Kapitel 44
Hey meine süßen Bärchen <3
Jetzt gehts weiter mit unserem Sorgenkind und Grumpy Cat :D
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Schmerzvoll verzog ich mein Gesicht, während Yoongi mich an meinem Handgelenk hinter sich her zerrte. Er war wütend. Und zwar sehr. Schon auf der Fahrt hierher hatte ich mir einen Standpauke von ihm anhören dürfen.
Nun zog er mich mit sich in seine Wohnung und stieß die Tür ziemlich hart zu, so dass der Knall mich zusammen zucken ließ. Ich hatte gerade genug Zeit, aus meinen Schuhen zu schlüpfen, da zerrte er mich schon weiter ins Wohnzimmer.
Ich hatte die ganze Zeit über geschwiegen, egal ob er mich anschrie oder mir eine Frage stellte. Meine Lippen wollten sich nicht bewegen. Widerstandslos ließ ich mich von dem Älteren auf das Sofa schubsen und gab nur einen erstickten Laut von mir.
Ich erhaschte nur einen kurzen Blick auf das wütende Gesicht Yoongis, bevor ich betreten meinen Blick senkte und mich richtig hin setzte. Mir war klar, dass ich nichts sagen konnte, was die Situation gerade irgendwie besser machen würde.
"Was hast du dir nur dabei gedacht, Jimin?!, fuhr er mich erneut an und hoffte wohl immer noch auf eine Reaktion meinerseits. Das er mich dabei erwischt hatte, wie ich Drogen von einem zwielichtigen Typen kaufen wollte, konnte ich nicht schön reden. Also schwieg ich lieber.
"Willst du nicht mal etwas dazu sagen?", fragte er fassungslos und ließ mich damit nur noch mehr zusammen schrumpfen. Ich machte mich immer kleiner unter seinen Vorwurfsvollen Worten. Ich hasste es so sehr, angeschrien zu werden. Und doch wusste ich, dass er jedes Recht dazu hatte. Ich war doch selbst Schuld.
Leicht schüttelte ich den Kopf, um wenigstens so auf seine Frage zu antworten, was den Älteren aber nur ungläubig schnauben ließ. Ich musste gar nicht auf schauen, um zu bemerken, wie Yoongi aufgebracht durch das Wohnzimmer lief. Vermutlich versuchte er seiner Wut durch die Bewegung wenigstens etwas Luft zu machen.
Erleichtert, dass er sie nicht auf eine andere Art an mir ausließ, atmete ich durch. Ich konnte den Alkohol noch immer deutlich in meiner Blutlaufbahn spüren, weshalb ich mir etwas benommen über die Augen rieb.
"Hier...trink was.", hörte ich Yoongis deutlich ruhigere Stimme. Als ich meinen Blick hob, stand der Ältere vor mir und hielt mir ein Glas Wasser hin. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie er in die Küche gegangen war. Dankend nahm ich das Glas und lächelte leicht, jedoch lag Yoongis Blick noch immer streng auf mir.
Ergeben, senkte ich meinen Blick wieder und trank ein paar Schlucke. Sofort ging es mir etwas besser, als die kühle Flüssigkeit meine trockene Kehle benetzte. Mit einem schweren Seufzen ließ Yoongi sich neben mich auf das Sofa fallen und legte den Kopf zurück auf die Rückenlehne.
Eine Weile, in der ich stumm in mein Glas starrte und mit dem Zeigefinger immer wieder über dessen Rand fuhr, saßen wir still nebeneinander. Ich wollte etwas sagen, doch ich wusste nicht was. Jedesmal wenn ich den Mund öffnete, schloss ich ihn wieder, ohne dass auch nur ein Wort meine Lippen verließ.
"Ich versteh es nicht...", kam es schließlich leise von Yoongi. Fragend schaute ich zu ihm, doch sein Blick ging noch immer an die Decke.
"Ich kann nicht fassen, dass du wirklich was von dem Dealer kaufen wolltest! Ich meine, warum?!", sprudelten die Worte verständnislos aus ihm heraus.
"Hat es dir beim letzten Mal noch nicht gereicht?!", wurde er wieder lauter und er richtete sich auf. Kurz darauf bohrten seine Katzenaugen sich in meine und suchten nach einer Erklärung, bevor ich schuldbewusst den Blick abwandte.
"Es war nur Gras.", gab ich kleinlaut von mir und bereute es direkt wieder.
