Die Rückkehr

Als Zekrom und Reshiram auf dem Boden landeten, wirbelten sie eine Staubwolke auf. Ich sah mir ihre Auren an. Zekrom hatte Yin, die Dunkelheit, und Reshiram Yang, das Licht. Ich überlegte. Reshiram war gefährlicher für uns, also sollten wir lieber den weißen Drachen zuerst ins Visier nehmen. Ich zeigte auf ihn und die anderen nickten. Dann lief ich los. Zuerst versuchten wir das Übliche mit dem Teleport, aber ich sprang sofort wieder auf Abstand. In Reshirams Schweif war ein Feuergenerator, der eine unerträgliche Hitze ausstrahlte. Von hinten konnte ich mich also nicht anschleichen. Aber von vorne anzugreifen, war auch keine gute Lösung. Ich bemerkte, dass Kyurem und Terry Zekrom auf Trab hielten, während wir Reshiram bearbeiteten... oder es zumindest versuchten. Kyurem war überraschend stark, dafür, dass es eine leere Hülle war und die Treppe auf dem Zahnfleisch hochgekrochen ist. Hat es überhaupt Zahnfleisch? Wahrscheinlich hat es sich seine Kräfte einfach aufgespart. Ich lief wieder und wieder auf Reshiram zu, aber diese Versuche konterte es einfach, indem es Drachenodem oder eine Kreuzflamme vor meine Füße schoss. Und wenn wir gerade mal nicht angriffen, hatten wir damit zu tun, seinen Angriffen auszuweichen. Ironisch... Die Wahrheit war die ganze Zeit vor uns, aber wir schafften es nicht, sie zu erreichen. Wie im echten Leben. Und im echten Leben sollte man mit seinen Wünschen abschließen, bevor man der Wahrheit gegenüber tritt. Gerda war kurz irritiert, als ich ihr das Zeichen gab, verstand aber schnell. Ich blinzelte kurz und dann stand ich auch schon hinter Zekrom. In seinem Schweif war ebenfalls ein Generator, aber keiner für Feuer, sondern für Strom. Meine Muskeln verkrampften und wollten mir nicht gehorchen. Terry versuchte gerade, Zekrom frontal eine Unlichtattacke ins Gesicht zu pfeffern, aber Zekrom reagierte schnell, hielt seine Hand wie einen Schild vors Gesicht und versetzte gleichzeitig mir einen heftigen Tritt, durch den ich in die Wand krachte. Es brüllte auf und hüllte sich in Blitze. Reshiram reagierte auf den Schrei, feuerte noch schnell eine Salve auf Gerda und Lara ab, um sie kurz zu beschäftigen, drehte sich dann zu mir um und benutzte Kreuzflamme. Auch Zekrom raste jetzt mit Kreuzdonner los. Die Szene kam mir seltsam bekannt vor. Plötzlich rief eine bekannte, unnatürliche Stimme "Vorsicht!" Der Klang des Wortes jagte mir Adrenalin durch meine Adern. Ich raffte mich auf und hechtete mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, nach vorne. Gerade noch rechtzeitig, denn direkt hinter mir schlug ein dunkelblaues Schwert in den Boden. Zekrom schien nicht mehr abbremsen zu können, jedenfalls flog es in den Ausbruch dunkler Energie aus dem Schwert vollkommen rein. Das gefiel ihm anscheinend nicht so. Matthew landete neben mir. "Habe ich mich jetzt revanchiert?", fragte er. Ich blinzelte kurz verwirrt, dann lachte ich lauthals los. "Bei all dem, was du wegen mir durchmachen musstest, war dieser eine Rettungsakt doch nichtig!" Auch Matthew grinste. "Da bin ich nicht so nachtragend", meinte er. Dann verwandelte er sich. Ich ahnte, was kam und sprang. Auch die anderen reagierten schnell und begaben sich in die Luft. Gerda schaffte es sogar, Kyurem noch ein Stück nach oben zu teleportieren. Ein echter Kraftakt, der mich sicher machte, dass sie in diesem Kampf nichts mehr ausrichten konnte. Mit voller Kraft stampfte Matthew auf den Boden und löste so ein starkes Erdbeben aus, das die Drachen ganz schön durchschüttelte. Zekrom war nun leichte Beute für Kyurems Draco Meteor. Matthew und ich besiegten gleichzeitig Reshiram, indem Matthew den Flammengenerator mit kalter Erde so weit abkühlte, dass ich problemlos von hinten eine überraschende Kraftwelle abfeuern konnte. Nicht die feine Art, aber es kann ja nicht alles ehrvoll und heroisch sein. Wunsch und Wirklichkeit taumelten kurz, bevor sie endgültig zusammenbrachen. Wir fingen an, zu jubeln. Matthews Grinsen zog sich bis zu seinen Ohren, ich und Terry sprangen nebeneinander lachend durch den Raum, Lara drehte eine Ehrenrunde und Gerda und Kyurem hatten ein überraschend zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht. Als wir uns endlich etwas beruhigt hatten, schritt Kyurem auf Reshiram und Zekrom zu. Die beiden Dinger, die ich für eingefrorene Flügelstumpfe gehalten hatte, brachen aus dem Eis heraus und richteten sich aus die beiden legendären Drachen-Pokémon. Ich beobachtete, wie die beiden Keile anfingen, zu leuchten und Energiestrahlen aus den Stumpfen schossen. Es war seltsam, zu sehen, wie ein Pokémon mit zwei anderen verschmolz. Plötzlich erschallten zwei Stimmen in meinem Kopf. Die anderen schienen sie nicht zu hören, sie beobachteten gebannt die Fusion. "Kyurem absorbiert mich restlos", sagte die eine. "Bitte hilf mir...", bat die zweite. Reshiram und Zekrom und Zekrom waren echt Meister ihres Metiers. Ich wollte die beiden befreien, aber da Wunsch und Wahrheit sich bekämpften, stand mir noch eine andere Option zur Verfügung. Ich wusste, was zu tun war. Ich schloss meine Augen und tauchte in meine Seele ab. Ich musste etwas erledigen. Und ich wusste, dass ich falsch gelegen hatte.

Oh mann, ich hab so Lust auf das Grande Finale gerade! Ich hoffe, auch ihr seid gespannt, wie dieses Buch ausgeht!

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