5. Ein unerwarteter Helfer
"Und wo ist meine Schwester jetzt?", fragte Doro Elenas engsten Freund, als sie gemeinsam den Schulflur verließen und zum ersten Mal miteinander in Ruhe sprechen konnten.
Theo nahm sie an der Hand und begleitete sie durch die kleinen Gassen der Stadt, zusammen mit seinem Bruder Edgar.
Der Blondschopf deutete um sich und beugte sich zu dem Mädchen hinunter: "Hast du verstanden, dass die grauen Typen hier Soldaten sind und die jedem ihr Pokémon wegnehmen? Sie hat euer Dratini weggebracht, damit es nicht in den Krieg muss."
Edgar vollendete die Worte seines Bruders: "Es würde eh bloß sterben, weil wir sowieso nicht gewinnen können, das sagt Mama immer."
Mit hängenden Mundwinkeln blieb das Mädchen stehen und blickte hinauf zu ihrem Begleiter: "Und wann sehe ich sie dann wieder?"
Doro sprach mit einer solchen Trauer in ihrer Stimme, dass es Theos Herz zum Weinen brachte. Er hatte furchtbares Mitleid mit der Kleinen. Ihm blieb nur die Hoffnung, dass Elena bald wieder auftauchen würde.
Aber als sie den Marktplatz erreichten und Theo die Hektik wahrnahm, die vorherrschte, wusste er Bescheid. Die Soldaten hatten eine Suchaktion gestartet, die in vollem Gange war. Wie die Ameisen wuselten die grau Uniformierten durch die Gegend.
Suchen die wirklich so arg nach Elena, fragte sich der Junge; doch wohl kaum hier in der Stadt? Jeder hatte mitbekommen, dass das Mädchen vor die Stadt geflüchtet war. Oder war das überzogene Auftreten zur Vorbeugung, um Nachahmer zu vermeiden?
Theo zwang sich zu einer Antwort an Doro: "Ich, ähm, ich fürchte fast, das wird die nächste Zeit nicht so schnell stattfinden."
Der Junge wollte mit den beiden Kindern an der Hand gerade weitermarschieren. Er überlegte, was er tun könnte, um Elena so schnell wie möglich wieder zu sehen, als ein Raunen und Gegröle durch die Menge ging. Beleidigungen wurden ausgerufen, Pfiffe verteilt.
Neugierig blickte Theo um sich, um den Auslöser dieser Reaktion festzustellen. Er erkannte, wie sich die Masse vor dem Rathaus teilte. Offenbar wollte jemand auf die Bühne. Diese eine Sache wollte er noch abwarten und wissen, was jetzt für eine Meldung kommen würde.
Vielleicht wurde das Dekret ja zurückgezogen und jemand musste es mitteilen?
Der Blondschopf erkannte einen jungen Mann auf die Bühne treten. Er war schwarz gekleidet und hatte schwarze Haare. Außerdem trug er ein Schwert bei sich. Wozu der Soldat dieses Schwert in genau diesem Moment brauchte? Der Blondschopf wusste es nicht. Aber Theo wusste: genauso stellte er sich einen Bösewicht vor. Von ihm würden keine guten Neuigkeiten kommen, mutmaßte der der Junge.
Der Chef der Soldaten setzte das Sprachrohr an: "Werte Mitbürger. Wie ihr sicherlich mitbekommen habt, ist eine von euch mit ihrem Pokémon geflohen. Seid versichert, dass wir alles tun was nötig ist, um diese Person zu finden und ihrer Pflicht zuzuführen."
Mit zusammengekniffenen Augen blickte er über die schockierten Menschen, die im Moment noch ruhig waren.
Der Soldat nutzte die Stille und fuhr fort: "Wer denkt, er könnte uns sein Pokémon auf die selbe oder eine ähnliche Art und Weise vorenthalten, macht sich der Desertion strafbar. Hohe Haftstrafen werden für diesen Verrat am Vaterland verhängt. Wer heute nach 18:00 Uhr noch ein Pokémon bei sich hat, wird verhaftet. Ich empfehle daher jedem, sein Pokémon sofort und ohne Widerstand abzugeben."
Theo gefror es das Blut in den Adern, so kaltherzig war dieser Mann auf dem Podest. Das war es, was das Militär aus einem machte; einen gefühllosen eiskalten Griesgram! Der Soldat dort oben war wahrlich eine Ausgeburt aus der Zerrwelt!
