Kapitel 28
Nun stand ich also da. Im Mittelpunkt von Team Plasma. Alle Augen waren wütend auf mich gerichtet. „Hört sofort mit dem Unsinn auf!", brüllte ich und funkelte genau so zornig zurück. Kyurem schlug um sich, riss den Kopf wie ein wild gewordenes Ponita in die Luft und versuchte seine Schmerzen zu verbannen. „Ich bin überrascht dich hier zu sehen, Emily.", sprach G-Cis. „Wie hast du es geschafft, dich aus dem Kerker zu befreien?" Ich seufzte genervt auf. „Ehrlich? Du willst das jetzt unbedingt wissen?" G-Cis sah mich mit einem klaren Blick an. Hatte er wirklich nichts besseres zu tun, als das hier zu Fragen?
„Ich habe sie befreit.", mischte sich N ein und kam ebenfalls in die Runde. „Schande über euch, dass ihr ein fünfzehn Jahre altes Mädchen einsperrt.", knurrte er. „Mein Sohn! Schön dich hier zu sehen!", begrüßte G-Cis N. „Vater! Die Freude liegt ganz meinerseits.", grüßte er zurück, hatte aber einen sarkastischen Unterton. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Seit wann so zynisch, N?", fragte er seinen Sohn. Dieser gab ihm keine Antwort mehr.
„Wo sind den euren treuen Freunde, Reshiram und Zekrom?", spottete der Anführer und sah sich lächelnd um. „Oh, bitte! Glaubt ihr wirklich das wir der Dummheit von Team Plasma verfallen und die Beiden in Gefahr bringen?", hustete ich zurück. Schon verging ihm der Spaß und sah mich verärgert an. „Nein! Sie haben uns nicht verlassen, falls du das dachtest.", setzte ich drauf. „Dummheit sagst du, ja?" „Pure." Ich ging einen Schritt auf ihn zu. „Dummheit." Ein Rüpel löste sich aus den Reihen und kam auf mich zu. Er fasste mir an die Schultern, hatte aber einen lockeren Griff. „So ein Mädchen!", dachte ich nur. Da hatte sogar ich mehr Kraft in den Armen. Der Typ sah mir direkt in die Augen und er sprühte Angst aus. Erneut setzte ich ein siegessicheres Lächeln auf. „Glaubt ihr wirklich, das ihr zwei Kinder uns aufhalten könnt?", mischte sich Achromas in das Gespräch ein. „Ja," ich kniff meine Augen zusammen und sah dem Plasmarüpel finster an. Ich beugte mein Gesicht etwas zu ihm nach vor und er lehnte sich immer weiter zurück. „weil Team Plasma aus ein paar Weicheiern zusammengesetzt ist." Bei jedem Wort trat ich einen Schritt nach vor und er einen Schritt zurück. Schließlich gliederte er sich wieder in der Reihe ein. „Und du, mein Lieber, bleibst schön hier bei deinen Damen stehen und kommst mir keinen Schritt mehr zu Nahe. Habe ich mich klar ausgedrückt, du Frettchen?" Ich sah ihn ernst an, bis er heftig zu nicken anfing. „Gut. Feiner Junge!", lächelte ich und klopfte ihm lobend auf die Schulter. Ich stakste ihn wieder zurück zu N. G-Cis knirschte mit seinen Zähnen. „Unsere Einheit besteht größtenteils wirklich aus Feiglingen.", gab er murmelnd zu. „Noch weitere Fragen?", fragte ich und verschränkte meine Arme hinter meinen Rücken. „Du hast für deine Schuhgröße ganz schön viel Mumm in den Knochen," gab Achromas zu. „aber das alleine wird die Kontrollmaschine auch nicht zerstören." Ich zog erstaunt eine Augenbraue hoch. Woher wusste er den unseren Plan? Okay, zugegeben, dass war aber auch nicht schwer zu erraten. „Ich habe schon so viele Dinge geschafft, also warum dann auch nicht das?" Ha, der saß. Nun hatte der Klugscheißer keine Antwort mehr parat.
Ich nutzte die Gelegenheit und sprintete auf die Kontrollmaschine zu. Als ich sie schon fast erreichte, wurde ich von jemanden weg getackelt. Na gut, wenn sie lieber Football spielen wollten, hatte ich auch keine Einwende. Eine weitere Schar Plasmarüpeln warf sich auf mich und ich wurde fast unter dem Berg begraben, doch ich konnte noch rechtzeitig ausweichen. „Das hätte mir zu viel weh getan.", meinte ich und sah mir den Blechhaufen an.
„Kyurem. Ergreife sie!", befahl G-Cis scharf. Das war vielleicht nicht ganz so günstig, wenn sich Kyurem um mich kümmerte. Das arme Pokemon begann zu wüten und schoss wahllos Attacken los, die immer in der Nähe von mir einschlugen. „Wir müssen versuchen Kyurem zu beruhigen!", rief ich N zu. Ich hatte keine Ahnung, wo der Kerl steckte. „Wie denn?" „Ich weiß es nicht." Ich wartete darauf, dass N etwas sagte, aber nichts kam. Keine Antwort war auch eine Antwort.
