6. Kapitel
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Taehyung:
"Guten Morgen~! Na schon bereit?", grinste Jeon mich an, und ich erwiderte seinen Blick mit einem abwertenden Stirnrunzeln.
"Halt die Fresse, ja?", entgegnete ich, meine Stimme klang herausfordernd, denn ich hatte mich definitiv nicht daran gewöhnt, freundlich mit diesem Arschloch umzugehen und wollte es auch nicht.
"Och Prinzessin, das geht doch auch freundlicher, oder etwa nicht? Kratzt das an deinem kleinen Ego?", provozierte Jeon weiter, während er amüsiert ins Büro schlenderte. Ich seufzte nur und drehte mich wieder zu Jackson und Namjoon.
"Woah... Ihr beiden habt euch ja sehr gern...", lachte Namjoon, und ich blickte ihn finster an.
Namjoon wusste am besten, wie sehr ich Jeon verabscheute. Früher waren Namjoon und ich Partner gewesen, bevor ich plötzlich zum Bürohengst degradiert wurde. Wir hatten hervorragend zusammengearbeitet. Als Jeon kam, wurden die Teams neu aufgeteilt. Zuerst waren Namjoon und ich ein Team, dann wurden Jackson und Yoongi zusammengelegt. Schließlich steckte Yoongi Jackson und Namjoon zusammen und bildete Jeon aus. Es war gut, dass wir mehr Leute waren, aber es war trotzdem frustrierend, mit Jeon zusammenarbeiten zu müssen.
"Schönen Feierabend...", murmelte ich und ließ Namjoon Lachend stehen. Ich hatte Nachtschicht. Natürlich mit Jeon.
"Oh Mann... Tut mir leid, Sweety. Ich habe versucht, Yoongi zu überreden, aber du kennst ihn. Wir haben leider nichts zu sagen", sagte Jackson und legte seine Hände tröstend auf meine Hüften. Ich seufzte und senkte meinen Kopf.
"Ich überlebe das schon... Vielleicht ändert sich ja bald wieder etwas", lächelte ich schließlich. Jackson war wirklich gutaussehend und süß geworden, aber zwischen uns würde nie etwas laufen. Ich war nicht bereit, mich auf etwas Unverbindliches einzulassen.
"Ich bin für dich da, ja? Schreib mir, wenn es Probleme gibt", sagte Jackson liebevoll und drückte mich für einen Moment, bevor er ging. Ich lächelte leicht und sah ihm nach.
Ich wäre so froh gewesen, wenn ich mit Jackson zusammenarbeiten könnte. Vielleicht hätten wir uns dann wirklich näherkommen können. Und das hätte auch seine guten Seiten! Es war eine Ewigkeit her, seit ich das letzte Mal Sex hatte, und meinen Ex anzuschreiben, wollte ich eigentlich vermeiden, auch wenn er gesagt hatte, ich könnte mich jederzeit melden.
G
elangweilt und wenig motiviert betrat ich unser Gemeinschaftsbüro und ließ mich an meinen Tisch hinter Jeon sinken. Sein Anblick im Augenwinkel ließ mich innerlich seufzen. Trotzdem war ich irgendwie erleichtert, endlich wieder draußen zu sein. Immerhin war ich nicht umsonst Polizist geworden.
"Taehyung..? Wie schreibt man 'verhaftet'? Mit d? Oder mit t? Oder 'dt'? Und ein F? Oder doch zwei?", fragte Jeon unsicher, und ein Hauch von Mitleid stieg in mir auf.
"Oh Mann... Pass auf. Ich mache das hier, und du schreibst grob auf, was im Video passiert. Egal, ob da Fehler drin sind. Ich überarbeite das dann und schreibe es ordentlich auf", erklärte ich und stand auf, um unsere Plätze einfach zu tauschen.