Jetzt konnte er auch erahnen, weshalb der Leutnant sein Schwert mit zu seiner Rede gebracht hatte; offenbar rechnete er mit tätlichen Angriffen. Andererseits trugen hier alle Soldaten ihre Schwerter mit sich herum.
Der Junge stand mit seinem Alter von 15 Jahren selbst kurz vor der Wehrdienstpflicht. Wenn er Pech hatte, würde er direkt in der ersten Schlacht gegen Kanto sterben. Momentan war es vor dem Stützpunkt vorm Silberberg zwar ruhig geworden, aber umso länger es ruhig war, umso heftiger wurden die Kämpfe beim nächsten Mal.
Theo sah für sich also keine Hoffnung auf ein langes Leben. Vielleicht sollte er es Elena gleichtun und ebenfalls vor dem Militär flüchten? Zu zweit ließe sich in den gigantischen Wäldern vor Ebenholz sicherlich ein schönes Leben einrichten.
Bevor der Junge aber eine Entscheidung fällen würde, wie es mit seinem Leben weitergehen sollte, musste er seine Freundin warnen.
"Lasst uns nachsehen, ob wir aus der Stadt rauskommen. Vielleicht finden wir sie ja am Fluss oder sonst wo", meinte Theo voller Hoffnung, dass er Elena schnell wieder sehen würde.
Gemeinsam machten sie einen Umweg und gingen durch Gassen nach Süden. Ein Überqueren des Marktplatzes war schlicht nicht möglich. Das südliche Tor war aus Theos Sicht die einzig logische Möglichkeit, die Elena zur Flucht hatte.
Im Norden, Osten und Westen war Ebenholz von hohem Gebirge eingekesselt und weil Dratini ein im Wasser lebendes Pokémon ist, schlussfolgerte der Blondschopf, dass sie zum Fluss im Süden geflohen sein musste.
Dass er Recht hatte, konnte er daran erkennen, dass das südliche Tor für den heutigen Tag geschlossen blieb.
Er fragte einen alten ergrauten Herrn auf der Straße, warum das Tor heute unten war.
Der wunderte sich über die Frage, gab aber dennoch eine Antwort: "Na weil die Kleine abgehauen ist. Elena. Haben Schiss vor Nachahmern. Immerhin haben die Arschlöcher noch nicht alle Pokémon eingezogen. Könnt ja sein, dass noch mehrere davon laufen, wenn sie die Chance dazu haben."
"Wolltet Ihr denn auch raus?", fragte Theo.
Der Alte gab ein abwertendes Grunzen von sich: "Mein süßes Onix haben die gleich als erstes geholt. Für mich gibt's kein Grund mehr, von hier abzuhauen. Geschnallt?"
Onix; wie man eine neun Meter lange Schlange aus runden Felsen als süß bezeichnen konnte, war Theo ein Rätsel.
"Und wenn ich raus wollte?", wollte der Junge wissen.
Der Graue meinte: "Wenn du ´ne logische Erklärung hast, dass du ausgerechnet heute mit zwei kleinen Kindern aus der Stadt raus willst; Bitte, frag sie doch. Ich würd mich aber nicht unnötig verdächtig machen. Immerhin werden wir die Soldaten so schnell nicht wieder los. Im Norden haben die ´ne ganze Zeltstadt errichtet. ´N Gebäude ist schon zu ´ner Kaserne umfunktioniert worden... Wahrlich; Ebenholz ist besetzt. Also seid auf der Hut, Kiddies!"
Theo verstand seine Worte als Warnung. Der Alte hatte Recht; er würde nur die Aufmerksamkeit des Militärs auf sich ziehen und sich verdächtig machen. Damit würde er keine guten Voraussetzungen für das künftige Aufsuchen von Elena schaffen.
Die kleine Doro erhob ihre Stimme: "Danke Lorenz."
Erstaunt blickte der Blondschopf auf das Mädchen: "Du kennst ihn?"
Bestätigend nickte sie: "Ja, er war früher oft bei uns zu Besuch. Papas guter Kamerad."
"Achso", gab Theo von sich: "Davon wusste ich gar nichts."
Lorenz zuckte mit den Schultern: "Ist auch nicht wichtig."
Der Alte wandte sich um und verschwand. Theo und die Kinder Taten es ihm gleich und gingen nach Hause.
