Kapitel 29
Während sich Kyurem von seinen Kopfschmerzen erholte, hetzte ich zu Reshiram und meinen restlichen Pokmon, die etwas abseits vom Geschehen landeten. „Das war aber nicht so abgemacht.", tadelte ich mein Team liebevoll. „Wir konnten dort oben keine Wurzeln schlagen.", erklärte mir Reshiram. Ich lächelte.
„N hat es geschafft die Kontrollplättchen zu zerstören, dass heißt, Team Plasma kann euch nichts mehr anhaben. Wir müssen nur noch versuchen, den Knopf an Kyurems Stirn zu entfernen.", informierte ich sie. Ohne jegliche Vorwarnung feuerte Reshiram eine Flammenwurf-Attacke los. Diese löste sich mit dem Eisstrahl, die von Kyurem abgeschossen wurde, zischend und rauchend auf. „Kyurem hat sich wieder regeneriert. Wir müssen uns beeilen.", erklärte uns Reshiram und blockte erneut eine Attacke ab. „Okay, versuchen wir die Maschine zu zerstören.", verriet ich kurz und knapp meinen Plan. Wir eilten zu N und Zekrom, die verzweifelt versuchten, Kyurem in Schach zu halten. „N, Zekrom! Das bringt so nichts. Wir müssen zur Maschine." N nickte und folgte mir zu Achromas.
Es war einfach, zu dem Wissenschaftler zu gelangen, denn vielen Rüpeln bekamen bei dem Anblick von den zwei legendären Pokemon weiche Knie und verkrümelten sich. Einige Mutige, die es wagten sich uns in den Weg zu stellen, wurden durch eine Donnerblitz-Attacke ins Schlummerland verfrachtet.
„Ihr elenden Feiglinge!", schrie G-Cis wutentbrannt den letzte Rüpeln hinterher, die aus der Schlucht flüchteten. Wir bauten uns vor Achromas und G-Cis auf. „Wir können das jetzt auf die Einfache oder auf die Harte Tour lösen.", erhob ich das Wort. „Die Einfache wäre, von der Kontrollmaschine weg zu gehen und uns den Rest zu überlassen." „Und die Harte?", unterbrach mich Achromas. „Oh, das willst du erst gar nicht wissen." Ich verschränkte meine Arme. „Ach, bevor du fragst, ja, wir können euch aufhalten. Die Kontrollteilchen haben wir zerstört, also könnt ihr uns auch nichts mehr tun. Außerdem haben wir zwei legendäre Pokemon auf unserer Seite." Ich sah kurz in Zekroms, dann in Reshirams Gesicht. Beide starrten sie den Team Plasma Anführer und seinen Kumpanen an. Achromas begann zu schmunzeln, bis es sich schließlich zu einem boshaften grinsen entwickelte. „Mit dieser Situation habe ich schon gerechnet, Emily. Gewiss können wir die Pokemon durch die Kontrollteilchen in unsere Gewalt bringen, aber für alle Fälle habe ich auch ein Netz entwickelt, das genauso gut funktioniert, wie ein Kontrollpunkt."
Ich bemerkte wie mir von einer Sekunde auf die Andere das Blut aus dem Kopf schoss und ich etwas blass um die Nase wurde. Mir wurde leicht übel, ein kalter Schauer krabbelte mir den Rücken hoch und ließ mich erschaudern. Wenn ich das richtig verstanden habe, war der Horror noch nicht vorbei. Pikachu sprang mit funkelten Backen von meiner Schulter und knurrte Achromas an. Er sagte so etwas wie „Du hast mir und Zwottronin schon zu viel Leid zugefügt". Doch so wirklich viel bekam ich nicht mehr mit, mein Gehirn war in Dauerbetrieb und suchte fieberhaft nach einer Lösung. Schon zog Achromas einen Würfel aus seiner Kitteltasche und zeigte ihn uns. Pikachu sprang los und wollte nach dem Würfel schnappen, doch Achromas warf ihn seelenruhig in die Luft.
