bestimmt angenehm, alle mal jedoch angenehmer als die Einsamkeit oder das Gegröle der Zwerge, die sich keine Gedanken darüber zu machen schienen, was sie durch ihre Lautstärke an Feinden anlocken könnten.
So kam es, dass Bilbo, der selbst noch keinen Anschluss an die Zwerge gefunden hatte – einzig Bofur erkundigte sich manchmal nach ihm und Bombur nahm seine Hilfe beim Kochen gerne an – die Abende bei Emilia verbrachte und ihr vom Auenland und den Geschichten erzählte, die er über die anderen Teile Mittelerdes gehört hatte. Die rothaarige Hexe hingegen hielt sich zurück, wenn er begann, nach ihrer Heimat zu fragen und gab nur ungenaue Antworten. Teilweise, weil sie befürchtete somit zu viel von sich preiszugeben und zum anderen, weil es nur größeres Heimweh in ihr entfachte. Emilia jedoch beschloss, dass es so nicht weiter gehen konnte und wollte Gandalf zu rate zu ziehen, sobald er nicht mehr in die allabendlichen​ Diskussionen mit Thorin und manchmal auch Balin, der Zwerg, der die Geschichte über den schwarzen Prinzen und den weißen Ork erzählt hatte, verstrickt war. Soweit Emilia es verstehen konnte, stritten sie über die Rastplätze, über die geplante Route für den nächsten Tag und hin und wieder immer noch über sie oder Bilbo. Gerade in letzteren Fällen hielt sie es für klug, dem dunklen Zwerg aus dem Weg zu gehen.

Gut drei Tage später, sie hatten die Grenzen des Auenlandes schon ewig hinter sich gelassen, erreichte die Reisegruppe einen verlassenen Bauernhof, den die Zwerge für einen idealen Rastplatz für die Nacht hielten und daher die Reise etwas früher unterbrachen als normalerweise. Was nur so viel bedeutete, dass die Sonne noch nicht untergegangen war. Die halb zerstörten Gebäude gaben dem Ort eine gruselige Atmosphäre, um so mehr, wenn man bemerkte, dass die Natur gerade erst damit begonnen hatte, sich den Platz zurückzuerobern. Was auch immer hier vorgefallen war, musste innerhalb des letzten Jahres geschehen sein und das machte den Ort unsicher. Ein Jahr mochte lang klingen und Hoffnung geben, dass die Übeltäter längst verschwunden waren, doch gab es die Umstände zu bedenken. Die meisten bösen Wesen Mittelerdes zogen es vor oder waren – laut den Zwergen – gezwungen, die Nacht in Höhlen zu verbringen, sodass die Berge als gefährlichste Gebiete galten. Sie waren jedoch im Wald, mittig zwischen dem Nebelgebirge, den Bergen Angmars und den Hügeln um Bree und die Wetterspitze herum. Aus der Richtung waren sie gekommen und hatten keine Gerüchte über vermehrte Überfälle oder ähnliches gehört, sodass die Frage blieb, wohin die Angreifer verschwunden waren. Auch Gandalf schien mit der Entscheidung des angehenden Zwergenkönigs gänzlich unzufrieden zu sein. »Ich glaube, es wäre klüger, weiterzuziehen. Wir könnten zum Verborgenen Tal reiten.«
»Ich habe es dir schon gesagt! Wir gehen nicht in die Nähe von diesem Ort!«
Thorin, der eben noch Kíli und Fíli beauftragt hatte, die Pferde zu versorgen und Óin und Glóin – ebenfalls Brüder – befahl, sich um das Feuer zu kümmern, drehte sich mit einem angesäuerten Blick zu dem alten Zauberer um, welchen ihn nur verständnislos ansah.
»Wieso nicht? Die Elben sind hilfsbereit. Dort könnten wir essen, schlafen, uns Rat holen«
»Ich brauche keinen Rat von denen.«
Wäre Emilia nicht so müde, hätte sie gelacht, den der dunkle Zwerg hörte sich wie ein kleines, trotziges Kind an. Fehlte nur noch, dass er beleidigt die Arme verschränkte und mit dem Fuß auf den Boden stampfte.
»Wir haben eine Karte, die wir nicht lesen können. Herr Elrond könnte uns helfen.«
»Helfen? Ein Drache hat den Erebor angegriffen. Welche Hilfe kam von den Elben? Orks plünderten Moria, schändeten unsere Heiligen Hallen. Die Elben haben nur tatenlos zugesehen! Und du verlangst, dass ich eben jene aufsuche, die meinen Großvater verrieten, die meinen Vater verrieten.«
Wieder ließ Thorins harsche Stimme die junge Hexe zusammenzucken, je müder sie war, desto anfälliger schien sie für seine Ausbrüche zu sein. Doch es waren nicht mehr die Fesseln, die ihr den Schlaf raubten, sondern ihre eigenen Gedanken, die Emilia dazu brachten, schreckliche Dinge zu träumen. Meistens konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, was sie geträumt hatte, aber die Angst war zu groß wieder in einen Traum zu verfallen, weshalb die Siebzehnjährige oft Nachts wach lag, während die anderen – bis auf die, die Nachtwache hatten – schliefen. Und wenn die junge Frau dann mal Schlaf gefunden hatte, war es oft bereits wieder Zeit zum aufzustehen. Bilbo hatte Emilia des Öfteren auf ihre Müdigkeit angesprochen, doch sie hatte immer wieder geschickt vom Thema abgelenkt.
Im Allgemeinen schien sie sehr in sich gekehrt zu sein, sprach nicht mehr viel – außer Bilbo erzählte wieder Geschichten vom Auenland – dachte dafür aber viel mehr nach und las in unbeobachteten Momenten in den Schulbüchern, die sich noch in ihrer Tasche befunden hatten.
»Ich habe dich gewarnt, Thorin, Thrainssohn. Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie dein zwergischer Dickschädel uns alle in Gefahr bringt.«
Verwirrt blickte die Emilia auf und sah, wie Gandalf sich auf sein Pferd schwang und davon ritt. Anscheinend war sie kurz eingenickt, denn sie konnte sich nicht an den Rest der Konversation zwischen dem grauen Zauberer und Thorin erinnern. Auf seinem Gesicht lag ein besorgter Ausdruck, jedoch schien sie die einzige gewesen zu sein, die dies bemerkt hatte. Die Zwerge hingegen, waren am Schimpfen, dass Gandalf ihnen mit seinem Pessimismus keine Ruhe gönnte und sowieso wieder auftauchen würde, wenn er sich abgeregt hatte.