Nach fünf Tagen hatte sich der erste Aufruhr rund um Elena gelegt. Theo fasste den Entschluss, für die Suche nach der Jugendlichen ohne Doro in den Wald zu gehen. Er wollte die Kleine nicht in unnötige Gefahr bringen. Erstmal wollte er herausfinden, wo man Elena finden konnte und ob sie überhaupt auffindbar war.
Er folgte dem staubigen Weg, an dessen Rand die Bäume direkt am Waldesrand angebrannt waren. Nur noch schwarzes Gestrüpp sowie verkohlte Stämme ragten aus der Erde. Theo war sich sicher, dass dies ein Angriff auf Elena war.
Ob die Soldaten das Mädchen längst verbrannt haben? Aber diesen Erfolg hätte der eiskalte düstere Soldatenchef längst verkündet.
Dennoch stiegen in Theo Sorgen hoch; was, wenn das Mädchen schwere Verbrennungen davon getragen hatte, sie aber dennoch in den Wald fliehen konnte? Wie lange konnte man mit offener Haut in nicht steriler Umgebung überleben?
Es gab Beeren, die gegen Verbrennungen halfen. Fragiabeeren, glaubte sich Theo an den Heimatkundeunterricht zu erinnern. Aber ob diese Mitte März schon reif waren und seine Freundin welche finden konnte?
Selten hatte er eine solche Furcht verspürt. Zuletzt fühlte er sich so, als sein Vater vor zwei Jahren auf das Schlachtfeld musste und wochenlang unklar war, ob er überlebt hatte oder nicht. Ludwig war mit Elenas Vater zusammen eingesetzt worden. Theo hatte Glück und sein Vater war zurückgekehrt.
Dass es aber nicht so glimpflich ausgehen konnte, sah er an Elena und Doro. Deren Vater blieb verschwunden. Auch Ludwig hatte ihn aus den Augen verloren und nicht mitbekommen, was mit ihm geschehen war. Eine Leiche wurde nicht gefunden. Vielleicht verbrannt?
Genau wie Elena jetzt?
Theos Herz raste. Er drehte sich um die eigene Achse und redete sich ein, dass das Mädchen wenn dann nach Westen zum Fluss geflohen sein musste. Ohne nachzudenken rannte er los, querfeldein durch das Gestrüpp, welches ihm entgegenpeitschte.
Als er langsamer tat, glaubte er, eine Spur zu erkennen. Abgeknickte Äste und aufgewirbeltes Laub lagen vor dem Blondschopf. Seine Freundin musste hier entlang gekommen sein!
Bei seiner Feststellung hoffte er, dass das Mädchen diesen Wust verursacht hatte und kein Pokémon.
Das Plätschern des Flusses konnte er schon hören. Durch das Geäst hindurch konnte Theo ihn aber noch nicht sehen. Er kämpfte sich weiter durch die Pflanzen und schürfte sich die Hände und Arme auf, die er zum Schutz vor seinen Körper hielt.
Der Bewuchs lichtete sich und er erreichte das steinige Flussufer. Der Blondschopf ging an das Wasser, welches wegen der Sonne glitzerte. Er untersuchte die Umgebung. Nichts. Er erkannte nichts. Kein Hinweis darauf, ob Elena hier gewesen war oder nicht.
Laut seufzte er aus und fragte zu sich: "Wo bist du nur?"
Er wollte nicht nach seiner Freundin rufen. Obwohl er sich sicher war, dass ihm niemand gefolgt war, wollte Theo kein Risiko eingehen.
Der Blondschopf zog seine Stiefel aus und ließ sich auf einen der glatten Felsen fallen, der aus dem Wasser ragte. Er stützte sein Kinn auf die Handfläche und starrte nachdenklich auf das Wasser. Etwas depremiert studierte er die Wellen des Flusses, von deren Bewegungen er sich hypnotisieren ließ.
Seine Augendeckel wurden schwerer und schwerer. Er hätte direkt einschlafen können, hier und jetzt auf diesem Felsen. Sein Atem wurde immer langsamer und tiefer und seine Muskeln erschlafften.
Plötzlich wurde Theo aus seinem Tagtraum gerissen. Eiskaltes Wasser schoss von links auf ihn ein.
"Verdammt, was?", schrie der Junge aus und blickte zu seiner Linken, von wo das Wasser gekommen war.
Eine Stimme rief den klaren Befehl aus: "Hör auf damit, Dratini!"
Theo sprang im Gleichtakt zu seinem Herzen auf, welches einen Freudensprung machte und watete durch das seichte Gewässer nach Süden.
