Kapitel 11

Und das letzte für Heute :)
Damit haben wir offiziell Unforeseen überholt xD

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Noch immer hatte ich keine Ahnung, wie der Kerl neben mir, der seit guten 10 Minuten mit mir flirtete, hieß. Und es war mir sowas von egal! Ich würde ihn nach heute Nacht eh nie wieder sehen, wenn interessierten also blöde Namen?

"Was hältst du davon, wenn wir das hier zu mir verlegen, wo wir ungestört sind?", raunte er mir verführerisch zu. Leicht musste ich kichern, als sein heißer Atem mein Ohr streifte.
"Das fände ich super.", antwortete ich ihm und wollte direkt aufstehen, doch er hielt mich auf.

Etwas überrascht sah ich meinen Gegenüber an, welcher nur grinste. Er reichte mir mein Glas, welches noch immer fast voll war. Ich hatte es schon längst vergessen.
"Na los, trink aus. Wir wollen doch nichts verschwenden.", säuselte er. Schmunzelnd sah ich ihm in die Augen. Wo er recht hatte.

Ich wollte ihm mein Glas gerade abnehmen, als plötzlich jemand Anderes danach griff und es ihm regelrecht aus der Hand riss. Geschockt sah ich zu dem Barkeeper. Sein Blick war eisig und jagte mir sofort einen eiskalten Schauer über den Rücken. Gut das Blicke nicht töten konnten. Dennoch verstand ich nicht was das gerade sollte.

"Du verpisst dich jetzt lieber ganz schnell von hier, oder ich ruf die Security, Wichser!", knurrte der Silberhaarige bedrohlich. Es war nicht an mich gerichtet, trotzdem bekam ich bei seinem Ton ein wenig Angst. Mein Nebenmann scheinbar auch, denn er stand plötzlich auf und suchte fluchtartig das weite. Verwirrt schaute ich ihm hinterher, bevor ich wieder zu dem Barkeeper schaute. Was zum Teufel war gerade passiert?

"Hat man dir nicht beigebracht, dass man seinen Drink nie unbeaufsichtigt stehen lässt?", fuhr er mich plötzlich an und kippte den Inhalt des Glases einfach in das Waschbecken. Ich zuckte leicht zusammen bei seinen scharfen Worten.

"W-Wie bitte?", fragte ich, da ich es noch immer nicht verstand.
"Du hast echt Schwein gehabt, dass ich gesehen habe, wie er dir die KO-Tropfen ins Glas gekippt hat. Pass beim nächsten mal gefälligst besser auf.", ermahnte er mich.

Entsetzt blinzelte ich meinen Gegenüber an. KO-Tropfen? Der Typ hatte mir KO-Tropfen ins Glas getan? Der Gedanke, dass ich das beinahe getrunken hatte war irgendwie beängstigend. Man hörte sowas zwar immer wieder, aber dass mir sowas mal passieren würde hätte ich nicht geglaubt. Unfähig etwas zu sagen senkte ich meinen Blick auf den Tresen vor mir. Wenn ich daran dachte, wie das hätte ausgehen können wurde mir übel.

"Hey, Kleiner.", hörte ich plötzlich wieder seine Stimme. Nur dieses mal klang sie viel sanfter und nicht so Vorwurfsvoll wie zuvor noch. Etwas zögerlich sah ich auf und schaute in diese hübschen braunen Katzenaugen, welche mich genau musterten.
"Entspann dich, es ist nichts passiert.", versuchte er mich zu beruhigen und ich meinte sogar ein ganz sachtes Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen.

"I-ich...danke...ähm...", suchte ich nach den richtigen Worten um mich angemessen bei ihm zu bedanken. So gestottert hatte ich schon ewig nicht mehr und ich könnte mich gerade selber dafür klatschen. Diese Unsicherheit gefiel mir nicht, weshalb ich leicht den Kopf schüttelte, um wieder zu mir zu finden. Als der Silberhaarige hinter der Bar hervor kam, merkte ich erst, dass bereits sein Nachfolger sich an die Arbeit gemacht hatte.

"Ich mach jetzt Feierabend. Vielleicht solltest du für Heute auch Schluss machen, Kleiner.", sagte er und wandte sich zum gehen.
"Jimin!", rief ich ihm zu, ohne vorher nachgedacht zu haben. Angesprochener drehte sich noch einmal um und sah mich fragend an.

Toll gemacht, Jimin! Kannst du dich vielleicht noch ein bisschen bescheuerter benehmen?

"Mein Name ist Jimin...nicht Kleiner.", sagte ich schließlich. Ich meinte gesehen zu haben, wie der Silberhaarige stockte, als er meinen Namen hörte. Jedoch schüttelte er kurz den Kopf und schenkte mir ein kleines Grinsen.

