Eine unfaire Schlacht [Special]
Als ein Weihnachtsgeschenk habe ich mich entschlossen, ein besonders langes Kapitel zu schreiben. Lest es am besten nur, wenn ihr wirklich Zeit habt :D Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Feiert schön! Jetzt geht's aber los mit dem Kapitel:
Nachtara sprach nach einigen Sekunden der Ruhe nun weiter:" Ich glaube die Differenzen mit meinem Vater fingen dann an, als ich... Nunja... Meine eigenen Attacken lernen wollte. In meinen Augen wollte ich starke Attackenkombinationen bilden, in seinen Augen war es Befehlsverweigerung." Ich legte den Kopf schief. "Warum denn Befehlsverweigerung?" fragte ich nach. "Weil mir mein Vater bereits als Evoli meine Attacken vorgeschrieben hatte. Ich durfte unter keinen Umständen defensive Attacken lernen. Auch als ich mich entwickelte, war die Heilungsattacke Mondschein absolutes Verbot. Eine gute Begründung dafür hatte er nie. Und obwohl Hundemon von ihm den Befehl bekam, mir ausnahmslos offensive Attacken beizubringen, hielt mich das nicht davon ab, heimlich die Attacke Schutzschild zu erlernen. Als die Sache rauskam bekam ich mächtig Ärger. Ich durfte eine Woche lang nicht trainieren gehen, bekam vom Essen die Reste ins Zimmer geschickt und hatte keinen Kontakt mit anderen Pokemon. Mir all diese Dinge wegzunehmen machte mich immer wütender... Und als solche Bestrafungen sich häuften und ich meinen Vater mit der Zeit regelrecht hasste, schoss plötzlich eine dunkle Aura aus mir. Das steht zumindest so in meinem Tagebuch... Dass ich durch den Hass auf meinen Vater Finsteraura erlernt hatte. Finsteraura ist eine Attacke, die aus der Kraft negativer Gedanken entsteht. Und naja... Weil das eine offensive Attacke war, und mir somit erlaubt war, zeigte ich meinen Frust mit purer Absicht immer und immer wieder beim Training, was meinem Vater natürlich gar nicht gefiel." Als Nachtara dies sagte, musste er leicht grinsen. Dann seufzte er, schüttelte kurz den Kopf und blickte dann wieder zu Zoroark." Jedenfalls... Wenn unser Plan morgen nicht funktioniert, wars das mit mir... Und damit mit dem gesamten Königreich. Und die anderen sind auch wirklich informiert und wissen genau, was zu tun ist?" Zoroark nickte kurz. "Ja. Bitte mach dir aber nicht zu viele Gedanken darüber. Es muss hinhauen, es muss nur schnell gehen"
Ich wollte nun endlich wissen, was ihr Plan war, weshalb ich gerade fragen wollte, als Nachtara sich nun von uns abwandte und meinte, dass er am besten jetzt schon schlafen gehe, was ich auch sehr gut nachvollziehen konnte, da morgen ein entscheidender Tag für ihn sein sollte. Nun standen nur noch wir zwei da. "Auch wenn du morgen wohl nicht kämpfen wirst würde ich dir raten, dich auch bald auszuruhen. Die letzten Tage musst du ja nur mit Wandern verbracht haben"
Hierbei hatte sie tatsächlich recht. Auch wenn ich eigentlich gut geschlafen hatte, hatte ich einen unangenehmen Muskelkater in den Beinen und auch körperlich fühlte ich mich noch etwas erschöpft. "Okay... Zeigst du mir noch den Weg zurück zum Thronsaal?" fragte ich etwas schüchtern. "Wieso das denn? Der Weg hierher war doch nicht so kompliziert, oder?" fragte sie verwundert. Nun erklärte ich ihr, dass ich im Gegensatz zu den beiden kein Unlicht-Pokemon war und somit auch nicht allzu gut in der Dunkelheit sehen konnte. Zoroark runzelte die Stirn und meinte dann:" Komm mal mit". Ich folgte ihr. Sie führte mich zurück zu dem Tor, durch das ich gekommen war und drückte nun einen Knopf an der Wand, den ich vorhin übersehen hatte. Mit einem Mal, kürzer als eine