"Glaubst du echt, das macht es irgendwie besser!?, schrie er mich wütend an und ich ließ vor Schreck fast das Glas fallen. Sofort schüttelte ich den Kopf, da ich schon wieder kein Wort heraus bekam. Ich kniff die Augen zu und klammerte mich krampfhaft an das Glas in meinen Händen.
Jeder Muskel in meinem Körper verspannte sich. Ich wartete nur darauf. Auf den brennenden, stechenden Schmerz, wenn er zuschlagen würde. Doch er kam nicht. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und schaute irritiert zu Yoongi. Sanft strichen seine Finger über meine Wange und in seinen Augen blitzte Sorge auf, was mich nur noch mehr verwirrte.
"Nicht weinen...", hörte ich ihn sagen und meine Augen weiteten sich. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie mir stumm die Tränen über die Wangen kullerten.
"Tut mir leid, dass ich so laut geworden bin.", entschuldigte sich Yoongi direkt und wischte mir sachte die Tränen weg. Sofort geriet mein Herz aus dem Takt.
Hastig stellte ich das Glas auf den Tisch vor mir und wandte mich damit von dem Älteren ab. Fahrig wischte ich mir über die Augen und stand, mich räuspernd, auf.
"S-Schon gut.", nuschelte ich nur und brachte schnell wieder etwas Abstand zwischen uns.
Diese Nähe zu ihm und der Körperkontakt waren nicht gut! Sie brachten mich um den Verstand und dazu immer mehr zu wollen. Genau das war es doch, was ich vermeiden wollte. Woran ich für einen Moment nicht denken wollte. Und nun war ich ganz alleine mit Yoongi in seiner Wohnung.
"Jimin, was ist denn los?", hörte ich den Älteren besorgt fragen.
"Wenn dich irgendwas bedrückt, dann rede doch mit uns. Du musst nicht zu solchen Mitteln greifen.", redete er auf mich ein und ich wusste, dass er es nur gut meinte. Aber er war wirklich der Letzte, mit dem ich darüber reden konnte.
Dennoch hatte ich das Gefühl, dass ich ihm irgendeine Art von Erklärung schuldig war. Ein kleines Schniefen gab ich von mir, als ich meine Tränen wieder unter Kontrolle hatte. Ich zwang mir ein Lächeln ab, als ich zu dem Silberharrigen schaute, um ihn zu beruhigen.
"Ist schon in Ordnung, Hyung. Ich wollte nur...für einen Moment diese...viel zu lauten Gedanken abschalten. Ich hab nicht nachgedacht, über das was ich tue. Entschuldige.", sagte ich also und hoffte, dass es ihm reichte. Das mein Lächeln ehrlich genug wirkte und er mir meine Unsicherheit nicht anmerkte.
Einen Augenblick sah er mich einfach schweigend an, bevor Yoongi aufstand und zu mir kam. Unfähig mich zu bewegen stand ich da und ließ zu, dass er mich in den Arm nahm. Sofort stieg sein überaus angenehmer Geruch in meine Nase und ließ mich die Augen schließen.
Seine Arme lagen locker um meinen Körper, als er mich an sich drückte, und ließen mich so geborgen und sicher fühlen. Es fühlte sich so gut an, nur leider genoss ich es viel zu sehr. Wieder erwischte ich mich bei dem Gedanken, dass ich Yoongi ganz für mich alleine wollte.
Schnell legte ich meine flachen Hände auf seine Brust und drückte den Älteren sanft etwas von mir. Sofort ließ Yoongi von mir ab, doch ich schaute nur kurz in seine überraschten Augen, bevor ich mich weg drehte.
"Nicht...nicht so nahe bitte.", sagte ich leise.
Ich durfte das einfach nicht zulassen. Er war Hobis Freund und ich hatte nicht vor, das zu ändern. So jemand war ich nicht.
"Du gehst mir aus dem Weg.", stellte der Ältere trocken fest. Sofort zog sich alles in mir alarmiert zusammen.
"Was meinst du?", fragte ich gespielt unwissend und verschränkte schützend die Arme vor meiner Brust. Als würde es ihn daran hindern, mich zu durchschauen.
"Schon die ganze Woche meidest du mich. Du siehst mich ja nicht mal an.", wurde er deutlicher.
Leider hatte er Recht. Ich wich seinem Blick aus, wo es nur ging und das war auch ihm natürlich nicht entgangen. Nur, wie sollte ich ihm das erklären? Nicht mal jetzt schaffte ich es ihm in die Augen zu schauen, aus Angst er könnte in meinen lesen was ich fühlte.
