3. Kapitel
°°🚔°°
Taehyung:
Genervt blickte ich aus dem Autofenster und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Nie hätte ich gedacht, dass ich mit diesem Vollidioten in einem Auto sitzen muss. Zu allem Überfluss ließ ich ihn auch noch fahren, weil ich eine gewisse Angst vor ihm hatte und keine Lust auf eine Diskussion.
"Was ist eigentlich dein Problem? Ich hab dir nichts getan.", sagte der größere plötzlich, was mich dazu brachte, genervt mit der Zunge zu schnalzen und die Augen zu rollen.
"Ich kann dich kein Stück leiden. Mehr musst du nicht wissen!", antwortete ich hochnäsig, was den tätowierten Mann zum Seufzen brachte. Er verstummte, stellte keine weiteren dummen Fragen, und das Auto füllte sich mit einer angespannten Stille.
Eigentlich sollte ich das hier genießen. Wegen ihm saß ich nur noch im Büro, und jetzt kam ich endlich wieder raus. Zwar ausgerechnet mit ihm – über Jackson hätte ich mich mehr gefreut – aber egal. Hauptsache weg vom Büro, weg von diesem beschissenen Papierkram und den endlosen Videomaterialien.
"Darf ich dich dann nach dem Auftrag, wenn nichts dazwischenkommt, auf einen Kaffee einladen?", fragte der angeblich Jüngere, woraufhin ich leise seufzte.
"Bestimmt nicht! Ich will das hier genießen. Ich durfte seit Monaten nicht mehr raus. Wer weiß, wann ich wieder raus darf.", gab ich genervt zurück und warf einen kurzen Blick auf den Schwarzhaarigen, der konzentriert auf die Straße schaute. Ich richtete meinen Blick wieder aus dem Fenster.
Eigentlich wollte ich nicht mit ihm reden, aber er sollte ruhig ein schlechtes Gewissen bekommen, dafür, dass er mir meinen Job weggenommen hatte. Dafür hasste ich ihn auch. Seitdem er plötzlich kam, saß ich nur in diesem scheiß Büro rum und musste die Arbeit machen, die keiner machen wollte. Trotzdem hatte ich die Hoffnung, dass ich meinen Beruf wieder ganz normal genießen könnte. Vielleicht würde ich jetzt öfter wieder mit rauskommen. Vielleicht auch nicht.
"Können wir unseren scheiß, nutzlosen Streit beiseite schieben und einfach wie normale Kollegen unseren Job machen? Ich kann gleich bestimmt keine dummen Sprüche von dir gebrauchen!", fragte Jeon mich, als wir am Tatort ankamen, wo die Spurensicherung bereits arbeitete.
Stirnrunzelnd rollte ich mit den Augen und stieg kommentarlos aus. Pfff... Als ob ich mir von ihm mein Mundwerk verbieten lassen würde. Wenn ich einen Spruch drücken konnte, machte ich das. Mir egal, ob es ihm passte oder nicht!
"Uhh~! Ich dachte, dich sieht man überhaupt nicht mehr~!", lächelte eine Mitarbeiterin der Spurensicherung mich an und kam auf mich zu. Gott, an die hatte ich ja lange nicht mehr gedacht. Diese Nervensäge!
"Tja... Was habt ihr?", fragte ich sie und ließ mir von ihr das Absperrband hochheben. Hinter mir ließ sie es sofort wieder fallen, was Jeon dazu brachte, hörbar zu schnauben, als er es selbst hochheben musste. Ich begann sofort Schadenfreudig zu grinsen.
"Drei Leichen. Alle drei sind im Underground bekannt und wurden schon länger gesucht. Es ist eine Frau, Kang Dahee, 37, Prostituierte, und zwei Männer, beide wohl in einer Mafia oder sowas. Sie haben das gleiche Tattoo am Unterarm. Wir konnten noch nicht identifizieren, wer die beiden sind.", erklärte die kleinere Frau mir. Kurz legte ich mir angeekelt die Hand auf den Mund, als ich die Leichen erblickte.
Alle drei waren unglaublich zugerichtet. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie sehr diese Menschen gelitten haben mussten. Ich verstand nicht, wie krank man sein musste, um so etwas zu tun – einem Menschen das Leben zu nehmen und sie dabei auch noch leiden zu lassen. Unverständlich.
"Sind das Initialen?", fragte Jeon und deutete auf den Hals der Frau, wo zwei Buchstaben eingekritzelt waren: JJ. Diese Initialen waren auf allen drei Leichen an derselben Stelle.
"Jeder Serienmörder hinterlässt Spuren. Aber ich denke nicht, dass die Buchstaben mit seinem Namen zu tun haben. Er oder sie möchte uns auf einen falschen Weg führen.", erklärte Chaeyeong, die Frau, die nur Augen für mich hatte.
