40. Kapitel

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Taehyung:

"Es tut mir leid, Yoongi. Das wird nicht wieder vorkommen!", entschuldigte ich mich, als ich mich mit einer halben Stunde Verspätung eintraf. Der Grund war, dass Jungkook mich fälschlicherweise für bereits auf dem Weg gehalten hatte und einfach gefahren war, während ich dringend auf die Toilette musste. Als ich fertig war, war er schon weg... Diese Abhängigkeit von anderen nervte mich. Ich würde mir so schnell wie möglich ein Auto besorgen. Jetzt hatte ich schließlich die finanziellen Mittel dazu. Es sollte aber trotzdem so günstig wie möglich bleiben – ich wollte es nicht übertreiben.

"Schon okay, kann passieren.", antwortete Yoongi und musterte mich, dann Namjoon, Jungkook und den neuen Kollegen, Seokjin, abwechselnd.

"Also, kommen wir zum Thema... Ich werde für die ganze Wache einen Psychologen organisieren. Das hat mir Jessi empfohlen, da wir hier einiges erleben und nicht immer gesund verarbeiten können. Es wäre ideal, wenn jeder von uns einmal pro Woche ein Einzelgespräch hätte. Aber keine Sorge, das ist freiwillig. Wer Interesse hat, kann sich gerne hier auf die Liste setzen.", erklärte Yoongi und reichte mir ein Klemmbrett mit einer einfachen Tabelle, in der ich nur meinen Namen und meine Handynummer eintragen musste.

Ohne zu zögern trug ich meinen Namen ein. Durch meinen stressigen Job hatte ich keine Zeit mehr für einen Psychologen und ehrlich gesagt, könnte ich gerade etwas professionelle Unterstützung gut gebrauchen. Emotional war ich zurzeit am Ende.

Nachdem ich fertig war, reichte ich auch Jungkook das Klemmbrett. Er studierte den Zettel nachdenklich, bevor er sich ebenfalls eintrug. Ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht. Jungkook mag nach außen hin unnahbar wirken, aber ich hatte das Gefühl, dass er innerlich ein verletzlicher Mensch war. Besonders wenn man bedachte, dass er aus Nordkorea kam – da musste er sicherlich einiges durchgemacht haben.

"Gut, das Thema ist also erledigt. Jetzt noch etwas anderes... Ich habe euch nicht als Team zusammengestellt, weil ihr zusammen seid, sondern weil ich glaube, dass ihr hervorragende Arbeit leisten könnt. Dennoch muss ich eines klarstellen: Auf der Arbeit ist niemand interessiert, was ihr privat macht. Kein Knutschen, Händchenhalten oder Sex am Arbeitsplatz! Was ihr in eurer Freizeit macht, ist eure Sache, aber hier seid ihr Kollegen. Verstanden? Ich will keine Beschwerden darüber hören, dass ihr euch irgendwo im Auto vergnügt habt. Das ist sowieso verboten. Also, eure Schwänze bleiben in der Hose und eure Hände bei euch!", sagte Yoongi, während ich kichernd nickte.

"Ich verstehe das, aber du kannst mir nicht verbieten, meinen Freund zu küssen. Natürlich nicht während des Einsatzes oder vor Leuten, aber ein kurzes Küsschen, wenn uns keiner sieht, sollte erlaubt sein!", entgegnete Jungkook und zog mich sanft an sich, seine Arme um meine Hüfte gelegt.

Yoongi rollte genervt mit den Augen und schnalzte mit der Zunge, bevor er Jungkook mit einem resignierten Blick ansah.

"Wenn ich nur einen einzigen Anruf bekomme… nur einen, dann trennt das hier. Willst du wirklich riskieren, dass dein Tae wieder ins Büro kommt? Also reiß dich am Riemen!", drohte Yoongi, während ich mich nervös zusammenzog. Manchmal konnte er echt einschüchternd sein.

"Okay~", erwiderte Jungkook grinsend, was Yoongi nur noch mehr seufzen ließ.

"Warte mal… Ist das jetzt offiziell zwischen euch beiden?", fragte Namjoon neugierig, während ich ihn schmunzelnd ansah und kräftig nickte.

"Ja, definitiv~", lächelte ich und kicherte, als Jungkook mir einen Kuss auf die Wange drückte.

"Ach verdammt…", murmelte Namjoon und kramte in seiner Jackentasche, um schließlich einen 50-Euro-Schein hervorzuholen und Yoongi zu überreichen. Yoongi begann triumphierend zu lachen.

"Was? Habt ihr ernsthaft gewettet?", fragte Jessi, die bisher ruhig geblieben war, und schüttelte dann genervt den Kopf.

"Ja, ich hab gewettet, dass Tae sich für Jeon entscheidet. Namjoon meinte, es wird Jackson!", grinste Yoongi und steckte das Geld in seine Hosentasche.

"Was für Idioten…" , murrte Seokjin, was mich dazu brachte, mich verärgert umzudrehen und das Büro zu verlassen.

Ich fühlte mich ehrlich gesagt unwohl. Ich hatte nie vor, etwas mit Jackson anzufangen. Vielleicht hatte ich einmal über eine Freundschaft plus nachgedacht, aber letztendlich habe ich mich für Jungkook entschieden. Jungkook war nie so anhänglich oder nervig; er gab mir den Raum, den ich brauchte. Ich mochte Jackson wirklich und es tat mir leid, dass ich ihm keine Chance geben konnte.

"Hey… Alles okay?", fragte Jessi, als ich mich gerade auf meinen Bürostuhl setzte und den Computer einschaltete. Sie hatte mir anscheinend gefolgt.

"Hmm? Oh… Ja, alles okay. Ich… ich fühle mich nur etwas schlecht. Ich habe Jackson wahrscheinlich verletzt. Er steht schon lange auf mich, und das mit Jungkook ist einfach so passiert… Ich habe ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Auch wenn wir unsere Probleme hatten, mag ich ihn noch.", erklärte ich und strich mir durch die Haare, während Jessi aufmerksam zuhörte.

"Naja… Ich kenne Jeon schon länger. Er hat bei uns seine ersten Schritte als Polizist gemacht. Jeon ist ein komischer Typ… psycho eben. Als ich euch eben gesehen habe, dachte ich ehrlich, du hättest keinen Geschmack und würdest auf Todessehnsucht stehen. Jeon ist ein Arschloch, aber wie er dich behandelt, ist wirklich süß. Ich glaube, du tust ihm wirklich gut. Und vergiss Jackson. Der macht sich an jeden ran, der nicht bei drei auf den Bäumen ist!", lachte Jessi am Ende, was mir ein wenig aufheiterte.

"Echt? Das beruhigt mich ein bisschen. Aber… was meinst du mit psycho? Anfangs fand ich Jeon auch komisch, aber er ist mittlerweile ziemlich offen. Manchmal habe ich das Gefühl, er verbirgt etwas, aber wir sind ja noch nicht lange zusammen… Aber Todessehnsucht? Was soll das bedeuten?", fragte ich verwirrt.

"Bist du auf den Kopf gefallen? Die Jeon-Brüder sind—"

"Komm, Babe. Wir müssen los!", unterbrach Jungkook plötzlich, und ich zuckte zusammen. Er sah Jessi mit einem strengen Blick an, während sie ihren Mund zu einem überraschten 'Oh' formte. Verwirrt stand ich auf und folgte Jungkook, der sofort meine Hand nahm und mich nach draußen zum Streifenwagen führte.

Was meinte Jessi nur mit ihren Worten?

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