"Hab ich irgendwas angestellt?", fragte er und klang dabei wirklich ratlos.
Ein schweres Seufzen entfloh mir, als ich zurück zum Sofa ging und mich wieder setzte.
"Glaubst du mir, wenn ich sage, dass es nicht an dir liegt, sondern allein an mir?", wollte ich wissen und zwang mich dazu, kurz zu dem Älteren auf zu schauen. Seine skeptisch hochgezogene Augenbraue, war dabei Antwort genug.
"Es ist nur...", fing ich an, suchte aber erst noch nach den richtigen Worten, um auszudrücken, was in mir vorging. Ich richtete meinen Blick an die Decke und blinzelte angestrengt gegen die Tränen an, welche ich schon wieder aufsteigen spürte.
"Gott, das ist so erbärmlich...", nuschelte ich, da mir das echt unangenehm war, zuzugeben.
Schweigend setzte sich Yoongi wieder zu mir. Mit einem Lächeln versuchte ich meine Unruhe zu überspielen, bevor ich auf meine Hände blickte, welche in meinem Schoß lagen. Nervös spielte ich mit meinen Fingern.
"Ich bin nur...immer so neidisch, wenn ich euch sehe. Hobi und dich und jetzt auch Tae und Kookie.", sprach ich es schließlich aus. Jedoch wartete ich gar nicht erst auf eine Reaktion.
"Mich will gefühlt jeder einfach nur ficken und weg werfen. Keine Ahnung, vielleicht bin ich einfach für nichts anderes gut.", zuckte ich leicht mit den Schultern und spürte, wie sich die erste Träne aus meinem Augenwinkel löste.
Zum ersten Mal sprach ich diese Gedanken laut aus, die seit längerem schon durch meinen Kopf geisterten. Der Gedanke, dass ich es einfach nicht wert war, geliebt zu werden. Dass ich nicht gut genug war. Ich rechnete gar nicht mit einem Widerspruch, bis Yoongi mich an meinen Schultern packte und zu sich drehte.
"Das darfst du niemals denken!", fauchte der Ältere mich an, doch irgendwie sah ich ihm an, dass seine Wut nicht mir galt.
"Diese Schwanzlutscher haben einfach keinen Respekt. Du hast es genauso verdient, auf Händen getragen zu werden, wie jeder andere auch, hörst du?", versuchte er eindringlich, mir klarzumachen.
Doch auf meine Lippen legte sich nur ein müdes Lächeln. Es fiel mir schwer, ihm das zu glauben. Sanft löste ich mich aus seinem Griff und drehte mich wieder nach vorne. Mein Blick senkte sich von ganz alleine.
"Weißt du Yoongi...irgendwann...findet man sich damit ab, nur benutzt zu werden.", gab ich leise von mir.
Und dann...
...fing ich an zu erzählen.
Von dem ersten Mal, als ich fast von einem angeblichen Freund vergewaltigt wurde. Von Hyunjin, meinem Ex-Freund, der es ihm erlaubt hatte. Wie mir klar wurde, dass meine Beziehung, meine Freunde, mein ganzes Leben eine Lüge war, die ich selbst geglaubt hatte. Und dass ich noch immer an diesem Arschloch und unserer gemeinsamen Zeit hing, obwohl ich genau wusste wie dumm es war.
Ich erzählte Yoongi von meinem Dad und wie er reagiert hatte, als ich beichtete, dass ich Schwul bin. Wie er mich beleidigt und geschlagen hatte. Wie er sogar meine Mutter angriff, als sie mich verteidigen wollte. Und wie er schließlich einfach ging und nie wieder kam.
An diesem Tag war ein Teil von mir zerbrochen, aber es fühlte sich befreiend an, endlich darüber zu reden. All die Jahre hatte ich das nur in mich rein gefressen. Ab dem Tag fing ich an, mich daneben zu benehmen. Erst hörte ich nur auf, auf meine Mum zu hören, ich rebellierte.
Fing an lange weg zu bleiben, bis ich gar nicht mehr nach Hause ging. Ich schwänzte regelmäßig die Schule, weshalb meine Noten immer schlechter wurden. Drogen, Alkohol und Partys waren alles was mich noch interessierte. Babei war es nur ein Versuch, die Aufmerksamkeit meines Vaters zu bekommen.
Ich war erst 14 und wollte die Bestätigung meines Vaters, doch er war weg und das wollte ich nicht verstehen. Er hasste mich für das, was ich war, dabei wollte ich doch nur, dass er stolz auf mich war. Und weil er mir diese Bestätigung verweigerte...suchte ich sie woanders.