Sekunde, wurde der Raum hell erleuchtet, was mich erstmal aufschrecken ließ. Erst jetzt bemerkte ich, dass an der Decke der Wand Lichtquellen hingen, welche nun plötzlich strahlten, und mit ihnen der gesamte Flur. Zoroark schien meine Verwirrung bemerkt zu haben, weshalb sie dann erklärte:"Wir nutzen den elektrischen Strom bestimmter Elektro-Pokemon, um diesem Königreich Energie zu liefern. Und Glühbirnen sind nunmal eine der vielen Möglichkeiten, den Strom zu nutzen. Warst du wirklich noch nie in einer Menschenstadt? Die verwenden Strom eigentlich überall" Ich sah noch kurz fasziniert nach oben, ehe ich mich für die Hilfe bedankte und schließlich in mein Zimmer lief. Auch wenn ich nervös auf den morgigen Tag war, war ich irgendwie gespannt, was passieren würde. Würde das andere Königreich tatsächlich angreifen? Und was sollten schon Zoroark und Nachtara für einen großen Plan haben? Es half nichts, mir darüber den Kopf zu zerbrechen, weswegen ich mich im Endeffekt in mein Bett legte und erneut einschlief.
Doch nun, als ich so vor mich hinträumte, klopfte es plötzlich an der Türe, wodurch ich unsanft aus meinem Schlaf gerissen wurde. Ich streckte mich, rieb mir die Augen, bat meinen Gast herein und sah sogleich dasselbe echsenartige Pokemon, welches uns auch am Eingang des Schlosses begrüßt und zum König geführt hatte. Sie war auch nur wenige Sekunden da. Ein einfaches "Der König will Sie sprechen" und schon schloss sich die Türe wieder. Ich fand mich leicht geehrt, als "Sie" angesprochen zu werden, trotzdem wirkte es sehr ungewohnt. Ich stand nun also stöhnend auf, verließ mein Zimmer und stieg die Treppen hinauf zum Thronsaal. Da fiel mir auch wieder ein, dass ich den König ohnehin wegen meiner Heimreise ansprechen wollte. Ich ging also hinauf, ließ mir die Türe öffnen und trat, mit einigen Metern Sicherheitsabstand, vor den König. "Danke, Amfira" meinte er nun zu der weiblichen Echse, welche aufrecht neben ihm stand.
"Um mich kurz zu fassen... Entschuldige meine rohe Art gestern, das gehört sich nicht für einen König... Jedenfalls habe ich dich noch gar nicht wirklich willkommen geheißen. Erstmal also willkommen in diesem Königreich. Wie ich hörte, hast du Hundemon aus der Gefangenschaft befreit, dafür möchte ich dir danken" Auch wenn ich mich eigentlich zurückhalten wollte und meine Ehrfurcht vor ihm doch relativ hoch war, konnte ich mir ein "... Und Nachtara" nicht verkneifen. Er schloss kurz die Augen, wobei man ihm anmerken konnte, dass meine Unterbrechung ihn ziemlich nervte, ehe er seufzte und "ja, das natürlich auch" sagte. "Jedenfalls... Wieso hast du das getan? Wer bist du und woher kommst du überhaupt?" meinte er mit einem ruhigen Ton. Auch wenn ich sichtlich nervös war, versuchte ich, nicht allzu oft zu stottern und vernünftige Sätze aus mir herauszubringen. "A-also ich komme von einem Wald etwas weiter weg und wurde von den Truppen des Lichtkönigreichs gefangen genommen, weil ich die Kette von Nachtara gefunden hatte. Ich dachte mir nichts Böses und nahm sie einfach mit. Sie haben mich also für ein Mitglied eures Königreichs gehalten und mich deswegen gefangen genommen. Und dank einem geschickten Plan von Hundemon sind wir schließlich alle zusammen entkommen"
