Kapitel 68


Eine gute halbe Stunde war vergangen, in der ich Yoongi über sein Projekt ausgefragt hatte, ehe wir hörten, wie sich die Wohnungstür öffnete. Ich löste mich aus den Armen des Älteren, in denen ich seit dem gelegen war und mich von ihm hatte kraulen lassen. Er war wirklich unheimlich liebevoll nach unserem doch recht harten Sex.

Yoongi hatte mir was zu trinken gegeben, meine Sauerei weg gemacht, mir eine Decke über den fast nackten Körper gelegt und mich die ganze Zeit verwöhnt. Ich liebte es, wenn er sich so um mich kümmerte. Außer ihm und Hobi hatte das noch niemand getan.

Meine müden Muskeln hatten sich bereits etwas erholt, so dass ich mich nun schwungvoll aufrichten konnte. Auf der Couch kniend, stützte ich mich auf der Rückenlehne ab und sah Richtung Tür, wie so ein kleines Hündchen, das auf sein Herrchen wartete. Das amüsierte Lachen von Yoongi, der mich nur beobachtete, ignorierte ich einfach.

"Hobi.", rief ich freudig, als Besagter zu uns ins Wohnzimmer kam. Sofort legte sich ein breites Strahlen auf seine müden Gesichtszüge.
"Hey, Minie. Du bist ja noch hier.", stellte er überrascht fest und kam auf mich zu. Seine Tasche ließ er einfach auf den Boden fallen, ehe er mir einen Kuss auf die Lippen drückte.

Gierig erwiderte ich diesen, doch mein Gegenüber löste sich viel zu schnell wieder von mir. Stattdessen wanderte sein Blick an meinem leicht bekleideten Körper hinab. Staunend weiteten sich seine Augen bei meinem Anblick, was mich stolz den Rücken etwas durchdrücken ließ, um eine sinnlichere Pose einzunehmen.

"Fuck, Minie~", hauchte er begeistert. Sanft fuhren seine Finger über meine Schultern und meine Arme hinab. Ein angenehmer Schauer ließ meinen ganzen Körper bei seinen so zärtlichen Berührungen erzittern.

"Du siehst so verboten heiß aus!", raunte er angetan und leckte sich über die Lippen. Die pure Faszination hatte die Erschöpfung durch das Training aus seinen Gesichtszügen vertrieben, was mich kichern ließ.

Meine Arme fanden ihren Weg um Hobis Hals, wo ich meine Finger sanft durch seine Haare kraulen ließ. Ich zog ihn etwas mehr an mich, nur um ein leises 'Danke' in sein Ohr zu hauchen. Direkt spürte ich, wie seine Muskeln unter mir sich anspannten.
"Ist das...?", gab er überrascht von sich. Schmunzeln stellte ich fest, dass er die kleine Überraschung bemerkt zu haben schien.

Lasziv wackelte ich mit dem weißen Hasen Puschel an meinem Hintern. Yoongi hatte das Spielzeug vorhin aus dem Schlafzimmer mitgebracht, was ich überhaupt nicht mitbekommen hatte. Doch mir gefiel die Idee, meinem anzüglichen Outfit damit ein bisschen was Unschuldiges zu verleihen.

"Gefällt es dir?", fragte ich hoffnungsvoll und entfernte mich so weit von Hobi, dass ich ihn ansehen konnte.
"Scheiße, ja!", knurre er, was mich glücklich lächeln ließ. Zart ließ ich meine Finger über seinen angespannten Kiefer tänzeln und biss mir verführerisch auf die Unterlippe.
"Ich bin also jeder Zeit bereit für dich, wenn du mich willst~", hauchte ich gegen seine Lippen, die sich leicht spalteten, als mein heißer Atem sie streifte.

Gerade wollte ich unsere Lippen zu einem hitzigen Kuss verbinden und ihn wieder schmecken, als Yoongis Stimme uns unterbrach.
"Ich bin auch noch da!", erinnerte er uns empört. Verständnislos breitete er die Arme aus, da sein Freund ihn noch immer nicht begrüßt hatte. Etwas widerwillig ließ ich Hobi los, nachdem er mir einen schnellen Kuss auf die Wange gehaucht hatte.

