39. the night we met
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A U R O R A
Eng umschlungen lagen wir im Bett und lauschten dem beruhigenden Herzschlag des anderen. Mein Kopf lag auf Mattheos nackter Brust, während meine Finger zärtlich durch seine Locken kraulten.
Ich schloss die Augen und genoss die Wärme die er ausstrahlte, fühlte seinen vom heißen Sex noch leicht verschwitzten Körper glühen unter mir.
»Jetzt du«, flüsterte Mattheos tiefe Stimme an meinem Ohr, während seine Finger mit meinem langen Haar spielten. »Verrat mir ein Geheimnis.«
Ich überlegte einen Moment, fühlte wie meine Wangen jetzt ganz heiß wurden. Es war mehr eine Beichte, als ein Geheimnis was ich ihm jetzt verriet, während ich verlegen an seiner Brust grinste.
»Luc hat mich nackt gesehen, als ich—«
Ich stöhnte auf und verschluckte die Worte, als seine Hand plötzlich hart in mein Haar griff. Zwischen meinen Beinen begann es sofort zu kribbeln.
Holy Fuck.
Ich fühlte, wie sich seine Muskeln bedrohlich anspannten und hörte ihn tief ein und ausatmen.
»Er hat was?«, knurrte er mit gefährlicher Stimme, die beinahe Funken sprühte vor Zorn und Eifersucht. Ich öffnete den Mund um zu sprechen und die Situation aufzuklären, doch er hatte schon den Arm um meine Taille geschlungen, mich sanft von sich herunter geschoben und war aufgestanden.
»Ich bringe ihn um.«
Ich biss mir auf die Unterlippe, fühlte mein Herz rasen als ich ebenfalls aufstand um ihn zurück ins Bett zu ziehen, doch der Sex mit ihm hatte Spuren hinterlassen. Meine Beine knickten weg als ich vor dem Bett stand, doch Mattheo reagierte schnell.
Er legte seine Hände um meine Taille und fing mich auf, ließ mich dann ganz langsam zurück aufs Bett sinken, seine Stirn eng an meiner und seine vor Eifersucht funkelnden Augen auf meine gerichtet.
»Es war ein Versehen«, flüsterte ich, meine Wangen immer noch am glühen. Meine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, doch Mattheo erwiderte es nicht.
»Süße—«
Doch ich ließ ihn nicht ausreden, brachte meine Hand in sein Haar und zog ihn einfach zu mir herunter. »Du bist wirklich heiß, wenn du eifersüchtig bist«, lächelte ich. Mattheos Unterkiefer verspannte sich, dann fanden seine Lippen meine und der wütende Kuss mit dem er mich nun regelrecht bestrafte, machte mich sofort feucht.
Stöhnend sanken wir zurück in die Kissen, unsere nackten, erregten Körper eng aneinander gepresst, bereit für eine zweite Runde heißen Sex. Mattheo lag auf mir, die eine Hand in die Kissen gestützt, die andere in meinem Haar, während seine harte Erektion ungeduldig gegen meine Mitte drückte.
Ich griff nach seinem Po, zog ihn enger an mich und keuchte auf, als seine Lippen meinen Hals küssten.
Seine Küsse waren wütend und so voller Eifersucht, dass sie mich zum auslaufen brachten unter ihm. Die besitzergreifende Art wie er mich berührte, wie er mich küsste, brachte mich noch um den Verstand.
»Ich bin der einzige der dich nackt sehen darf, verflucht nochmal«, knurrte er aggressiv.
»Mhh«, stöhnte ich, nicht fähig unter seinen heißen Küssen noch einen vernünftigen Satz zu bilden.
Ich war so heiß auf ihn und er auf mich.
Seine raue Hand verließ mein Haar, glitt sanft über meinen nackten Körper, knetete eine Weile meine Brüste und glitt dann langsam zwischen meine Beine.
Mattheo murmelte etwas sehr schmutziges in mein Ohr, als ich meine Finger um seine Erektion legte und anfing, sie langsam auf und abgleiten zu lassen.
