58. Kapitel
°°🚔°°
Taehyung:
Vier Tage waren seit dem Treffen mit Jungkooks Bruder vergangen, doch die Unruhe ließ mich nicht los. Als ich damals in meine Wohnung zurückkehrte und mich mit Jungkook aufs Sofa setzte, hatte ich ein unangenehmes Gefühl, das sich tief in meinen Gedanken festgesetzt hatte. Jeongguk... da stimmte etwas nicht. Diese zweideutigen Bemerkungen, sein seltsames Verhalten—alles an ihm war suspekt. Warum hatte ich sein Kennzeichen nicht notiert? Und warum gab es keine Kameras an den Wohnhäusern? Ich fand nichts über ihn heraus, als würde er in einer unsichtbaren Blase leben. Aber was mich am meisten beunruhigte, war die Nacht, in der Jungkook und ich Wein getrunken hatten. Meine Erinnerungen verschwanden plötzlich, als hätte jemand einen Vorhang über meinen Verstand gezogen. Ich wusste noch, dass ich auf Jungkooks Schoß gesessen hatte und dann... nichts. Eine gähnende Leere.
"Baby? Du denkst schon wieder zu viel nach... und vernachlässigst mich.", murmelte Jungkook plötzlich, während ich aus dem Fenster starrte, verloren in meinen Gedanken. Seit Stunden lag ich wach im Bett, mein Kopf war ein Wirbelsturm aus Sorgen und Fragen. Jungkook umarmte mich von hinten, drückte sich sanft gegen mich. Ich drehte mich leicht zu ihm um, sein vertrauter Duft brachte mir einen Hauch von Trost, aber gleichzeitig auch das nagende Gefühl, dass er mir etwas verschwieg.
Ich hatte versucht, mehr über Jeongguk aus ihm herauszubekommen, aber Jungkook blieb verschlossen. Es fühlte sich an, als würde er ein dunkles Geheimnis vor mir verbergen, eines, das alles zerstören könnte, was wir zusammen aufgebaut hatten. Und dann waren da noch diese mysteriösen Mordfälle... Es konnte doch kein Zufall sein, dass diese beiden Brüder irgendwie damit in Verbindung standen. Das schlimmste Szenario spielte sich immer wieder in meinem Kopf ab.
"Ich bin schon eine Weile wach und wollte einfach noch nicht aufstehen.", sagte ich schließlich und legte meine Hand auf seinen Arm, der um meinen Bauch lag. Jungkook hauchte mir einen Kuss auf den Nacken, aber als er sein Becken fester gegen mich drückte, verspannte sich mein Körper unwillkürlich. Seine Hand glitt langsam nach unten und begann, mich durch meine Boxer zu massieren, und ich schloss fest die Augen, um das Gefühl zu verdrängen.
"Können wir? Wir hatten schon lange nichts mehr~", fragte Jungkook mit einer Spur von Ungeduld in seiner Stimme. Ich öffnete meine Augen, blickte auf seine Hand, die weiter nach unten wanderte, und schüttelte schließlich den Kopf, während ich seine Hand von mir wegschob.
"Nein... ich will nicht.", murmelte ich, woraufhin Jungkook genervt die Zunge schnalzte und sich von mir zurückzog.
"Gestern wolltest du auch nicht... Muss ich es mir jetzt wieder selbst machen?", fragte er gereizt. Seine Worte schnitten tief, doch ich konnte nichts erwidern. Nach ein paar Sekunden hörte ich das bekannte Geräusch, das mir verriet, dass er sich selbst befriedigte. Das Gefühl der Schuld nagte an mir. Gestern war er nicht sauer gewesen, aber heute... heute spürte ich seine Enttäuschung.
Zögernd drehte ich mich zu ihm um, legte meinen Kopf auf seine Brust und griff nach seiner Hand, um ihm zu helfen. Jungkook ließ es zu, zog mich sogar näher an sich. Ich blickte zu ihm auf, seine Miene war nun weicher, weniger angespannt.
"Es tut mir leid, dass ich nicht in Stimmung bin... Es ist einfach zu viel los in meinem Kopf... Der Fall, das Treffen mit deinem Bruder, die Angst vor unserem ersten Mal, die Therapie... Es wird mir alles zu viel...", meine Stimme zitterte, und eine Träne rollte über meine Wange, die Jungkook sanft mit einem Kuss wegwischte.
"Es tut mir so leid... Ich wünschte, ich könnte dir die Last abnehmen. Wir müssen keinen Sex haben, wirklich nicht. Nicht, solange du nicht bereit bist... Ist das der Grund, warum du so viel nachdenkst und kaum noch redest? Ich hatte schon Angst, dass es an mir liegt.", sagte Jungkook mit solcher Besorgnis, dass es mir das Herz erwärmte. Er war so verständnisvoll, so liebevoll. Die Vorstellung, ihn zu verlieren, war unerträglich. Ich liebte ihn über alles.