"Hat mich gefreut, Jimin.", antwortete er und betonte meinen Namen dabei absichtlich mehr. Schlagartig breitete sich ein aufgeregtes Kribbeln in meinem Magen aus. Wie seine Stimme meinen Namen sagte, ich wollte es noch viel öfter hören!

"Danke für deine Hilfe, ähmm....", versuchte ich es erneut. Es störte mich ungemein, dass ich noch immer nicht seinen Namen kannte, weswegen ich ihn fragend ansah. Er haderte sichtlich mit sich selbst, seufzte dann aber ergeben auf.

"Yoongi...", gab er mir die gewünschte Information. Unwillkürlich schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen.
"Danke, Yoongi!", bedankte ich mich vernünftig, indem ich mich leicht verbeugte. Der Barkeeper verabschiedete sich, indem er kurz die Hand hob und schon war er in der Menge verschwunden.

Ich konnte nicht anders, als noch einen Moment auf die Stelle zu starren an der Yoongi eben noch gestanden hatte. Er hatte mir eben echt den Arsch gerettet. Und das obwohl er immer so kalt und desinteressiert gewirkt hatte. Er war wirklich süß. Aber vielleicht hatte er recht und es reichte für Heute. Auch wenn ich den Plan, meine Gedanken an meinen Ex zu ertränken dann nicht mehr umsetzen könnte.

Allerdings...

Ich drehte mich auf dem Hocker um und wollte aufstehen, als ich in das wütende Gesicht eines Kim Namjoon schaute.

...war Hyunjin wohl gerade mein kleineres Problem.

~~

"Jetzt lass mich gefälligst los! Ich kann alleine laufen du Riesenbaby!", protestierte ich lautstark, während ich versuchte mich aus Namjoons Griff zu lösen. Doch er hielt mein Handgelenk so fest, dass ich keine Chance hatte. Unsanft zog er mich hinter sich her, raus aus dem Club.

Draußen angekommen sah ich bereits Jungkook, welcher einen völlig fertig aussehenden Taehyung stützen musste, damit er nicht wie ein nasser Sack zu Boden fiel. Ich würde mal behaupten, dass Auto an dem sie lehnte, gehörte Namjoon, da wir uns zielstrebig darauf zu bewegten.

"Einsteigen!", presste der Ältere, zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er war sauer. Das merkte man ihm sofort an.

Dennoch verdrehte ich nur genervt die Augen und seufzte schwer, während ich mich auf den Beifahrersitz fallen ließ. Namjoon half Jungkook seinen kleinen Bruder ins Auto zu setzen und an zu schnallen, bevor die Beiden ebenfalls einstiegen. Mit vor der Brust verschränkten Armen starrte ich aus dem Fenster.

Die Fahrt verlief schweigend, abgesehen von den Momenten, in denne Jungkook sagte, wo Namjoon lang fahren musste, um den Jüngsten von uns nach Hause zu bringen. Oh, und das betrunkene gebrabbel, welches Taehyung hin und wieder von sich gab. Das bisschen Alkohol hatte scheinbar gereicht um meinen lieben Cousin völlig zu zerstören.

"Du kannst hier an der Ecke halten.", hörte ich Jungkook schließlich leise sagen. Diese erdrückende Stille war auch ihm deutlich unangenehm. Namjoon hielt an besagter Ecke an, ließ den Motor aber laufen.

"Danke fürs fahren, Namjoon-ssi.", bedankte er sich und deutete eine Verbeugung an. Dieser nickte jedoch nur. Als ich einen Blick zu Namjoon riskierte, klammerte er sich noch immer ans Lenkrad. Seine ganze Haltung wirkte furchtbar angespannt und ich war mir sicher, dass er sich schon die ganze Zeit beherrschen musste mich nicht vor Jungkook anzubrüllen.

Dieser warf noch einen schmunzelnden Blick auf Taehyung, welcher mittlerweile eingeschlafen war. Er lehnte mit dem Kopf an der Fensterscheibe und sabberte sich selbst an.

"Wir sehen uns Montag in der Schule, Jiminie.", verabschiedete er sich von mir und klopfte mir aufbauend auf die Schulter, bevor er aus dem Wagen stieg.
"Ja, bis Montag~", antwortete ich noch und sah ihm hinterher. Erst als der Jüngere in dem Haus verschwunden war, vor welchem wir hielten, fuhr Namjoon weiter.

Wieder breitete sich eine angespannte Stille über uns aus. Nur das leise Schnarchen von Taehyung hallte in meine Ohren wieder. Die Luft in diesem Auto war so dick, dass man sie mit dem Messer hätte schneiden können.

