47. Kapitel

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Jungkook:

Mit schmalen Augen verfolgte ich, wie der Arzt Taehyung gründlich untersuchte. Jede seiner Bewegungen, selbst das routinemäßige Lächeln am Ende, brachte mein Blut zum Kochen. Ich konnte nicht anders, als jede Geste zu analysieren, als wäre es der einzige Hinweis auf das, was mit Taehyung wirklich los war.

"Sie sind natürlich noch nicht ganz nüchtern, aber Ihr Zustand ist in Ordnung. Trotzdem würde ich Sie gern auch heute Nacht noch hier behalten.", erklärte der Arzt, wobei Taehyung nickte und dem Arzt zu verstehen gab, dass es für ihn in Ordnung war, zu bleiben.

"Okay... Herr Jeon? Ich muss Sie dann nun leider bitten zu gehen. Sie wissen ja jetzt, was mit Ihrem Lebensgefährten los ist und–"

"N-nein halt! Wenn mein Freund nicht bleiben kann, bleibe ich auch nicht... Ich bekomme sonst... Egal... Ich möchte mich dann lieber selbst entlassen. Ich werde bei Beschwerden morgen einfach zu meinem Hausarzt gehen.", unterbrach Taehyung den Arzt frech und griff nach meiner Hand. Ich drückte sie leicht, um ihm zu signalisieren, dass ich bei ihm bin und bleiben werde.

"Oh... Okay... Na, wenn das so ist, entferne ich die Nadel und... Dann müssen Sie etwas unterschreiben und können gehen..." Der Arzt wirkte nun deutlich verärgert, aber ich konnte nicht anders. Jeder, der von Taehyungs Ängsten wusste, würde verstehen, dass ich nicht gehen konnte. Es war nicht etwas, das man jedem erzählen möchte – es würde nur falsches Mitleid erzeugen.

Nicht lange danach saßen Taehyung und ich in meinem Auto und fuhren langsam vom Krankenhausparkplatz auf die überfüllte Bundesstraße.

"Scheiß Feierabendverkehr...", seufzte ich leise und bereitete mich mental auf den Stau vor, der wie gewohnt unvermeidlich war.

"Ich war wirklich die ganze Nacht und bis zum Nachmittag im Krankenhaus?", fragte Taehyung, während er mein Handy nahm, um auf die Uhr zu schauen.

"Ja, und ich hab dich keine Sekunde allein gelassen. Ich lass dich nie wieder allein...", antwortete ich, während der erste Stau auftauchte.

"Danke, Schatz. Und es tut mir leid, dass ich so eine Dramaqueen war..."

"Vergessen wir das einfach, okay? Ich bin wirklich müde... Es ist alles gut.", lächelte ich sanft und schmunzelte, als Taehyung sich mir näherte und seine Lippen sanft auf meine drückte.

Während unsere Lippen sich berührten, flogen mir wieder die schlimmsten Szenarien durch den Kopf. Die Angst, ihn zu verlieren, war überwältigend. Taehyung ließ mich normal fühlen, als wäre ich kein Monster, kein schlechter Mensch.

"Wow, Schatz, du musst fahren.", lächelte Taehyung, als er sich kichernd von mir löste. Ich schob das Auto ein kleines Stückchen nach vorne, nur um dann wieder warten zu müssen.

"Schatzii? Darf ich mit deinem Handy spielen?", fragte Taehyung mit seiner süßesten Stimme. Sofort breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus, und ich nickte ihm zu. Der geheime Bereich meines Handys bleibt ihm verborgen – er kannte das Passwort nicht, und alle sensiblen Chats waren gelöscht. Keine Spuren, keine Beweise.

"Na klar. Nimm es ruhig. Mein Passwort ist Taekook.", antwortete ich ihm, woraufhin Taehyung strahlend von meinem Handy auf mich blickte.

"Taekook? Wie süß klingt das denn? Awww~ Ich liebe dich~", lächelte er und legte seinen Kopf auf meine Schulter.

