•°006°•
Ich war froh als ich auf der Couch lag und meinen düsteren Gedanken freien lauf lassen konnte. Schließlich kam es nicht all die Tage vor das die eigenen Eltern einen zuerst umbringen, und danach eine Bank ausrauben wollen. Seufzend wälzte ich mich zur anderen Seite und starrte über der Lehne aus dem offenen Fenster. Ich hörte das Meer rauschen, was mich etwas beruhigte. Ich fragte mich wieso meine Eltern mich so gehasst hatten. Es war doch nicht meine Schuld das ich geboren wurde. Eher Ihre. Ich fragte mich ob sie es schon die ganze Zeit über geplant hatten, oder sich das alles erst später entwickelt hatte. Ich wusste es nicht. Aber was ich wusste, war das ich am liebsten keine einzige Sache mehr von den beiden hören wollte. Obwohl in mir die Frage "warum"? brannte, konnte ich es nicht über mich bringen mit ihnen noch ein einziges mal reden zu können. Meine Mutter hat mir damals sogar Geschichten vorgelesen, mit mir und meinen Puppen gespielt. Mit meinen Vater war ich im Zoo, oder sonst wo gewesen. Ich dachte sie liebten mich. Ich dachte wir wären eine heile Familie. Aber das waren wir nicht. Und leider habe ich das erst viel zu spät realisiert. Ich dachte ich wäre daran Schuld gewesen das meine Eltern permanent sauer auf mich waren, aber das stimmte nicht wie ich jetzt herausfand. Es war ganz alleine ihre Verantwortung gewesen...Und jetzt sollte ich mit den Konsequenzen leben.
Wütend wischte ich mir eine Träne aus dem Gesicht. Ich wollte nicht noch weitere Tränen für meine Eltern vergießen, da es dort nichts mehr zum weinen gab. Ich musste mich jetzt erstmal darauf konzentrieren wie es hier weiter ging, denn ich glaubte nicht daran das alles so Sorgfrei weiter verlief. Oder ich bildete mir nur wieder zu viele Sachen auf einmal ein...
Ich hoffte das Magnum noch den letzten Rest herausfand damit ich mit der ganzen Sache abschließen konnte. Und ich hoffte auch das TC nicht irgendwann die Schnauze voll hatte mit einem Teenager im Haus. Ich versuchte natürlich so gut es ging mich ihn nicht in den Weg zu stellen, so gut es ging. Er hatte sich alle mühe gemacht mich auf dem Heimweg zu trösten, natürlich nur mit mäßigen Erfolg. Aber ich zeigte ihn das es mir gut ging, obwohl die Welt in der ich lebte gearde zum zerbrechen drohte.
Ich stand auf und sah mich um. Zum Schlafen hatte ich jetzt überhaupt keinen Nerv, denn alleine schon meine Gedanken hielten mich wach. Ich ließ meinen Blick über die Wände streifen. Auf einem Stuhl lag mein genähtes Hawaii -Kleid so wie ich es nannte, und schimmerte vor sich hin. Morgen würde ich zu Kuma gehen, und an ihren Unterricht teilnehmen. Wenn ich sonst nichts besseres zu tun hatte.
Kurz entschlossen stand ich auf und streckte meine Glieder, eher ich mich aus dem fast Bodentiefen Fenster hangelte, und den Weg zum Strand einschlug. Zum Glück wohnte TC so gut wie auf dem Strand, sodass ich keinen weiten Weg dorthin hatte. Ich hatte mir nicht die Mühe gemacht mir meine Schuhe anzuziehen, und genoss deshalb das Gefühl von dem Sand der sich durch meine Fingerspitzen grub. Die Nachtluft war angenehm kühl, und der Wind zerrte an meinen offenen Haaren, als ich den gleichen Weg wie schon beim ersten mal einschlug und mich auf dem großen Felsen setze, die Beine ausgestreckt. Ich sog die frische Luft ein und lächelte zum ersten mal an diesen Abend. Das Meer bereuighte mich wenn ich nicht inmitten war. Ich hatte wohl jetzt Angst vor dem so schön glitzernden Meer...