Das Shiny-Pokemon nickte zu meinen Worten und fuhr fort:" Gut. Ich danke dir jedenfalls. Ich kann mir vorstellen, dass du wohl bald wieder nach Hause willst, stimmt's?" Mit dieser Frage hatte ich zwar nicht gerechnet, trotzdem war ich froh darüber, dass er mir mit meinem Anliegen dabei entgegenkam, weshalb ich schnell nickte." Gut. Wir können das alles gleich besprechen. Willst du aber nicht zuerst frühstücken?" Erst jetzt bemerkte ich, wie hungrig ich eigentlich war. Mein Magen konnte tatsächlich einiges vertragen, immerhin war die letzte Mahlzeit, die ich zu mir genommen hatte, die Maronbeere im Lichtkönigreich gewesen, was wirklich wenig war. Vielleicht war auch der Hunger der Grund, wieso ich mich neuerdings so träge und schwach fühlte. Ich nahm das Angebot also an und wurde von Amfira aus dem Thronsaal und in einen großen Speisesaal geführt. Ein sehr langer Tisch ging einige Meter nach vorne, und ganz am Ende saß zu meiner Überraschung Nachtara, der auch gerade einen großen Teller voller verschiedener Nahrungsmittel, die ich noch nie zuvor gesehen hatte, aufaß. Außerdem stand ein Buffet mit einer sehr großen Auswahl an verschiedensten Sachen auf dem Tisch. "Oh, Morgen!" rief mir das Unlicht - Pokemon mit halbvollem Mund zu. Da neben ihm auch noch ein leerer Teller war, der wohl für mich bestimmt war, setzte ich mich zu ihm und strahlte das große Buffet vor mir an. Von den erlesensten Beerensorten bis hin zu gekochten Sachen fand ich alles. Ich entschied mich für einen Gemüseteller mit Fragiaeerengewürz sowie zwei Reisbällchen, alles Sachen, die ich noch nie zuvor probiert hatte, und, wie es sich herausstellte, einfach köstlich schmeckten. Bevor ich aber zu Essen anfing, fragte ich Nachtara, warum er hier ganz alleine aß. "Ich bin auch erst vor Kurzem aufgestanden" meinte er daraufhin nur, wobei er dann dennoch ein "...und außerdem finde ich es angenehmer, in Ruhe essen zu können" anfügte. Doch irgendwie komisch erschien mir das Ganze schon. Es wirkte alles so friedlich. Nachtara aß auch in aller Ruhe, ohne sich irgendwelche sichtlichen Sorgen zu machen. Deswegen fragte ich nochmal nach, wieso er so ruhig war, wo es doch so wahrscheinlich sei, dass heute ein Angriff auf das Königreich stattfinden würde. Er schluckte noch einmal sein Essen hinunter, ehe er mir antwortete:" Glaub mir, wirklich jede einzelne Person hier ist in vollster Alarmbereitschaft, wir lassen es uns nur nicht anmerken. Weißt du, wenn ich zum Beispiel viel zu viel darüber nachdenke, was alles schiefgehen könnte, zieht das mich psychisch manchmal ziemlich runter. Deswegen versuche ich einfach optimistisch zu sein und nicht allzu viel über den kommenden Angriff nachzudenken. Wenn sie angreifen, greifen sie halt an, die Aufregung und das Adrenalin durch den Überraschungsmoment werde ich dann im Kampf nutzen" Mit diesen Worten aß er weiter. Irgendwie faszinierte er mich schon. Doch nun wollte ich keine weitere Zeit damit verschwenden. Jetzt wollte ich einfach essen!
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Noch nie hatte ich ein solch delikates Essen gehabt. Ich lehnte mich nun pappsatt nach hinten und trank etwas von dem köstlichen Sinelbeeren Saft, der mir in der Zwischenzeit gebracht wurde. Auch Nachtara hatte fertig gegessen und sah mich an. Offenbar wollte er gerade ein Gespräch mit mir anfangen, doch so weit kam er nicht. Denn genau nun war plötzlich ein ohrennetäubender Lärm zu hören. Nachtaras Augen verengten sich, ehe er murmelte. "Das ist das Signal für einen Angriff. Sie sind da." Mit diesen Worten band er sich mit Psychokinese einen blauen Schal, welcher an einem Haken an der Wand gebunden war, um den Hals und stürmte in den Thronsaal. Ich folgte Nachtara. Als ich im Thronsaal ankam, hörte ich bereits die Befehle des Königs, so viele kampfbereite Kämpfer wie möglich aufzustellen. Das Ganze ging generell ziemlich schnell.