Unaufhörlich liefen mir die Tränen über die Wangen. Dieses Thema wühlte so unglaublich viele Emotionen in mir auf, die irgendwie hinaus wollten. Mit dem Taschentuch, welches Yoongi mir vor einer Weile gereicht hatte, trocknete ich meine Wangen grob.
"Weißt du, was das Schlimmste ist?", schluchzte ich, bevor mir ein freudloses Lachen entwich.
"Ich hasse diesen Mann so sehr...und doch...wünsche ich mir jeden Tag, dass er wieder zurückkommt, mich in den Arm nimmt und sagt, dass es okay ist. Dass er mich vermisst hat und mich liebt.", sagte ich und schüttelte über meine eigene Dummheit den Kopf.
Ich fühlte mich wie in einem jahrelangen Albtraum, aus dem es einfach kein Erwachen gab. Sanft streichelte Yoongis Hand mir über den Rücken, um mich wenigstens etwas zu beruhigen. Die ganze Zeit hatte er mir nur stumm zugehört und mir mit kleinen Gesten gezeigt, dass er da war.
Als ich ihn mit meinen geröteten Augen anblicke, lag so viel Mitgefühl in seinem Blick, dass er gar nichts sagen brauchte. Ich wusste, dass all das, was er gerade erfahren hatte, bei ihm in sicheren Händen war. Dankend lächelte ich meinen Nebenmann an, was er auch sofort erwiderte.
"Tut mir Leid, dass du schon so viel Scheiße in deinem Leben mitmachen musstest. Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie du dich damit fühlen musst.", erwiderte er schließlich. Ich nickte nur, da mir auffiel, dass wir total von dem eigentlichen Thema abgekommen waren. Nämlich, dass ich die Nähe zu ihm mied.
Und jetzt, wo ich so neben ihm saß, seine Finger weiterhin beruhigend über meinen Rücken streichelten und seine Augen mich so aufmerksam musterten, merkte ich wieder, warum ich es getan hatte. Denn es fiel mir immer schwerer, nichts dummes zu tun. Wir sahen uns geradewegs in die Augen und sofort drohte ich mich in ihnen zu verlieren.
Unbewusst rutschte ich näher an den Ältere heran, was ihn gar nicht zu stören schien. Das Lächeln auf seinen Lippen war unheimlich weich und warm, was mein Herz schneller schlagen ließ. Ich fühlte mich so wohl bei ihm.
"Seit ich euch kenne, fühle ich mich, als würde ich endlich wirklich leben.", gab ich ein wenig benebelt von mir.
Bei meinen Worten schlich sich ein Schmunzeln auf die schmalen Lippen des Älteren, was unheimlich schön aussah.
"Ach ja?", vergewisserte er sich, was ich nur mit einem Nicken bestätigte. Stück für Stück kam ich ihm näher, was er nun auch zu bemerken schien. Doch Yoongi machte gar keine Anstalten, von mir weg zu rutschen oder mich aufzuhalten.
Stattdessen wanderte seine Hand von meinem Rücken runter an meine Taille und ich meinte zu spüren, wie er mich sogar weiter an sich zog.
"Schon als wir uns das erste Mal begegnet sind, bist du mir aufgefallen.", konnte ich mich nicht aufhalten zu sagen. Ich war Yoongi bereits viel näher, als es gut für uns war, aber gerade war es mir unmöglich, noch klar zu denken. Seine Augen hatten mich völlig gefangen genommen.
Alles spielte sich wie in Zeitlupe ab. Wir hatten uns einander zugewandt und kamen uns unaufhaltsam näher.
"Bei dir fühle ich mich so...sicher.", gab ich schließlich leise zu.
"Jimin...", hauchte er meinen Namen, während sein heißer Atem meine Lippen streifte. Eine angenehme Gänsehaut zog sich meinen Rücken hinunter. Wie von selbst fanden meine Hände ihren Weg in seinen Nacken.
"Und dann wurde es mir bewusst...", sagte ich kaum hörbar und meine Augen sprangen zwischen seinen Augen und seinen Lippen hin und her.
Mir war klar, dass ich das hier nicht tun sollte...
"Was?", fragte er wie hypnotisiert
...aber alles in mir sehnte sich danach.
"Das ich dich mehr mag, als ich sollte..."
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Uhhhh!! :3
Who is ready for some Yoonmin Action?! :D
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