Kapitel 15
Die Bugen des Kanus brachen die Wellen. Grashalme am Gestade neigten ihre Köpfe zu Wasser, als wollten sie trinken. Die Kostbarkeit rann ihnen ins Maul und sie erhoben ihre Häupter, um sie kurz darauf wieder zu senken.
Bamelin gönnte sich ein paar Züge im bekannten Gewässer. Vergnügt tauchte er neben den Kähnen her. Er rettete mich und Rocko heroisch aus einem Damm, den Bidiza hinterlassen haben mussten. Wir hatten uns darin verfangen, wie Fische in einem Netz.
Die allezeit mehr werdenden Bäume, die am Ufer entlang Spalier standen, beugten ihre Äste zu Wasser. Die dürren Zweige streichelten das Flusswasser.
Bäume drängten sich dichter aneinander, streckten ihre Hände nacheinander aus, spannten ein Zelt über uns auf und schirmten die Sonne ab. Der Übergang von der Route in den Ewigenau-Wald glich dem Eintauchen in tiefes Wasser. Die natürliche Geräuschkulisse der Außenwelt verstummte, ehe ich leise Diskussionen der Pokémon wahrnahm oder gelegentlich ein Geschöpf in der Ferne einen empörenden Laut hören ließ.
Rocko leitete mit seinem Paddel unseren Kahn in eine Biegung. „Wir könnten unsere Kanu-Fahrt mit einer kleinen Herausforderung versüßen", entgegnete Emily plötzlich der Stille. „Müssen wir irgendwelche Bedenken haben?", wollte Rocko daraufhin wissen. Genervt rollte sie mit ihren Äuglein. „Hör dir erst an, was ich vorschlage. Wir könnten hier am Fluss versuchen, die Boote zu tauschen. Ich habe das in Einall schon mehrere Male beobachtet und es scheint eine richtig spaßige Sache zu sein." „Warum eigentlich nicht?", willigte ich ein. Emily klatschte erfreut in ihre Hände und strahlte mich an.
So kam es, dass sich die Kahne näherten. Damit sie die Strömung nicht wieder auseinander trieben hielten N und ich den Rand des jeweilig anderen Bootes fest. So blieb nur eine zentimeterbreite Kluft zwischen ihnen bestehen. „Rocko, du zuerst." Nichts Gutes prophezeiend schwankte unser Kanu, aber er managte es, ohne einen Tropfen Wasser zu spüren, zu den beiden anderen Mitstreitern.
„N, geh du nun zu Emma." Rocko nahm Ns Platz ein, nachdem dieser schon mit einem Fuß bei mir war. Unsere Kanus glitten in eine Stromschnelle. N verlor die Balance, ich versuchte ihn noch ins Boot zu ziehen, da war es schon um ihn geschehen. Er platschte ins Wasser, und die Strömung zerrte ihn fort. Das Wasser war nicht tief, aber die Strömung riss N den Halt unter den Füßen fort. Verzweifelt versuchte ich ihn einzuholen. Hinter der verwachsenen Biegung gabelte sich der Fluss.
„Wir müssen es in die linke Mündung schaffen!" Rocko steuerte die besagte Mündung an. N kämpfte gegen die Strömung, aber sie schleifte ihn bereits in die Rechte. Eilig steuerte ich dem Grünschopf nach. Bevor die Insel zwischen den Mündungen zu einem Festland wuchs, gab mir Rocko noch Bescheid, dass sich der Fluss nach dem Wald wieder bündeln würde. Ich gab ihm ein Zeichen, ihn verstanden zu haben und setzte auf einer Sandbank auf, auf die sich auch N gerettet hatte. Jetzt gab es nur noch ihn, mich und einen Fluss, der uns durch das Ungewisse führen würde.
N stieg mit triefender Kleidung zu. „Das war turbulent." Ich fischte eines meiner Handtücher aus den Rucksack heraus und reichte es ihm weiter. „Bist du in Ordnung?", erkundigte ich mich. „Es ist alles dort, wo es hingehört." N war immer noch außer Atem, aber die Sonne trocknete die Blässe in seinem Gesicht allmählich weg.