Doch kurz bevor seine Finger meine Clit erreichten, fühlte ich wie er zusammenzuckte und sich alle Muskeln in seinem Körper anspannten. Ein frustriertes Knurren drang aus den Tiefen seiner Kehle und ich schrie erschrocken auf, als er seine Faust plötzlich aggressiv in eines der Kissen rammte.
Ich zog meine Hände zurück und blickte ihn besorgt an. »Was ist denn, Liebling?«, fragte ich leise.
Mattheo seufzte und küsste meine Wange, bevor er den Kopf hob und auf mich hinab blinzelte. »Er ruft mich zu sich«, antwortete er frustriert und blickte einen Moment voller Sehnsucht auf meine Lippen.
»Oh«, seufzte ich und fühlte wie mein Herz stolperte, als pure Angst meiner Lust zu weichen begann.
»Tut mir leid.« Mattheos Daumen strich zärtlich über meine Wange, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn hauchte und aufstand. Ohne die Wärme die er ausstrahlte, wurde mir plötzlich ganz kalt.
Mattheo zog sich an, dann ging er in das angrenzende Bad meines Zimmers. Ich setzte mich auf, rutschte zum Ende des Bettes und stand auf. Ich zog mir frische Wäsche an und darüber einen von seinen kuscheligen schwarzen Kapuzenpullovern.
Als Mattheo aus dem Bad zurück kam, verhärteten sich seine Gesichtszüge. »Nein, auf gar keinen Fall«, sagte er sofort und schüttelte den Lockenkopf.
»Aber—«
Mattheo legte die Arme um meine Taille und zog mich an sich, lehnte seine Stirn an meine. »So gern ich dich auch in meinen Pullis sehe, du wirst dich jetzt wieder ausziehen und zurück ins Bett gehen und auf mich warten.« Er brachte seine Lippen ganz nah an mein Ohr. »Ich bin noch nicht fertig mit dir, meine Süße«, raunte seine tiefe Stimme, was mich sofort die Schenkel fest zusammenpressen ließ.
Allein der Gedanke an Sex mit ihm machte mich so feucht, dass sich mein ganzes Höschen vollsog.
Einen Augenblick verschmolzen unsere Lippen zu einem heissen Kuss, doch als er sich von mir lösen wollte krallte ich meine Hände in seine Uniform und hielt ihn zurück. »Lass mich mitkommen«, verlangte ich, obwohl ich wusste das es aussichtslos war.
Mattheo war viel zu stur.
»Nein.«
»Bitte, Theo.«
»Kommt gar nicht in Frage«, sagte er jetzt, seine Stimme plötzlich ganz kühl. Er legte seine Hände auf meine und nahm sie langsam von seiner Brust.
»Aber ich will nicht, dass er dir wieder weh tut«, hauchte ich flüsternd und blickte ihn traurig an.
»Wird er nicht«, entgegnete Mattheo wenig überzeugend und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Er griff in seinen Umhang und hielt mir ein Verhütungsfläschchen hin. »Ich sollte das nicht mehr trinken«, flüsterte ich und blickte ihn ein wenig unsicher an. Mattheo seufzte und entkorkte es.
»Ich habe dir gesagt, dass ich dir das nicht antun werde«, murmelte er und strich mit den Daumen langsam über meine Lippen. »Oder möchtest du jetzt von mir schwanger werden?« Er hob eine Braue.
Ganz langsam schüttelte ich den Kopf. Mattheo drückte mir das Fläschchen an die Lippen und ich trank die bittere Flüssigkeit in einem Zug. »Braves Mädchen«, flüsterte er zufrieden und strich mir zärtlich eine lange blassblonde Strähne aus der Stirn.
»Und wenn—«, ich zögerte. »Und wenn ich es irgendwann doch will?« Nervös sah ich ihn an.
Mattheo zog mich an sich und verschränkte die Arme hinter meinem Rücken, legte seine Hände auf meinen Po und beugte sich vor. »Dann mache ich dir ein Baby«, flüsterte er rau an meinen Lippen.
Mein Herz klopfte wie verrückt.
»Und jetzt zurück ins Bett mit dir, Prinzessin.«
»Lass mich bitte mitkommen.«
»Ich sagte nein«, antwortete er scharf.