Dichter Nebel waberte wie eine Wand über den Boden und ließ einem kaum die Hand vor Augen sehen. Die Luft war stickig und roch nach einer Mischung aus Moder und Verwesung, sodass die junge Hexe glaubte, sich gleich übergeben zu müssen. Ein Schritt nach dem anderen trat sie über die steinerne Brücke, die an einigen Stellen bereits brüchig war, ihren Zauberstab, dessen Spitze aufgrund eines Lumos Zaubers hell leuchtete, fest umklammert. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand. Sie wusste nur, dass sie so schnell wie möglich diesen gruseligen Dunst hinter sich lassen wollte, weshalb sie automatisch ihr Tempo beschleunigte. Plötzlich zog ein kalter Wind auf, der sämtlichen Staub und Sand aufwirbelte, sodass Emilia gezwungen war, die Augen zusammenzukneifen. Als sie sie wieder öffnen konnte, war zwar der Nebel verzogen, jedoch erstreckte sich direkt vor ihr die dunkle Ruine einer alten Festung, deren Anblick ein Schauer über den Rücken der jungen Frau laufen ließ. Ihr Verstand sagte ihr, sie solle sofort umkehren, ihre Körper jedoch schien nun ein Eigenleben zu führen und verhielt sich wie ein Magnet, der von der Ruine angezogen wurde. Also lief die junge Hexe weiter, über den steinernen Weg, durch einen gigantischen, schwarzen Torbogen hindurch, in einen Innenhof, der mit einigen Statuen bestückt war. Unsicher ließ Emilia ihren Blick darüber streifen. Neun menschliche Gestalten, deren Gesichter von langen Kapuzen verhüllt wurden und jede trug ein langes Schwert in dessen Händen. Der Stein, aus dem sie beschaffen waren, war rissig und an einigen Stellen bereits herausgebrochen.
Wie in Trance hob die Rothaarige ihre Hand, um über die Figur zu streichen, doch kaum hatten ihre Finger den kalten Stein berührt, durchfuhr sie ein stechender Schmerz und in ihren Kopf schoss das Bild eines flammenden, liedlosen Auges.