„Emily und ihre glorreichen Einfälle!", stöhnte N plötzlich, nachdem ich uns mit dem Paddel von der Sandbank herunterschob. Sachte trug uns die Flut mit sich. Sie schien sich über einen Reisekameraden zu freuen und entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten. „Der Kanu-Wechsel war nicht die beste Eingebung. Aber wer rechnet damit, dass der Fluss plötzlich eine stärkere Strömung hat?" Ich mochte Emily und auch ihre kindlichen Ideen. Für Ns Tauchgang konnte sie rein theoretisch nichts. „So fadisieren wir uns wenigstens nie", wandte ich mich mit einem schmalem Lächeln an N. Es gab tragischeres, als eine gesplittete Reisegruppe, die sich nach absehbarer Zeit sowieso wieder begegneten.
„Die Flusszweige kreuzen sich wieder... meinte zumindest Rocko." „Der kennt sich hier aus", fügte N zuversichtlich hinzu. „Die stürmischere Fahrt liegt leider vor uns. Dabei bin ich keine gute Kanu-Fahrerin", beichtete ich. Seit ich den ersten Fuß hier in das Boot gestellt habe, überließ ich Rocko das Lenken. Er war erfahrener als ich. „Und ich bin kein besonders guter Kanu-Fahrer. Wir meistern das trotzdem." N tauchte sein Paddel ins Wasser und spritztes mir spielerisch Wasser nach vorne. Ich protestierte entrüstet, realisierte, dass N die angespannte Stimmung lockern wollte und hängte aber ein Kichern hinterher. „Ein Souvenir vom Wässerchen", grinste N.
So schipperten wir ein Weilchen dahin, der Himmel färbte sich in seine bezauberndsten Abendfarben. Trotz der frühen Stunde, rückte auch schon der Mond in unser Sichtfeld.
Die friedliche Stille ähnelte einer Tarnung. Rauschen drang an unser Boot, klopfte gegen es und verflüchtigte sich. „Hörst du das?" Mein Herz begann stärker zu pochen. „Bitte sag mir, dass ich halluziniere." Ich wandte mich an N, doch der deutete nur mit zusammengepressten Mund in die Ferne.
Die Flusswindung lief aus und sprang in der Ferne über eine Kante in die Tiefe. Niemand hatte von einem Wasserfall gesprochen. Das Wasser lockte das Boot immer kräftiger an die Kante. Wir waren wie Teller auf einem Tischläufer, an dem ein Kind zog, um sämtliches Porzellan zu zerschellen.
„Wir müssen ans Ufer!", wies N mich an. Ich lenkte und steuerte, nutzte das Paddel, um zu bremsen, aber die Wirkung war gleich null. N warf die Rucksäcke ans Ufer, die zurück ins Seichte rollten, aber immerhin dort liegen blieben. Näher am Ufer war die Strömung nicht so stark. N packte mich und sprang in den Fluss. Mir wurden die Füße weggezogen und ich trieb weiter ab. Der Weg zur Böschung war mühsam, aber irgendwann gelangte ich sicheren Halt unter den Füßen.
Gerade sah ich noch die Spitze des Kahns in die Tiefe verschwinden. „Das war knapp", meinte N. Er bot mir seine Hand an, während ich durch den Schlamm unter mir watete. „Das Kanu ist hinüber", gab ich frustriert von mir. „Wir sind ganz geblieben, dass zählt." Ich wrang meine Haare aus und nickte ergeben. Sand knirschte zwischen meinen Zähnen, zierte mein Haar und füllte jede Pore meiner Haut. „Wie wollen wir die anderen erreichen?" „Mir wird etwas einfallen. Sorge dich bitte nicht darum", murmelte N. Er tüftelte schon an einem Einfall, nur teilen wollte er ihn noch nicht.
Ich sattelte meinen Rucksack, stapfte zur Klippe und lugte hinab. Der Fall war nicht brutal hoch, würde aber genügen, um einen menschlichen Körper zu zerschmettern. Ich schauderte bei dem Gedanken, dass wir Schlimmeren nur knapp entronnen waren. „Den Abstieg sollten wir schaffen. Schlagen wir dort unten unser Lager auf, ehe es Finster wird", schlug N vor.
Mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages erreichten wir die besagte Stelle. Eines unserer Paddel schwemmte es ans Ufer und ein Kanu-Überbleibsel hatte es sich zwischen Felsen eingenistet. N fischte es triumphierend heraus. Hinter ihm perlte das Wasser in Milliarden von Tropfen herunter.
Umständlich wärmten wir in einer Thermoskanne Wasser über unser Feuer, damit wir unsere Fertiggerichte anrichten konnten. Das Zubehör zum Kochen in der Wildnis trug Rocko in seinem Rucksack. Wir waren beide so ausgehungert, dass wir sogar Algen aus dem Fluss essen würden, wenn unsere Ration durch die Nässe verdorben worden wäre. Das Glück war in dieser Angelegenheit auf unserer Seite.
„Erzähl, warum hast du deine Reise begonnen?" N stellte seinen leeren Becher beiseite und wischte die Reste der Soße auf seinem Finger in seiner Hose ab. „Aus den Gründen wie jeder anderer Trainer auch: Ich möchte die Liga bestreiten." N neigte den Kopf, wog zweierlei Möglichkeiten ab. Entweder das Gespräch abebben zu lassen oder weiterzuforschen. „Jetzt deine ehrliche Antwort", fügte er sanfter hinzu. „Das ist sie. Ich schwöre hoch und heilig!" Ich streckte Zeige- und Mittelfinger in die Luft und beteuerte mein Ehrenwort.
„Du brauchst mir nichts vorzumachen." „Du denkst, ich sei ein Lügner?" N fing in seinem Blick den Schein des Feuers ein. „Ich denke, du schützt dich. Jeder andere ambitionierte Trainer platzt mit seiner Karriere gleich heraus. Du stehst im ständigen Zwist mit deinen eigenen Gedanken. Diese Ausdrücke führen wohl kaum darauf zurück, dass du Tag und Nacht an Strategien für willkürliche Kämpfe bastelst."
„Hat Pikachu etwas erzählt?", dämmerte es mir plötzlich. Seine Fähigkeit, Pokémon zu verstehen, hatte Licht- und Schattenseiten. Über mich warf sich gerade ein beachtlicher Teil, der dunklen Silhouette. „Er vertraut mir mehr, als du vielleicht glaubst, aber... er ließ kein Wort über dich fallen."
In Ns Gesicht spiegelte sich leichte Kränkung und plötzlich schmolz mein Herz. Ehrlicherweise habe ich ihn und Emily mit Vorurteilen zu getackert. Mir selbst habe ich nie die Chance gegeben, sie richtig kennenzulernen. Trotz meiner Vornahmen. Sein Gesichtsausdruck war keine Masche, um mich zum Reden zu bewegen. Er fragte aus ehrlichem Interesse und ich blockte ab.
„Der wahre Grund ist mein Dad." N blickte mich einfach an. „Dachte mir schon, es sei eine Familienangelegenheit", steuerte er bei, nachdem ich kurz in mein schweigsames Loch zurück kletterte. „Was ist passiert?" Ich trommelte am Becherrand. „Er reiste ab, als ich ungefähr sieben Jahre alt war. Seitdem habe ich ihn nicht wiedergesehen." „Jetzt schleppst du unzählige Fragen in deinem Herzen, nehme ich an?" „Ich beschäftige mich rund um die Uhr mit ihnen." Er schwieg.
„Du möchtest jetzt wissen, welche genau es sind", stellte ich fest, und N blickte verlegen zur Seite. „Ich will den wahren Grund für sein Gehen wissen. Oder warum er mich hängen gelassen hat. Weshalb er sich nie gemeldet hat." „Verständlich", meinte N. „Dafür würde ich auch Antworten suchen." „Meine Mutter meinte, ich habe ihn überfordert. Diese behaupteten Worte kreisen ständig in meinem Kopf herum." Das goldene Herz um meinen Hals spielte mit den warmen Farben des Lagerfeuers. „Glaubst du ihr?" Ich zuckte mit den Schultern.
