Kapitel 4


Willkommen zu dem Einblick in die Bilderbuchfamilie xD

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Taehyung POV

"TaeTae, Frühstück ist gleich fertig.", hörte ich die ruhige Stimme von Seokjin Hyung, als er an meine Tür klopfte. Ich war schon seit einer Weile wach, lag aber noch immer in meinem Bett und stalkte die Instagram Seite von meinem Crush.
"Ja, ich komme ", antwortete ich. Ich sah noch ein letztes mal auf das Bild welches er gestern Abend gepostet hatte und konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen.

Jeon Jungkook.

Gott, er war so perfekt! Er war ein Jahrgang unter mir, aber das störte mich nicht. Seit ich ihn vor 2 Jahren das erste mal richtig wahrgenommen hatte, bin ich ihm immer mehr verfallen. Jungkook ist einer dieser Menschen der einfach von Geburt an cool ist, ohne irgendwas dafür tun zu müssen. Er sieht toll aus, er ist unheimlich nett und hilfsbereit, sportlich und musikalisch begabt und seine Noten sind auch gut.

Wie kann man sich nicht in ihn vergucken? Nur leider weiß er überhaupt nicht, dass ich existiere. Ich schmachte ihn immer nur aus der Ferne an und hasse mich dafür, dass ich in seiner Gegenwart so nervös werde, dass ich verlerne wie man spricht. Das ist so frustrierend. Aber ich hab immer Angst etwas falsches zu sagen. Am Ende mag er mich nicht und das wäre grauenvoll für mich.

Schnell tippe ich auf das kleine Herzchen um sein Bild zu liken. Immerhin das traue ich mich mittlerweile. Dann schwang ich mich aus meinem Bett und ging zum Badezimmer, aus welchem Namjoon Hyung gerade heraus kam.
"Guten Morgen, Hyung.", begrüßte ich ihn lächelnd. Noch etwas verschlafen erwiderte der Ältere mein Lächeln.
"Morgen, Tae~", sagte er voller Zuneigung und wuschelte mir wie immer leicht durch die Haare.

Während ich meiner Morgenroutine nach ging dachte ich über Gestern nach. Eomma hatte uns beim Abendessen mitgeteilt, dass unser Cousin, Jimin, ab Heute hier wohnen würde. Zumindest für das letzte Schuljahr, welches gerade angefangen hatte. Laut Eomma ist er wohl gerade in einer 'schwierigen Phase'. Was auch immer das heißen soll.

Ich ging runter in die Küche, wo bereits alle am Tisch saßen. Nur Eomma stand noch am Herd und machte den Rest fertig.
"Guten Morgen.", grüßte ich sie alle gut gelaunt.
"Guten Morgen, Großer.", antwortete Appa, als er kurz von seiner Zeitung auf sah. Wir tauschten ein Lächeln, bevor ich zu Seokjin Hyung schaute.
"Einen wunderschönen guten Morgen, TaeTae.", strahlte er mich glücklich an.

Kaum hatte ich dies erwidert, spürte ich etwas um meine Beine wuseln. Ein kleines Bellen zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Aufgeregt mit seinem Schwänzchen wedelnd, stand Yeontan vor mir und wollte auch begrüßt werden. Sofort hockte ich mich zu meinem kleinen Zwergspitz und kraulte ihn etwas, bevor ich ihn einfach auf den Arm nahm. Ich ging zu meiner Eomma und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. So wie ich es eigentlich immer tat.

"Guten Morgen, Bärchen. Hast du gut geschlafen?", wollte sie wissen, was ich sofort bejahte.
"Hat Tanni schon gefrühstückt?", fragte ich in die Runde, da ich meinen kleinen Schatz nicht doppelt füttern wollte. Kurz blickten sich alle an und schüttelten einstimmig mit den Köpfen.
"Nein, Bärchen. Gib ihm schnell was und dann setz dich, hm? Ich würde gern noch etwas mit euch allen besprechen.", sagte Eomma und ich nickte.

