56. Kapitel

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Jungkook:

Nachdem ich Taehyungs Wohnung verlassen hatte, machte ich mich auf den Weg zu meiner eigenen. Als ich dort ankam, öffnete mein Bruder die Tür mithilfe eines Codes, und ich spürte ein unangenehmes Ziehen im Magen, als ich an die Lüge dachte, die ich gerade Taehyung erzählt hatte.

"Hyung, warte.", rief ich, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Mein Bruder drehte sich um und lächelte sanft. Schmunzelnd umarmte ich ihn, und er drückte mich kurz fest an sich, bevor er mich von sich ließ und mich aufmerksam musterte.

"Du siehst besorgt aus.", stellte Jeongguk sofort fest. Ich biss mir bedrückt auf die Lippe und nickte leicht.

"Lass uns erst mal reingehen. Hast du Durst? Ich habe nur Wasser… Ich bin die meiste Zeit bei Taehyung.", erklärte ich, als wir in meiner Wohnung waren.

Jeongguk schüttelte den Kopf und hob einen Kasten Bier hoch, den ich vorher nicht bemerkt hatte. Wir machten es uns auf meinem Sofa gemütlich, während mein Blick immer wieder zu Taehyungs Wohnung gegenüber wanderte. Wahrscheinlich war er gerade in der Küche oder im Bad, denn ich konnte ihn nirgendwo sehen.

"Nun, kleiner Bruder… Ich habe das Gefühl, dass dich die Sache mit deinem Loverboy belastet. Liegt es daran, dass er in den nächsten Tagen eingeweiht wird?", fragte Jeongguk, woraufhin ich meinen Blick senkte und zustimmend nickte.

"Ich weiß nicht mal, ob ich mit dir darüber reden kann, aber… Taehyung ist mir wirklich wichtig. Ich habe Angst, dass du ihm etwas antust..", sprach ich ehrlich zu meinem Bruder. Jeongguk öffnete eine Bierflasche mit seinen Zähnen und reichte mir diese.

"Jungkook, ich will das Thema nicht wieder aufwärmen. Ich weiß, mein kleiner Bruder ist in diesen Mann verliebt… Das ist… schön, aber… Warum ausgerechnet ein Typ, der unser Geschäft gefährden könnte? Warum konntest du dich nicht in Yoongi oder jemand anderen verlieben? Warum musste es unbedingt dieser Mann sein?", fragte mein Bruder, während er mir direkt in die Augen sah. Seine blonden Haare waren wieder zurückgestylt, wie er es immer tat. Er hatte sie gefärbt, um uns auseinanderzuhalten. Wir sahen uns zwar zum Verwechseln ähnlich, aber Jeongguk war größer als ich, und ich hatte Tattoos und Piercings.

"Bist du nicht müde, dass dir jeder seinen Arsch hinstreckt, wenn du es willst? Taehyung hat das nicht getan. Er war eine Herausforderung für mich. Bis heute habe ich nicht mit ihm geschlafen. Ob es jemals passieren wird, weiß ich nicht, aber… Taehyung ist nicht wie die anderen. Er ist besonders… Er lässt sich nicht so leicht unterwerfen und hat diesen besonderen Biss. Verstehst du?", sagte ich, während mein Bruder nachdenklich nickte.

"Trotzdem kennst du die Regeln. Ich weiß, dass du ihn wirklich liebst, aber ich kann es mir nicht leisten, ins Gefängnis zu kommen oder dass eine unserer Lieferungen abgefangen wird. Jungkook, ich habe dir die Chance gegeben, ein normales Leben zu führen. Falls Taehyung nicht mitspielt und wir ihn aus dem Weg räumen müssen, versuch bitte, dein Herz nicht wieder zu verlieren. Wir können keine Emotionen gebrauchen.", erklärte Jeongguk, was mich enttäuscht meinen Blick senken ließ. Der Gedanke, Taehyung zu verlieren, schmerzte mich.

"Wie läuft es eigentlich zwischen euch? Du meintest, er vertraut dir nicht, solange du ihn nicht... „ficken“ kannst. Nun kannst du das noch nicht, also vertraut er dir nicht?", fragte mein Bruder weiter, und ich schüttelte den Kopf.

"Nein, er vertraut mir nicht. Er wird misstrauisch. Ich glaube, er ahnt, dass etwas nicht stimmt, sowohl mit mir als auch mit der Wache. Er sucht nach Informationen, findet aber nichts..", erklärte ich meinem Bruder, der verständnisvoll nickte.