Auch wenn ich Jeon nicht mochte, wollte ich gute Arbeit leisten. Es machte es uns beiden nur unnötig schwerer, wenn ich ihm das Leben schwer machte. Aber das bedeutete nicht, dass ich plötzlich nett zu ihm sein würde.
"Wirklich?", fragte Jeon überrascht, und ich rollte genervt mit den Augen.
"Jeon, komm schon. Geh einfach. Je schneller wir hier fertig sind, desto eher können wir wieder Streife fahren", drängte ich ihn und schob ihn von seinem Platz weg, um mich dort hinzusetzen, schnappte mir seine Kopfhörer und begann, das abzutippen, was auf dem Tonband zu hören war.
Jeon nahm derweil meinen Platz ein und schaute sich das 30-minütige Video an, um die Details aufzuschreiben. Ich war mir nicht sicher, ob er das wirklich gut machen würde, aber ich musste ihm wohl ein wenig vertrauen...
Die Zeit verging, während wir die Aufgaben erledigten, die Yoongi uns aufgetragen hatte. Es war mehr Arbeit als erwartet, denn als wir endlich fertig waren, begann die Sonne schon aufzugehen. Es überraschte mich, dass die Nacht so ruhig geblieben war.
"Wollen wir nochmal durch unser Gebiet fahren? Oder warten wir auf Yoongi?", fragte Jeon mich, und ich dachte nach, während ich mir ein Gähnen verkneifen musste.
"Bevor ich hier einschlafe... Lass uns fahren.", entschied ich schließlich, und kurz darauf saßen wir schon im Streifenwagen und patrouillierten durch die Gegend.
"Darf ich dich etwas fragen?", wandte ich mich an Jeon, als wir an einer roten Ampel standen und er mich ansehen konnte.
"Klar. Aber wenn deine Frage darauf abzielt, ob ich Single bin... Ja, ich bin Single~", antwortete Jeon mit einem Augenzwinkern, was mich innerlich die Augen verdrehen ließ. Das sollte sicherlich kein Annäherungsversuch sein...
"Mich wundert es nicht... Naja... Warum verrätst du niemandem deinen Vornamen? Ist er so schlimm?", fragte ich und bemerkte sofort seine Anspannung. Offensichtlich ein sensibles Thema.
"Ich möchte es einfach nicht. Du gibst doch auch nicht alles von dir preis. Es gibt sicherlich Dinge, die du keinem Fremden erzählen möchtest. Bei mir ist es eben mein Vorname. Vielleicht sage ich ihn dir mal, wenn du aufhörst, ständig unsere körperlichen Attribute zu vergleichen", erklärte Jeon, überraschend ruhig.
"Oh man. Erwartest du wirklich, dass ich nett zu dir bin? Warum sollte ich das tun? Ich kann es ertragen, mit dir zu arbeiten, aber das war's auch schon. Hast du etwa Hoffnungen?", fragte ich, als Jeon losfuhr und ein mysteriöses Grinsen zeigte.
"Ich finde dich heiß, das ist klar. Und interessant auch, weil ich nicht verstehe, warum du zu jedem nett bist und super süß, außer zu mir. Ich habe deinen Arsch gerettet, habe versucht, dir näher zu kommen, und wollte dir öfter etwas zu essen ausgeben, weil ich dich viel zu dünn finde und mir Sorgen um dich mache. Aber immer wieder stößt du mich von dir weg. Du machst es uns beiden nur unnötig schwer. Sag mir einfach, was ich falsch gemacht habe, und wir können das klären. Das Problem aus der Welt schaffen. Na?", endete er mit einem leichten Seufzen.
"Ich will nicht darüber reden. Konzentrier dich lieber aufs Fahren... Und lass mich einfach in Ruhe", wies ich ihn ab, und Jeon seufzte leise. Ja, ich würde mich nicht billig an solche Möchtegern-Gangster wie ihn verkaufen.
"Wie soll ich nur an dich rankommen...?"
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