"Irgendwie liegt es auch an dir... Ich weiß einfach nicht... Ich denke zu viel nach... Es tut mir leid, dass ich dich vernachlässigt habe...", flüsterte ich, unfähig, mehr Worte zu finden. Bevor er mich weiter mit Fragen durchlöchern konnte, kroch ich unter die Decke und drückte sanft meine Lippen auf seine Spitze, setzte einen zarten Kuss darauf.
Während ich sanfte Küsse auf Jungkooks Härte verteilte, begannen meine Gedanken wieder abzudriften, als würde mein Verstand gegen das, was ich tat, rebellieren. Mein Blick wanderte über seine Länge, und ein Kribbeln breitete sich in meinem Unterleib aus. Die Vorstellung, wie es sich anfühlen würde, ihn in mir zu spüren, lockte mich—ein gefährlicher Gedanke, der mein Herz schneller schlagen ließ. Aber ich konnte es nicht tun. Ich wusste, dass ich es bereuen würde, auch wenn die Versuchung stark war. Die Sehnsucht, ihn zu spüren, ihn wissen zu lassen, was ich im Bett zu bieten hatte, nagte an mir. Doch das Vertrauen, das notwendig wäre, um diesen Schritt zu gehen, fehlte.
"Baby, achte auf deinen Kiefer...", unterbrach Jungkook meine Gedanken, seine Stimme sanft, während er mir durch das Haar strich. Ich nickte leicht, versuchte mich zu konzentrieren und bewegte meinen Kopf weiter, ließ meine Spucke seine Länge benetzen. Es war fast eine liebevolle Geste, doch tief in mir wuchs der Widerstand.
Ein leises, zufriedenes Stöhnen entwich Jungkook, und ich war dankbar, dass ich unter der Decke war und sein Gesicht nicht sehen konnte. Seine Zufriedenheit brachte mich nicht in den Moment zurück—im Gegenteil, sie ließ meine Gedanken weiter wandern. Wen konnte ich wirklich noch trauen? Namjoon? Nein, das traute ich ihm nicht zu. Jackson? Auch unwahrscheinlich. Bei Yoongi war ich mir unsicher, aber was war mit Jungkook? Die Unsicherheit nagte an mir. Die ersten Leichen hatten das Kürzel „JJ“ eingeritzt—war es wirklich Jungkook gewesen? Oder war es sein Bruder Jeongguk, der wie ein Schatten über unseren Gesprächen schwebte? Ein Mann, der im System nicht existierte, dessen Name vielleicht nicht einmal echt war.
Meine Gedanken rissen ab, als Jungkook plötzlich meinen Kopf packte und seine Hüften bewegte, tief in meinen Rachen stieß. Ich würgte und löste mich hustend von ihm. "Baby, du musst dich konzentrieren...", schmollte Jungkook, und ich spürte, wie er die Decke von mir wegzog. Betroffen nickte ich, hielt mir den schmerzenden Hals und zwang mich, weiterzumachen, auch wenn meine Lust längst verflogen war.
"Baby, gleich...", stöhnte Jungkook, und ich legte mich mehr ins Zeug, spürte, wie er sich mir näherte. Als die Flüssigkeit sich in meinem Mund verteilte, schluckte ich schwer, mein Gesicht verzogen. Ich machte ihn sauber, leckte die letzten Tropfen weg, bevor ich mich mit leichtem Schmerz im Rachen aufsetzte.
Als ich Jungkook da so liegen sah—oberkörperfrei, seine Jogginghose um die Kniekehlen geschoben und seine überdurchschnittliche Länge auf seinem Bauch ruhend—kribbelte es wieder in mir. Doch die Angst überwog, und so stand ich langsam auf, während Jungkook die Augen geschlossen hielt, sich wohl von seinem Höhepunkt erholte. In die Küche gehend, machte ich mir einen Kaffee, hoffte, die Dunkelheit in meinen Gedanken damit zu vertreiben. Doch lange blieb ich nicht alleine. Jungkook folgte mir kurz darauf, umarmte mich von hinten, was mir ein kleines Lächeln entlockte, trotz allem.
"Soll ich dir nicht etwas Gutes tun?", fragte er, seine Stimme weich und verführerisch. Doch ich schüttelte sofort den Kopf. "Nein..."
"Wieso denn nicht?", fragte er, seine Worte schwelend vor Enttäuschung. "Du wolltest doch vor ein paar Tagen, dass wir es endlich tun..."
Ich löste mich unsicher aus seiner Umarmung, schob ihn sanft von mir weg. "Weil ich dir nicht genug vertrauen kann..." Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch die Worte hallten in der stillen Küche wider. Es war die nackte Wahrheit, eine, die zwischen uns stand wie eine unsichtbare Mauer.
°°🚔°°
✨
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top