Ich rutschte ein paar zentimeter weiter runter und tauchte meine Füße in das kühle nass. als ich jedoch abrutschte und bis zur Taille im Wasser steckte meldete sich die Panik, und ich strampelte wie wild geworden herum, bis mir einfiel das ich ja immer noch die Fähigkeit zum schwimmen hatte. Ich ruderte also mit den Armen und schaffte es mich wieder an den rettenden Strand zu ziehen. Ich japste erschrocken nach Luft und sah mich panisch um. Keiner war hier. Wäre ich jetzt untergegangen, hätte es keiner bemerkt...
"Scheiße man..."
Ich atmete tief ein als ich den Salzgeschmack auf meiner Zunge spürte und mich wieder daran erinnerte wie ich bis zum Hals mitten im Ozean steckte. Mein Herz raste wie wild geworden in meiner Brust, dass ich Angst hätte es würde die ganze Insel wecken. Ich stand auf und trottete schlechten Gewissens zurück zu
TC's Hütte. Ich hätte mich nicht wieder rausschleichen sollen...
Ich zog mein nasses Hemd und Jeans aus und schüttelte diese so leise wie möglich, und hang sie nach draußen auf einem der Stühle. Ich wechselte mich in einem weißen Tank Top und grauer Stoff Shorts, und legte mich wieder zurück, nur um an die Decke zu starren. Davon erzählte ich TC nichts...
Am nächsten Morgen stand ich wie gerädert auf. Ich hatte in der Nacht kein Auge zugekriegt, und jetzt saß ich am Küchentisch und schaufelte gelangweilt das Müsli in mir hinein.
"Morgen!"
Gott wie konnte man nur so motiviert am Morgen sein.
"Morgen..."
"Oh du hast Frühstück gemacht, süß von dir kleines."
Er strubbelte mir durch das zerzauste Haar, und zu meiner Verwunderung setze er sich vor mir am Tisch,anstatt wie üblich mit seinem Helikopter Hemd sich auf zur Arbeit zu machen. Er trug stattdessen ein Schwarzes T-Shirt.
"Hast du heute frei?" Fragte ich vorsichtig und schüttete mir den Orangensaft ein der vor mir stand.
Er nickte und sah mich plötzlich grinsend an.
"...Hast du mir was auf der Stirn geschrieben, oder wieso grinst du so?" Fragte ich, denn ich hatte mich heute noch kein einziges mal im Spiegel betrachtet, sondern hatte vor Hunger gleich alles vorbereitet.
Er lachte herzlich auf.
"Nein keine Sorge, ich hab mir nur etwas überlegt für heute...."
Als ich fragend die Augenbraue hochzog, antwortete er; "Ich hatte vor an deiner Wasserscheu zu arbeiten."
Ich musste wohl unglaublich komisch aussehen, als ich innehielt und die Milch von meinem Löffel zurück in die Schale tropfte. TC versuchte angestrengt nicht zu lachen.
"Okay bevor du jetzt ausflippst, lass es mich dir erklären."
Fing er sofort an.
"Wenn man auf so einer Insel ist, ist es fast Alttag das man ins Wasser fällt- entweder da man durch jemanden geschubst wird, oder sonst was. Außerdem glaube ich nicht das es dir weiterhilft wenn du nicht schwimmend ins Wasser fällst."
Wenn ich so an gestern zurück dachte, wusste ich gar nicht ob ich überhaupt jemals wieder einen Fuß ins Wasser setzen wollen würde. Aber er hatte recht, es ist besser wenn ich die Angst überwand anstatt vor purer angst zu sterben.
"Ich habe aber Angst davor...."
Gestand ich.
"Ich weiß, aber ich bin ja da. Ich mach das nicht um dich zu ärgern, ich will dich nur schützen...Ich verspreche dir das ich dich keine Sekunde aus dem Augen lassen werde."
Er sah mich ernst an, und in seinen Augen konnte ich sehen das er nicht log. Ich lächelte etwas.
"Okay, aber das brauchst du nicht wenn du noch wichtigere Sachen zu...-"
"Sonst hätte ich es dir nicht angeboten, Kleines."
Er stand auf.
"Außerdem kann ich dann angeben wie gut ich tauchen kann."
Er hob gespielt Arrogant das Kinn und stemmte die Fäuste in die Hüften.
Ich musste lachen. Na das würde was werden...
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Bis zum nächsten Kapitel ♡♡♡
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