In die Offensive
Wenige Herzschläge lang herrschte Stille im Thronsaal und ich konnte mir nur zu gut vor Augen führen, wie überrascht der König auf der anderen Seite der riesigen Türe sein musste.
"Du willst...was?", hallte nun endlich die Stimme des Königs an meine Ohren.
"Ich möchte nur für den heutigen Tag dieses Reich regieren. Nach einer Frist von 24 Stunden gehört wieder alles Euch", stellte sein Gegenüber erneut klar. Wieder herrschte Stille, dann aber zerriss lautes Gelächter die Luft. Der König lachte einmal ausgiebig, fast so, als hätte ihm sein Sohn gerade den lustigsten Witz aller Zeiten erzählt. Nachdem er sich ausgiebig daran amüsiert hatte, fuhr er fort:" Geh. Geh auf dein Zimmer, du Möchtegernkönig."
"Seht es einfach einmal so, Euer Majestät: Ihr wollt nicht, dass ich jemals Thronfolger werde, so ist es doch, oder etwa nicht? Nun, die Regeln besagen aber, dass ich nach Eurem Amt rechtmäßiger Herrscher sein werde. Dagegen könnt selbst Ihr nichts unternehmen" Kaum hatte Nachtara diese Worte gesprochen, drang ein tiefes, gehässiges Knurren zu mir durch.
"Ich werde also König sein. Früher oder später. Wieso ich aber ausgerechnet jetzt dieses Reich anführen will, hat den einfachen Grund, dass ich Necrozma den Krieg erklären möchte. Ich werde in einem Kampf gegen Necrozma an vorderster Front kämpfen und dabei...eventuell sterben. Wenn ich tot bin, werde ich in Zukunft auch kein König sein können. Genau das, was Ihr wollt, oder?"
Total irritiert blickte ich zu Geckarbor, der sich inzwischen ebenfalls mit einem Ohr an die Türe gelehnt hatte. Wovon sprach Nachtara gerade? Was erhoffte er sich? Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, was hier vor sich ging.
"Aha... Du willst mir also sagen, dass du einen Kampf gegen Necrozma besser führen wirst, als ich? Und dass du an vorderster Front kämpfen wirst, mit dem Wissen, dabei sterben zu können?"
"Absolut, Euer Majestät"
"Und du wagst es somit auch zu denken, dass du ein besseres Kriegsführer sein wirst, als ich? Dass du diesen Krieg gewinnen würdest und ich, dein König, nicht!?" Die Stimme des Königs wurde von Sekunde zu Sekunde wütender und ich erschauderte bei dem einschüchternden Tonfall.
"Korrekt. Mehr noch. Ich will behaupten, dass Sie keinerlei Kompetenzen in korrekter Kriegsführung haben und diesen Krieg somit niemals gewinnen werden. Mit Ihnen als Herrscher ist dieses Reich dem Untergang geweiht und Euer sterbendes und leidendes Volk bestätigt dieses Armutszeugnis!"
"Du kleiner...!"
Kaum zwei Sekunden später drangen ohrenbetäubende Geräusche, die vermutlich explodierenden Spukbällen geschuldet waren, zu uns und ließen sowohl mich als auch Geckarbor verschreckt von der Türe wegspringen. Begannen die zwei nun etwa zu kämpfen? Mitten im Thronsaal?
Es dauerte nicht lange, da hörte ich den König nach seinen Wachen rufen und kurz darauf folgten weitere ohrenbetäubende Kampfgeräusche. Ohne länger darüber nachzudenken, presste ich meinen Körper gegen die Türe, um sie irgendwie zu öffnen. Was dachte sich Nachtara bloß dabei? "Was machst du? Komm zurück!", hörte ich die aufgebrachte Stimme meines Freundes noch rufen, doch da war ich schon durch den kleinen Spalt in der Türe gesprungen. Irgendwann würde mich meine Neugierde noch umbringen...
