Kapitel 101
Ich glaube ich lass euch den Fluff, mit dem ich euch jetzt überschütte, einfach genießen :D
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Am nächsten Morgen erwachte ich, wie so oft, zwischen meinen beiden Freunden. Meinen Kopf hatte ich auf Yoongis Arm gebettet, während der andere locker über meiner Hüfte lag. Auf der anderen Seite schlummerte Hobi und kuschelte sich an meine Seite. Seine Nase dabei tief in meinen Haaren vergraben, ruhte seine Hand etwas höher an meiner Taille.
Mit anderen Worten wurde ich beidseitig umarmt. Selig lächelnd genoss ich die Wärme der beiden. Ich wollte noch gar nicht aufstehen, da mein Körper sich von letzter Nacht immer noch etwas schwer anfühlte. Yoongi hatte sich wie immer liebevoll um mich gekümmert, nachdem er mich von den Fesseln befreit hatte.
Ich hatte auch noch mitbekommen, wie Hobi nach Hause kam, doch lange war ich danach nicht mehr wach gewesen. Daher war ich noch gar nicht dazu gekommen mit ihnen zu reden. Wo es doch etwas wichtiges zu bereden gab.
Es verging noch eine Weile, ehe sich neben mir etwas rührte und wir so langsam alle drei aufstanden. Erst als wir zusammen beim Frühstück saßen, Yoongi seinen geliebten Kaffee in den Händen hielt und Hobi mal für einen Moment still halten konnte, ergriff ich das Wort.
"Ich muss mit euch reden.", fing ich also an. Mein ernster Tonfall fiel beiden natürlich sofort auf und ich hatte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
"Natürlich, Minie. Was gibt es?", fragte der Dunkelhaarige neben mir interessiert. Auch wenn er lächelte, wie immer, konnte ich ein wenig Besorgnis in seinen Augen erkennen.
Mein Blick ging zu meinem Gegenüber, der mich mit monotoner Miene abwartend anblickte. Sie wussten, worum es ging, das spürte ich.
"Ihr wisst ja, dass meine Mum gesagt hat, ich könnte wieder nach Hause kommen, wenn ich das will." Natürlich wussten sie das, sie waren schließlich dabei gewesen.
"Ich habe viel darüber nachgedacht und auch mit ihr darüber geredet.", fuhr ich fort. Nervös spielten meine Finger mit dem kleinen Löffel herum, der in meiner Tasse stand und mit dem ich meinen Kaffee umgerührt hatte. Anspannung lag in der Luft, doch ich wollte weder sie noch mich selbst unnötig quälen.
"Naja, wir haben uns geeinigt und Mum hat zugestimmt.", sagte ich und sah sie abwechselnd an. Gefühlt wurden Hobis Augen immer größer und er sah aus, als wollte er meine Entscheidung gleich aus mir heraus schütteln. Wie reife Äpfel von einem Baum.
"Sie zieht hierher nach Seoul.", verkündete ich also glücklich. Ihre überraschten Gesichter ließen mich kichern und ich lächelte sie breit an. Vielleicht hatte ich das ganze ein wenig dramatischer gestaltet als es nötig gewesen wäre, aber ihre Reaktionen waren es wert. Yoongis Haltung entspannte sich sichtlich. Die Schultern sackten etwas ab und ein tiefes Seufzen verließ seine Kehle. Hobi hingegen warf sich mir gleich an den Hals.
"Das ist toll, Minie. Zum Glück gehst du nicht weg.", freute er sich, wobei seine Stimme etwas weinerlich klang. Mitleidig legte ich meine Arme um meinen Freund und streichelte ihm den Rücken.
"Ich weiß ich hab gesagt, wir unterstützen dich bei jeder Entscheidung und ich meinte es auch so, aber wir wollten beide nicht, dass du wegziehst.", gestand er mir, was ich eigentlich schon wusste.
Genauso wenig wie ich sie verlassen wollte, wollten sie, dass ich sie verließ. Es war mir nie ganz bewusst, aber ich war nicht der einzige, der nicht mehr ohne sie konnte. Sie waren genauso abhängig von mir, wie ich von ihnen. Und doch hätten sie mich gehen lassen, wäre das meine Entscheidung gewesen.
"Ich weiß.", nuschelte ich und vergrub mein Gesicht in Hobis Halsbeuge. Ich wollte nicht heulen, aber ich war einfach nur glücklich, dass sich alles zum Guten wendete. Ich hatte mich nicht für eine Seite entscheiden können. Ich wollte sowohl meine Freunde, als auch meine Mum bei mir haben. Und nun konnte ich das auch.
~~
Es sind wieder ein paar Wochen vergangen. Es wurde immer kälter draußen und bald würden die Ferien anfangen. Weihnachten rückt immer näher.
Es hatte etwas gedauert, doch mit der Hilfe von Yoongis Eltern hatten wir eine passende kleine Wohnung für meine Mum und mich gefunden und sie etwas renoviert. Das übliche halt. Ein paar Wände gestrichen, neue Deckenleuchten, meine neuen Möbel aufgebaut usw. Nun war der große Tag da und der Transporter mit den letzten Habseligkeiten meiner Mum kam an.
Sie selbst war zu meiner Freude bereits am Vortag angereist und ich hatte ihr das Gästezimmer bei den Kims gerne abgetreten. Denn seien wir mal ehrlich, ich schlief eh viel lieber bei Yoongi und Hobi im Bett. Zum Glück war Mum's Bein gut verheilt und alles wieder in Ordnung. Mit der Hilfe meiner beiden Partner, unserer Freunde und der Familie, war der Transporter auch ruckzuck wieder leer und alles in der Wohnung.