»Emilia! Emilia, wacht auf!«
Zitternd und schweißgebadet setzte sich die Rothaarige auf und blickte ängstlich in das Gesicht eines jungen Zwergs, dem sie jedoch auf die schnelle keinen Namen zuweisen konnte. »Frau Emilia, geht es Euch gut? Ihr habt geschrien.«
»Ich hatte nur etwas schlecht geträumt. Tut mir leid, falls ich jemanden geweckt haben sollte.«
Mit klopfendem Herzen dachte die Rothaarige an ihren Traum zurück, an den sie sich nur zu gut erinnern konnte. Er hatte sich so unglaublich echt angefühlt, so als wäre ihr das Geträumte tatsächlich widerfahren.
»Keine Sorge, das habt Ihr nicht. Ich glaube, die anderen haben es gar nicht wirklich gemerkt.«
Schmunzelnd deutete er zu den anderen Zwergen, die um das Lagerfeuer saßen und sich bei Bofur, dem Zwerg mit dem äußerst seltsamen Hut, etwas von Bomburs Eintopf abholten. Erst jetzt fiel Emilia auf, dass mittlerweile die Nacht eingebrochen war, doch weder von Bilbo, noch von Gandalf war weit und breit keine Spur zu sehen.
»Wie kommt es dann, dass Ihr es bemerkt habt, Herr ...?«
Neugierig blickte die junge Frau zu dem braunhaarigen Zwerg ihr Gegenüber und glaubte dabei einen roten Schimmer auf seinen Wangen zu erkennen. »Oh Verzeihung. Ich hatte vergessen mich vorzustellen, mein Name ist Ori. Ihr lagt so weit abseits des Feuers und habt gefroren. Allerdings wollte ich Euch nicht aufwecken, da Ihr zum ersten Mal wieder richtig geschlafen habt ... also brachte ich Euch eine Decke.«
»Wie ähm aufmerksam, vielen Dank ... Aber woher wollt Ihr wissen, dass ich wenig schlafe?«
Der junge Zwerg wirkte ziemlich ertappt, weshalb er Emilias verwirrten, aber doch etwas misstrauischen Blick auswich.
»Wenn ich Nachtwache habe, liegt Ihr oft wach und blickt in die Sterne und ... und am Tag darauf seid Ihr immer so müde, dass es scheint, als würdet Ihr sogleich vom Pferd fallen. Nehmt es mir nicht übel, aber Ihr seht krank aus, auch Oin sagt dies. Er kennt sich damit​ aus, müsst Ihr wissen.«
Emilia wirkte erschrocken. Sah sie bereits wirklich so schrecklich aus? Sie schien gerade etwas erwidern zu wollen, als plötzlich Kíli und Fíli keuchend und nach Atem ringend aus dem Dickicht stürzten.
»Trolle! Trolle haben unsere Ponys gestohlen! Wir brauchen Hilfe. Sie haben Bilbo!«
Augenblicklich hatten alle Zwerge nach ihren Waffen gegriffen.
»Ihr bleibt hier. Ihr seid unbewaffnet! Versteckt Euch und kommt nicht heraus, bis wir oder Gandalf wieder zurückkehren. Egal was Ihr hört oder seht!«, rief Ori über die Schulter hinweg, als er den anderen brüllenden Zwergen in den Wald folgte. Seine Schüchternheit Emilia gegenüber war wie weggeblasen.
Trolle? Waren diese Männer lebensmüde? Bereits ein Troll war gefährlich, aber gegen mehrere würden die Zwerge mit ihren Waffen keine Chance haben. Egal wie dumm diese Wesen waren, ihre Haut war ziemlich robust, weshalb es lange dauern würde, einen von ihnen ernsthaft zu verletzen.
Ohne groß darüber nachzudenken, was nun genau ihr Plan war, stand sie auf und folgte kurzerhand der Gruppe in den Wald – natürlich um einiges leiser.

2659 Wörter

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