Sein Ruf wurde über das Wasser getragen: "Elena?"
"Theo!"
Er hörte, wie sich das Mädchen, genau wie er, durch die Wassermassen kämpfte.
Unwillkürlich formten sich Theos Gesichtsmuskeln zu einem Grinsen.
1000 Fragen lagen ihm auf dem Herzen, welche er zugleich los wurde: "Wo bist du gewesen? Und wie hast du mich gefunden? Und überhaupt; wie geht´s dir?"
Jetzt stand Elena unmittelbar vor ihm und gab den Rat: "Vergiss das Atmen nicht, Kumpel."
Die beiden hielten kurz inne.
Theo erkannte, dass es dem Mädchen gut ging. Erleichtert fiel er ihr um den Hals.
Mit den Füßen im eiskalten Flusswasser verharrten die beiden einen Moment lang.
Er jedenfalls genoss es, seine Freundin gesund wiederzusehen. Dass er auf der einen Körperhälfte komplett nass war, vergaß Theo in dem Moment.
Zurück an Land erzählte Elena alles, was Theo wissen wollte.
Als sie von den Flammen eingekesselt war und die beiden Soldaten vor und hinter ihr den Weg blockierten, hatte es schlecht für die Flüchtige ausgesehen.
Doch dann hörte Elena den Schrei eines ihr vertrauten Pokémons aus dem Wald hallen und sie spürte ein leichtes Nieseln auf auf ihrem Arm.
Der Pokémonschrei tönte: "DRA!"
Unter Schock starrte die Jugendliche in die Richtung des Rufes. Sie erkannte Dratini, welches mit einer Wasserattacke die Flammen löschte. Welche Attacke er einsetzte? Elena hatte keine Ahnung. Warum Dratini hier war? Auch davon hatte Elena keine Ahnung.
Die Jugendliche wusste nur, dass Dratini hier so schnell wie möglich weg musste, bevor die Soldaten es einfangen und ihrem Vorgesetzten übergeben konnte.
Mit einem panischen Blick winkte sie ihrem Pokémon zu: "Dratini, verschwinde!"
Die beiden Soldaten galoppierten auf das hellblaue Pokémon im Wald zu.
"Hau ab!", schrie das Mädchen.
Doch ehe sich Elena versah, standen die beiden Ponita still da. In Starre. Dratini hatte beide Pferde samt ihrer Reiter in einen Klumpen Eis verwandelt. So rettete das Pokémon nicht nur Elena vor ihrer Verhaftung, sondern auch sich selbst.
Entsetzt sah das Mädchen die beiden jungen Soldaten an. Erst jetzt erkannte sie, dass es der Dicke und der Dürre von heute Morgen waren, denen sie entkommen war. Sie sah auf den Eisklotz und erkannte, dass er tropfte. Schnell tropfte. Ponitas Hitze unter dem Eis brachte es rasch zum Schmelzen.
Sie rannte mit hektischen Armbewegungen auf Dratini zu:"Schnell, wir müssen weg hier, bevor die auftauen."
Sie zwang ihr Dratini nicht, selbst zu laufen. Wie gewohnt holte das Mädchen ihr geliebtes Pokémon zurück in den Pokéball und floh wieder einmal in den Wald.
Noch Während sie rannte, stellte sie sich eine Frage:"Wie kann ich mich jemals bei dir dafür bedanken?"
Ihr Dratini war ihr, entgegen ihrer Anweisung, den gesamten Weg zurück gefolgt und stand ihr in diesem Kampf bei. Ein Kampf.
Elena hatte noch nie einen Pokémonkampf absolviert. Abgesehen davon hatte sie überhaupt nichts zum Sieg beigetragen. Dratini hatte schließlich ganz alleine gekämpft. Aber zumindest war sie anwesend bei diesem Kampf. Die Soldaten mit deren Ponita standen auf der einen Seite und sie stand mit Dratini auf der anderen Seite.
Dann galt es für Elena, irgendwie zu überleben; Essen und einen trockenen Schlafplatz finden. Sie erzählte Theo, dass sie etwas weiter im Süden eine Höhle gefunden hatte, welche sie seither bewohnte.
Dann aber hatte das Mädchen genug davon, von sich zu erzählen und fragte ihren Kumpel über die Zustände in Ebenholz aus. Beide schlüpften in ihre Stiefel und folgten dem Fluss aufwärts nach Norden, gefolgt von Dratini, welches im Wasser auf und ab sprang.