Der Kampf hatte erst vor wenigen Sekunden begonnen, doch der Thronsaal wirkte bereits derartig beschädigt, dass man meinen konnte, ein Garados hätte hier herumgewütet. Nun stand ich im völligen Chaos. Von der Mitte des Saals wurde plötzlich das Amfira, eine der Wächterinnen, von einer mächtigen Finte-Attacke knapp an mir vorbei und gegen eine Wand gewuchtet. "Ich will niemanden verletzen! Gebt mir einfach die Erlaubnis! Ihr stürzt dieses Reich in eine noch größere Katastrophe, als wir sie derzeit erleben!", knurrte die wütende Stimme von Nachtara zu seinem Vater und König. Dieser aber schien blind vor Wut, denn er sprang nun seinen Sohn an, erwischte ihn mit einer Knirscher-Attacke an der Schulter und vergrub nun seine Zähne immer tiefer in das Fell seines Gegenübers. Ein schmerzhaftes Jaulen entwich Nachtaras Kehle und er schmiss sich zusammen mit seinem Vater auf den Boden, riss ihn mit einem starken Schwung mit sich. Nun rangen die beiden am Boden und attackierten sich gegenseitig mit heftigen Bissattacken, die wohl keine tatsächlichen Pokemon-Attacken, sondern bloßes Gebeiße mit scharfen Zähnen waren. Was machte Nachtara denn!? Es schien zwar so, als hätte er einen Kampf mit seinem Vater gerne vermieden, doch nun kämpfte er erbarmungslos gegen ihn, ohne sich dabei zurückzuhalten. Eingreifen wollte ich aber nicht. Das war ihr Kampf, nicht meiner, so viel wusste ich. Auch meine beiden Freunde hatten sich nun durch die Türe gequetscht und beobachteten schockiert das Geschehen.
"Du bist so stur!", knurrte Nachtara frustriert und drückte seinen Vater nun erfolgreich von sich, sodass sie beide Zeit zum Aufstehen hatten. "Wenn ich mit dir fertig bin, werde ich dich des Hochverrats zur Rechenschaft ziehen!", erwiderte das größere Unlichtpokemon, während sich seine Augen zu kleinen Schlitzen verengten. "Pah!", kam es nur von seinem Gegenüber. Mit diesen Worten drehte sich Nachtara um und...lief davon?
Perplex sah ich dem Pokémon hinterher, als dieser aus dem Thronsaal stürmte. Wollte er abhauen? Von den nächsten Wachen, die wohl bald zur Verstärkung eintreffen würden, fliehen? Ich konnte die Intention hinter diesem Verhalten nicht einschätzen, doch der König lief seinem Sohn wutentbrannt nach. Wenn das Nachtaras Plan gewesen war, schien dieser jedenfalls aufzugehen.
Meine Beine entschieden sich ganz von selbst, den beiden Kämpfenden zu folgen, um das Ergebnis des Kampfes mitzuerleben. Erneut zeigten die wilden Rufe meiner beiden Freunde keinerlei Wirkung und so war ich schon bald durch den gesamten Thronsaal und dann über den langen Flur gestürmt - Immer den lauten Kampfgeräuschen hinterher. Ich erschrak, als ich durch eine halbzerberstete Türe lief und das Kampfgeschehen wieder erspähen konnte: Die beiden kämpften auf einer weiteren Steinbrücke. Wesentlich kleiner und schmäler, als die, auf der Libelldra uns abgesetzt hatte und somit umso gefährlicher als Kampfplatz! Hier kämpften sie unermüdlich und anhand des Keuchens und Schwitzens des Königs konnte ich erkennen, dass Nachtara sogar die Überhand in diesem Kampf hatte! "Hör endlich auf, mich anzugreifen!", drohte der Sohn mit gesträubtem Nackenfell und ließ dabei seine scharfen Reißzähne aufblitzen. Auch er hatte bereits einige Wunden erlitten, doch diese schienen ihn wenig zu stören. Der Herrscher des Reiches dachte aber offensichtlich nicht daran, seine Attackensalve zu beenden und so schoss er nun mit einer mächtigen Attacke auf seinen Sohn zu. War das etwa eine Gigastoß-Attacke!? Ich wusste nicht, dass ein Pokémon dieser Spezies solch eine wuchtige Attacke erlernen konnte, doch sie konnte Nachtara bestimmt gefährlich werden - besonders auf diesem engen Kampffeld! Der Elitekämpfer jedoch reagierte sofort: Er wich mit einer geschickten Rolle zur Seite aus und konterte mit einer Finsteraura-Attacke, die ins Schwarze traf. Die Wucht der Unlichtattacke gepaart mit dem Schwung des verfehlten Gigastoßes schleuderten den König hinfort - Knapp über das Brückengelände. Schockiert rannte ich einige Schritte nach vorne, um zu erkennen, ob der König tatsächlich von der Brücke gestürzt war. Dann erblickte ich aber zwei Pfoten, die sich mit aller Kraft am Rand der Brücke festhielten. Nachtaras Vater hang knurrend in dutzenden Metern Höhe und krallte sich mit letzter Kraft in das brüchige Gestein.
