•°015°•

Es waren zwei Tage vergangen, erst dann durfte ich wieder nachhause. Die Krankenschwester hat mich vorher noch mit unzähligen fragen gelöchert ob ich denn wirklich schon fit wäre und wer mich denn abholen würde. Ich musste Ihr vergewissern das es mir gut ging- obwohl das nur die halbe Wahrheit war, denn der Schnitt an meinem Bauch schmerzte bei jedem Atemzug, und laufen konnte ich auch nur wie Rumpelstilzchen. Aber ich war froh das ich noch lebte. Als mich dieser Typ gefasst hatte, und seine anderen Leute kamen- hatte ich gedacht es wäre aus mit mir. 
Ich stand noch etwas wackelig vom Bett auf und zog mir das weite graue T-Shirt über dem Kopf. Dazu fand ich noch meine kurze Shorts. T.C hatte mir die Sachen gebracht. Er war in diesen zwei Tagen so wie so die meiste Zeit bei mir, bis ich ihn gesagt habe das er nicht die ganze Zeit hier zu bleiben bräuchte, und das er wieder zurück zu seinem Piloten Job gehen konnte. 
Als er dann ging fing die langeweile an, aber ich wollte nicht da er seinen Job so wegen mir vernachlässigte.
Jetzt wollte ich einfach nur noch raus hier. Ich fragte mich wie es den anderen geht, die Wochen oder sogar Monatelang im Krankenhaus bleiben mussten. Da wird man ja irre!
Ich hörte schon Stimmen als ich die Tür öffnete, und fand einen sichtlich überrumpelten T.C gegenüber einer sehr zynischen Krankenschwester gegenüber. 
Ich musste mir ein Lachen verkneifen, und stellte mich neben ihn damit sie ihn nicht länger vollquatschte.

"Den Verband zwei mal am Tag wechseln, solange bis sich Schorf über die Wunde legt. Und nicht das Desinfizieren vergessen!"
Sagte sie noch einmal und drückte ihn eine Packung mit Verbände und Schmerztabletten in die Arme. Sie wünschte mir gute besserung und ging dann. Ich lachte, und merkte wieder ein ziehen in der Magengegend als ich ihn die Packung abnahm.
"Hallo erstmal. Ich sehe du wurdest schon eifrig begrüßt."
"Ich glaube sie mag mich nicht."
Rätselte er. Ich grinste.
"Ist doch egal, du siehst sie so wie so nie mehr wieder."
Sagte ich und humpelte bis zum Ausgang. Dabei merkte ich den Stechenden Blick von T.C im Augenwinkel. 
"Mir geht's gut, wirklich."
Vergewisserte ich ihn. 
"Du musst mir was versprechen."
Sagte er jetzt als wir vor seinem Auto standen. Selbst hier war das Logo seiner Firma zu sehen. Erst jetzt viel mir auf das er auch ein weißes T-Shirt trägt mit dem Logo in der Mitte. Er musste wohl direkt vor der Arbeit hierhergekommen sein.
Ich blieb stehen und sah ihn an. Was kam jetzt?
"Du musst mir versprechen das du nicht wieder fast stirbst. Hör zu, versteh das nicht falsch aber Rick, Thomas und ich wir haben etwas mehr Erfahrung darin angeschossen zu werden, verschleppt zu werden und bis an unsere Grenzen zu kommen. Wir kennen auch einige Tipps dei uns den Arsch retten können. Aber du hast noch keine Erfahrung damit. Und die sollst du auch nie haben müssen. Dieser Vorfall genügt schon. Ich will dich nicht auch noch verlieren."
Ich wusste das er damit seinen Verstorbenen Freund meinte, und sah auf meine Arme, die Schürfwunden hatten. Ich nagte mit meinem Gewissen. 
"Versteh doch, ich weiß das du jeden helfen willst. Und das ist eine gute Eigenschaft-wirklich. Ich bewundere dich dafür das du kein Stück so bist wie deine Eltern. Aber überlass das Retten auch mal uns. Wir sind darin geübt."
Ich sah wieder hoch als ich im Augenwinkel sah das er näher kam.