Wenige Sekunden später stürmte auch Hundemon in den Saal. "Was ist hier los?" fragte der Feuerhund nun auch mit einer unfassbaren Angst in den Augen. Bevor der König etwas antworten konnte, doch Hundemon wurde gekonnt ignoriert. "Nachtara. Du gehst an die Front" befahl das schillernde Pokemon nun Nachtara, worauf sich Hundemon sofort zu Wort meldete. "Euer Hoheit, ihr Ziel ist doch Nachtara! Es ist eine große Fehlentscheidung, ihn an die Front zu schicken. Lassen Sie ihn über unseren Fluchtweg im Keller entkommen!"
"Nein. Er kämpft! " knurrte ihn der König entgegen. Doch nun meldete sich auch Nachtara verärgert zu Wort:" Hundemon hat recht. Ich sollte fliehen." Davon wollte er aber nichts hören, weshalb er nur:" Du bist feige und drückst dich vorm Kämpfen! Ich als dein König und Vater befehle dir, zu kämpfen!" knurrte.
Nachtara stapfte nun wütend Richtung Ausgang, vor dem Ausgang jedoch blieb er stehen und sagte:" Du bist nicht mein Vater. Du bist nie einer gewesen" ehe er die Türe mit Psychokinese aufriss und aus dem Saal stürmte. "Hey, bleib stehen! So sprichst du nicht mit mir!" rief er ihm hinterher, doch Nachtara war bereits außer Reichweite. Nun stand nur noch der König, Hundemon, Amfira und ich im Thronsaal. Hundemon seufzte, drehte sich zu mir und vermittelte mir so ruhig er konnte, dass ich am besten ins Zimmer gehen sollte. Danach rannte auch er aus dem Saal. Für mich kam das aber nicht in Frage. Ich wollte unbedingt sehen, was da draußen passieren würde, selbst wenn es wohl gefährlich war. Immerhin war ich gespannt, ob der Plan von Nachtara und Zoroark funktionieren würde. Ich rannte ihnen deshalb hinterher, der König hielt mich dabei nicht auf.
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Keuchend erreichte ich den Ausgang des Schlosses und war erstaunt wie viel hier plötzlich los war. Von überall her strömten aus allen Seiten die verschiedensten Kämpfer, teilweise mit sehr schwer aussehenden Eisenrüstungen. Einige hatten offene Wunden oder Verbände und schienen nicht wirklich kampfbereit zu sein, was mich etwas besorgte. Doch sie alle strömten Richtung Haupttor. Ich rannte in dem Tumult mit und erreichte auch schon bald das Haupttor, wo ich nun aber eine kleine Steintreppe nach oben lief, um auf die Mauer zu gelangen und mir so einen besseren Überblick zu verschaffen. Ein zweibeiniges, grünes Käferpokemon stand hier Wache, sah kurz mit einem skeptischen Blick zu mir, sprach mich aber dennoch nicht an. Stattdessen interessierte er sich für die weite Ebene vor uns. Etliche Truppen des Königreichs standen bereit auf der Wiese und bildeten eine lange Reihe. Und als ich weiter nach vorne sah konnte ich sie bereits erkennen: Die feindlichen Truppen des Lichtkönigreichs. Und ne näher sie kamen, desto schneller begann mein Herz zu pochen. Es war eine Anzahl, die wirklich beängstigend war. Grub geschätzt waren es einige Tausend Pokemon, inklusive zahlreicher Drachenpokemon. Auf unserer Seite jedoch standen zwar auch einige Pokemon, jedoch im Vergleich weitaus weniger. Die teilweise zertrümmerte Mauer des Schlosses sprach auch für sich, dass dieses Schloss wohl einfach zu erobern sein würde. Es vergingen einige Minuten des Chaos, doch dann waren die Truppen des Lichtkönigreichs auf der Wiese angekommen und unsere Truppen alle versammelt. Interessant war auch, dass Feelinara nirgendwo zu sehen war. Tatsächlich war es Maschock mit einigen anderen starke. Pokémon, welcher die Armee a führte. Anstatt jedoch gleich ein Kampfsignal zu geben, hob Maschock die Hand, wodurch die offenbar sehr gut organisierte Armee prompt zum Stillstand kam. Nun sprach Maschock durch eine Art Horn:" An alle Krieger des Reiches: Wir haben keine Absicht, euer Königreich zu zerstören. Wir sind nur wegen Nachtara hier. Übergebt ihn uns und ihr werdet verschont!" Stille.
