32. Kapitel
°°🚔°°
Taehyung:
Gähnend streckte ich meinen Körper, spürte die Müdigkeit noch in meinen Gliedern, während ich mich langsam aufrichtete. Meine Augen halb geschlossen, nahm ich die vertraute Umgebung von Jungkooks Schlafzimmer in mich auf, leise schmatzend, als ich versuchte, vollständig wach zu werden. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als ich mich zu ihm umdrehte. Jungkook lag noch tief schlafend neben mir, sein Atem gleichmäßig, seine Züge entspannt. Er lag auf dem Bauch und die Decke bedeckte nur die Hälfte seines Hinterns. Ein freches Funkeln trat in meine Augen, als ich die Decke noch ein wenig weiter nach unten zog, um einen kurzen Blick auf seinen perfekten, knackigen Hintern zu erhaschen.
Aber ich wollte nicht einfach nur ein heimlicher Beobachter sein. Also ließ ich vorsichtig meine Hand von der Decke, schob mich näher an ihn heran und legte mich sanft auf seinen Rücken, umarmte ihn von hinten. Jungkook reagierte sofort, grummelte leise und zog mich näher zu sich, indem er meine Arme festhielt und an sich drückte. Sein Körper war warm und sein vertrauter Duft erfüllte meine Sinne, ließ mich in einem Gefühl von Geborgenheit versinken. Ein leises Lachen entwich mir, als ich mein Becken leicht gegen seinen Hintern drückte und zärtliche Küsse auf seinem Nacken verteilte, meine Lippen sanft über seine Haut gleiten ließ.
"Hmmm... Na, gut geschlafen?" Jungkooks Stimme war tief und verschlafen, ein leises Brummen, das mich durchdrang und ein wohliges Gefühl hinterließ. Er ließ mich los und begann sich unter mir zu strecken, was mir einen Moment gab, ihn einfach nur anzusehen und die Nähe zu genießen.
"Besser als jemals zuvor~", antwortete ich mit einem Lächeln, meine Worte sanft und ehrlich. Doch bevor ich es richtig realisieren konnte, hatte er sich unter mir herausbewegt und drehte den Spieß um. Plötzlich lag ich unter ihm, und er sah verschlafen, aber mit einem schelmischen Grinsen auf mich hinab.
"Das hör ich gern~", murmelte er und beugte sich zu mir herunter, seine Lippen fanden meine in einem langsamen, zärtlichen Kuss. Sofort legte ich meine Arme um seinen Nacken, zog ihn näher zu mir, als würde ich ihn nie wieder loslassen wollen.
Während wir uns küssten, spürte ich ein leises Ziehen in meinem Hals, ein unangenehmes Brennen, das mich an den vorherigen Abend erinnerte. Jungkooks Dominanz hatte mich überwältigt und obwohl es mich einschüchterte, wagte ich es nicht, etwas zu sagen. Wo war der selbstbewusste, schlagfertige Tae geblieben, der ich vor ein paar Wochen noch war?
"Hmm... Jung-... Jungkoo-... Jungkookie, ich...", stotterte ich, als er seine schlaffe Länge gegen meine drückte und sein Becken in einer wellenartigen Bewegung vor und zurück bewegte, seine Lippen immer wieder auf meine prallen ließ. Mein Atem ging schneller, und meine Unsicherheit wuchs, während ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen.
"Hmm~?" Seine Frage war kaum mehr als ein genüssliches Summen, während er mich weiter küsste, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Doch ich konnte nicht anders, als leicht zu lachen, meine Hände an seine Hüften zu legen und ihn mit aller Kraft von mir wegzudrücken.
"Ich möchte nicht... Du weißt schon... Das geht mir zu schnell." ,murmelte ich, meine Stimme leise und unsicher. Sofort veränderte sich der Ausdruck in seinen Augen. Jungkook sah mich an, seine Miene wurde weich und verständnisvoll und ein kleines, beruhigendes Lächeln umspielte seine Lippen.
"Wir lassen uns ganz viel Zeit, versprochen~", sagte er sanft, seine Worte wie eine warme Decke, die sich um mein Herz legte. "Ich werde erst mit dir schlafen, wenn du bereit bist. Wir werden wechseln können, wie wir wollen. Auch wenn es Jahre dauern wird~", fügte er hinzu und schloss kurz seine Augen, bevor er mich wieder sanft küsste. Seine Lippen waren leicht rau, aber voller Zuneigung und obwohl ich verwirrt war, erwiderte ich den Kuss, meine Augen langsam schließend, während ich mich in der Zärtlichkeit dieses Moments verlor.
Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, wieder einen Partner zu haben, der mich mochte – wirklich mochte. Jemanden, bei dem ich mich sicher fühlen konnte.
Den gesamten Vormittag verbrachten wir im Bett, redeten, lachten, knutschten und kuschelten, als wäre die Welt um uns herum nicht mehr wichtig. Es war eine Art Zuflucht, ein sicherer Hafen, in dem wir einfach wir selbst sein konnten. Doch irgendwann kam der Moment, an dem wir uns endlich dazu durchrangen, aufzustehen, uns anzuziehen und etwas zu frühstücken.
Je näher der Nachmittag rückte, desto unruhiger wurde ich. Der Grund, warum ich eigentlich hier war, rückte immer mehr in den Vordergrund meines Geistes. Ich musste mit Jungkook reden, ihm erzählen, was mich wirklich beschäftigte – mein Trauma, das sich tief in meine Seele eingebrannt hatte. Die Vergewaltigung, die ich größtenteils verdrängt hatte, aber die immer noch wie ein dunkler Schatten über mir hing. Ich wollte, dass Jungkook wusste, warum ich solche Probleme hatte. Er hatte gesagt, er würde auf mich warten, aber er wusste nicht, warum. Und das musste sich ändern.