"Okay ich verspreche dir das ich auf mich aufpasse und all das. Ich weiß das du und die Jungs darin schon geübt sind. Aber wenn ich sehe das du oder jemand angegriffen wird- und ich in der Lage bin zu helfen, werde ich das auch tun."
Ich sah ihn fest in die Augen, um die mögliche Reaktion abzuwarten. Er seufzte nur und musterte mich einmal von oben bis unten bevor er mir endlich eine Antwort gab.
"Du passt wirklich zu uns."
Ich lächelte erleichtert.
"Trotzdem, versprich es mir. Ich will dich nicht nochmal im Krankenhaus besuchen müssen."
Ich lächelte und hob den kleinen Finger.
"Pinky Promise. Brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen."
Sagte ich. Er lächelte und verhackte seinen kleinen Finger mit meinem. Wir berührten mit den verschlungenen Fingern unsere Daumen. 
"Komm, wir fahren nach Hause."
Dankbar rutschte ich auf dem Beifahrersitz und legte die Packung mit den Verbänden auf meinem Schoß. 
Während der Fahrt sah ich aus dem offenen Fenster und bewunderte die Gebäude Hawaii's. Überall ragten Palmen anstatt Bäume in die Luft. Hier war es wirklich Traumhaft schön, wie ich feststellte.
Nach einer Weile las ich mir die Verpackung durch und musste entsetzt feststellen das diese nur auf Hawaiianisch geschrieben war.
Einige Wörter hörten sich seltsam oder unausprechlich an. Da kam mir eine Idee.

"Sag mal, kannst du eigentlich Hawaiianisch?"
Er schmunzelte.
"Naja, nicht soo...naja eigentlich nicht, nein. Ich kann nur ein paar Standart Wörter wie; Aloha, und so weiter."
Ich nickte nur. Der Rest der Fahrt verlief schweigend. Als wir wieder zurück waren, stieg ich aus und sog die Meeresluft ein.
"So..."
Ich drehte mich zu ihn um.
"Musst du noch los, oder..."
Ich deutete auf seinem T-Shirt doch er schüttelte den Kopf.
"Nope, Heute sind es nur Magnum, Rick und du und ich."
Er legte den Arm um mich, und ich konnte nicht sagen ob es als Freundschaftliche Geste gemeint war, oder als Stütze.
Ich sah zu ihn hoch.
"Die zwei kommen heute zum Grillen."
Ich nickte nur. Ich wusste gar nicht ob ich überhaupt etwas herunterbekam , wenn diese Schmerzen nicht gleich auf Knopfdruck aufhörten.
Als wir Zuhause waren, war das erste was ich tat mich erstmal Katzenwäscheartig zu waschen, da die Salbe und der Allgemeine Krankenhaus Duft mich nicht gearde wohlfühlen ließen.
Im Spiegel durfte ich dann zum ersten mal meine Wunden betrachten.
Ich zog den Verband ab und hätte fast einen Schrei abgelassen als ich die Tiefe Wunde sah. So schlimm hatte ich es mir nun wirklich nicht vorgestellt.
Ich schluckte den Stummen Schrei hinunter und fing dann an um die Wunden herum zu waschen, was sich als Schwieriger als Erwartet herausstellte.

Nachdem ich fertig war, zog ich mir mein Schwarzes T-Shirt an und dazu meinen grauen Rock, der zum glück meine Wunde verdeckte. Ich kramte das Desinfektionsspray heraus und traute mich fast nicht auf die klaffende Wunde zu sprühen, tat es aber dann doch.
Ich stieß einen Schrei aus, und schlug mir die Hand auf dem Mund.
Kurze Zeit später hörte ich T.C vor der Tür.
"Ist alles okay?"
"Ja...kannst reinkommen..."
Im Spiegel konnte ich seinen Misstrauischen Blick sehen.
"Hey, ich sollte das doch machen. Komm her."
Ich folgte ihn aus dem Bad und gab ihn wiederwillig das Spray. Er sprühte leider nochmal und ich gab nur ein Zischen von mir. Ich war froh als er den Verband herumwickelte und festzog.  
Als nächstes kam mein Bein dran, und ich war froh das es hier nicht allzu weh tat.
"Dieses Arschloch hat ganze Arbeit an dir geleistet..."
Murmelte er. 
Als er fertig war, fühlte ich mich ein Stück besser- und nahm dankend eine der Schmerztabletten entgegen die T.C mir gab.
Er las mit hochgezogenen Augen die Packungsbeilage durch, und fing dann an vorzulesen.
"Also, diese Teile darfst du nur 3 mal am Tag nehmen...zu Risiken und Nebenwirkungen- das kennen wir alles  schon."
Ich lachte kurz auf und trank das ganze Glas leer, als es auch schon klingelte.
Ich blieb wo ich war, und schaute zu wie die zwei bekannten Gesichter eintraten und sich überschwenglich Begrüßten. Ich grinste und stand auf.
"Hey..."
"Hey, geht's uns wieder besser?"
Fragte mich Rick.
"Ein bisschen, ja."

Der Rest des Abends verlief ruhig ab. Während sich die Jungs über alles Mögliche Unterhielten, stopfte ich mir den Mund mit einem der Exotischen Salats voll, in dem sich Ananas, Mango und Wassermelone befanden. Ich wunderte mich selber welchen Hunger ich hatte, und war am ende so satt, das ich mich am Stuhl zurücklehnte.
Ich fühlte mich langsam richtig heimisch dort wo ich jetzt war, und hoffte das das auch eine Zeit noch so bleiben würde...










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Bis zum Nächsten Kapitel 

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