Doch nun hörte ich Nachtara's Stimme rufen:"Hier bin ich!"
Die Reihen des Dunkelkönigreichs wichen zur Seite, um einen Durchgang für Nachtara zu ermöglichen, der ernst und mit langsamen Schritten nach vorne trat. Er spazierte nach vorne, blieb dann aber mit einigen Metern Sicherheitsabstand vor Maschock und schien ein Gespräch mit Maschock zu führen, welches ich aus meiner Entfernung nicht verstehen konnte. Dann aber trat Maschock nach hinten und rief erneut eine Durchsage durch das Horn:" Nachtara weigert sich. Ihr wisst, was das heißt"
Keine Sekunde verging, ehe ein gewaltiger Attackenhagel auf unser Schloss zuschoss. Von allen Seiten schossen Hyprtstrahl-Attacken auf unsere Truppen, welche teilweise einfach weggefegt wurden. Nachtara machte aber etwas sehr Überraschendes: Um den Strahlen auszuweichen, schoss er mit Ruckzuckhieb in die Höhe und schützte sich mit Schutzschild vor den restlichen Attackenhagel. Schutzschild-Eine verteidigende Attacke. Danach schoss er in die feindlichen Reihen aus der Luft und schoss eine gewaltige Finsteraura aus, die alle Gegner in seinem Umkreis umwarf. Anscheinend war das ein ziemlicher Überraschungsmoment, wodurch nun noch mehr Strahlen von allen Seiten kamen und überall in unmittelbarer Umgebung ohrenbetäubende Explosionen stattfanden. Es war ein schreckliches Bild: Tausende Pokemon am Boden bekämpfen sich, in der Luft rangen verschiedenste Drachen um die Dominanz und allmählich begannen die Truppen am Boden aufeinanderzuprallen und sich zu vermischen. Es war ein einziges Chaos, doch anhand der bereits besiegten Pokemon konnte man feststellen, dass das Lichtkönigreich deutlich überlegen war. Aber etwas faszinierte mich dennoch: Soweit ich sehen konnte, wurden besiegte Pokemon, die bewusstlos am Boden lagen, meistens in Ruhe gelassen. Sie wurden also nicht zuallererst getötet. Doch der Fokus war natürlich auch auf Nachtara gerichtet. Auf ihn hatte ich mich hauptsächlich konzentriert. Und tatsächlich schien er bereits nach wenigen Minuten starke Probleme zu haben und sich immer mehr nach hinten zurückzuziehen. Doch nun geschah erneut etwas Überraschendes: Nachtara setzte plötzlich Doppelteam, ebenfalls keine offensive Attacke, ein und schoss nun mit Ruckzuckhieb durch die Gegend. Diese Taktik funktionierte jedoch sehr gut und ich hatte auch keine Ahnung mehr, welches Nachtara das richtige war. Doch nach einigen Minuten schien diese Taktik auch zu schwanken. Immer mehr Trugbilder verschwanden und das echte Nachtara konnte bald wieder gesichtet werden. Von seinen verbündeten Truppen wurde er so gut es ging unterstützt, doch viel halfen diese ihm nicht. Was auch immer sein idiotensicherer Plan sein mochte, er schien erbärmlich zu scheitern. Die Truppen wurden immer mehr nach hinten gedrängt, es entstand ein unübersichtliche Chaos und für einen kurzen Moment meinte ich zu spüren, als hätte mich eine Welle von irgendeiner Energie einer Unlicht-Attacke getroffen. Doch eines war sicher: Der Kampf war so gut wie verloren. Wenig später bestätigte es sich auch: Nachtara wurde mit einem Volltreffer von einem Turmkick getroffen und brach am Schlachtfeld keuchend zusammen. Ein lautes Gejubel entstand. Ehe seine Verbündeten ihm zur Hilfe eilen konnten, wurde er von einem Drachenpokemon gepackt und mit Ruckzuckhieb schnell nach hinten gebracht, wo unsere Truppen unmöglich vorstoßen konnten. Es folgten weitere Angriffe, einige Feuerstrahlen kreuz und quer, doch unsere Truppen hatten sich stark zurückgezogen und schienen