Nachtara reagierte sofort. Er rannte zu dem König und verbiss sich in sein Nackenfell. Die einzige Möglichkeit für einen Vierbeiner wie ihn, das Pokémon vernünftig zu packen. Dann begann er zu ziehen und stemmte sich mit aller Kraft gegen die Brückenwand, schaffte es jedoch nicht, den König hochzuziehen. "Lass mich los!", keifte ihn der Herrscher wütend an und zappelte dabei unruhig hin und her. Wollte er etwa lieber sterben, als sich von seinem Sohn helfen zu lassen?
"Nicht bewegen!", knurrte das Unlichtpokémon, das ihm eigentlich nur helfen wollte, mit einem Maul voller Fell an. Dann wanderte sein Blick zu mir. "Ho...holt Hilfe, schnell!" Geckarbor wollte gerade überfordert kehrtmachen, da packte ich ihn am Arm und zog ihn zurück. "Bis wir jemanden geholt haben, ist es längst zu spät! Komm!" Hastig sprintete ich zu den zwei Nachtaras, sprang auf das Brückengelände und packte den König ebenfalls am Nacken. Auch Geckarbor war schnell vor Ort, packte jedoch nicht den König, sondern mich und zog so stark er konnte. Dartiri war leider keine große Hilfe, das wusste ich, doch auch sie gab ihr bestes, indem sie das Fell des Königs zwischen den Schnabel klemmte und wild drauflosflatterte.
Endlich kooperierte der König, indem er sein Strampeln beendete und unseren zusätzlichen Halt als Chance nutzte, sich noch einmal nach oben zu ziehen. Er fand mit seinen Hinterpfoten Halt, stemmte sich gegen die Brücke und ließ sich das restliche Stück noch von Nachtara, Geckarbor und mir helfen. Und Dartiri, natürlich.
Erleichtert ließ ich mich mit meinen Freunden auf den Stein sinken, doch zwischen dem König und seinem Sohn schien weiterhin Anspannung zu herrschen. "Du...hättest mich stürzen können", stellte er mit überraschtem Tonfall fest und fuhr dann fort:"...aber hast mir stattdessen...geholfen? Wieso?" Er kassierte dafür einen Blick von seinem Sohn, der so vielsagend und doch so undeutbar zu sein schien. "...Würdest du...Entschuldigung, würden Sie endlich einmal aufhören, mich als Ihren Feind zu betrachten, der Ihnen den Titel stehlen will? Sehen Sie nicht, dass ich einen Vater in Ihnen sehe? Wieso können Sie diese Sichtweise nicht erwidern...?"
Diese ganze Situation wirkte irgendwie seltsam auf mich. Ein Sohn, der seinen Vater ständig in Höflichkeitsform ansprach, auch in solch einer Situation und dann auch noch ihr recht seltsames Verhältnis zueinander. Das alles passte nicht und wirkte nicht wie eine Vater-Sohn-Beziehung auf mich. Zumindest nicht wie eine, die ich kannte. Nicht wie die, mit der ich aufgewachsen war und die mir in manchen schwierigen Situationen stets Geborgenheit und Halt gegeben hatte.
Der Herrscher des Reiches schwieg plötzlich und starrte seinem Sohn eindringlich in die Augen. Gerade wollte er zu sprechen anheben, da hörte ich plötzlich eilige Schritte auf uns zustürmen. Zweibeinige Pokemon in Rüstung, vermutlich weitere Wachen, liefen schnurgerade auf Nachtara zu und dieser stellte sich verunsichert wieder kampfbereit hin. Dann aber stellte sich der König von ihn und sprach mit strengem Tonfall:"Genug!"
Überrascht blinzelte sein Sohn ihn an. Dann wandte der König sich zu dem Elitekämpfer und sprach:" Du wolltest König werden? Für 24 Stunden, wenn ich das richtig verstanden habe? Was genau gedenkst du, in dieser Zeit zu machen?"
"Die Armee kompetent und strategisch zu führen.", stellte sein Sohn klar.
"Das weiß ich, aber was genau hast du vor? Was willst du gegen diese...Bestie unternehmen?"
"Das werden Sie sehen, wenn ich die Erlaubnis dazu bekomme"
Sofort drang das verärgerte Knurren des Königs zu uns. Es war offensichtlich, dass Nachtara seine Kampfstrategie nicht auf dem Silbertablett präsentieren würde, warum auch immer. Kurz überlegte der Königliche, dann aber atmete er einmal tief ein und aus.
"Ich hoffe du weißt, was du tust. Gut. Von mir aus."