Sofort breitete sich ein rotes, elektronisches Netz über die gesamte Fläche aus. Meine Pokemon, die gerade noch einen schützenden Kreis um mich bildeten, sahen mich aus dunkelroten Augen finster an. Knurrend und fauchend kamen sie immer näher und ich wich nach hinten aus, als ich gegen jemanden donnerte. Vorsichtig hob ich meinen Kopf etwas hoch und sah direkt in Reshirams Gesicht. Wo sich sonst seine sanften, himmelblauen Augen befanden, waren flammend rote Pupillen zu sehen. „Nein, nicht auch du... nicht du!", stammelte ich verzweifelt. „Ergreift sie.", befahl G-Cis mit einer Handbewegung. Als ich realisierte, was gerade geschah, sprintete ich los und suchte hinter einer alten Ruinenmauer Schutz. Die Attacken wurden erbarmungslos auf jeden Quadratmeter geschossen. Kein Fleckchen wurde ausgelassen. Vorsichtig lugte ich hinter der Mauer hervor und entdeckte N, der im Herzen des ganzen Trubels stand. Die ganzen Attacken verfehlte ihn nur knapp und mit der Zeit wurde die Kiste immer enger. Der Grünschopf hatte ein Fluchtposition eingenommen, wirkte aber wie erstarrt. „N! Verschwinde von hier!" Zekrom hatte ihn schlussendlich entdeckt und feuerte einen Kreuzdonner auf ihn los. „Lauf!" Doch N reagierte nicht auf mich. Er sah weder in meine Richtung, noch bewegte er sich. Er starrte bloß auf die blaue Donnerkugel, die immer näher kam. Ich verließ mein Versteck und lief auf N zu, während ich ihm immer wieder zurief, dass er abhauen sollte.
Zwei Meter vorher, bevor ich ihn weg schubsen konnte, schlug die Attacke mit seiner vollen Wirkung bei N ein. N wurde beiseite geschleudert und Rauch zog auf. „N!", heulte ich entsetzt auf. Ich hatte keine Ahnung, wohin N geschleudert wurde, klar, die Sicht wurde mir ja durch den Rauch versperrt. Aus meiner Angst um N, entwickelte sich Wut. „Ihr wollt uns ausschalten?! Na gut, dann kommt doch her, ihr Feiglinge!", fuhr ich meine Freunde an. Was tat ich eigentlich gerade? Ich schnauzte mein Team an, meine Freunde? Und alles nur wegen Team Plasma. Ich bahnte mir einen Weg durch meine Pokemon hindurch und lief auf die Maschine zu. Die Pokemon hefteten sich Dicht an meine Fersen und schossen abwechselnd Attacken los.
„Was ist? Jetzt habt ihr die Gelegenheit zu schießen! Kommt schon!", rief ich ihnen zu, als sie sich im Halbkreis vor mich aufstellten. Einer nach dem anderen lud eine Attacke auf und feuerte sie mit voller Gewalt ab. Bevor sie auf mich trafen, schlug ich wie ein Haspiror einen haken und verschwand aus dem Blickfeld. Mit einem lauten Knall explodierte die Kontrollmaschine. Die Wirkung hob sich rasch auf und keines der Pokemon wagte es nur, eine weitere Attacke zu zünden. Erschöpft vom Kampf und der Schmerzen, klappten sie auf den Boden zusammen. Keine zwei Atemzüge später, zog das Flugschiff von Team Plasma über meinen Kopf hinweg und zerzauste meine, die schon vom Kampf, wirren Haare.
Mit einem Schlag war alles in Schweigen gehüllt. Kein Laut eines Pokemons war zu hören und ich betrachtete schweigend die Fläche. Es sah wie auf einem Schlachtfeld aus. Alles war verwüstet, Steinbrocken und Schlaglöcher in unterschiedlichsten Größen lagen herum und erinnerten an den Kampf zurück. „Wir haben es geschafft.", sagte ich leise. Doch Freude und Glück spürte ich nicht. Ich fühlte mich eher wie in Trance und taumelte auf der Fläche herum. Denn eine Frage blieb offen: Wo war N?
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