keinen Kampfgeist mehr zu haben. Einige ließen sich schwach zu Boden fallen und andere zogen sich gänzlich hinter die Mauern zurück. Schon bald erlosch das Attackenfeuer allmählich. Nun standen nur noch wenige hunderte Pokemon geschwächt an unseren Mauern. Doch sie wagten keinen Angriff mehr. Sie blieben am Ort und Stelle, um das Schloss zu verteidigen. Maschock sah das anscheinend und gab den Befehl, aufzuhören. Tatsächlich stoppten nach wenigen Sekunden die Angriffe. "Wir haben gesiegt. Wir kehren nun mit Nachtara zurück und verschonen euer Schloss, weil ein Vorrücken nicht von Bedeutung ist. Wer uns verfolgt, wird jedoch ausgeschaltet."
Mit diesen Worten kehrte er uns mit der restlichen Armee den Rücken zu und zog ab. Zurück blieb eine völlig verunstaltete Wiese mit einigen bewusstlosen und blutenden Pokemon. Doch nun als ich versuchte all das Geschehene zu verarbeiten, wurde ich plötzlich von den Klauen eines Drachenpokemon gepackt und mit in die Lüfte gezerrt. "Dich nehmen wir noch mit!" knurrte mich der Feuerdrache nun an, den ich auch wieder erkannte. Es war einer der Drachen, die uns auf unserer Flucht verfolgt hatten. Ich versuchte zu strampeln und mich zu wehren, dich all meine Bemühungen waren vergebens. Deshalb gab ich nach einer Weile auf und ergab mich, während wir in die vorderste Reihe der Truppen zuflogen, die gerade ins Lichtkönigreich zurückkehrten. Verfolgt wurden wir tatsächlich von niemandem.
Wir landeten schließlich vor Maschock. Der Drache warf mich nun unsanft am Boden und meinte:" Jetzt ist aber bestätigt, dass er für dieses Königreich arbeitet!" Maschock nickte zufrieden und meinte:" Gut gemacht!" ehe er mich an beiden Händen fesselte und mich recht brutal hinter sich nachzog. Wir waren nun komplett außer Reichweite des Schlosses und gleich vor dem Berg mit dem Tunnel. Um diesen machten wir jedoch dieses Mal einen Bogen, was vermutlich an der Größe der Armee lag, die niemals durch den Tunnel käme. Als wir die Hälfte des Weges hinter uns hatten, drehte sich Maschock um und hielt triumphierend eine Rede, in der er sich selbst und die ganze Gruppe lobte. Außerdem sprach er davon, wie einfach der Überfall doch gewesen sei. "Lasst uns in diesem Sinne also heimreisen und feiern!" waren seine letzten Worte, worauf lautes Gejubel folgte. Wir schritten nun voran und erst jetzt bemerkte ich, dass ein Kampfpokemon neben Maschock eine Art Wagen fuhr. Auf diesem Wagen war Nachtara festgekettet, genauso wie er an den Pfoten festgeknebelt wurde. Außerdem hatte er er eine Art Maulkorb aus starkem Metall umgebunden. Seine Augen waren ebenfalls verbunden, vermutlich, damit er keine Freiheiten hatte, mit Psychokinese anzugreifen. Er schwieg die ganze Zeit über und zeigte keine Regung, schien aber nicht bewusstlos zu sein. Ich ließ meinen Kopf hängen. Wieso wurde ich in all das hineingezogen? Ich versuchte nun Maschock ins Gewissen zu reden und begann zu sprechen:" Ich weiß es wirkt nicht so, aber ich habe wirklich nichts mit dem Königreich zu tun, glaub mir doch!" Maschock sah mich nun mit einem zornigen Blick an und befahl mir, meine Klappe zu halten. Doch nun begann Nachtara zu sprechen :" Uff..Du bist auch da, Riolu? Es ist wahr, Maschock. Er hat nichts mit uns am Hut. Er arbeitet nicht für uns" Maschock schien das Gespräch zunehmend zu nerven, weshalb er nun eine Karateschlag-Attacke auf Nachtara schlug, welcher daraufhin schmerzhaft aufjaulte. "Klappe, du Miststück. Glaubst du wirklich, ich glaube euch auch nur ein Wort?"