Nachtara Augen weiteten sich, vor Freude oder Überraschung. Dann setzte er zu einer eleganten Verbeugung an, die wohl als eine Art Dank gelten sollte. Kurz schwiegen sich die beiden noch an, dann aber wandte sich der Ältere von seinem Sohn ab und stolzierte in Richtung Thronsaal, ohne auch nur einmal zu uns zurückzusehen. Verwirrt blinzelte ich ihm nach, bis er endgültig hinter den Toren des Schlosses verschwunden war, ehe ich mich dann doch wieder auf das Hier und Jetzt konzentrierte.
"Bist du verletzt?", fragte ich also sofort, während ich den Körper des jungen temporären Königs musterte. Er hatte einige Kratz-und Bissspuren abbekommen und an einigen Stellen hatte sich sein Fell blutrot gefärbt. "Nichts, das nicht wieder verheilt", kam es nur mit gelassener Stimme als Antwort und tatsächlich beruhigten mich diese Worte etwas. Immerhin war Nachtara ein Krieger. Bestimmt hatte er schon weitaus schlimmere Verletzungen einstecken müssen.
Der neugewordene König verbrachte die ersten Minuten seines neuen Ranges damit, nachdenklich über die Wiesen und Felder des Königreichs zu blicken. Ich hielt mich mit meiner Fragerei zurück, denn ich wusste ganz genau, dass er mich eigentlich hier nie hatte reinziehen wollen. Und doch hatte ich doch nach allem was passiert war bestimmt das Recht, mehr zu erfahren. Eine Frage stellte ich ihm also trotzdem: "Also... Was genau willst du jetzt machen?" Obwohl ich mit keiner tatsächlichen Antwort gerechnet hatte, wurde der Blick des Nachtaras nun ernst. "In die Offensive gehen. Und dafür brauche ich Hilfe..."
"Das wird niemals gutgehen!" Egal wie oft ich Nachtara nun bereits erzählt hatte, wie waghalsig sein Entschluss doch war, meine Worte schienen auf taube Ohren zu stoßen. Stattdessen trabte der frische König zielstrebig durch den Tunnel, durch den wir letztens aus dem Lichtkönigreich geflohen waren. Eine beachtliche Anzahl an weiteren Pokémon folgte uns, hauptsächlich aus noch nicht zu stark verwundeten Elitekämpfern.
"Du willst dich einfach so wieder bei Feelinara blicken lassen? Die wird dich sofort verhaften, sobald sie dich kommen sieht!", protestierte auch Geckarbor neben mir. Er hatte sich gemeinsam mit Dartiri und mir dazu entschlossen, uns zu folgen. Nachtara hatte zwar anfangs geplant, uns nicht mitzunehmen, doch ich hatte ihn erstaunlicherweise umstimmen können. Nachtara würde nämlich nicht zum Kämpfen zum Lichtkönigreich aufbrechen. Er wollte um Hilfe, um Unterstützung anfordern, hatte also keine heftige Auseinandersetzung im Sinn. Ob Feelinara dieses Angebot allerdings annehmen würde, das konnte niemand so genau sagen.
"Es ist mir eine Ehre, unseren neuen König begleiten zu dürfen!", bellte nun auch die amüsierte Stimme von Nachtaras altem Mentor, Hundemon. Ich war heilfroh gewesen, als er sich unserer Gruppe noch kurz vor unserem Aufbruch angeschlossen hatte, denn ich hatte ihn nun viel zu lange nicht mehr gesehen. Die ganze Zeit über hatte er sich optimistisch gegeben, denn er vertraute Nachtara und seinen Plänen. Im Notfall würde er jedoch gleich wie alle anderen Begleiter von uns kämpfen, das hatte er uns fest geschworen. "Du musst mich nicht wie einen König behandeln, nur weil ich vorübergehend einer bin!", lachte Nachtara nun herzhaft auf. Ihm schien die übertriebene Höflichkeit seiner Mitstreiter etwas zu missfallen, denn er hatte schon viel zu oft angemerkt, dass man ihn nicht zu siezen hatte. Ich freute mich über seine Bescheidenheit, denn ich hatte fast schon befürchtet, dass er seinen neuen Rang in vollem Maße nutzen würde, weit über diesen Marschbefehl hinausgehend.
"Dort ist der Ausgang!", meinte nun mein bester Freund neben mir. Geckarbor wirkte angespannt und ich teilte dieses Gefühl nur zu gut. Denn niemand hier konnte wissen, wie unsere eigentlichen Feinde auf uns reagieren würden. Wir konnten nur auf das Beste hoffen.