Der Blondschopf schluckte, als wollte er ihr nicht erzählen, was Sache ist: "Ist ganz schön was los, seit du weg bist..."
Die Jugendliche machte große Augen und starrte auf ihren Kumpel: "Inwiefern?"
Dem Jungen entkam ein skeptisches Lächeln: "Das kannst du dir nicht vorstellen. Der Leutnant hat keinen Hehl aus deiner Flucht gemacht und gleich am ersten Tag am Marktplatz verkündet, dass jeder, der noch ein Pokémon bei sich hat, sich als Deserteur strafbar macht und ins Gefängnis kommt. Manche haben zu weinen begonnen, als sie ihr Pokémon aus Verzweiflung dann doch hergegeben haben, andere sind schon ins Gefängnis gegangen, weil sie ihr Pokémon weggeschickt haben. Er ist wirklich eiskalt. Und er sucht nach dir, Elena. Es ist sogar eine Belohnung auf dich ausgesetzt."
Das Mädchen zog eine Augenbraue in die Höhe und ihr blieb die Spucke weg: "Ist das dein Ernst?"
Theo nickte kurz, ging dann aber zu etwas Positivem über: "Keine Bange; die Leute in Ebenholz stehen zum größten Teil hinter dir. Du wirst gar nicht glauben, wie sehr sie das Militär hassen..."
Hohn und Spott lag in Elenas Stimme: "Kann ich mir aber vorstellen..."
Vor ihnen erhob sich das Gelände zu einem Anstieg. Der Fluss hatte sich dort durch eine Klamm gefressen und schlängelte sich seinen Weg durch den Fels. Entsprechend ging es ein paar Meter in den Abgrund, bevor man im Wasser landen würde. Dratini jedenfalls mochte die Stromschnellen in der Klamm nicht und folgte den beiden an Land weiter.
Gerade wollte Elena weiter über Dick und Dürr lästern, da hörte sie, außer ihrer eigenen Schritte, ein Traben in der Ferne. Wie angegossen blieb sie stehen und horchte auf.
Gespannt blickte Theo auf sie: "Was ist?"
Das Mädchen erhob einen Zeigefinger als Mahnung an den Mund: "Psst!"
"Weiter Kini, such."
Eine menschliche Stimme, dessen Besitzer nach etwas suchte.
Mit großen Augen richtete Elena ihren Blick auf ihren Kumpel.
"Ist dir wer gefolgt?"
Sie packte Theo an der Hand und zerrte ihn zum Abhang der Klamm.
Der Blondschopf überdachte den heutigen Tag noch einmal genau, aber er war sich sicher, dass ihm niemand gefolgt war.
Er schüttelte seinen Kopf: "Nein, was? Keine Ahnung, wer das ist!"
Das Mädchen deutete in den Abgrund und befahl: "Wir müssen uns verstecken, sicher ist sicher."
Theo verdrehte zwar kurz seine Augen, folgte ihr dann aber.
Elena kniete sich an den Abgrund und ließ sich mit Dratini um ihren Oberkörper gewickelt hinunter. Schritt für Schritt suchte sie an der rutschig nassen Felswand nach Steinen, die ihr Halt boten, Theo direkt eben ihr.
Das Traben des Pokémons kam immer näher. Jetzt durften die beiden keinen Mucks mehr von sich geben! Elena warf Theo einen verängstigten Blick zu, als die beiden dort, einen Meter unter dem Abhang, hingen. Hoffentlich würden sie nicht entdeckt werden!.
Ein deutliches Schnüffeln war von dort oben, direkt über ihren Köpfen, zu hören. Egal, wer sie da suchte; gleich würde er sie gefunden haben!
Eine tiefe Männerstimme zerschnitt die Stille: "Hier also, Arkani?"
Elenas Herz klopfte sich zu Tode. Das Dröhnen war noch in ihren Ohren zu hören.
Sie blickte nach oben; dorthin, wo der Suchende war. Graue Augen eines Arkanis blickten ihr entgegen. Das Mädchen presste ihre Lippen aufeinander und blickte flehend nach oben. Sie zitterte am ganzen Leib. Es war noch zu hören, wie der Reiter von seinem Hund abstieg und zum Abgrund ging.
Hallo zusammen,
Danke an die treuen Leser, die es bis hierher geschafft haben :)
Gebt mir gerne Bescheid, wie ihr die Story bisher findet. Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen.
Habe die Ehre!
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