Sie nervte mich schon, seitdem ich angefangen hatte, als Polizist zu arbeiten. Ich hatte überhaupt kein Interesse an Frauen und wenn, dann wäre sie die Letzte, die ich wählen würde. So etwas Nerviges hielt doch kein normaler Mensch aus! Es wunderte mich, dass sie mich noch nicht nach einem Date oder zumindest nach einer Nacht allein gefragt hatte.
Während ich die Szene betrachtete, überkam mich ein seltsames Gefühl. Diese Initialen, das brutale Vorgehen – es war, als ob ich ein Stück aus einem grotesken Puzzle ansah. Ein Puzzle, das ich unbedingt lösen wollte, auch wenn es bedeutete, mit Jeon zusammenzuarbeiten.
"Sagen Sie mal, Kommissar Kim. Kommen Sie jetzt öfter wie–"
"Ich weiß, wo wir vielleicht Zeugen finden können. Komm mit!", unterbrach Jeon die kleine Frau abrupt und packte mein Handgelenk, um mich vom Tatort wegzuziehen. Nach ein paar Metern riss ich meine Hand von ihm los und folgte ihm widerwillig, während ich ihn aus den Augenwinkeln musterte.
Jeon war wirklich gut gebaut. Mindestens zwei Meter groß und mit Muskeln, die ich unter anderen Umständen ziemlich heiß finden würde. An sich war dieser Mann faszinierend und unter normalen Umständen würde ich ihn gerne kennenlernen. Im Moment hasste ich ihn jedoch, und daran konnte niemand etwas ändern. Obwohl mir bei dem Anblick seiner Fülle, die sich durch seine enge Hose deutlich abzeichnete, das Wasser im Mund zusammenlief. Bestimmt hatte er da eine Mordwaffe hängen, die mich ins Weltall befördern würde.
Wären es andere Umstände, würde ich wirklich zum Bottom werden, nur um von ihm geknallt zu werden. Aber er war und blieb ein Arschloch, das mir den Spaß an meinem Beruf versaut hatte. Von so einem würde ich mich nicht knallen lassen. Vielleicht würde ich ihn ja vögeln, wenn er mir seinen Arsch anbieten würde, aber auch nur, um ihm zu zeigen, dass ich mich nicht von ihm unterkriegen lasse. Doch irgendwas hatte dieser Typ zu verbergen...
"Pass auf!", rief der größere Mann und zog mich an sich heran, als plötzlich zwei Glasflaschen auf uns zuflogen und neben uns gegen die Wand krachten und zersplitterten. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir in eine Bar gelaufen waren und sah mich dementsprechend verwirrt um.
"Wurdest du erwischt?", fragte der muskulöse Mann, während er mich immer noch fest an sich drückte. Ich drückte mich sofort von ihm weg.
"W-was war das?"
"Der Eintritt. Komm.", antwortete der Schwarzhaarige und lief einfach weiter, als wäre nichts passiert.
"Der Eintritt besteht darin, mit einer Flasche beworfen zu werden?", fragte ich und sah angewidert die ekelhaften, alten Säcke an, die am Mittag schon betrunken in dieser Bar saßen und gierig auf meinen Körper starrten.
"Ja. Wenn du getroffen wirst und anschließend natürlich von deiner Bewusstlosigkeit erwachst, musst du gehen.", erklärte der größere Mann mir, während er weiter durch die Bar lief.
"Entschuldigung?", rief dann einer der Männer und winkte uns zu sich, weshalb ich kurz unsicher meinen Blick auf meinen Kollegen richtete, der nur den Kopf schüttelte und weiterlief. Also folgte ich ihm bis zur Bar, wo ein Mann Mitte 30 stand und ein Getränk nach dem anderen mixte.
"Hey Bro, lange nicht gesehen. Alles gut? Wer ist denn deine heiße Flamme da?", fragte der Typ und begrüßte Jeon mit einem Handschlag, wobei er auf mich deutete.
"Er ist mein Kollege, wie du siehst. Und nein, er wird nicht strippen. Wir haben ein paar Fragen. War Dahee vor kurzem hier?", fragte Jeon den Barkeeper und unsicher stellte ich mich näher an den größeren Mann. Mir kam das hier alles ziemlich suspekt vor.
"Nein. Hab sie lange nicht mehr gesehen. Bestimmt drei Wochen nicht. Wieso suchst du sie? Findest keinen Arsch mehr zum Vögeln oder was?", grinste der Braunhaarige, was mich dazu brachte, den Kopf schief zu legen.
"Nein, aber– EYYY!", hörte ich den größeren Mann noch rufen, doch dann spürte ich etwas Hartes an meinem Hinterkopf und ausgerechnet dann wurde mir schwarz vor Augen.
°°🚔°°
Hach ich bin wieder voll drin<3
Ich hab diese Story ziemlich vermisst😍
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top