„Ihre Aussagen passen nicht mit meinen Erinnerungen überein, aber sie verunsichert mich stark. Ich will endlich Klarheit, verstehst du?" „Für diese Klarheit würde dein Vater sorgen?" „Keine Ahnung." Ich begann an meinem Anhänger zu fummeln. „Ich verurteile dich nicht für deine Geschichte, Emma", beruhigte er meine wirbelnden Gedanken. „Das würde dir auch nicht stehen", entgegnete ich.
„Darf ich dich bei deiner Suche unterstützen?" Erstaunen kraxelte meine Wirbelsäule hoch und setzte sich auf meine Schultern. „Alleine jemanden ausfindig zu machen, ist eine Heidenarbeit. Solange ich noch in Sinnoh bin, will ich dir helfen." Ich überlegte lange, ehe einwilligte. Die Region war zu groß, um Einzelkämpfer zu spielen.
„N?" „Ja, Emma?" Wir lagen beide in unsere Schlafsäcke gekuschelt. „Tust du mir einen Gefallen?" „Welchen?" „Erzähl Rocko nichts von meinem Vorhaben. Er sorgt sich schon genug um mich. Mir wäre es persönlich lieber, wenn das als Geheimnis zwischen uns Zweien bleibt." „Du hast mein Wort."
„Tada!" N deutete mit einer überschwänglichen Handbewegung auf ein Floß, welches im seichten Wasser trieb. Gelegentlich bekam es von den Wellen einen kleinen Schubs ans Ufer. „Bist du nebenberuflich Magier?" N lachte. „Leider nein! Dafür ein geschickter Knotenbinder." „Du hast das Floß binnen Stunden hergezaubert. Das ist unglaublich." „Unglaublich gut, oder unglaublich schlecht?" Spielerisch stieß ich ihn mit dem Ellenbogen an. „Ich sagte doch, du bräuchtest dich darum nicht sorgen." „Die Schatten unter deinen Augen verraten aber, wie wenig Schlaf du letzte Nacht erhalten hast. Ruh dich du auf der Fahrt aus, das Steuern übernehme ich."
Ohne Widerworte willigte N meinen Vorschlag ein. Ich kniete mich auf den hinteren Teil des Floßes und N glich mit seinem Gewicht das Floß wieder aus. „Die Eigentümer des Verleihs werden nicht unbedingt entzückt darüber sein, dass wir ihr Kanu entzweigebrochen haben." „In Anbetracht der Scherereien, denen wir begegnen mussten, werden sie wohl Gnade walten lassen." „So viel Schamlosigkeit traue ich ihnen gar nicht zu", schenkte ich der Konversation ihre Wärme.
Langsam begann ich mit N auf einem freundschaftlichen Fuß zu stehen. Die anfänglichen Mutmaßungen schwanden von Diskussion zu Diskussion und ich erkannte, dass hinter seiner freundlichen Maske tatsächlich ein guter Kern steckte. Seit gestern behagte mir seine Anwesenheit mehr als in den Tagen zuvor.
„Woran denkst du?" N lag am Floß, die Hände unter dem Kopf versteckt und blickte zu mir zurück. „Deine Augen lächeln." Ich stieß uns mit dem Paddel vom Flussbett weg, ehe wir dort mit dem Floß aufsaßen. „Daran, wie sich mit tapsigen Schritten eine Freundschaft zwischen uns entwickelt." Ungetrübt schaute er dem Himmel entgegen. „Habe ich auch schon bemerkt."
N pinselte sich einen frechen Ausdruck in sein Gesicht. Er ähnelte plötzlich einem dreisten Schuljungen, aber irgendwie erweckte er auch in mir ein kleines Grinsen. „Hast du das gehört?" „Was denn?" „Mein Magenknurren?" Ich schüttelte den Kopf. „Das Frühstück ist eindeutig zu rar ausgefallen", teilte er mir mit. „Hier gedeihen überall Früchte. Wir könnten an Land und Obst pflücken. Einen Halt könnte ich sowieso gut vertragen."
So steuerte ich unser geflicktes Vehikel in eine Wassersenke vor einem im Wasser schlafenden Baumstamm. Das Wasser rann über die glattgeschliffene Rinde und zog dort von dannen. Ich verankerte das Boot, um es vorm Abtreiben zu wahren und kletterten an Land. Wir marschierten tiefer in den Ewigenau-Wald hinein, suchten nach Früchten, die in den Kronen wuchsen.