"Kino also, hm?", brachte Namjoon schließlich bemüht ruhig hervor. Keine Ahnung, was er jetzt von mir erwartete, immerhin kannte er die Wahrheit doch schon.
"Gab ne kleine Planänderung...", sagte ich unbeeindruckt und zuckte mit den Schultern. Natürlich war das gelogen, da wir nie vor hatten ins Kino zu gehen. Doch ich war mir ziemlich sicher, dass es dem Älteren durchaus bewusst war. Ein schweres Seufzen verließ seine Lippen.

"Denkst du eigentlich auch mal darüber nach was du tust?!", fragte er mich ernst.
"Oder darüber was für Auswirkungen dein Handeln auf deine Mitmenschen hat?", fügte er noch hinzu. Im Augenwinkel bemerkte ich, wie Namjoon mir einen kurzen Blick zu warf, bevor er sich wieder auf die Straße fokussierte.

"Gott, du tust so, als wäre jemand gestorben!", gab ich nur genervt von mir. Niemandem war etwas passiert, ich verstand nicht warum er also so einen Aufstand machte.
"Ihr seit alle drei noch Minderjährig! Ihr habt in solch einem Club nichts verloren!", fuhr er mich von der Seit an. Trotzig verschränkte ich erneut meine Arme.
"Ist doch nicht meine Schuld wenn der Türsteher scheiße in seinem Job ist und uns rein lässt.", antworte ich trocken. Ich war mir absolut keiner Schuld bewusst.

"Jimin!", erhob Namjoon seine Stimme, hielt sich im nächsten Moment aber selbst davon ab weiter zu reden. Ich war vor Schreck leicht zusammengezuckt. ich hatte nicht erwartet, dass er so laut werden würde, immerhin machte Namjoon sonst einen eher ruhigen Eindruck auf mich. Allerdings, jetzt wo ich ihn gerade so ansah, wirkte er, als würde er um seine Fassung ringen. Langsam hob und senkte sich sein Brustkorb als er tief durchatmen.

"Taehyung hat mich völlig betrunken angerufen, um kurz nach Mitternacht!", erklärte er mir, wie es überhaupt dazu gekommen war, dass wir nun hier im Auto saßen. Diese miese kleine Petze also wieder. War ja klar.
"Du hast die beiden einfach alleine gelassen! Es hätte alles Mögliche passieren können, Jimin.", redete er auf mich ein. Aber es war noch nichts passiert, also alles gut.

Ich hatte keine Bock noch länger zu diskutieren und starrte wieder aus dem Fenster. Kurz herrschte Stille, doch schien mein Nebenmann noch nicht fertig zu sein.

"Du kennst die Regeln. Immerhin haben Eomma und Appa dir erklärt wie es bei uns läuft. Du bist erst seit einer Woche hier und brichst sie schon zum zweiten mal!", führte er mir das offensichtliche nochmal vor Augen.
"Und?", gab ich nur monoton von mir.

Ich sah nur, wie Namjoon verständnislos seinen Kopf schüttelte. Natürlich verstand er mich nicht. Niemand tat das! Umso erleichterter war ich, als wir endlich ankamen und er den Wagen parkte. Sofort stieg ich aus und marschierte auf die Tür zu. Ich kramte den Schlüssel aus meiner Hosentasche und sperrte sie auf. Ich ließ sie einfach offen stehen, als ich rein ging, mir meine Schuhe auszog und die Küche ansteuerte. Ich brauchte erstmal ein Glas Wasser.

Kurze Zeit später hörte ich die Tür zu fallen. Durstig leerte ich das Glas in meiner Hand, während Namjoon mit Taehyung auf dem Arm im Flur auftauchte. Scheinbar schlief der Jüngere noch immer tief und fest.

"Hör zu Jimin.", fing der Ältere wieder an. Genervt sah ich ihn an, ich hatte echt keinen Bock mehr mir seinen Scheiß anzuhören.
"Wenn du meinst, mit diesem Verhalten irgendwie in deinem Leben weiter zu kommen...fein! Aber halt das nächste mal bitte Tae daraus! Ich will nicht, dass er in deinen Mist mit reingezogen wird.", sagte er ernst und mit so einem kalten Blick, dass ich schlucken musste.

Und dann verschwand er nach oben.

Ganz alleine stand ich hier unten in der Dunkelheit. Nur noch leise hörte ich die Schritte in der oberen Etage, bis schließlich auch diese verstummten. Langsam senkte ich meinen Blick auf die Arbeitsfläche. Es fühlte sich genau so an wie damals.

Wieder einmal war ich...

...ganz alleine.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ziemlich uneinsichtig unser Jiminie ^^'

4/4

Ich liebe die Proof Bilder von Yoongi einfach *3*
Deswegen hab ich ihm in dieser Story auch die silbernen Haare verpasst :3

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top