19. Kapitel
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Taehyung:
Zügig verließ ich das Mehrfamilienhaus, in dem sich mein Apartment befand, und plante innerlich schon die schnellste Route zur Bushaltestelle. Heute war ich viel zu spät dran und würde meinen Bus sonst verpassen. Doch weit kam ich nicht, denn ich hörte ein Hupen. Als ich in die Richtung sah, aus der es kam, entdeckte ich meinen Kollegen Jungkook, der mich aus seinem Auto heraus zu sich winkte.
Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, und ich lief langsam zu ihm hinüber. Jungkook musterte mich schmunzelnd.
"Taehyung, ich hab dir doch gesagt, dass du dich melden sollst, wenn du einen Fahrer oder sowas brauchst. Komm, steig ein. Wir fahren zusammen und das so lange, bis du dein Auto wieder hast. Da gibt's bestimmt viele Leute da draußen, die dich verprügeln wollen, wenn sie dich in deiner Uniform sehen...", sagte Jungkook mit einem Lächeln, das mir sofort ein Gefühl von Sicherheit gab.
"Danke, Kookie. Mir ist das nur sehr unangenehm. Ich mag es nicht, auf andere angewiesen zu sein. Trotzdem bin ich dir sehr dankbar, dass du mir hilfst," antwortete ich ehrlich, während ich mich leicht vor ihm verbeugte.
"Alles gut, ich lade dich ein. Und wehe, du nimmst es nicht an...", sprach Jeon mit einem schelmischen Lächeln. Ich begann zu kichern und nickte leicht, bevor ich mich wieder bei ihm bedankte. Mein Lieblingswort in Jungkooks Gegenwart schien inzwischen "Danke" zu sein.
Im Café angekommen, konnten wir kaum miteinander reden, weil viele Leute die gleiche Idee hatten, vor der Arbeit noch schnell etwas zu frühstücken. Jungkook war leicht genervt, als wir uns einen Tisch mit einem Pärchen teilen mussten, das vor uns die ganze Zeit herumgeknutscht hatte. Kurz überlegte ich, sie zu schockieren, indem ich mit Jungkook einfach anfing zu knutschen, aber ich wollte das nicht zu schnell angehen.
Als Jungkook in der Garage unserer Wache parkte – damit dumme Leute unsere privaten Autos nicht zerkratzten – nahm ich seine rechte Hand in meine und nutzte den kurzen Moment, den wir alleine hatten.
"Jungkookie? Mach dir keine Sorgen... Bald haben wir genug Zeit für uns, okay?" lächelte ich sanft, während Jungkook seufzend nickte und sich die Schläfen massierte. Langsam legte ich meine Hand auf Jungkooks Wange und drehte sein Gesicht zu mir, wodurch er seine dunklen Augen sofort auf mich richtete. Leicht schmunzelnd sah ich die dunkle, schwarze Linie unter seinen Augen, bevor ich ihm einen sanften, kurzen Kuss auf sein Kinn hauchte.
"Schmink dich öfter so... Das sieht hübsch aus~", sagte ich sanft und stieg zügig aus dem Auto, da es mir sonst ehrlich zu peinlich geworden wäre. Ich war zwar gut im Flirten und Verführen, aber wenn ich jemandem ein Kompliment gab, war das trotzdem irgendwie ein wenig peinlich...
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"Nicht schon wieder...", murmelte ich frustriert und legte meine Hände auf mein Gesicht, bevor ich meinen Fuß auf den Boden knallen ließ. Die Luft im Auto wurde plötzlich so stickig, dass ich am liebsten sofort aussteigen wollte.
"Dir scheint sowas ziemlich nah zu gehen... Schlechte Erfahrung?" fragte Jungkook, der das Martinshorn eingeschaltet hatte und nun über die Straßen Seouls bretterte.
Seufzend strich ich mir durch die Haare und atmete einmal tief durch.
"Darüber will ich nicht reden. Tut mir leid. Aber ja, ich habe ganz schlechte Erfahrungen gemacht," antwortete ich meinem Kollegen, der nachdenklich nickte, sich aber trotzdem auf die Straße konzentrierte, damit wir schnell am Einsatzort ankamen.
Das war leider das Problem, wenn man in einer Großstadt lebte. Vergewaltigungen waren hier fast schon normal, aber keinesfalls etwas Schönes, und für mich waren solche Fälle ganz schlimm. Am schlimmsten war es, wenn der Täter oder die Täterin dann auch noch gefasst wurde und man diesem widerlichen Menschen ins Gesicht schauen musste...
"Hey, mach dir keinen Kopf, ja? Ich bin da, wenn was ist."
"Jungkook, ich bin kein schlechter Polizist! Ich kann mich sehr gut selbst wehren, auch wenn ich nicht den Eindruck mache..." sagte ich etwas genervt und blickte Jungkook stirnrunzelnd an.
"Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass ich da bin, falls was sein sollte. Damit meinte ich nicht, dass du mit der Situation nicht zurechtkommst, sondern falls du damit nicht zurechtkommst. Den Vergewaltiger hat das Opfer im Bad eingeschlossen... Traust du dir zu, bei ihm hinten auf der Rückbank zu sitzen?" fragte Jungkook mich, und ehrlich gesagt traute ich es mir nicht zu, aber verdammt, ich war ein Mann! Keine Memme! Zudem hatte ich im Notfall meine Waffe!
"Jup, kein Ding," antwortete ich ihm, weshalb Jungkook nur leicht nickte und anschließend vor einem Haus stehen blieb.
Ich hatte jetzt schon ein ungutes Gefühl bei der Sache...
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