Ich ließ Yeontan wieder runter und füllte seinen Futternapf. Dann setzte ich mich auf meinen Platz am Esstisch. Jin links neben mir, Namjoon gegenüber von mir. Gegenüber von Jin saß Eomma und Appa neben ihnen vorkopf. Wir wünschten uns jeder einen guten Appetit und begannen zu essen. Das wir am Wochenende alle zusammen als Familie frühstückten war für uns völlig normal. Und das war auch einer dieser Momente, den ich nicht missen wollen würde.

"Ich wollte mich entschuldigen, dass ich euch Gestern so damit überfallen habe, dass Jimin hier einzieht. Ich hoffe das stört euch nicht, Jungs.", fing Eomma schließlich an zu erklären und sah mich und meine Brüder abwechselnd an.
"Ist schon okay, Eomma. Ich glaube nicht, dass es ein Problem für einen von uns ist, oder?", antwortete Jin, als der Älteste von uns, ihr direkt. Schaute mich und Namjoon anschließend aber auch fragend an.

"Nein, ist kein Problem.", stimmte Namjoon ihm zu und auch ich schüttelte schnell meinen Kopf. Es störte mich wirklich nicht. Immerhin gehörte Jimin zur Familie, auch wenn ich ihn das letzte mal gesehen habe, als wir beide 5 waren.
"Aber warum genau, zieht Jimin jetzt eigentlich zu uns?", traute ich mich zu fragen, da ich Eommas doch ziemlich vage Aussage von Gestern nicht verstanden hatte. Verständnisvoll lächelte sie mich an, bevor sie begann es mir zu erklären.

"Naja, ich hab gestern mit eurer Tante telefoniert. Ihr müsst wissen ihr Mann, also Jimins Vater, hat sie beide vor 3 Jahren einfach verlassen. Seitdem kümmert sie sich alleine um ihn, aber er...wie sag ich das...entfernt sich immer mehr von ihr.", drückte sie es nett aus.
"Jimin rebelliert, da er keine Vaterfigur mehr hat an der er sich orientieren kann. Ich schätze er fühlt sich allein gelassen und kommt damit nicht zurecht. Deswegen benimmt er sich ziemlich daneben.", führte Appa die Erklärung noch etwas weiter.

Auch wenn ich die genauen Hintergründe nicht kannte, nickte ich verstehend. Das machte schon Sinn, auch wenn es für mich nur schwer vorstellbar ist, wie es ohne Vater sein musste.
"Das heißt also, Jimin ist auf die falsche Bahn geraten?", hörte ich Namjoon fragen. Fragend legt ich meine Stirn in Falten, während ich meinen Bruder ansah. Falsche Bahn? Betreten nickte unsere Eomma auf seine Frage hin.

"Gottchen, der Arme.", kam es mitleidig von Jin. Verwirrt sah ich zu ihm, da ich irgendwie nicht mit kam.
"Hä?", gab ich daher nur leise von mir. Alle sahen mich an und begannen zu schmunzeln. Jin neben mir kicherte, bevor er mir sanft über den Kopf streichelte.
"Es ist so süß wie unschuldig du bist, TaeTae.", lachte er. Leicht eingeschnappt über seine Aussage, blies ich meine Wangen auf.

"Es bedeutet, dass Jimin sich mit den flaschen Menschen umgibt, Bärchen. Er schwänzt die Schule, ist Tagelang verschwunden, schmuggelt sich auf Partys, trinkt und nimmt vermutlich auch noch schlimmere Dinge zu sich.", erklärte Eomma es mir genauer. Nun verstand auch ich es. Ich nickte nur leicht, da ich nicht wusste was ich sagen sollte. Es tat mir leid für Jimin, dass er scheinbar so überfordert mit sich selbst und seinen Gefühlen war, dass er solche Entscheidungen traf.

"Jedenfalls hoffen meine Schwester und ich, dass Jimin hier bei uns vielleicht wieder lernt was es heißt Teil einer Familie zu sein. Ich weiß das ist für euch sicher klar, aber bitte seit nett zu ihm. Jimin soll sich hier wohl fühlen.", sprach sie weiter. Sofort nickte ich hastig und auch Jin und Namjoon stimmten zu. Natürlich war es für uns selbstverständlich, dass wir ihn freundlich behandeln würden. Eben so wie wir mit unserer Familie umgingen.