"Versuch es in den nächsten Tagen. Wenn es klappt, ist es gut. Wenn nicht, müssen wir sehen, wie es weitergeht. Hoffen wir einfach, dass er dir zuliebe zustimmt.", sagte mein Bruder, woraufhin ich bedrückt nickte. Am liebsten wäre es mir, wenn ich mein Leben mit Taehyung genießen könnte, ohne all diese Sorgen und Komplikationen.

"Ich weiß nicht, ob ich das noch kann… Ich musste ihn gestern betäuben...", gestand ich, die Worte mit einem bitteren Geschmack im Mund. "Ich habe ihm eine Spritze in den Nacken gegeben, weil ich mich sonst sicher verplappert hätte. Ich habe ihm vorhin gesagt, dass er zu viel getrunken hat, damit er sich nicht erinnern kann… Ich will es nicht zugeben, aber wir müssen ihn bald einweihen." Der Gedanke, Taehyung in die Wahrheit einführen zu müssen, drückte wie eine Last auf meine Brust.

"Okay.", sagte Jeongguk, und seine Stimme klang entschlossen, obwohl ich die Besorgnis in seinen Augen sah. "Dann fange ich morgen an, alles zu planen und vorzubereiten. Ich gebe dir Bescheid, wenn du ihn betäuben kannst. Die Spritze hast du aufgebraucht. Brauchst du eine neue? Oder hast du noch Chloroform?"

Ich nickte. "Ich hab noch Chloroform. Ich muss nur den richtigen Moment abwarten… Vielleicht sollte ich es ihm zeigen, wie ich ihm das Bewusstsein nehme…" , meinte ich, wobei ich versuchte, die wachsende Panik in meiner Stimme zu unterdrücken. Jeongguk nickte zustimmend.

"Du schaffst das. Ich verlasse mich auf dich, Jung-", begann mein Bruder, doch seine Worte wurden abrupt durch ein Geräusch unterbrochen, das aus meiner Wohnung kam.

"Das ist Taehyung…", flüsterte ich und stellte die Bierflasche auf den Tisch vor uns. "Schatz? Bist du das?", rief ich etwas lauter, woraufhin ein brummendes Geräusch aus der Richtung der Wohnungstür zurückkam. Unwillkürlich lächelte ich.

"Taehyung… Das ist mein älterer Bruder Jeongguk.", stellte ich vor, als Taehyung in den Wohnbereich trat und uns beide mit großen Augen ansah.

"Hyung, das ist mein Freund Taehyung.", fügte ich hinzu, als ich aufstand, um zu meinem Freund zu gehen. Ich legte meine Arme um seine Hüften und konnte nicht widerstehen, ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen zu geben.

"Oh, wie schön, endlich die heiße Flamme meines kleinen Bruders kennenzulernen! Ich bin Jeongguk, der drei Minuten ältere Zwillingsbruder deines Partners~", sagte der Blonde lächelnd und trat auf Taehyung zu, um ihm die Hand zu reichen. Taehyung schluckte hörbar und sah Jeongguk an, bevor er zögerlich seine Hand ergriff und mein Bruder diese kurz schüttelte.

" Wow, Brüderchen. Du hast echt Glück. Den würde sogar ich ficken, obwohl ich nicht auf Typen stehe!", sagte Jeongguk schmunzelnd, während ich stolz kicherte. Taehyung hingegen verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. Ich zog ihn sofort näher an mich.

"Träume weiter. Tae gehört mir. Sonst niemandem. Na komm, Baby, setz dich zu uns. Soll ich dir Wasser holen?", fragte ich Taehyung, der nachdenklich nickte und sich mit großem Abstand zu meinem Bruder hinsetzte. Ich ging in die Küche, um eine Flasche Wasser für ihn zu holen.

Es fühlte sich falsch an, was ich Taehyung antat… Ich log ihn ständig an und fühlte mich schrecklich dabei. Das schlechte Gewissen nagte an mir, aber ich hoffte, dass es bald vorbei war, wenn Taehyung endlich eingeweiht wird. Auch wenn ich Angst vor seiner Reaktion habe, besonders weil ich ihn offensichtlich betäuben würde…

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Dayum bald is es soweit haha

Was denkt ihr? Wie wird Taehyung reagiert, wenn er erfährt, dass Jungkook und sein Bruder Kriminell sind und er von Jungkook von Anfang an angelogen wurde?

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