Grinsend sah ich dabei zu, wie dieser um die Couch und lachend auf seinen Freund zu ging.
"Tut mir Leid, Sugaplum~ Ich hab dich nicht vergessen.", versicherte Hobi dem Älteren und ließ sich einfach auf dessen Schoß sinken. Sie tauschten ein paar zärtliche Küsse aus, während ich genau zusehen konnte, wie Yoongis Finger in Hobis Hintern packten.

Kichern beobachtete ich die beiden und konnte nicht leugnen, dass der Anblick mich geil machte. Nach dem, was Yoongi mir eben erzählt hatte, hatte er die letzte Woche wohl auch nicht viel Zeit für seinen Freund gehabt. Das erklärte auf jeden Fall, wie sehnsüchtig ihre Lippen gerade aneinander klebten.

"Tut mir Leid...", nuschelte Yoongi leise zwischen ihren Küssen.
"...dass ich...", wohlig seufzend trafen ihre Zungen aufeinander.
"...keine Zeit für dich hatte.", vollendete der Ältere seinen Satz mit einem Grinsen. Seine Hände schoben sich hinten unter Hobis Shirt, welcher die Berührungen zu genießen schien.

Ich beobachtete sie stumm und auch wenn ich mich für sie freute, konnte ich nicht verhindern, mich wie das fünfte Rad am Wagen zu fühlen. Als sollte ich in diesem Moment eigentlich nicht hier sein. Schnell versuchte ich dieses beklemmende Gefühl herunter zu schlucken. Yoongi wollte mich hier haben und Hobi hatte sich gefreut mich zu sehen. Ich sollte so nicht denken und doch waren diese Zweifel ständig präsent in meinem Kopf.

"Keine Sorge, Minie und ich hatten viel Spaß.", kicherte Hobi und sah zu mir. Ich erwiderte sein Lächeln etwas zögerlich, doch er schien es nicht zu bemerken.
"Und heute Nacht, gehörst du ganz alleine mir~", hörte ich Hobi sagen. Auch wenn er es nur leise in Yoongis Ohr geraunt hatte, hatte ich ihn genau verstehen können.

Unwohl wandte ich meinen Blick von den beiden ab, als das Drücken in meiner Brust stärker wurde. Ich wusste, dass Hobi es sicher nicht so meinte, aber es klang, als wäre ich nur ein netter Zeitvertreib gewesen. Zumindest hoffte ich, dass er es nicht so gemeint hatte. Immerhin war ich im Grunde wirklich nicht mehr als ein kleines Plus, während die beiden eine glückliche Beziehung führten.

Wir hatten dem, was wir drei teilten, nie einen Namen gegeben. Es war eine stumme Übereinkunft, in der wir uns nahe waren, ohne dass einer von uns zu irgendetwas verpflichtet war. Sie könnten mich also jeder Zeit einfach wegschicken. Schnell schüttelte ich unauffällig meinen Kopf, um diesen Gedanken zu vertreiben. Natürlich hatte er das nicht gemeint!

"Jiminie?", holte Yoongis fragende Stimme mich aus meiner kleinen Blase. Überrascht schnellte mein Blick zu dem Silberhaarigen und seinem Freund, die mich beide musterten.
"Bleibst du noch zum Essen?", wollte er wissen, doch ich schüttelte den Kopf. Ich versuchte mir meinen inneren Konflikt nicht anmerken zu lassen, während ich ihm antwortete.

"Meine Tante will unbedingt, dass ich zum Essen zuhause bin.", seufzte ich und rollte genervt mit den Augen. Ihrer Meinung nach war ich in letzter Zeit zu oft abwesend und sie wollten, dass ich mich wieder 'mehr am Familienleben beteiligte'. Bla Bla~

"Das ist doch schön. Zusammen zu essen ist für viele Familien die Zeit, wo wirklich mal alle zusammenkommen und sich über den Tag austauschen können. Ich finde das richtig.", lächelte Hobi optimistisch. Ergeben seufzte ich. Er hatte ja schon recht, aber ich hatte mich da noch immer nicht daran gewöhnt.