Reshirams Pov.:
„Pikachu, beruhige dich!", versuchte ich auf Pikachu einzureden. Er tappte jetzt schon gefühlte Stunden vor mir auf und ab. „Wie denn? Emily könnte in Gefahr sein und ich darf ihr nicht helfen. Jetzt erkläre mir bitte, wie ich mich beruhigen soll!", rief er aufgebracht zurück. Zwottronin schoss eine leichte Aquaknarre direkt in Pikachus Gesicht. Mir entfuhr ein kichern. „Besser?", fragte das Wasserpokemon. „Ja.", gab das Elektropokemon knapp zurück. Von seinen Ohren tropfte Wasser und er ließ sich entmutigt auf den Waldboden fallen. „Weißt du, nicht nur du machst die Sorgen um Emily. Ich denke, jeder von uns hat Angst um sie und natürlich auch um N.", sprach Zwottronin. Er sah Pikachu mitfühlend an. „Sie sind ja wie eine Familie für uns.", zwitscherte Fasasnob und legte einen Flügel um Pikachus Schulter. „Ich will sie nicht verlieren. Sie hat mich aus einer schweren Zeit geholt. Ohne sie, wäre ich immer noch in dieser Pension und würde auf meinen 'Trainer' warten.", winselte Yorkleff. „Emily hat ein großes Herz.", mischte sich Fukano ein und setzte sich dazu. „Vor allem glaubt sie an uns alle. Sie wird uns niemals aufgeben, so wie wir sie niemals aufgeben werden.", schnurrte Felilou. Ich sah auf die Pokemontruppe und seufzte leise. So eine Verbundenheit zwischen einen Trainer und deren Pokemon hatte ich noch nie gesehen. „Auch ich muss gestehen, dass ich in großer Sorge um Emily bin....," Ich blickte jeden einmal kurz in die Augen. „...aber wir sollten ihr vertrauen.", beendete Zoroark meinen Satz. „Ja, genau." „Ich kenne N schon seit er ein kleiner Junge ist. Er ist ein kluger Bursche. Gemeinsam schaffen sie das.", sprach das grau-rote Pokemon. Die Lichtung wurde in Schweigen gehüllt.
„Ich weiß, dass der Plan anders läuft, aber ich kann hier nicht warten und Däumchen drehen.", sprach Pikachu und sprang auf seine Pfoten. „Egal was ihr jetzt macht, ich gehe Emily helfen, denn das Schulde ich ihr." „Warte!", befahl ich. „Reshiram, du wirst meine Meinung nicht ändern können.", funkte mir die kleine Maus dazwischen. „Ich komme mit.", beendete ich. Pikachus Miene hellte sich auf und er strahlte mich an. „Spring auf meinen Rücken." Ich hielt meinen Flügel auf den Boden und Pikachu kletterte hinauf. „Dann kommen wir auch mit.", sprach Yorkleff für alle. Die Truppe stellte sich kampfbereit vor mich. „Gut.", lächelte ich. „Los geht's." Ich erhob mich in die Lüfte. Fasasnob und Zekrom flogen neben mir und sahen gespannt auf den Wald.
Emilys Pov.:
Ich war gerade damit beschäftigt, den Hyperstrahl von Kyurem auszuweichen. Die Plasmarüpeln versuchten mich in die Enge zu treiben, aber ich fand immer wieder ein Schlupfloch, um zu entkommen. Jetzt aber hatte ich schlechte Karten in der Hand. N schaffte es die Kontrolllampen, die Achromas immer an der Stirn der Pokemon platzierte, zu zerstören. Jetzt waren alle etwas sauer auf uns. Wir mussten nur noch Kyurem von seinen Qualen befreien. Ich schnappte nach Luft. „Jungs, kleine Pause. Ich kann nicht mehr fangen spielen.", sagte ich zu den Rüpeln. Eines verstand ich ganz und gar nicht. Jeder dieser Typen hatte doch Pokemon, doch sie setzten sie nicht ein. War das Dummheit, oder warteten sie bis zuletzt und setzten sie ihre Partner erst später ein?
„Na, glaubst du immer noch, dass du uns aufhalten kannst?", spottete Achromas, als er mich an der Felswand stehen sah. Arceus, wie oft wollte er das denn doch noch fragen? „Es ist schon traurig, dass wir uns mit einem Plagegeist wie dir abgeben müssen." „Ich nehme es als Kompliment.", warf ich zurück. „Kyurem. Vernichte endlich Emily. Dann können wir mit der Zeremonie fortfahren.", befahl er dem legendären Pokemon scharf.
„Pika-Pika!", knurrte Pikachu. Warte! Pikachu? Ich sah in den Himmel hoch. Ich entdeckte Pikachu auf den Rücken von Reshiram. Auch mein restliches Team war am Start. „Aber...", stotterte ich. Pikachu sprang vom Rücken des Pokemons, schlug einen Salto und traf Kyurem mit einer Eisenschweif-Attacke auf den Rücken. Durch den Rückstoß des Aufpralls, flog Pikachu mir direkt in die Arme. Kyurem schüttelte seinen Kopf und sah relativ orientierungslos aus. Er rannte direkt auf die Felswand, an der ich stand, zu. Ein Rüpel nach dem anderen sprang auf die Seite und auch ich flüchtete. Einige Felsbrocken landeten auf dem Boden oder trafen Kyurem. „Pikachu.", erklärte mir mein Partner. „Na gut, wo ihr schon einmal hier seit. Auf in den Kampf!", rief ich kampfbereit.
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