22. Kapitel

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Taehyung:

Leicht humpelnd setzte ich mich auf meinen Bürostuhl und begann sofort, die Akten durchzugehen, die Taehyun mir auf den Tisch gelegt hatte. Natürlich war wieder der offene Fall mit den mysteriösen Morden dabei. Ich verstand immer noch nicht, worauf der Täter hinaus wollte. Jungkook hatte mich widerwillig hergefahren. Er wollte eigentlich, dass ich heute einfach krank machte, aber wir litten extrem an Personalmangel, und ich konnte ihn ja nicht bei der Frühschicht allein lassen, wo die meisten Einsätze waren...

"Guten Morgen~", lächelte Namjoon plötzlich und stellte mir einen Becher vor die Nase. Überrascht sah ich auf.

"Eiskaffee, ein Schuss Karamell und ein bisschen Sprühsahne. So wie du es magst~", lächelte Namjoon, woraufhin ich sofort zurücklächelte.

"Wow, danke~ Womit habe ich das denn verdient?", fragte ich und nahm einen Schluck. Der Geschmack war einfach himmlisch, besser als Sex, das garantiere ich euch!

"Ich habe von deinem Unfall gestern gehört und dachte, du brauchst was Gutes zum Tagesstart."

"Aww, danke~ Du bist der Beste!", Glücklich umarmte ich Namjoon kurz, was er lächelnd erwiderte.

"Wie läuft es eigentlich mit dir und Jeon? Alles gut zwischen euch?", fragte er mich, und ich seufzte.

"Kompliziert... Jeon hat Interesse an mir, und ich irgendwie auch an ihm. Jeon ist süß, ja. Aber irgendwie... Ich weiß nicht...", antwortete ich, und Namjoon musterte mich nachdenklich.

"Sortier deine Gefühle erstmal in Ruhe...", lächelte er, ehe er auf seine Armbanduhr sah. Sie sah teuer aus. Ich sollte wirklich besser sparen. Vielleicht einfach keine teure Haarfärberei mehr?

"Naja, ich muss jetzt los. Viel Spaß! Oh, achso! Der Wichser, der dich gestern gebissen hat, hat sich am Abend erhängt. Er hat seine Hose an dem Hochbett gebunden und sich dran gehängt. Zu schade... Der hätte eindeutig in die Psychiatrie gehen sollen...", seufzte Namjoon, und ich sah ihm mit offenem Mund hinterher. Ich sprang stürmisch von meinem Stuhl auf, was ein großer Fehler war, denn der Schmerz, der mich durchzuckte, erinnerte mich wieder daran, dass ich langsam machen sollte.

"Tae... Mach doch langsam. Soll ich dich nicht doch lieber heimbringen?", sprach Jeon, der mein Zischen gehört hatte. Ich schüttelte sofort meinen Kopf und humpelte langsam an ihm vorbei. Jungkook folgte mir stumm und sagte nichts, bis wir vor der Zelle standen, in der sich nur ein voller Leichensack befand.

"Fuck, fuck, FUCK!", rief ich und raufte mir die Haare. Meine schlimmste Erinnerung kam sofort wieder hoch...

Nachdem er wusste, dass ich ihn angezeigt hatte, hatte er sich auch umgebracht. Die Bilder von damals flackerten vor meinem inneren Auge auf. Die Schuldgefühle und die Ohnmacht überrollten mich wie eine Flutwelle. Mein Atem ging schneller, und mein Herz schlug wild in meiner Brust.


"Dieser Scheißbastard! Was glaubt der, wer er ist?! Er kann sich doch nicht einfach umbringen!", rief ich, während ich Jungkook ansah, der mich nur beobachtete und mit verschränkten Armen an der Wand lehnte.

Ich bemerkte erst, dass ich vor Verzweiflung weinte, als meine Knie nachgaben und ich auf den Boden fiel, schluchzend und hilflos. Jungkook kam sofort zu mir, kniete sich hinter mich und zog mich sanft an seine Brust. Ich legte meine Hände schluchzend auf seinen Arm und spürte seinen beruhigenden Atem an meinem Nacken.

"Red mit mir, Tae... Warum findest du das so schlimm? Der verdient das doch nicht anders. Er wusste, dass er sterben wird. Im Knast wäre er doch sowieso untergegangen!", sprach Jungkook sanft, während ich meinen Kopf gegen seine Schulter lehnte.

"Du verstehst das nicht... Er hat es verdient, im Knast totgeprügelt zu werden! Er hat es verdient, verurteilt zu werden, mit dem Wissen, dass er nie wieder rauskommen wird. Er hat all das verdient, bloß nicht die Chance, sich vorher umzubringen. Er hätte leiden sollen!", antwortete ich und wischte mir die Tränen von den Wangen.

