Slowbrick
Pov. Simon
Er drückte mich gegen die Spinde und seine Hand griff an meinen Hals. Er drückte zu. Erschrocken quiekte ich und der Versuch Luft zu schnappen scheiterte. Er drückte so lange, bis es vor meinen Augen schwarz wurde und ich mich kaum noch wehrte. Verzweifelt trat ich um mich. Vergebens. Er war viel stärker und zudem größer.
Bevor mich die Dunkelheit komplett umhüllte ließ er mich los und ich sank auf den Boden, hielt die Hände um meinen Hals und atmete gequält ein. Tränen stiegen mir in die Augen und ich kroch von meinen Peiniger weg.
"Schwuchtel."sagte er, als er meine Tränen entdeckte.
Doch er schien noch nicht genug zu haben. Nachdem sein Lachen, und das der umstehenden Leute, verstummt war, ging er erneut auf mich los.
Diesmal schritt jedoch jemand dazwischen und hielt den Kerl von mir fern. Ich traute mich nicht hinauf zusehen. Der Typ wollte bestimmt genauso wenig gutes für mich.
Die Sekunden vergingen quälend langsam und während ich wieder zu Atem kam und noch immer nichts anderes um mich herum wahrnahm, spürte ich eine Hand auf meiner Schulter liegen. Meine Sicht klärte sich und ich rieb mir durch meine nassen Augen und weinte noch weiter. Ein Junge stand über mir, nicht viel älter als ich. Seine bläulich gefärbten Haare stachen mir direkt ins Auge. Er lächelte mit vorsichtig zu und hielt mir die Hand hin, die nicht auf meiner Schulter ruhte. Zögernd griff ich danach und er zog mich auf die Beine.
Die Menschenmasse um uns herum hatte sich aufgelöst. Klar, es gab nichts mehr zusehen, also zogen sie alle ihrer Wege.
"Geht's?"fragte er behutsam.
Noch viel unsicherer durch diese Sanftmütigkeit nickte ich.
Daraufhin drehte er sich um und lief ohne ein weiteres Wort davon.
Seltsam netter Typ, aber irgendwie auch süß. Ich schüttelte meinen Kopf. Ich hab ihn hier noch nie gesehen und das werde ich warscheinlich auch nie wieder. Es war mitten im Schuljahr. Neu konnte er also nicht sein. Es sei denn er war hierher vor kurzem hergezogen. Das konnte es vielleicht sein.
Das klingeln der Schulglocke riss mich aus meinen Gedanken. Schnell schnappte ich mir meinen Rucksack, der auf dem Boden lag, und ging die Treppe hoch zu meinem Unterrichtsraum. Meine Augen trocknete ich mit meinem Handrücken.
Die nächsten Tage bekam ich wirklich nichts mehr von ihm mit oder traf ihn. Doch im Kopf blieb er mir trotzdem. Er hatte mir geholfen und er war der einzige, der es je getan hatte. Ich stand in seiner Schuld und es machte mich ein wenig fertig mich nicht mal bedankt zu haben.
Dann passierte etwas womit ich nicht gerechnet hatte. Ich lief ihm tatsächlich nochmal über den Weg. Es war jedoch nicht in der Schule. Es war an einem Mittwochabend. Manchmal lief ich einfach spazieren, um den Kopf frei zu bekommen. Da lief er mit heruntergezogen Kapuze an mir vorbei. Er beachtete mich nicht, sah bloß kurz auf, aber schaute ängstlich und gleichzeitig suchend an mir vorbei. Er schien in Gefahr zu sein, zumindest strahlte er sowas aus.
Er beeilte sich hier weg zu kommen. Ich sag ihm irritiert hinterher. Ob ich ihm meine Hilfe anbieten sollte. Grade als ich mich schon dagegen entscheiden wollte und mich weggedreht hatte, hörte ich jedoch einen Schrei und lief direkt zurück. Drei Menschen hatten ihn auf den Boden gedrückt und versuchten ihn bewegungsunfähig zu machen.
Er wehrte sich, doch alleine würde er es nie schaffen. Ohne nachzudenken rannte ich ins Bild. Es war warscheinlich ein Fehler, aber im Augenblick wollte ich nur helfen.
"Lasst ihn los!"schrie ich verzweifelt und die Typen wurden stutzig.
"Keine Augenzeugen."sagte einer der drei und sofort stand einer auf und lief zu mir und ich rannte weg, doch mein Verfolger gab nicht auf. Diese Straße war kaum befahren und die Bewohner würden mir nicht helfen, also war ich auf mich gestellt. Der Typ war schnell, aber ich war schneller. Ich lief in eine Gasse rein. Es ging nicht weiter, also lief ich die Feuertreppe hoch, direkt auf das Dach. Von dort sprang ich weiter. Mein Herz klopfte wie wild und ich lief über die Dächer zurück zu dem Jungen, der mir geholfen hatte und dem ich nun helfen wollte. Koste es was es wolle.
Mein Verfolger war nicht sehr weit gekommen und baumelte nun am Dach. Das nannte ich Karma. Vom Dach aus entdeckte ich den Jungen, der es irgendwie geschafft hatte sich zu befreien und nun kämpfte.
Er war gut.
Er musste viel trainiert haben.
Die zwei erwachsenen Männer kamen nicht dagegen an und als ich die Feuertreppe hinunter stieg hatte er tatsächlich beide überwältigt und blickte dann zu mir. Uns trennte die Straße. Also lief ich zu ihm rüber. Blickte bedacht zu den blauen Veilchen auf seinem Auge und fragte mich was grade eigentlich passiert war.
"Tut mit Leid."sagte er."Tut mir Leid, dass Es schon wieder passiert ist. Ich hatte dir doch geschworen, dass du nie wieder im Gefahr sein wirst. Dann haben sie mich wieder hierher geschickt. Verzeih mir."sagte er.
"Wovon redest du?"fragte ich verwirrt.
Er kam ohne weiteres auf mich zu, küsste mich sanft und ließ wieder von mir los. Dann umarmte er mich seufzend und drückte mich dann auf den Boden und hielt mir ein Tuch vor die Nase und den Mund. Überfordert versuchte ich wegzukommen, doch unter Tränen ließ er es nicht zu. Dann wurde ich ganz müde und ruhig und schlief ein.
Ich wachte vor meinem Haus auf. Ich war wohl beim spazieren gehen nicht sehr weit gekommen. Ich musste schmunzeln. Es war schon sehr kalt und dunkel geworden, also schloss ich dir Tür auf und lief ins Haus.
Pov. Taddl
Deine Errinerungen sind weg und ich werde es auch sein. Verlass dich darauf. Ich werde dich nicht nochmal in Gefahr bringen. Nie wieder. Ich bin nicht sicher, dass werde ich nie sein. Aber du sollst es sein, weil du alles andere nicht verdient hast.
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Ich mag diese Idee. Hoffe ihr habt verstanden was da passiert ist ^-^
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