Sofort beim Verlassen des engen Tunnels atmete ich die frische Luft ein, denn die mangelnde Belüftung des kilometerlangen Untergrundweges machte einem doch sehr zu schaffen. Weil wir aber keine Zeit verlieren durften, ließ der König des Dunkelkönigreichs keine weitere Pause zu und steuerte unbeirrt ins feindliche Territorium. Beim Verlassen des Waldes machte er sich keine Mühe, unbemerkt zu bleiben, denn er trabte sofort auf die weite Wiese hinaus, dicht gefolgt von seiner winzigen Armee. Unbemerkt blieben wir also nicht.
Nachtaras Schritte waren langsam und bedächtig, als wir uns dem Königreich näherten. Ich konnte bereits eine riesige Flotte an kampfbereiten Truppen aus dem Haupttor rennen sehen, die uns ganz offensichtlich nicht freundlich gesinnt waren, allerdings auch noch keine Attacken abfeuerten. Ich blieb jedoch abrupt stehen, als ich ein gewisses Pokémon aus den feindlichen Reihen treten sah. Es war Feelinara höchstpersönlich, die sich ungehindert an ihre Front schob und uns kampfbereit entgegensah. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass sie sich im Thronsaal verstecken würde und ihre Leute diese Sache klären lassen würde.
"Ihr wartet hier. Wenn ich allerdings mit meiner Rute das Zeichen zum Angriff gebe, greift ihr an", hörte ich Nachtara nun angespannt murmeln, ehe auch er nach vorne trat. Es gefiel mir nicht, ihn ganz alleine nach vorne treten zu lassen, doch als auch Feelinara ihre Truppe aufforderte, stehenzubleiben, flammte doch ein kleiner Funke Hoffnung in mir auf. Dennoch beunruhigte mich diese Situation: Feelinaras Kämpfer waren ganz klar in der Überzahl. Zudem hatte sie hier im Falle eines Kampfes den Heimvorteil, denn auch hinter ihren Mauern konnte ich kampfbereite Drachenpokemon sehen, die uns jede Sekunde aus sicherer Distanz attackieren konnten. Die Atmosphäre war dementsprechend derartig angespannt, dass ich fast meinte, die Luft knistern zu hören.
Nachtara blieb nun einige Meter vor Feelinara zum Stillstand und diese machte es ihm sofort gleich. Mit zu schmalen Schlitzen zusammengekniffenen Augen musterte sie ihren Gegenüber, gespannt, was wir hier zu suchen hatten. Dieser Blick entging wohl auch Nachtara nicht, denn dieser fing nun ohne weitere Umschweife an zu reden: "Ich begrüße Euch, Euer Hoheit. Ich möchte gleich vorab sagen, dass wir nicht zum Kämpfen hier sind. Euch in unserem aktuellen Zustand erneut anzugreifen, wäre wohl denkbar dumm von uns. Außerdem solltet Ihr wissen, dass wir uns heute als König und Königin unter die Augen treten."
Obwohl Feelinara in recht weiter Entfernung zu mir stand, konnte ich doch ganz klar die Verwunderung über diese Aussage in ihren Augen aufflammen sehen. Diesen Moment der Unsicherheit nutzte Nachtara, um fortzufahren: "Die genauen Details würde ich liebend gerne unter vier Augen besprechen, aber meine Bitte wäre folgende: Helft uns. Necrozma zu beschwören war die wohl unbedachteste Aktion von Euch und es sollte hier beiden von uns klar sein, dass wir alleine keine Chance gegen diese Bestie haben. Ich bin heute zu Euch gekommen, um einen Waffenstillstand zu vereinbaren. Necrozma kann aktuell nur von beiden Königreichen gemeinsam besiegt werden!"
Nun kehrte Stille ein. Nicht einmal unruhiges Gemurmel breitete sich in unseren Reihen aus. Schnell versuchte ich, Feelinaras Blick zu deuten oder irgendwelche Emotionen aus diesen herauszulesen. Und was ich in ihren Augen sah, gefiel mir ganz und gar nicht: Skepsis und wohl jede Menge Rachsucht.
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JA! JA ICH LEBE!
Und da bin ich mal wieder mit einem neuen Kapitel. Verspätet und nach viel zu langer Funkstille. Die Gründe dafür sind zwar vielfältig, aber ich bestreite nicht, dass wohl auch etwas Faulheit beim Schreiben an diesem Buch einer der Faktoren war. Ich entschuldige mich also für die Verzögerung. Mal wieder ^^
Ich kann wirklich froh sein, so geduldige Leser auf diesem Buch hier zu haben. Danke also für euren super Support, auch, wenn ich mal wieder meine inaktive Phase habe...
In diesem Sinne will ich euch nicht länger nerven. Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen!
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