Gefangen im Kerker
"Na los, komm! Meinte Maschock, sichtlich genervt von mir, da ich nicht mehr mit ihm Schritt halten konnte und er mich ständig stärker ziehen musste, damit ich etwas schneller ging. Der Weg, den wir nun gingen, war eigentlich derselbe, den wir hinauf zum Schloss gegangen waren. Es ging erneut an Den Wachposten vorbei, das steile Stücke dieses Mal glücklicherweise bergab, bis wir schließlich wieder vor dem Marktplatz im Zentrum der Stadt standen. Wenn man das Schloss betrat und geradeaus zum Marktplatz ging, führten vier Wege von diesem zentralen Punkt weg. Es war eigentlich wie eine Kreuzung, jeder Weg führte in eine Himmelsrichtung. Der Weg nach Osten war der Weg zum Schloss, von welchen wir gerade zurückgekommen waren. Im Norden schien sich weiter hinten ein Wohnviertel zu befinden. Der Weg in den Westen der Stadt schien ebenfalls belebt wie der Eingang vor dem Tor und der Markt zu sein und diente vermutlich auch als Wohnviertel. Im Süden befand sich eigentlich nur das Tor, ein paar Seitenstraßen und der Weg hierher zum Marktplatz. Wer also die Stadt betrat und nicht in eine Seitenstraße musste, würde also bald durch den Marktplatz gehen müssen. Maschock zog mich nun in den Westen, von uns aus gesehen natürlich nur geradeaus an den Brunnen vorbei. So langsam wollte ich auch nicht mehr wirklich diese Stadt bewundern, da meine Füße einfach nur noch schmerzten und die Pokemon hier mir auch nur skeptische Blicke zuwarfen. Dich endlich, nachdem wir ein bisschen auf dem Hauptweg des Weges gegangen waren, näherten wir uns einer altertümlichen Mauer mit einer schwer verbarrikadierten Holztüre. Vor dieser stand ein Pokemon, einer Maschine ziemlich ähnelnd. Es war ein riesiger Koloss, der um einiges größer als Maschock war. Als wir vor diesem ankamen, ignorierten sich Marschock und der Riese kurz, während Maschock damit beschäftigt war, die Türe zu entriegeln, als er fertig war und die Türe aufriss, begann das riesige Pokemon zu reden:"Wer ist denn dieser kleine Racker? Was hat er denn verbrochen, etwa Lollipops geklaut?" meinte er etwas spöttisch. "Nein, Golgantes, der hat diesen.... Nachtara unterstützt. Nachtara wird aber, nachdem er behandelt wurde, auch hier eingesperrt"
"Wie habt ihr den denn bekommen?" meinte Golgantes erstaunt, wie als wäre Nachtara ein legendäres, kaum besiegbares Pokemon. "mit eurer kleinen Gruppe habt ihr den gekriegt?" Maschock begann nun etwas zu prahlen: "Im Faustkampf hab' ich ihn in Grund und Boden geschlagen! Da hab' ich gar keine Gruppe gebraucht!" Ich sah Maschock nur mit einem leicht fragenden Blick an. So ganz der Wahrheit entsprach das nämlich ganz und gar nicht. Maschock hatte bereits nach der ersten Finsteraura von Nachtara hohen Schaden erlitten und auch mich hatte diese eine Attacke beinahe mit einem Schlag KO geschlagen. Nachtara wurde eigentlich nur gefangen, weil er einerseits verletzt war und andererseits die Fäden dieser Elektrospinnen ihn so lange Stromschläge versetzten, bis er diesen nicht mehr standhalten konnte. Maschock mochte es anscheinend, seine Taten zu glorifizieren. Dies schien auch Golgantes zu wissen, weshalb er einen Laut von sich gab, was wohl ein Seufzen gewesen sein soll, und nur meinte:"Klar... Hast du toll gemacht. Willst du nicht weiter?" Er schien Maschock zu kenne und daher zu wissen, dass Maschock hierbei nur prahlte. Ohne weitere Worte zu wechseln, gingen wir weiter durch die Holztüre. Es folgte eine knarrende Wendeltreppe aus Holz, die in die Tiefe in irgendeine Art Verließ zu führen schien. Des Weiteren war der Raum nur mit schwach loderden Fackeln beleuchtet, weshalb wir bei den relativ schlechten Lichtverhältnissen aufpassen mussten, keinen falschen Schritt zu machen, als wir die Treppe hinab stiegen, besonders weil ich keine Hände frei hatte, um mich abzustützen, falls ich stolpern würde und