Kapitel 79


Hasst mich bitte nicht xD
Es sind auch nur 2 Kapitel, versprochen. 
Aber die beiden haben auch noch was zu klären, bevor wir mit dem Hauptdrama fortfahren können~

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Taehyung POV

Frustriert und irgendwie verletzt, ließ ich mich auf mein Bett fallen und griff nach einem der Kissen, um es dicht an meine Brust zu pressen, als würde mein Überleben davon abhängen. Jimin hasste mich und wollte nicht mal mehr mit mir reden und ich konnte es ihm nicht verübeln.

Als wir gestern im Büro gestanden und alle auf mich eingeredet hatten, wollte kein Wort über meine Lippen kommen. In meinem Kopf hatte ich Jimin recht gegeben, alles bestätigt, was er gesagt hatte und noch mehr. Doch mein Körper hatte mir nicht gehorchen wollen. Zu groß war die Angst davor, dass alles nur noch schlimmer werden würde. Dass sie es dann nicht mehr nur auf mich abgesehen hätten.

Ich hatte nie jemandem etwas davon gesagt, weil ich niemanden mit hineinziehen wollte. Niemand sollte sich Sorgen um mich machen, nur weil ich zu schwach war, um auf mich selbst aufpassen zu können. Nicht Jimin oder Hobi, nicht meine Eltern, die sowieso nichts hätten ausrichten können und ganz besonders nicht Jungkook.

Als ich gesehen hatte, wie zugerichtet er war, brach es mir das Herz. Ich war ihnen so dankbar, doch ich konnte es nicht sagen, war das doch alles nur meine Schuld. Jenni und ihre Freundinnen, Seonho und seine Jungs, ich hatte nie einem von ihnen etwas getan und doch hassten sie mich, einfach nur weil ich existierte.

Oft hatte ich mich gefragt, ob es besser wäre, wenn es mich nicht gäbe, doch dann dachte ich an meine Familie und wie sehr sie mir das Gefühl geben, geliebt zu werden. Allein das ließ mich all das aushalten. Und seit Jimin hier eingezogen war, kamen auch noch Freunde dazu, die mich genauso akzeptierten, wie ich nunmal war. Freunde - etwas, was ich vorher nicht kannte.

Ganz automatisch zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche und öffnete den Chat von Jungkook und mir. Auf meine Frage, wie es ihm ging, hatte er gestern Abend nur kurz mit 'Ganz Ok' geantwortet. Überzeugend war es nicht, aber es schien mir, als wollte er in dem Moment nicht reden. Allerdings wollte ich das alles auch nicht so zwischen uns stehen lassen.

Jungkook war genauso wie Jimin, heute von der Schule suspendiert worden, weshalb ich ihn nicht sehen konnte. Und das musste ich ganz dringend ändern! Schlimm genug schon, dass Jimin gerade nichts von mir wissen wollte. Das wollte ich nicht auch noch bei Jungkook. Also schrieb ich ihm nochmal.

Abwartend starrte ich auf den kleinen Bildschirm in meinen Händen. Es dauerte gefühlt ewig, bis endlich etwas passierte und die Anzeige auf 'online' sprang. Hoffnung keimte in mir auf und ich biss mir auf die Unterlippe. Noch etwas fester hielt ich mein Handy und führte es näher an mein Gesicht. Als würde es dadurch schneller gehen.

Ich wollte die Hoffnung schon beinahe wieder aufgeben, als nach einigen Minuten noch immer nichts geschehen war. Die schlimmsten Gedanken tummeln sich in meinem Kopf. Wollte mein fester Freund jetzt auch nicht mehr mit mir reden? Würde er vielleicht sogar Schluss mit mir machen und suchte nur gerade die passenden Worte dafür?! Was hatte ich nur angerichtet? Warum war ich so dumm?

Tränen sammelten sich bereits in meinen Augen, als der Jüngere begann etwas zu schreiben. Meine Augen wuchsen auf ihre doppelte Größe. Wollte ich das, was gleich kommen würde, wirklich lesen? Doch abwenden konnte ich meine Augen von dem kleinen Bildschirm auch nicht.

Seufzend, halb aus Frust und halb aus Erleichterung, legte ich mein Handy neben mir auf das Bett und umarmte erneut das Kissen, welches noch immer in meinen Armen lag. Jungkook klang wütend und das machte mir Angst. Jammernd vergrub ich mein Gesicht in dem Kissen. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass ich mit ihm reden konnte.

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Zwei Stunden später stand ich vor der Haustür meines Freundes und betätigte zögerlich die Klingel. Sein Appa hatte es erlaubt, dass ich herkam, da er wohl ebenfalls der Meinung war, dass wir einiges zu besprechen hatten. Nervös nestelten meine Finger an dem viel zu großen Hemd, das ich an hatte.

Lange musste ich nicht warten, da wurde die Tür bereits geöffnet und ich blickte hinauf in Junghyuns freundliches Lächeln.
"Hey Kleiner, komm rein.", begrüßte er mich und trat an die Seite, so dass ich hinein konnte.
"Danke.", nuschelte ich und zog sogleich meine Schuhe aus.

"Wie geht's dir, Tae?", wollte er wissen. Ich spürte seinen besorgten Blick richtig auf mir und zwang mich zu einem kleinen Lächeln.
"Ganz gut, eigentlich. Nur will gerade irgendwie niemand mehr mit mir reden.", flüsterte ich und senkte betreten meinen Blick. Ich hörte den Älteren seufzen und spürte kurz darauf seine große Hand, wie sie durch meine Haare wuschelte.