Ich kannte diesen Familienzusammenhalt nicht. Selbst bevor mein Vater meine Mum und mich damals einfach verlassen hatte, war es nie so, wie bei den Kims. Wenn ich aus der Schule gekommen war, hatte ich mit meine Mum zusammen gegessen. Mein Vater kam immer erst spät nach Hause und das meistens betrunken. Ich hatte nie gefragt, wo er sich nach der Arbeit den ganzen Tag rum trieb und ich wollte es auch nicht wissen.

Wir standen uns nie nah. Ich war immer eine Enttäuschung für ihn, weil ich nicht der harte und toughe Sohn war, den er wollte. Er wollte, dass ich einem Sportteam beitrat, Fußball, oder sowas. Ich jedoch begeisterte mich fürs Tanzen. Er wollte, dass ich Mädchen abschleppte, stattdessen beichtete ich, dass ich Schwul war. Er hatte mich verstoßen, weil ich seinen Vorstellungen nicht entsprach und meine Mutter damit das Herz gebrochen.

Wir waren nie eine richtige Familie!

"Wann musst du dann los?", kam direkt die nächste Frage des Älteren, was mich erneut aus meinen Gedanken riss. Ich griff nach meinem Handy, welches schon die ganze Zeit auf dem Couchtisch lag. Als ich die Uhrzeit sah, entfloh mir ein erneutes Seufzen.

"In etwa einer halben Stunde kommt der Bus.", stellte ich ernüchternd fest. Enttäuschung machte sich in mir breit, da ich eigentlich gar nicht gehen wollte.
"Wenn du willst, fahr ich dich, dann kannst du noch ein bisschen länger bleiben, hm?", bot er mir an. Doch das einzige, was ich erwiderte, war ein zaghaftes Nicken.

"Alles okay, Minie?", fragte Hobi besorgt und setzte sich nun neben mich auf die Couch.
"Ja!", sagte ich etwas zu schnell und räusperte mich kurz, um wieder etwas Ruhe in mein Inneres zu bringen.

"Ja, ich...hab nur über etwas nachgedacht.", gestand ich mit einem schiefen Lächeln. Tief atmete ich durch und versuchte damit das verräterische Kitzeln hinter meinen Augen zurückzudrängen.

Ich durfte jetzt nicht heulen. Ich hatte keinen Grund dazu. Es war Vergangenheit, ich hatte nichts mehr mit dem Mann, der mich gezeugt hatte, zutun. Es lohnte nicht ihm nach zu trauern.
"Möchtest du darüber reden?", fragte Hobi vorsichtig und legte seine Hand auf meinen Rücken, den er sanft auf und ab streichelte. Ich schüttelte den Kopf.

Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken, noch darüber reden. Viel lieber wollte ich mich wieder gut fühlen, weshalb ich mich einfach rittlings auf Hobis Schoß setzte und meine Arme um seinen Hals legte. Ich wollte die Wärme zurück, die die beiden mich immer spüren ließen und all das Negative aus meinem Kopf vertreiben.

"Ich hätte es viel lieber, wenn du mich wieder aufwärmst. So langsam wird mir nämlich kalt.", jammerte ich gespielt schmollend und sah mein Gegenüber aus unschuldigen Augen an. Leicht zuckten meine Mundwinkel nach oben, als ich seine Hände auf meinem Hintern spürte. Wie sie diesen zärtlich massierten, ehe sie meinen Rücken hinauf wanderten und eine kribbelnde Spur auf meinem Körper hinterließen.

"Ich geh mich dann mal um unser Essen kümmern, während ihr zwei einfach macht, worauf ihr Bock habt.", verkündete Yoongi schmunzelnd und erhob sich ächzend von der Couch, ehe er in die Küche schlenderte. Es sollte mir recht sein. Immerhin war hier alles offen, er würde uns also trotzdem sehen und hören können, aber das machte es nur noch besser.

Wollend ließ ich meine Hüfte auf Hobi kreisen. Ich trug die Panty und die pinken Harnesse hier schließlich nicht nur zum Spaß immer noch an meinem Körper.
"Oh, Minie!", knurrte Hobi tief meinen Spitznamen und ich sog diesen geradezu gierig in mich auf.

Ich wollte mich wieder begehrt fühlen.

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Weil wir ja schon sooo lange keinen Smut mehr hatten :D *hust*

Die drei machen mich echt fertig, ehrlich~ xD

Wie die Karnickel!!


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