8. Kapitel

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Taehyung:

"Jeon...? Darf ich deinen Vornamen wissen?" Meine Frage kam halb aus Neugierde, halb aus dem Bedürfnis heraus, eine Verbindung zu meinem schwer zugänglichen Kollegen herzustellen. Er drehte kurz den Kopf, sein Gesichtsausdruck verriet Ärger, der unter der Oberfläche brodelte.

"Mein Vorname ist Privatsphäre. So wie dein Handypin. Nicht für jeden bestimmt.", erklärte er knapp, und ich nickte resigniert. Ich hatte es schon geahnt, aber es fühlte sich an, als ob er jede Gelegenheit ergriff, um mich auf Distanz zu halten.

"Wieso bist du so angepisst? Gerade als ich versuche, nett zu sein, obwohl du nichts dafür kannst.", fuhr ich fort, meine Arme schützend vor der Brust verschränkt.

"Von welcher Situation redest du?", Jeons Stirn runzelte sich, während er den Blick stur auf die Straße gerichtet hielt.

"Als du in die Wache kamst, war... Warte! Halten Sie an! Jeon! Stop!", unterbrach ich mich selbst und zog an Jeons Arm. Er reagierte sofort, aktiviert den Warnblinker und steuerte das Fahrzeug an den Straßenrand. Die Reaktionen der anderen Autofahrer, die ungeduldig hupen würden, waren mir in diesem Moment egal.

Ich schnallte mich ab und stieg aus dem Hyundai, die Tür offen lassend. Langsam näherte ich mich einer Gestalt, die neben einer Säule zusammengekauert saß, fast unsichtbar im Regen der späten Nacht.

"Hey... Kannst du mich hören? Geht es dir gut?" Meine Stimme war sanft, während auch Jeon das Auto verließ und langsam auf uns zukam.

Die junge Frau erschrak, als ich anfing zu sprechen. Ein blaues Auge und eine aufgeplatzte Lippe zierten ihr ansonsten makelloses Gesicht. Ihre langen Haare klebten an der Stirn, ihre Arme eng um ihre Beine geschlungen. In ihrem dünnen schwarzen Kleid und barfuß wirkte sie verloren und verletzlich.

"W-wer sind Sie?" Ihre Stimme zitterte vor Unsicherheit, und ich schätzte, dass sie noch minderjährig war.

"Ich bin Kommissar Kim, und das ist mein Kollege Jeon. Wir sind von der Polizei und haben dich entdeckt. Bist du verletzt? Wir möchten dir helfen, nichts Böses tun", sprach ich beruhigend, während ich vorsichtig meine Hand ausstreckte. Zögernd ergriff sie meine Hand, zitternd vor Kälte und Angst.

Wir halfen ihr auf die Beine. Es war offensichtlich, dass sie unterernährt war. Jeon legte ihr seine Jacke über die Schultern, während ich sie stützte. Sie lehnte sich schwer an mich, und ich spürte ihre Angst und Verwirrung.


"

Schau mal bitte in das Licht hier. Ja genau so...", gab Jeon von sich und Leuchtete ihr mit seiner Taschenlampe in die Augen, ehe er mir leicht zunickte, weshalb ich sofort zu seufzen begann und sie sofort in unser Auto brachte. Langsam setzte ich sie auf die Rückbank, half ihr sogar beim anschnallen und schloss anschließend die Türe, welche sie sowieso von innen nicht aufbekommt.

"Sie scheint sehr jung zu sein und steht voll unter Drogen... Sollen wir sie erstmal ins Krankenhaus bringen oder mit zur Wache nehmen?", fragte Jeon mich, weshalb ich ihn unsicher ansah.

"Steuer mal die Wache an. Zur Not rufen wir einen Krankenwagen. Ich glaub irgendwas stimmt da nicht. Hast du ihr Dekolleté gesehen? Und ihre Oberschenkel? Da sind blutige Kratzspuren. Wir müssen da mehr herausfinden...", antwortete ich meinem Kollegen, welcher sofort zu nicken begann.

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Fürsorglich legte ich der Frau eine Wolldecke auf ihre Schultern, welche sich sofort in die warme Decke kuschelte, wonach ich hoffnungsvoll zu Jeon sah, welcher an seinem Computer saß und durch ihre Fingerabdrücke versuchte herauszufinden wer das hier war.

"Hast du schon was?", fragte ich etwas neugierig und stellte mich neben Jeon, welcher nickend zu mir sah. Langsam sah ich auf den Bildschirm und las mir die Daten durch, die dort standen, weshalb ich sofort mitleidig zu dem Mädchen blickte.

"Ich kontaktiere ihre Eltern...", sprach ich warf einen kurzen Blick auf die 15-jährige, ehe ich mich an den Empfang stellte und die Telefonnummer der Eltern eingabe, die ich mir auf die Schnelle gemerkt hatte.

Das Mädchen war seit 4 Monaten vermisst gemeldet. Für mich sah es so aus als wäre sie schlimm Misshandelt worden. Vielleicht auch Missbraucht? Vermutlich. 

"Entschuldigen Sie bitte die Störung... Bin ich hier richtig bei Kim Hyuna und Kim Yechul?", fragte ich mit ruhiger Stimme und als die verschlafene Stimme des Mannes zu brummen begann, seufzte ich leise.

"Ich bin Kommissar Kim von der Polizei. Wir haben Ihre Tochter aufgefunden. Es wäre das beste, wenn Sie herkommen und Sie abholen, bestenfalls ab ins Krankenhaus mit ihr. Ansonsten würde ich sofort einen Krankenwagen herrufen.", erklärte ich dem Vater, welcher plötzlich hellwach wurde.

"Ja-.. Oh mein Gott wir kommen sofort! Ich-... Wir bringen sie dann ins Krankenhaus!", erklärte der Mann, weshalb zustimmt und anschließend auf legte.

Mit langsamen Schritten lief ich wieder zurück zum Verhörraum, wo Jeon sich mit dem Mädchen drin befand und wollte gerade Jeon bescheid geben, dass Ihre Eltern nun kommen, doch das Mädchen ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen.

"I-ich dachte er liebt mich! A-aber er hat mich verkauft! Männer haben mich angefasst u-und vergewaltigt u-und er hat das Geld dafür k-kassiert!", weinte sie plötzlich los und sofort legte ich traurig meinen Blick auf Yeji, welche ihre Hände auf ihr Gesicht legte und laut zu schluchzen begann.

Ich hasste es, wenn ich einen Fall bekam, wo es um Vergewaltigung ging. Das schmiss mich immer in meine Vergangenheit zurück...

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Lol

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