Frisch gestärkt segelten wir aus dem Wald hinaus, glitten die letzten Biegungen zwischen den Bergen hindurch und erspähten das Holzhäuschen, wo wir unsere Kanus abgeben sollten.
„Emma!" Rocko kam mit ausgebreiteten Armen aus dem Häuschen geschossen. Ich ließ mich gegen ihn sinken, nachdem wir das Floß angebunden hatten und ich Heil an Land gestiegen war. „Ihr seid gesund und munter."
N trat in den Verleih, um mit dem Besitzer zu sprechen. Wir warteten auf der Bank vor der Hütte. „Wir müssen für das Kanu nicht aufkommen. Sie sind uns auch nicht böse, im Gegenteil. Der Eigentümerin fiel ein Stein vom Herzen, das wir unversehrt sind." „Sie hat mir erzählt, dass die linke Abzweigung gefährlich ist und dass auch ein Wasserfall die Strömung bricht. Als ihr gestern mit uns nicht angekommen seid, bekam ich Angst um euch." „Das wüste Abenteuer ist ja zu einem guten Ende gekommen."
Wir sattelten unsere Rucksäcke und nahmen die Route nach Ewigenau als Quartett auf. Der Weg verlief am Fuße des Berges. Ewigenau lag in einer beachtlichen Höhe, die Luft wurde dünner und kälter und ich mühte mich ab, mich trotz der sommerlichen Temperaturen warm zu halten. Irgendwann erreichten wir den geweissagten Bergsee. Der See entfaltete seine Schwingen bis zum Horizont, verschmolz dort mit dem Himmel zu einer schmalen Linie. Obwohl die Stadt noch unentdeckt blieb, hörte ich leise Stimmen an mein Ohr murmeln.
Ein paar Angler versuchten ihr Glück beim Fischen, standen mit ihren Gummilatzhosen fast hüfttief im eiskalten Bergwasser und warfen ihre Ruten aus. Wolken spiegelten sich im Wasser so haarklein, als wollte Mutter Natur einen Teil ihrer Schönheit in eine Nische der Erde packen und dort aufbewahren.
Gelbe Schilder, die in alle Himmelsrichtungen zeigten, ließen nicht einmal einen Wunsch für die pingeligsten Bergsteiger aus. Ein Schild zeigte uns den Weg nach Ewigenau, ein anderer würde einen nach Elyses weiterbringen. Von N und Emily mussten wir hier Abschied nehmen, denn sie wollten über die Berge nach Elyses.
„Zeit sich von euch zu trennen", meinte Emily und streckte ihre Wirbelsäule durch. „Die Reise mit euch war angenehm, doch ab hier sollten wir getrennte Wege gehen." „Äffst du mich nach?", fragte N nach. „Wie könnte ich nur." Ihre kühne Antwort triefte vor Sarkasmus und ihre Augen grinsten mit ihren Worten.
„Hoffentlich laufen wir uns bald wieder über den Weg", meinte Rocko. „Ehrenwort." N zog Rocko in eine brüderliche Umarmung, während Emily und ich uns in den Armen lagen. „Freunde?", flüsterte sie mir zu. „Ja", erwiderte ich ebenso leise. Die beiden hatten es nicht leicht, Freundschaft mit mir zu knüpfen. Ihre Beharrlichkeit dürfte sich bezahlt gemacht haben. N und Emily haben mir mit Sheinux den Rücken gestärkt und ich schuldete ihn diese Freundschaft und etwas Ehrlichkeit.
Ich ergatterte Ns Blick. Wissend sah er mich an, und ich zweifelte keine Sekunde daran, dass er unser Geheimnis preisgab. Auch ihn schloss ich zum Abschied kurz in den Arm. „Mein Wort gilt nach wie vor. Wir werden ihn finden", raunte er mir ins Ohr. Sein Ton klang nicht nach Hoffnung, sondern nach einem festen Zusicherung. Zum Dank drückte ich ihn kurz fester.
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