Ich hatte mich an Jungkook gekuschelt, mein Kopf ruhte auf seiner Brust, während er den Blick auf den großen Fernseher gerichtet hatte. Meine Gedanken rasten, und ich fühlte, wie sich die Nervosität in meinem Magen zusammenzog. Langsam hob ich meinen Blick und betrachtete ihn, seine Brille, die ihn irgendwie noch süßer aussehen ließ. Ein kleines Schmunzeln spielte um meine Lippen, als ich ihn anstarrte, mich fragte, wie ich das Thema nur ansprechen sollte.
"Du siehst süß aus mit deiner Brille~", sagte ich und bemerkte, wie Jungkook seine Hasenzähne entblößte und seine dunklen Augen auf mich legte.
"Und du siehst süß in meinen Klamotten aus~", grinste er zurück, was mir sofort rote Wangen bescherte. Verlegen ließ ich meinen Kopf gegen seine Brust sinken, während ich seine Hand sanft auf meinem Hinterkopf spürte und sein leises Lachen hörte.
"Kookie, ich... Ich muss mit dir reden. Es gibt etwas, das du wissen solltest, damit du verstehst, warum ich Schwierigkeiten damit habe, in bestimmten Situationen loszulassen. Du hast es vielleicht schon geahnt…", begann ich zögernd, während ich den Blick hob und ihn ansah. Jungkook, der mit meinen Haaren spielte und die roten Strähnen um seinen Finger wickelte, sah mich mit einem Ausdruck tiefer Besorgnis an.
"Ich habe eine Vermutung...", sagte er leise, "dass du etwas Schreckliches durchgemacht hast, oder?"
Langsam nickte ich, setzte mich auf und schlug die Beine im Schneidersitz übereinander. Jungkook folgte meiner Bewegung und setzte sich ebenfalls im Schneidersitz hin, während ich nervös mit meinen Fingern spielte.
"Es ist eine schwere Geschichte... Ein paar Wochen nachdem mein Vater starb, hatte ich einen wichtigen Arzttermin. Meine Mutter konnte mich nicht begleiten, weil sie mit den Vorbereitungen für die Beerdigung beschäftigt war. Also ging ich allein zum Kinderarzt. Ich war erst sieben Jahre alt…", begann ich, und meine Stimme zitterte leicht. Ich wagte es nicht, Jungkook anzusehen.
"Der Arzt war freundlich, fragte, wo meine Mutter sei und ich sagte ihm, dass sie später angerufen werden sollte. Er untersuchte mich mit seinem Stethoskop und zog mir dann mein Shirt aus. Das fand ich damals normal… Aber dann wurde es seltsam. Er berührte mich unangemessen, zog mir die Hose herunter…" Meine Stimme brach, als die Erinnerungen mich überwältigten. Ich spürte, wie Tränen über meine Wangen liefen.
"Ich war ein naives Kind. Er versprach mir einen Lutscher, wenn ich still sein würde… Also drückte ich mir die Hand auf den Mund und ließ es geschehen…", erklärte ich unsicher, meine Stimme wurde brüchiger. "Ich erinnere mich nur bruchstückhaft an den Schmerz und daran, dass ich weinte… Später erfuhr meine Mutter, was geschehen war, und wir gingen sofort ins Krankenhaus. Es folgten viele Sitzungen bei einem Psychologen…"
Als ich zu Jungkook aufsah, bemerkte ich, dass ihm Tränen über die Wangen liefen. Er wischte sie hastig mit dem Handgelenk weg.
"Tae, das tut mir so unendlich leid...", flüsterte er und zog mich fest in seine Arme. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und schloss die Augen.
"Das muss es nicht!", antwortete ich leise, "Ich erinnere mich kaum noch daran. Mein Psychologe sagte mir, dass das Vergessen ein Schutzmechanismus ist. Ich bin nur froh, dass ich es größtenteils vergessen habe. Aber ich habe immer noch Schwierigkeiten, mich in bestimmten Situationen fallen zu lassen und Ärzte machen mir Angst…"
Jungkook verstärkte seinen Griff um mich, seine Stimme bebte vor Emotionen. "Ich werde dich vor allem beschützen, Taehyung. Niemand wird dir jemals wieder weh tun, das verspreche ich dir."
Sanft löste ich mich ein wenig von ihm und wischte ihm die Tränen von den Wangen. "Es ist alles gut, wirklich. Das liegt in der Vergangenheit. Ich habe gelernt, damit umzugehen und ich bin dankbar, dass ich so viel davon vergessen konnte."
Jungkook nahm mein Gesicht in seine Hände, seine Augen leuchteten vor Entschlossenheit. "Ich verspreche dir, dass ich dir niemals weh tun werde. Und ich werde jeden beschützen, der dir schaden will. Ich werde immer für dich da sein, Tae… Niemand wird dir mehr wehtun."
In diesem Moment wusste ich, dass er es ernst meinte, und ein Teil von mir fühlte sich sicherer als je zuvor.
°°🚔°°
It's out now...
Wer dachte, dass da ein schlimmes Trauma dahinter steckt?
Ich hab ehrlich gesagt ein paar Tränen verloren als mir die Idee kam und ich sie umgesetzt habe... :'(
PS. ES IST NUR EINE GESCHICHTE, OKAY?!?!?!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top