jede Stufe aufgrund meiner kleinen Größe hinab hüpfen musste. Auch die Temperatur war hier sehr anders als draußen. Während es draußen warme Sommertemperatur gab, wurde es hier zunehmend kühl, was aber eigentlich recht angenehm war. Ich fühlte mich zunehmend unwohl, als wir bereits das Ende der Treppe sehen konnte, irgendwie wurde es aber auch Zeit. Immerhin waren wir schon sehr tief unter die Erde gegangen und das Knarren der Holztreppen bereitete mir ziemliche Sorgen, nicht weil das Holz wegen meines Gewichts brechen könnte, sondern wegen des Gewichts von Maschock, der um einiges größer und schwerer als ich war. Bevor wir schließlich am Ende der Treppe ankamen, bewunderte ich noch kurz die Wände hier. Es waren feuchte Steinwände, die hier und da mit einer Schicht Moos überzogen waren. Dieser Raum schien dadurch nicht nur ziemlich angsteinflößend, sondern auch mysteriös zugleich. Als wir nun endlich wieder festen Boden, nämlich kalten Stein, unter unseren Füßen hatten und auf eine neue Türe zugingen, meinte Maschock endlich:" So... Da wären wir..." Während sein Echo mehrfach durch diese Höhle hallte und seine Stimme vermutlich noch ganz oben auf der Treppe zu hören war. Er riss die Türe auf und der Anblick, der sich mir nun bot, war wirklich beängstigend. Hinter der Türe war ein langer Gang, der weit nach vorne führte, ehe er sich dann nach links und rechts teilte. Und während man diesen Gang entlangging, waren links und rechts nur verschiedenste Zellen für Pokemon. Besonders am Anfang des Ganges, neben der Türe, waren einige Pokemon eingesperrt, die nun erschrocken zu uns sahen. Man sah die Angst in ihren Augen, wie als hätten sie um ihr Leben Angst. Als sie dann aber bemerkten, dass "nur" ein neuer Gefangener hier eingesperrt werden sollte, wandten sie den Blick von uns ab und ignorieren Maschock. Maschock zog mich den Gang entlang, an all den eingesperrt Pokemon vorbei, während er sprach: "Das sind alles Gefangene deines Königreichs... Sieh sie dir an... Früher hinter ihren Mauern versteckend haben sie sich als die Stärkeren gehalten. Jetzt sind sie die schwachen Nichtsnutze, wie du sie jetzt siehst. Es war töricht zu denken, dass ihr auch nur irgendeine Chance gegen uns habt!"
Ich wusste zwar nicht, worum es ging, konnte mir aber schon denken, dass dies alles Gefangene des anderen Königreichs waren. Es war schmerzhaft zu sehen, wie viele hier eingesperrt in diesem Keller waren. Als wir nun an den vielen Zellen vorbeigingen, bemerkte ich, dass nicht mehr so viele Pokémon hier eingesperrt waren. Immer häufiger kam es vor, dass viele Zellen leer waren. Und nun, noch immer ziemlich weit von der Gabelung nach links und rechts entfernt, riss er plötzlich eine leere Zelle auf und stieß mich urplötzlich hinein, wodurch ich nun mit dem Bauch am harten, kalten Boden knallte, noch immer mit den klebrigen Fäden gefesselt. Maschock warf die Türe hinter sich zu, nahm den Schlüssel, der neben der Zelle hing, sperrte mich damit ein und meinte dann: "Schönen Tag noch" bevor er mit dem Schlüssel in der Hand wieder den Rückweg antrat. Nun lag ich da, am harten Gestein, ohne zu wissen, wie es jetzt weitergehen sollte. Die Atmosphäre in diesem kalten Keller war mit der fröhlichen Stimmung an der Oberwelt kaum vergleichbar.
Nun musste ich also warten und hoffen, dass ich mich morgen irgendwie aus dieser Situation hinausreden musste. Und während ich nun so versuchte, mich aus dem klebrigen Netz zu befreien, bemerkte ich gar nicht, wie in der Zelle gegenüber mir die ganze Zeit über ein vierbeinigen Pokemon mich leicht schmunzelnd dabei beobachtete, wie hilflos ich mich befreien wollte. "Na, Kleiner?" meinte er, während er sich etwas an einem der beiden Hörner an seinem Kopf kratzte "Was hast du denn bitte angestellt, um hier zu landen?".............
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