"Du bist hier das Miststück" fauchte Nachtara zurück. Maschock blieb nun stehen, packte Nachtara am Hals und begann ihn zu würgen. "Du willst wirklich Arceus sehen, was? Etwas mehr Respekt, wenn ich bitten darf!" Nachtara keuchte und schnaufte nach Luft, als Maschock dann aber losließ, meinte er weiter:" Einem Schwächling wie dir schulde ich keinen Respekt. In unserem Königreich wärest du Straßenreiniger, kein Kämpfer"
Das schien Maschock komplett in Rage zu bringen, weshalb er schon zu einer neuen Attacke ausholte, er wurde jedoch von einem Mitstreiter aufgehalten, der ihm noch einmal klarmachte, dass Nachtara so unversehrt wie möglich zum Ritual kommen sollte. So gingen wir weiter.
Endlich hatten wir den Berg umgangen und vor uns erstreckte sich das Lichtkönigreich. Ein Ort, an den ich eigentlich nie zurückkehren wollte. "Wir haben's so gut wie geschafft, Leute!" begann Maschock schon zu jubeln. Doch Nachtara, der den restlichen Weg die ganze Zeit still war, begann plötzlich zu schmunzeln. "Hey Maschock, du denkst wirklich, du hättest gewonnen, was?" sprach Nachtara nun leise kichernd. Maschock drehte sich verwirrt und genervt zu Nachtara und meinte:" Klar haben wir das. Sieh es ein"
Nachtaras Grinsen wurde immer breiter und breiter. "Dann hast du unser Königreich ziemlich unterschätzt!" meinte er nun. Mit einem Mal überkam mich plötzlich ein kurzes Schwindelgefühl. Erneut spürte ich diese Welle an Unlicht-Energie, welche ich auch auf dem Schlachtfeld gespürt hatte. Ich musste kurz meine Augen zusammenkneifen. Und nun, als ich meine Augen wieder öffnete, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Auf dem Wagen lag kein gefesseltes Nachtara mehr, stattdessen aber ein breit grinsendes Zoroark, welches "Überraschung!" kicherte. Maschock trat einen Schritt nach hinten und brachte nur ein "Was zum...? Wo ist Nachtara!?" heraus, doch seine Antwort wurde ziemlich schnell von selbst beantwortet. Aus dem Lichtkönigreich, welches noch kilometerweit entfernt war, ertönten ganz plötzlich laute Explosionen und Erdbeben, wodurch einige Türme einstürzten. Eine weitere Explosion direkt aus dem Thronsaal. "Schnell!" brüllte Maschock nun mit sichtlicher Angst, ehe er den Wagen einfach liegen ließ und, gefolgt von seiner Armee, zum Schloss lief. Ich wurde dabei natürlich an der Leine mitgezogen und kam kaum hinterher.
Was in Arceus' Namen ging hier vor sich?
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