Ein Schwarm von Schmetterlingen flatterte in meinem Bauch, und ich schmunzelte verlegen. Er liebte mich... Er liebte mich? Mich, einen Monster, einen Mörder, einen schlechten Menschen... Verdammt, ich liebte ihn auch... Viel zu sehr.

"Ich liebe dich auch~", flüsterte ich sanft, während ich Taehyung einen zarten Kuss auf die Stirn gab. Endlich hatten wir den Stau hinter uns gelassen und konnten entspannt nach Hause fahren. Taehyung hatte sich inzwischen in eines meiner Spiele vertieft, und sein konzentriertes, glückliches Gesicht war so bezaubernd, dass ich ihn am liebsten in den Arm nehmen und niemals wieder loslassen würde.

Vorsichtig parkte ich direkt neben Taehyungs Auto. Obwohl ich im gegenüberliegenden Gebäude wohne, hatte ich mir diesen Parkplatz reserviert. Ich wollte Taehyung einfach nah bei mir haben, in seiner Nähe sein, in allem, was sich mir bot. Wie schön wäre es, mit ihm zusammenzuleben? Ob wir in meine oder seine Wohnung ziehen würden, war mir egal. Ich würde jede Entscheidung, die er trifft, akzeptieren – auch die, die uns in eine ungewisse Zukunft führen könnte.

"Kommst du mit zu mir?" Taehyungs Frage riss mich aus meinen Gedanken. Ich nickte sofort und folgte ihm in seine Wohnung. Als wir die Treppen hinaufgingen, übergab er mir mein Handy, das ich jedoch im Auto ließ. Taehyung eilte ins Badezimmer, und ich hörte, wie er sich erleichterte. Ich kicherte leise und lehnte mich entspannt an den Türrahmen, während ich ihm beim Gang zur Toilette zusah.

"Warum bist du nicht vorher gegangen?" fragte ich, und Taehyung sah mich kurz an, bevor sein Blick verlegen auf den Boden fiel.

"Nun, ich mag solche öffentlichen Toiletten nicht. Ich gehe lieber auf meine eigene, da weiß ich, dass nicht schon Hunderte davor waren, auch wenn ich nur kurz muss. Und ich kann nicht sicher sein, wie gründlich die gereinigt werden, also halte ich lieber aus, bis ich wieder zuhause bin." Taehyung nahm sich etwas Toilettenpapier und ich umarmte ihn sanft von hinten, legte meine Arme um seine Hüften.

Meine Lippen fanden seinen Hals, und ich schloss genüsslich meine Augen. Taehyung spülte die Toilette und ging zum Waschbecken, um sich die Hände zu waschen. Ich beobachtete uns im Spiegel und lächelte.

"Findest du nicht, dass wir zusammen echt gut aussehen?"

Taehyung hob seinen Blick und lächelte sofort. Er nickte begeistert und sah uns noch ein paar Sekunden an, bevor er seine Hände abtrocknete und sich mir zuwandte.

Er legte lächelnd seine Hände auf meinen Nacken und blickte mir mit seinen wunderschönen Augen tief in die Seele. Mein Herz schmolz dahin. Ich hätte nie gedacht, dass ich einen so tollen Freund finden würde. Ich sah meine ganze Zukunft mit Taehyung.

"Wir haben morgen Frühschicht... Möchtest du bei mir bleiben oder lieber nach Hause gehen?", fragte Taehyung und zog mich sanft an seine Hüften.

"Willst du, dass ich bleibe? Ich würde wirklich gern bei dir sein..."

"Hmmm... Wenn du für mich kochst, könntest du vielleicht bleiben~", grinste Taehyung, und ich konnte nicht anders, als ebenfalls zu grinsen. Ich nickte und küsste ihn zärtlich.

"Ich würde alles für dich tun.", flüsterte ich und wusste, dass ich mit ihm jede Herausforderung gemeinsam meistern würde.

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Ich finde filler Kapitel schreiben soooo anstrengend! Aber die Story darf ja nicht allzu schnell vorran gehen...

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