"Kooks ist oben in seinem Zimmer. Geh zu ihm und ich bin mir sicher, er wird dir nicht lange böse sein können, wenn du ihn mit deinen Welpenaugen anschaust.", grinste er aufmunternd. Mit seiner Hand auf meinem Rücken dirigierte er mich in Richtung der Treppe, die ich auch gleich langsam hinauf stieg.

"Danke, Hyung.", gab ich noch von mir, ehe ich nach oben eilte. Vor Jungkooks Tür blieb ich stehen und hob meine Faust, um anzuklopfen. Doch ich zögerte. Wild schlug mein Herz in meiner Brust. Ich hatte Angst! Angst, dass ich gleich, wenn der Jüngere mich ansah, wieder kein Wort raus bekam. Angst, dass er so sauer auf mich war, dass er mich nicht mehr sehen wollte. Angst, dass ich alles kaputt gemacht hatte.

Angst, dass ich einfach nicht gut genug für Jungkook war.

Schwer schluckend ließ ich meine Finger gegen das Holz der Tür schlagen.
"Komm rein.", hörte ich es auch sogleich. Mit zitternden Fingern öffnete ich die Tür und trat in das mir bekannte Zimmer. Ich fand den Jüngeren an seinem Schreibtisch sitzend vor. Auf dem Fernseher war Spotify geöffnet und es lief leise seine Lieblings-Playlist.

"Hey.", gab ich schüchtern von mir. Ich wollte ihn nicht stören, also blieb ich an der Tür stehen und spielte unsicher mit den Ärmeln meines Hemdes rum. Mit einem leisen Schnaufen, legte Jungkook den Stift aus der Hand und drehte sich mir zu.
"Na los, setz dich schon.", sagte er und ich konnte ein kurzes Schmunzeln auf seinen Lippen sehen, bevor er wieder diesen neutralen Blick aufsetzte.

Schweigend ließ ich mich auf dem Bett nieder, Jungkook neben mir. Keiner von uns sagte etwas. Starr blickte ich auf den Boden zu meinen Füßen und spürte, wie die Stille immer unangenehmer für mich wurde.
"Du wolltest reden...", brach der Jüngere die Stille nach etlichen Minuten. Schwach nickte ich und versuchte, den Kloß in meinem Hals herunter zu schlucken.

"Warum hast du das gestern nicht getan?", wollte er in ruhigem Ton wissen.
"Der Direktor hat mir gesagt, dass du dich nicht zu den Geschehnissen geäußert hast.", fügte der Jüngere noch hinzu und ich konnte genau spüren, wie sein kalter Ton mir Gänsehaut bescherte. So kannte ich meinen Jungkookie gar nicht.

Tränen stiegen mir in die Augen und verschwommen meine Sicht. Schmerzhaft biss ich mir auf die bebende Unterlippe, als die erste Träne sich löste und auf meine Hose tropfte.
"Ich konnte nicht.", wisperte ich fast tonlos. Ich wartete gar nicht auf eine Reaktion, als alles plötzlich aus mir herausbrach.
"Ich hatte solche Angst.", schluchzte ich und sackte in mich zusammen. Verzweifelt versteckte ich mein Gesicht in meinen Händen.

"Ich wollte nie, dass jemand da mit hinein gezogen wird. Es wird doch eh nicht aufhören. Seonho wird mich nie in Ruhe lassen. Jetzt wird alles nur noch schlimmer.", weinte ich. Immer wieder erschütterte ein Schluchzen nach dem anderen meinen Körper. So lange, bis zwei starke Arme sich um mich legten. Fest presste Jungkook mich an seine Brust und ließ seine Finger sanft durch meine Haare gleiten.

Seine Nähe fühlte sich gut an, überforderte mich gleichzeitig aber auch. Er sollte wütend auf mich sein und doch versuchte mein Freund mich zu trösten. Verzweifelt klammerte ich mich an seinem Shirt fest und durchnässte es mit meinen Tränen.

"Ich hab Angst, Jungkook. Jedesmal wenn ich ihn sehe. Ich will nicht, dass er euch nochmal weh tut.", heulte ich an seiner Schulter.
"Ich weiß, Taeby. Aber wir können dir nicht helfen, wenn du nichts sagst.", versuchte er ruhig zu mir durch zu dringen.

"Was bringt das denn? Wenn er es nicht ist, dann wird es jemand anders sein. Alle hassen mich. Sogar Jimin...sogar du.", schluchzte ich leise und wollte mich von Jungkook lösen. Doch bestimmt hielt er mich fest, als alle seine Muskeln sich anspannten.

Überrascht und mit noch immer nassen und rot unterlaufenen Augen, sah ich mein Gegenüber an, als dieser mein Gesicht mit seinen so schön warmen Händen umrahmte.
"Ich könnte dich niemals hassen, Taehyung!", sagte er mit sehr viel Nachdruck. Ernst blickte er in meine Augen und ich schniefte leise.

"Ich werde nie wieder zulassen, dass dir jemand auch nur ein Haar krümmt, hörst du? Aber dafür musst du ehrlich zu mir sein und mit mir reden, verstehst du?", sagte er unumstößlich, aber gleichzeitig auch so liebevoll, dass es mein Herz höher schlagen ließ. Sachte nickte ich, soweit es sein fester Griff zuließ. Ein zufriedenes Bunny-Smile schlich sich auf die Lippen des Jüngeren. Diese rosigen, weichen Lippen, von denen ich kaum meinen Blick lösen konnte.


"Ich liebe dich, Taeby."


Es war nur ein Flüstern des Schwarzhaarigen, doch ich verstand jedes Wort. Überwältigt weiteten sich meine Augen und huschten hoch in die dunkelbraunen Tiefen meines Gegenübers.


Ich könnte mich für immer in ihnen verlieren!

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2/5

Awww~
The first 'I love you' is always special <3

Es wurde aber auch Zeit :D

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