"Taehyung... Du kannst es nicht mehr rückgängig machen. Ich verstehe nicht mal, warum du so reagierst. Du musst doch keinem Pedo hinterherweinen. Das verdient er doch nicht...", sagte Jungkook und legte seine Arme enger um meine Hüften, um mir mehr Halt zu geben.

"Du verstehst das nicht. Ich hab mal was ganz Schlimmes erlebt. Und der Typ hat sich auch einfach umgebracht, bevor er von der Polizei verhaftet wurde! Er hätte eine gerechte Strafe verdient!", sagte ich traurig und drehte meinen Kopf zu Jungkook, der mich verständnislos ansah, mir aber trotzdem die Tränen wegwischte.

"Okay... Ich stimme dir zu. Er hätte leiden sollen, aber ich glaube, die Dämonen in seinem Kopf haben ihn genug leiden lassen. Denk nicht mehr daran. Es tut mir leid für die Frau, die ihr Leben lang damit zu kämpfen haben wird, dass sie keine Gerechtigkeit mehr erfährt, und es tut mir leid, dass du wahrscheinlich eine Narbe davontragen musst. Aber hey... Sei froh, dass er nicht mehr lebt. So kann er niemals wieder jemandem schaden.", sprach Jungkook, und er hatte vollkommen recht. Es war dumm zu heulen. Ich war ein Versager... Fuck.

"Du hast recht... Tut mir leid, dass ich so eine Drama Queen bin. Ich hab einfach zu viel mit meiner Erfahrung zu kämpfen, wenn es um Vergewaltiger geht...", sprach ich und fühlte mich sofort echt dumm, weil ich hier rumheule wie ein kleines Kind.

"Und das ist auch vollkommen okay... Du darfst jederzeit weinen. Wenn du jemanden zum Reden brauchst, kannst du jederzeit zu mir kommen, okay? Ich bin für dich da..."

Unsicher sah ich Jungkook in die Augen, in denen ich mich glatt verlieren könnte. Jungkook hatte wunderschöne Augen, keine Frage. Für andere mögen es ganz normale braune Augen sein, aber irgendwie fand ich Jungkooks Augen die schönsten, die es gab. Sie strahlten etwas aus. Eine gewisse Trauer. Ganz tief im Inneren hatte Jungkook traurige Augen, und ich hatte das Gefühl, als müsste ich diese Trauer verschwinden lassen.

Vorsichtig legte ich meinen Blick auf seine Lippen. Diese hatten eine ganz besondere Form, die ich noch nie im Leben so gesehen hatte. Und diese beiden Piercings auf der Seite brachten einen dazu, sie dauerhaft anzustarren. Ich hatte noch nie jemanden mit Piercings geküsst. Jungkookie hatte auch ein Zungenpiercing. Wie sich das wohl bei einem Zungenkuss anfühlte?

Langsam sah ich Jungkook wieder in die Augen, der mich genau beobachtete und leicht zu schmunzeln begann, als ich meine Hände auf seine Wangen legte. Irgendwo konnte ich Jeon immer noch nicht leiden. Er hatte etwas zu verbergen, das wusste ich ganz genau. Ich wollte wissen, was er privat machte. Was sein Hobby war. Wieso er einen auf Emo-Gangster machte. Ich wollte diesen Mann kennenlernen. Und wenn es mein Herz kostete, würde ich es ihm geben. Denn ob ich wollte oder nicht... Mein Herz schrie nach Jungkook, und ich konnte nichts daran ändern, als auf es zu hören.

Langsam lehnte ich mich vor, kam seinem Gesicht immer näher, doch stoppte wenige Zentimeter vor seinem Gesicht.

Würde ich es bereuen? — Auf jeden Fall.

Wollte ich es trotzdem tun? — Oh ja...

Doch das letzte Stück kam Jungkook mir entgegen und drückte mir sanft seine Lippen auf. Ich schloss sofort meine Augen und gab mich dem Kuss voll und ganz hin. Innerlich brannten die Schmetterlinge in meinem Bauch vor Aufregung.

Doch auf was ich mich da einließ, war eindeutig ein Schuss ins eigene Bein...


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Wir MÜSSEN darüber sprechen!!!

Will der Kerl, dass wir kollabieren???😭 Er sieht da einfach aus bisschen wie Sha Rukh Kahn ahahah😂

Ich hab diesen Nippel gefühlt stundenlang angestarrt😂😂davon träum ich heute Nacht⚰️🤐

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