20. Kapitel

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Taehyung:

Beruhigend strich ich der jungen Frau über den Rücken, die sich weinend zusammengekauert hatte, während wir gemeinsam auf den Krankenwagen warteten. Ihre Schultern bebten unter meinen sanften Berührungen, und sie schien kaum in der Lage, ihre Tränen zu kontrollieren. Trotzdem begann sie, mir zu erzählen, was passiert war. Obwohl ich ihr sagte, dass sie nicht darüber reden müsse, wollte sie es einfach loswerden. So saßen wir nun hier vor ihrem Haus. Ihr Ehemann, sagte sie, sei auf Geschäftsreise in China, würde aber zurückfliegen, um für sie da zu sein. Ein Mann, der die Arbeit für seine Frau links liegen lässt – so jemanden brauchte man!

"Er hat geklingelt und meinte, er hätte ein Paket für mich angenommen und wohne gegenüber. Und ich war so blöd und habe das geglaubt...", stammelte die Anfang 40-Jährige, während ihre Stimme vor Tränen zitterte.

"Sie sind keinesfalls dumm. Sowas kann wirklich mal sein! Meine Nachbarn bringen mir ständig meine Pakete. Der Mann ist psychisch krank. Manchmal wünsche ich mir, solchen Typen ihre Ehre zu nehmen... Zack, Geschlechtsteil ab. Dann können die nie wieder jemandem etwas antun. Das wäre die einzige gerechte Strafe, aber das Gesetz gibt es leider noch nicht...", sagte ich mit einem leichten Schmunzeln, in dem Versuch, sie etwas aufzuheitern.

"S-so jemand verdient das nicht anders! D-da haben Sie recht!", stimmte sie mir hastig zu, und ich konnte die Wut in ihren Augen sehen.

"Ich weiß, wie Sie sich fühlen, und kann Ihre Wut verstehen. Ich habe auch mal etwas Schreckliches erlebt. Sowas vergisst man sein Leben lang nicht. Ich rate Ihnen, sich psychologische Hilfe zu holen. Das hat mir damals auch gut geholfen.", lächelte ich sie an, und sie begann langsam, sich zu beruhigen.

Plötzlich wurde unser Gespräch unterbrochen, als Jungkook mit dem Vergewaltiger aus dem Haus kam. Er hatte dem Mann Handschellen angelegt und hielt ihm wohl seine Waffe gegen den Rücken. Der Täter schien betrunken zu sein, vielleicht auch geistig behindert – ich konnte es nicht genau deuten.

"Geht's?", fragte ich meinen Kollegen, der schmunzelnd nickte.

"Alles gut, Babe. Ich bring ihn zum Auto." ,antwortete Jungkook, und ich konnte nicht verhindern, dass meine Wangen leicht rot wurden und ich schmunzelte.

"Ist das Ihr Freund?", fragte das Opfer mich und lächelte ein wenig, was mich ebenfalls zum Kichern brachte.

"Bis jetzt noch nicht. Es ist... kompliziert. Zum einen, weil wir Kollegen sind, und zum anderen, weil ich momentan keine Zeit für eine Beziehung habe. Ich wünsche es mir zwar irgendwo, aber irgendwie auch nicht. Ich weiß ehrlich gesagt einfach noch nicht, was ich will. Es fühlt sich gut an, aber zum Teil auch so unangenehm und falsch...", sprach ich ehrlich, da ich die Dame damit ablenken konnte.

"Hören Sie einfach auf das, was Ihr Herz Ihnen sagt. Mein Mann hat mich früher nicht leiden können, und nun feiern wir bald unseren 15. Hochzeitstag. Manchmal ziehen Gegensätze sich einfach an, und dann passt es perfekt zusammen, wie zwei zerbrochene Herzhälften~'', lächelte die Frau, und ich lächelte nachdenklich zurück.

Der Krankenwagen kam und ich wünschte der Frau noch ganz viel Kraft, wobei sie mich fest umarmte, sich bei mir bedankte und anschließend ins Krankenhaus gebracht wurde.

Etwas verunsichert lief ich, als der Krankenwagen wegfuhr, zu meinem Kollegen, der mit einer Zigarette im Mund am Kofferraumdeckel lehnte und mich besorgt ansah.

"Geht das wirklich klar? Der Typ ist widerlich und gestört. Ich will nicht, dass er dich ansabbert.", sagte Jungkook, und ich warf einen Blick ins Auto, wo der Täter mich angrinste. Ob er mich wirklich ansah, konnte ich nicht deuten, da der dicke Mann ziemlich schielte.

