11. Kapitel

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Taehyung:

"Guten Morgen~", lächelte ich Yoongi an, der die Nachtschicht alleine durchgezogen hatte. Yoongi war ein Eigenbrötler und mochte es ruhig. In unserem Bezirk passierte nachts zum Glück selten etwas.

"Scheiße... Du siehst beschissen aus. Bist du krank?", fragte Yoongi, während er mich musterte. Verlegen lachte ich.

"Nicht mehr. Alles gut, Hyung. Die letzten zwei Tage waren schlimmer. Tja... Kommt davon, wenn man im Regen mit einem jungen Mädchen diskutieren muss, um ihr Vertrauen zu gewinnen und dabei klatschnass wird...", gab ich zu, und Yoongi seufzte.

"Fuck. Mach dir einen Kaffee. Wenn es gar nicht geht, gib Ju—Jeon Bescheid. Dann sollen Namjoon oder Jackson früher kommen. Aish... Wir brauchen echt mehr Leute. Wenn einer, vielleicht zwei, ausfallen, sind wir aufgeschmissen...", sprach der Blonde und runzelte besorgt die Stirn.

"Ich pass auf mich auf, damit ich nicht krank werde. Ist Jeon auch schon da?", fragte ich und schaute aus dem Büro meines Chefs rüber in das von Joonie, Jackson, Jeon und mir, wo das Licht noch nicht brannte.

"Wieso? Läuft da was?", fragte Yoongi grinsend, und ich wandte meinen Blick zurück zu ihm, der mich breit angrinste und sich eine Zigarette zwischen die Lippen klemmte.

"Ähm... nein? Ich habe nur herausgefunden, dass er doch nicht so ein Arschloch ist, wie ich anfangs dachte. Freunde werden wir sicher nicht, und ins Bett kriegt er mich auch nicht. Wenn er der letzte Mann wäre, würde ich hetero werden", stellte ich klar. Nur weil er interessiert war, musste ich es nicht auch sein, aber das würde ich ihm nach unserem "Date" schon klarmachen.

"Ja ja. Ey... Aber falls da was laufen sollte, haltet das privat. Okay?"

"Hyung, da lä—"

"Guten Morgen, Hyung's~", wurden wir von einer tiefen Stimme unterbrochen, und ich drehte mich langsam um. Meine Kinnlade fiel fast auf den Boden.

Jeon stand mit einer Reisetasche in der Hand im Türrahmen. Was mich aber wirklich umhaute, war sein Outfit. Schwarze Boots, eine enge Jeans und ein schwarzes Muscle Shirt, das seine unglaublich heißen Arme zur Geltung brachte. Von oben bis unten tätowiert, und seine ausgeprägten Muskeln machten das Bild perfekt. Seine schwarzen Haare, die ihm lässig über die Stirn fielen, rundeten das Ganze ab.

Ja, Jeon war heiß... Verdammt heiß. Das gab ich offen und ehrlich zu.

"Zieh dich um, Taehyung wartet schon auf dich.", riss Yoongi mich aus meinen Gedanken und legte seine Finger an mein Kinn, um meinen Mund wieder zu schließen. Peinlich berührt senkte ich meinen Kopf und leckte mir über die Lippen.

Dieser Nichtsnutz trieb mich in den Wahnsinn, und ich konnte nichts dagegen tun.


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"Wie geht es dir? Du bist recht blass... Soll ich dir einen Kakao holen? Ich kenne einen richtig guten To-Go-Laden.", fragte Jeon mich, als ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe lehnte und für einen Moment die Augen schloss. Am liebsten hätte ich ihn jetzt angepampt, aber dafür hatte ich keine Kraft.

"Das wäre nett. Ich fühle mich sehr schlapp. Ich hoffe, das wird wieder besser. Tut mir leid.", gab ich von mir und warf einen erschöpften Blick auf Jeon. Wir fuhren einfach nur wahrlos in der Gegend herum. Tja, das Leben als Polizist konnte auch mal langweilig sein.

"Hey, alles gut. Du musst dich nicht entschuldigen. Sind ja nur noch zwei Stunden bis zum Feierabend. Steht unser Date am Mittwoch oder wollen wir das lieber verschieben?", fragte Jeon mich, weshalb ich unsicher meine Stirn runzelte und auf meine Hände sah.

Am liebsten gar nicht...?

"Wieso? Wieso willst du auf ein Date mit mir?", fragte ich den Jüngeren, der sofort ein wenig zu lachen begann. Dieses tiefe, kurze, raue Lachen, das mir auf meinem ganzen Körper eine Gänsehaut verpasste.

"Wieso sollte ich nicht? Ich war zwar ein Mega-Arsch zu dir, das stimmt, aber das hab ich nur gemacht, weil du mich wie Scheiße behandelt hast. Aber was ich da sagte, stimmt natürlich alles nicht... Ich finde dich sehr interessant. Du bist einzigartig, das sieht man allein an deiner Haarfarbe. Du bist hübsch, ziemlich schlau und hast einen wahnsinnig tollen Körper. Meiner Meinung nach bist du zwar etwas zu schlank, aber das ist jetzt nicht das Thema... Wie kann ich mich da nicht für dich interessieren? Ich weiß zwar nicht, warum du mich gehasst und gemobbt hast, aber ich hoffe, das wird nicht mehr vorkommen und wir können uns gut verstehen. Egal, ob aus uns etwas wird oder nicht. Ich würde es mir wünschen. Du bist ein toller Mann und wer das Gegenteil behauptet, muss wirklich blind sein...", antwortete Jeon mir, und ich musste mir ehrlich ein Lächeln verkneifen, da das, was er da sagte, wirklich süß war.

"Ich kann dich nicht leiden, weil ich wegen dir—", begann ich, doch die Worte blieben mir im Hals stecken. Die Wahrheit auszusprechen, fühlte sich plötzlich an wie ein riesiger Kloß in meinem Hals.

Jeon legte seine Hand beruhigend auf meine Schulter und sah mich ernst an. "Taehyung, was auch immer zwischen uns vorgefallen ist, ich will es klären. Ich will, dass wir einen Neuanfang machen können."

Ich sah ihn an und spürte, wie sich meine Brust zusammenzog. Warum war er plötzlich so nett? Was hatte sich verändert? Und warum fühlte sich seine Hand auf meiner Schulter so gut an?

Ich schloss die Augen und seufzte tief. Vielleicht hatte er recht. Vielleicht war es Zeit für einen Neuanfang. "Okay, Mittwoch bleibt."

Jeon grinste breit und nickte. "Deal. Und jetzt hol ich dir diesen Kakao bevor wir—"

"Wagen 126-78, Frischer Mord gemeldet an 2 Frauen in der Haegum-town-street 13c. Ich wiederhole...."

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