Während die einen noch mit Schleppen beschäftigt waren, hatten die anderen bereits angefangen alles aufzubauen. Zimmer für Zimmer nahm alles Gestalt an und Mum und ich konnten schon mit dem Auspacken anfangen. Von meinen früheren Sachen hatte es tatsächlich nicht viel mit hier her geschafft. Eigentlich nur der Rest aus meinem Kleiderschrank.
Ich wollte die Vergangenheit endlich ruhen lassen. Der Jimin von damals aus Busan, der war ich nun nicht mehr und das war auch gut so!
Ich sah zu Yoongi und Hobi, die mir in meinem Zimmer halfen und das Bett bezogen, während ich meinen Schrank einräumte. Lächelnd betrachtete ich die beiden, wie sie sich mit der Decke gegenseitig halfen, wie sie sich anlächelten und ein kleines dankendes Küsschen tauschten.
Meine Zukunft stand hier vor mir. Und sie könnte nicht rosiger sein.
"Jungs?! Kommt ihr essen?", hörten wir meine Tante plötzlich rufen und sofort kam noch mehr Leben in die Bude. Wir waren seit mehreren Stunden am Rödeln und vermutlich hatten wir jetzt alle Hunger, weshalb auch alle ins Wohnzimmer strömten. Auf dem kleinen Esstisch standen mehrere Pizzakartons und der herrliche Duft brachte meinen Magen zum Knurren.
"Es ist leider nicht viel. Der Umzug war ganz schön teuer, aber es ist ein kleiner Dank für eure Unterstützung. Ihr seid wirklich eine große Hilfe.", sprach meine Mum lächelnd, als wir uns alle versammelt hatten.
"Ach was, wir machen das doch gerne Tantchen.", strahlte Jin ihr entgegen.
"Genau, Frau Park. Es macht sogar echt Spaß.", grinste Kookie und war der Erste, der sich an dem Essen bediente. Wir alle taten es ihm gleich.
Jeder fand ein Plätzchen, um sich hinzusetzen, wobei wir uns auf dem Sofa schon stapeln mussten. Ich saß auf Hobis Schoß und Tae auf Kookies. Daneben mein Onkel mit seiner Frau auf dem Schoß. Yoongi saß halb auf der Armlehne des Sofas und meine Mum, Namjoon und Jin hatten sich die Stühle gesichert.
Die Wohnung war einfach zu klein für 10 Leute, aber es füllte sie mit so viel Leben, Freude und Lachen. Es fühlte sich hier bereits jetzt so viel mehr nach einem Zuhause an, als unser Haus in Busan. Dort war so viel passiert, was mich diesen Ort hassen ließ. Daher war ich mehr als froh, dort nicht mehr hin zu müssen.
Alle redeten wild durcheinander. Jeder unterhielt sich mit jemandem und ich beobachtete das alles glücklich. Lächelnd lehnte ich mich zurück an Hobis Brust und genoss seine Wärme in meinem Rücken. So war ich zufrieden.
"Woran denkst du gerade, hm?", flüsterte der Dunkelhaarige mir ins Ohr, ehe er eine Kuss drauf setzte. Kichernd drehte ich meinen Kopf in seine Richtung.
"Daran, dass jetzt fast alles perfekt ist.", antwortete ich ihm ehrlich. Tatsächlich hatte mir in letzter Zeit noch etwas anderes Kopfschmerzen bereitet und ich war endlich zu einer Entscheidung gekommen.
"Nur fast?", fragte Yoongi neben uns. Sanft strichen seine Finger mir die Haare aus dem Gesicht, welche sich nach meinem Nicken verirrt hatten.
"Ja, ich hab nachgedacht.", sagte ich nun etwas ernster und zog damit wohl die Aufmerksamkeit auf mich. Neugierige Augen lagen auf mir.
"Ich denke...ich werde das Schuljahr wiederholen.", verkündete ich und sorgte damit für verblüfftes Schweigen.
"Meine Noten sind zwar minimal besser geworden, jetzt wo Hobi mit mir lernt, aber ich glaube nicht, dass ich damit einen vernünftigen Abschluss schaffe.", begründete ich meinen Entschluss. Leicht zuckte ich mit den Schultern, um da nicht so ein großes Ding draus zu machen und senkte meinen Blick.
"Spätzchen, das ist eine gute Idee.", bestärkte meine Mum mich gleich in meinem Vorhaben. Dankbar lächelnd sah ich zu ihr.
"Stimmt. Das gibt dir Zeit den Stoff aus den letzten Jahren nachzuholen und den neuen besser zu verstehen. Diese Entscheidung ist sehr erwachsen.", kam es anerkennend von Namjoon.
Etwas überrascht sah ich meinen älteren Cousin an. Es bedeutete mir erstaunlich viel, dass aus seinem Mund zu hören, wo unser Start doch eher...holprig war und wir nie viel miteinander zu tun hatten. Dass er jetzt diesen Schritt auf mich zukam, fiel nicht nur mir auf. Grinsend klopfte Jin seinem kleinen Bruder auf die Schulter.
"So was nettes aus deinem Mund, Brüderchen?", neckte er ihn.
Es war definitiv nicht immer einfach gewesen...
Tae und ich kicherten, als das sonst so kühl wirkende Genie rot wurde und sich verlegen im Nacken kratzte.
...aber wir waren eine Familie.
Und endlich fühlte es sich auch so an.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
3/6
Heul nur ich, weil das so süß ist? T3T
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top