Psiana
Gut gelaunt machte ich mich auf den Weg. Dieser stinklangweilige Alltag wurde endlich durch dieses Pokémon interessanter gemacht. Jedenfalls wollte ich den anderen unbedingt davon erzählen, dass er es überlebt hatte. Allerdings stellte ich in Frage, ob er tatsächlich wieder seine Erinnerung erhalten wird. Ich kannte mich jedoch in solchen Sachen nicht aus. Allerdings kannte sich Matrifol aus und wenn sie meinte, er würde sich mit der Zeit mehr erinnern, musste das doch stimmen, auch wenn ich es mir nicht so recht vorstellen konnte. Endlich war ich bei Dartiri's Baum angekommen und ich klopfte sogleich an die Rinde des Baumes. Oben im Baum war ein kleines Loch, in welchen sich Dartiri's Vogelnest befand, also sollte sie das Klopfen eigentlich bemerken. Tatsächlich streckte das Feuer/Flug-Pokemon wenige Sekunden darauf seinen Kopf aus dem Loch und meinte gut gelaunt:" Hi! Seit wann bist du denn so früh wach? So kenn' ich dich doch gar nicht!" Ich schmunzelte kurz und meinte:" So ein Langschläfer bin ich nun auch wieder nicht! Kommst du runter? Ich habe neue Infos bezüglich den schwarzen Pokemon!" "Meine Eltern sind zwar grade nicht da, und ich sollte sie immer um Erlaubnis fragen, aber wenn es um das Pokémon geht, komme ich von mir aus einmal runter!"
Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich die Stimme von Geckarbor hinter mir vernahm:" Wo sind deine Eltern denn? Sind sie vielleicht woanders am Vögeln?" meinte er leicht lachend. Nicht nur Dartiri, sondern auch ich mussten ihn anhand dieses schlechten Wortwitzes genervt anschauen. "Versteht ihr? Weil sie sind ja Vögel und..." "Jaja, wir haben's verstanden..." meinte ich, während ich meine Pfote ans Gesicht schlug. "Gut, schön dass ich dank dir gleich mit Fremdscham Pur in den Tag starten darf!" meinte Dartiri und flatterte zu uns hinunter. Geckarbor, den sein "Witz" nun doch etwas peinlich war, versuchte gleich das Thema zu wechseln:" Also, du hast ja dieses Pokémon erwähnt. Was gibt's denn neues über ihn? Ist er aufgewacht?" "Ja, ist er, aber er ist kaum ansprechbar. Aufgrund seiner Kopfverletzung kann er sich an nichts erinnern, er weiß nicht einmal wie er heißt und wo er genau herkommt, Matrifol meinte, dass er sich vermutlich bald wieder stückweise an das, was passiert ist, erinnern wird." Erklärte ich rasch. "Also können wir kaum Informationen über ihn holen? Und wofür bin ich dann jetzt runtergekommen?" meinte Dartiri, während sie ihren Kopf schief legte. "Ich dachte halt, dich würde es interessieren. Niemand hat behauptet, dass wir zu ihn gehen und ihn mit Fragen bombardieren. Außerdem ist er noch sehr schwach, er braucht sowieso Ruhe" meinte ich dann.
Geckarbor wollte gerade etwas sagen, als plötzlich ein Pokémon aus einem Busch sprang und stark keuchte. Es war ein weibliches Pokemon, und sie begann, ohne sich Pause zum Atmen zu nehmen, sofort zu sprechen:" Habt ihr irgendwo ein Pokémon mit schwarzem Fell, roten Augen und gelben Mustern am Körper gesehen?" Verwundert sahen wir sie an. War es wieder solch ein zwielichtiges Pokemon wie das, welches wir am See getroffen hatten? Irgendwie schien dieses Pokemon komplett anders. Ihr Herz raste und in ihren Augen lag pure Verzweiflung und Angst. "Ja oder Nein!?" schrie sie uns fast schon an. Dieses Pokemon war definitiv anders. Es schien sich extreme Sorgen um das verletzte Pokémon zu machen und schien ihn, anders als das Pokémon zuvor, nichts Böses antun zu wollen. So sagte ich also schließlich:" Ja, haben wir! Sollen wir dich zu ihm bringen?"
"Was!? Ja bitte!" keuchte das zartrosa Pokémon. Nachdem ich nun also voranging und das rosa Pokémon direkt hinter mir eilig nachtrabte und mich mehrere Male dazu aufforderte, schneller zu gehen, folgten uns auch Dartiri und Geckarbor zögerlich. Gerade als ich angekommen war und auf das am Boden liegende Pokemon deutete, welches gerade von Matrifol verarztet wurde, fauchte das rosa Pokémon laut auf und schrie Matrifol an:" Weg von ihm! Was machst du da!?" Dieses Pokemon schien extrem aufgebracht zu sein. Matrifol sah kurz auf, blickte dem Pokemon in die Augen und meinte gelassen:" Ihm das Leben retten"
Das Pokemon, welches zuvor wütend die Krallen gespreizt hatte, zog diese nun wieder ein und rannte schweigend zu dem schwarzen Pokemon. "Oh Arceus, was ist denn mit ihm passiert?" fragte sie nun voller Angst. Matrifol war gerade fertig geworden, die letzte blutige Wunde mit einer Salbe aus Vitalkräutern einzureiben, ehe sie meinte:" Er ist von diesem Gebirge gestürzt und hatte lebensgefährliche Verletzungen. Ich habe ihn verarztet und bin mir ganz sicher, dass er es überstehen wird. Er ist sogar wieder zu Bewusstsein gekommen, aber ich habe ihn mit einer Prise Schlafpuder, die ich eingelagert hatte, eingeschläfert, weil er noch große Schmerzen hatte. "Er ist von dem Gebirge gestürzt!?" fragte sie geschockt. Matrifol wollte gerade antworten, als Dartiri dazwischen zwitscherte:" Woher kennst du ihn eigentlich?"
Das rosa Pokemon versuchte ihren Herzschlag wieder zu beruhigen und einmal tief durchzuatmen, ehe sie sagte:" Sagen wir's mal so...er ist ein....Bekannter" "Für einen einfachen Bekannten scheint er dir aber etwas zu viel zu bedeuten, findest du nicht?" meinte Matrifol schmunzelnd. "Nein! Bevor du das denkst: Er ist NICHT mein Freund, okay!?" erwiderte Sie, während ihr Gesicht doch etwas rot anlief. "Wenn du das sagst..." meinte Matrifol mit einem Lächeln. Nach einer kurzen Schweigepause fing dann das rosa Pokémon wieder an zu sprechen:" Jedenfalls...danke dass Sie ihm geholfen haben...ich bin Ihnen etwas schuldig..." meinte sie mit leicht gesenkten Kopf. "Ach, das ist doch kein Problem! Ich helfe gerne!" Antwortete Matrifol leicht geschmeichelt. "Ich glaube, ich habe mich noch garnicht vorgestellt, stimmt's? Jedenfalls: Ich bin Psiana und er ist Nachtara!" meinte Sie, während sie auf das schlafende Pokémon deutete. "Nachtara heißt er also...schöner Name" meinte Matrifol. Mit der Zeit fühlten sich Dartiri, Geckarbor und ich etwas ignoriert, da wir nur daneben standen und ihr Gespräch mithören. Außer uns gegenseitig ratlos anzusehen, wussten wir wirklich nichts Besseres zu tun. Doch nun passierte etwas: Nachtara schien wieder aufzuwachen.
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