Das Finale
Wir waren umzingelt. Es gab keinerlei Möglichkeiten, zu entkommen. Selbst wenn Gerda es geschafft hätte, uns alle wegzuteleportieren, wäre Simsala mit seiner ganzen Armee hinterher gekommen. Ich überlegte fieberhaft, während die Klone mit leeren Gesichtsausdrücken langsam auf uns zu kamen. Anhand ihrer Auren erkannte ich, dass auch die anderen nicht die geringste Ahnung hatten, wie wir aus dieser Situation heil rauskommen sollten. Ich sprang auf eine der Säulen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Es gab Klone von allen möglichen Arten. Ob groß oder klein, Käfer oder Drache, alles war vertreten. Ich schluckte. Plötzlich spürte ich, wie ich den Boden unter den Füßen verlor. Außerdem nahm ich wahr, wie meine Aura von einer dünnen Schicht von Simsalas Aura eingehüllt war. Das Mega-Pokémon ließ mich immer höher steigen, bis ich mit einem Ruck den Kurs änderte und dem Boden entgegen kam. Ich traf so heftig auf, dass der Boden krachte. Durch die riesige Menge an Klonen wurde die Plattform sowieso schon belastet, es war kein Wunder, dass sie wegen meinem heftigen Aufprall langsam zerbrach. Ein Riss zog sich über das Gestein und wuchs, teilte sich auf und wurde immer größer, bis schließlich alles wegbrach. Ich, Zoey, Matthew, Gerda, Heiko, Lara und Terry begaben sich mit sämtlichen Klonen und großen Trümmer in den Freifall. Mit einem Schlag waren es aber nur noch wir. Simsala hatte die Klone nach unten teleportiert und benutzte die Trümmer, um das Wasserloch zu verstopfen, sodass seine Untergebenen darauf stehen konnten. Jetzt fielen wir auf eine riesige Horde zu, die uns mit jeder Menge Angriffen empfangen wollte. Ganz toll. Überall leuchteten Energiekugeln auf, entstanden Kraftwellen oder sammelte sich Energie. Und mit einem Schuss wurde das alles auf uns losgelassen. 'Das wars', dachte ich mir. 'Wie sollen wir das hier überstehen?' Ich schloß meine Augen und hoffte, dass es schnell gehen würde. Aber anstatt dass alle Lebensenergie aus mir entwich, bekam ich sogar noch einen Schub. Einen unglaublichen Schub, der viel stärker war als ein simpler Adrenalinkick. Ich hörte, wie sämtliche Angriffe dumpf aufprallten. Ich öffnete meine Augen. Ein schwarzer Schild schwebte vor mir und hinderte die Attacken daran, mich zu treffen. Ich erinnerte mich. Der Drache hatte mir einen Teil seiner Kraft gegeben. Das war dieser Teil. Ich schaute zu den anderen. Bei ihnen waren auch dieser schwarze Schild aufgetaucht, bis auf bei Heiko, der ein Stück hinter Gerda herunterfiel und somit ebenfalls geschützt war. Ich stteckte meinen Arm aus und griff ins Leere. Meine Freunde taten es mir nach. Plötzlich lag in der Hand von jedem ein weißes Schwert. Unser Fall verlangsamte sich aus irgendeinem Grund und wir landeten sicher inmitten der Menge. "Gib das mal her, Schwesterherz", hörte ich eine ruhige Jungenstimme sagen. Heiko war anscheinend wieder bei Bewusstsein und ließ sich von Gerda ihr Schwert geben. Er lächelte. Seine Aura war wieder normal und bildete eine glitzernde Klinge. Ich drehte mich grinsend weg und konzentrierte mich auf unsere Gegner. "Dann hauen wir mal rein", meinte ich zu Zoey, mit der ich Rücken an Rücken stand. "Bingo." Und dann griffen wir an. Es war ein schönes Gefühl, einfach mal alles rauslassen zu können. Terry, Lara und Matthew kämpften zu dritt, wobei es aussah, als wäre Matthew der Lehrer, der seinen Schülern noch den richtigen Umgang erklärt. Man merkte ihm seine Erfahrung an. Gerda und Heiko hatten sich innerhalb von Sekunden aufeinander abgestimmt. Heiko schwang das Schwert in riesigen Bögen und erwischte viele Klone auf einmal, und wenn er dann mal fast getroffen wurde, teleportierte sich Gerda einfach vor ihn und schützte ihn mit dem Schild. Und Zoey und ich... wir hauten einfach drauf, wie wir wollten. Es funktionierte anscheinend. Problem: Simsala überraschte mich von hinten und ließ mich gegen die Wand krachen. Er stürmte auf mich zu und bereitete verschiedene Angriffe vor. Nur hatte er nicht mit einer teleportierten Zoey gerchnet. Sie stieß ihn zur Seite. "Jetzt reicht's", sagte sie. "Du hättest meinem Bruder nicht wehtun sollen." Sie rammte ihr Schwert in den Boden. "Nachtflut!", rief sie. Eine Welle dunkler Energie breitete sich im Raum aus. Das Schwert versank auf seltsame Art darin und verstärkte den Angriff. Sämtliche Klone schauten blöd, als ein kleiner weißer Dolch in ihnen steckte. Alle bis auf Simsala zerfielen zu Staub. "NEIN!", schrie Simsala, jetzt überhaupt nicht mehr gelassen. "DU WIRST MIR MEIN REICH NICHT NEHMEN!" Auf einmal verschwanden nacheinander meine Kameraden. "Ich habe sie alle unterschiedlich weit in die Zukunft versetzt", erklärte Simsala. "Zehn Minuten." Er zeigte zehn Löffel. "Mehr Zeit brauche ich nicht für jeden einzelnen von euch."
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