"Ich krieg das schon hin. Oh, und Jeon, bitte nenn mich nicht 'Babe' oder sowas. Auf Arbeit bin ich ganz normal Taehyung, im Einsatz bin ich Kim, und privat kannst du mich nennen, wie du willst, okay? Das ist mir wirklich wichtig. Ich weiß zwar, dass wir Privates und Arbeit nicht trennen werden können, aber wir sollten es zumindest versuchen. Du willst bestimmt nicht, dass ich mit Jackson arbeiten muss, oder?", fragte ich den Schwarzhaarigen, der sofort seinen Kopf schüttelte und seine Zigarette weg schnippte.

"Nope. Na komm, lass uns den Bastard zur Wache bringen. Halt deine Waffe bereit für den Notfall. Er hat mich versucht zu beißen.", sagte Jungkook und öffnete mir die Tür. Ich nickte sofort, setzte mich hinter den Fahrersitz und schnallte mich an. Ich hasste es, hinten sitzen zu müssen, wenn irgendein Straftäter dort saß, aber ich wollte Jungkook das ehrlich gesagt auch nicht antun. Zumal dürfte ich nicht Autofahren, da ich meine Kontaktlinsen heute Morgen nicht rein getan hatte aus Eile.

"Na Süßa, darf ich...", fragte der Typ und bewegte seine sabbernde Zunge, während er auf meinen Schritt blickte. Ich schüttelte angewidert den Kopf.

"Reiß dich zusammen!", motzte Jungkook sofort los, als er sich ans Steuer setzte. Gott, war ich froh, dass der Typ Handschellen trug. Er stank auch so widerlich!

"Nein, ich verzichte auf Ihre sexuellen Vorschläge. Ich bin vergeben." ,sagte ich, als der dicke Mann, Mitte 50, mich trotzdem erwartungsvoll ansah.

"Das ist doch kein Problem! Das macht alles nur interessanter!", brabbelte der Typ und spuckte dabei etwas, woraufhin ich sofort ein Taschentuch nahm und es über meine Wange rieb.

"Wollen Sie sich wirklich mit meinem Mann anlegen? Der sitzt direkt hier," sagte ich und legte meine Hände auf Jungkooks Schultern, der den Typ sofort mahnend ansah.

Die Fahrt über sagte der Typ nichts mehr, sondern musterte mich nur, wobei ich meine Hände auf Jungkooks Schultern behielt, einfach weil ich mich dadurch ein wenig sicherer fühlte. Doch das half mir leider nicht weiter, denn als wir fast an der Wache ankamen, lehnte sich der Pädophile plötzlich zu mir rüber und fing an, seine schwitzige Haut an mir zu reiben. Ich nahm meine Hände von Jungkooks Schultern und versuchte, den Typen von mir wegzudrücken, aber es half nicht. Er war zu schwer. Plötzlich schmiss er sich auf mich, sodass sein Gesicht sich auf meinem Schritt befand.

"Du mieser Bastard!", schnauzte Jungkook, während ich versuchte, den Typen von mir wegzubekommen. Doch er hatte locker 150 Kilo, was es mir nicht gerade leicht machte.

"Fuck, geh weg!", fluchte ich und krallte mich in seine fettigen Haare. Ich hob seinen Kopf hoch und ließ ihn gegen mein Knie knallen, woraufhin er schmerzerfüllt aufstöhnte. Kurz sah ich aus dem Fenster und erkannte, dass Jungkook gerade vor der Wache ankam. Doch plötzlich spürte ich wieder seinen Kopf auf meinem Schritt und schnallte mich schnell ab, um aus dem Auto zu kommen. Doch gerade als Jungkook aussteigen wollte, biss der Typ mich plötzlich, woraufhin mir ein lauter Schrei entkam und ich panisch gegen seinen Hinterkopf schlug. Schnell riss Jungkook die Tür auf und zog mich aus dem Auto, wobei ich dem Typen noch nachträglich ins Gesicht trat und mich anschließend zischend auf den Boden fallen ließ.

"Dieser kleine Hurensohn... Fuck!", fluchte ich und drückte meine Hände auf die schmerzende Stelle, die sich als meine Leiste herausstellte.

"Das war eine ganz dumme Idee. Am liebsten würde ich diesen Wichser abknallen! Wo tut es weh?", fragte Jungkook mich und kniete sich zu mir herunter. Doch ich schüttelte sofort meinen Kopf.

"Kümmer dich erstmal um den. Ich warte hier.", antwortete ich Jungkook, der sofort nickte und den widerlichen Typen aus dem Auto nahm, um ihn in die Wache zu bringen, wobei der Typ wie ein Psycho lachte.

Manchmal hasste ich diesen Job.

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Nein, die zwei sind noch nicht zusammen. Tae hat das nur als ausrede genommen, weil Jeon eben sehr angsteinflössend ist und er dachte, dass der Typ ihn dann inruhe lässt... 😚💋
Und ja, Kook weiß das.

Have a wonderful night rest my lovely readers<3

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