Unsere Eltern hatten uns schon von klein auf beigebracht Respekt zu haben. Nicht nur vor den Älteren, sondern vor jedem Menschen und jedem Leben. Denn man sollte jede Person so behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Sie legten sehr viel Wert auf Höflichkeit und gute Manieren, hatten uns aber auch gelehrt, dass wir uns nicht alles gefallen lassen mussten. Dennoch löst man Probleme nie mit Gewalt, sondern mit Worten.

Ich war unheimlich froh, sie meine Eltern nennen zu dürfen.

Nachdem wir alle aufgegessen hatten, räumte ich zusammen mit Namjoon den Tisch ab und machte Ordnung in der Küche. Da Jin Appa beim Tischdecken geholfen hatte und Eomma das Frühstück gekocht hatte, war es unsere Aufgabe auf zu räumen. Das wir alle unsere Aufgaben im Haushalt hatten, war für uns ganz normal. Immerhin arbeitet Eomma auch, sie alles alleine machen zu lassen, wäre nicht gerecht. Wenn jeder mit half, ging es sowieso viel schneller. Wir hatten keinen Grund uns zu beschweren.

Eomma war bereits auf dem Weg zum Bahnhof, um Jimin dort ab zu holen. Sie hatte mich gebeten schon mal das Gästezimmer für ihn vor zu breiten, was ich dann auch tat. Jin Hyung war so lieb mir zu helfen, da Appa überraschend in die Firma musste und Namjoon für ein anstehendes Projekt in der Uni zutun hatte.

Wir putzten einmal durch, lüfteten und bezogen das Bett. Viel mehr gab es gar nicht zu tun.
"Kannst du dich eigentlich noch daran erinnern, als Tante Eunji mit Jimin hier war?", fragte Jin mich plötzlich, während er das Kissen ordentlich auf dem Bett platzierte. Angestrengt kramte ich in meinem Gedächtnis rum, schüttelte aber schließlich den Kopf.
"Nein, nicht wirklich." musste ich gestehen.

"Nicht schlim. Ihr wart immerhin erst 5.", lächelte Jin mich an. Er setzte sich auf das Bett und klopfte neben sich. Wortlos ließ ich mich neben ihn sinken.
"Du musst wissen, ihr beiden wart damals ein Herz und eine Seele. Die ganze Woche wo sie zu Besuch waren, hat man euch nur im Doppelpack angetroffen. Ihr habt sogar kuschelnd im selben Bett geschlafen.", erklärte mein Bruder mir mit einem Grinsen auf den Lippen. Völlig überrascht von dieser Information, blinzelte ich ein paar mal.

"Wirklich?", fragte ich ungläubig.
"Ja, wirklich. Damals hatten wir noch den Sandkasten im Garten, weißt du noch?", sagte er und ich nickte. Wie könnte ich den vergessen? Ich hab viele Stunden in diesem übergroßen Katzenklo verbracht.
"Ihr habt Burgen gebaut, Sandkuchen gebacken und...", kurz unterbrach er sich mit einem Lachen selbst, bevor Jin seinen Satz beendete.
"...ihn anschließend auch gegessen. Euch war den ganzen Abend schlecht.", lachte er.

Ich konnte nicht verhindern, dass meine Wangen sich leicht rot färbten. Auch wenn ich mich an all das nicht wirklich erinnern konnte, war es peinlich. Etwas nachdenklich senkte ich meinen Blick auf den Boden.
"Es ist schade, dass Jimin sich in so eine falsche Richtung entwickelt hat.", sprach Jin genau das aus, was ich auch gerade gedacht hatte. Ich kam nicht umhin wieder Mitgefühl für meinen Cousin zu empfinden. Es tat mir leid, dass er schon so viel durchmachen musste.

"Na komm, TaeTae. Wir räumen alles weg und gehen runter. Sie sind sicher gleich zuhause.", holte mein Bruder mich aus meinen Gedanken und klopfte mir liebevoll auf den Rücken. Schnell nickte ich und stand wieder auf. Wir räumten all die Putzutensilien zurück an ihren Platz in der kleine Abstellkammer im Flur und waren gerade fertig, als die Haustür aufging.

"So. Komm rein, Jimin. Fühl dich bitte ganz wie zuhause."


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Tae ist so süß und unschuldig in dieser Story xD
Das komplette Gegenteil von Jimin.

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