Ich senkte den Kopf, als er mich zwang einige Schritte rückwärts zu gehen, bis meine Kniekehlen mit der Matratze meines Bettes kollidierten. Sanft schubste er mich zurück in die Kissen und ich seufzte, kletterte unter die Bettdecke und blickte ihn mit verschränkten Armen vorwurfsvoll an.
»Du bist süß, wenn du deinen Willen nicht bekommst«, sagte er grinsend, woraufhin ich erst die Augen verdrehte, doch dann ebenfalls grinste.
»Beeil dich«, flüsterte ich.
Mattheo nickte, bevor er in einem Nebel von dichten Rauchschwaden verschwand, mich allein zurück ließ, das Herz nun ganz schwer vor Sorge um ihn. So schwer, dass egal was ich in den nächsten Minuten auch versuchte, ich einfach nicht in den Schlaf fand.
Seufzend drehte ich mich um und entdeckte den Knuddelmuff, der auf der anderen Seite des Bettes saß und mit meinen glitzernden Tränen spielte.
Eine Weile beobachtete ich ihn dabei, dann schob ich die Decke zurück und stand auf. Ich zog mir eine enge schwarze Leggings an, dann den Wintermantel meiner Schuluniform über Mattheos dunklen Hoodie und schlüpfte in meine Schuhe. »Sei brav«, befahl ich dem Knuddelmuff und streichelte sein rosa Fell.
Ich steckte meine Ringe wieder an meine Finger und nahm meinen Zauberstab, verließ mein Zimmer, denn ich brauchte dringend frische Luft um mich von den dunklen Gedanken abzulenken, die mir nun im Kopf herumschwirrten. Ich hatte Angst um Mattheo, wie jedes Mal wenn sein Vater ihn zu sich rief.
Denn meistens kam er verletzt zurück.
Schwer verletzt.
»Lumos«, flüsterte ich und folgte der Lichtkugel meines Zauberstabs, die mich nun durch die Flures des Kerkers führte, bis ich das Zimmer erreichte in den Lestrange schlief, wenn er im Schloss war.
Ich hob die Hand um an seine Tür zu klopfen, doch ließ sie sofort wieder sinken, als ich eine vertraute weibliche Stimme lustvoll stöhnen hörte, gefolgt von einer männlichen, ebenfalls sehr vertrauten.
Pansy und Lestrange.
Und sie hatten offensichtlich in diesem Augenblick gerade ziemlich heißen Sex miteinander.
Verbotenen, heißen Sex.
»Fucking Hell, mach das nochmal«, hörte ich Lestranges tiefe Stimme, gefolgt von Pansys Kichern.
Mit glühenden Wangen drehte ich mich um und tapste so leise ich konnte, zurück zu meinem Zimmer. Ich legte meine Hand auf die kühle Klinke, doch dann überlegte ich es mir doch wieder anders.
Den Zauberstab fest umklammert, machte ich mich allein auf den Weg zu dem einen Ort im Schloss den ich in den letzten Jahren stets aufgesucht hatte, um meinen Gedanken ein wenig Frieden zu schenken.
Ich würde nur kurz frische Luft schnappen und längst wieder zurück im Bett sein, bevor Mattheo zurückkehrte. Das Schloss von Hogwarts war voll von maskierten Todessern die durch die Gänge patrouillierten und ich würde absolut sicher sein.
Doch niemand kam mir entgegen, während ich den zehnminütigen Weg zum Astronomieturm lief. Ich war vom Sex mit Mattheo noch etwas wacklig auf den Beinen, weshalb ich mich am Geländer festhielt und die Stufen verfluchte, die heute endlos erschienen.
Als ich die Plattform endlich erreichte, erstarrte ich jedoch vor Schreck, als ich bemerkte, dass ich nicht allein dort oben war. Männliche Stimmen drangen an mein Ohr, von denen ich eine sofort erkannte.
Theodore.
Er trug seine Slytherin Schuluniform, doch darüber den tiefschwarzen Mantel seiner Todesserrobe. Er lehnte gegen das Geländer und sprach mit einem anderen Todesser, den ich jedoch nicht kannte.
Er war Anfang bis Mitte dreißig, hatte schwarzes, ein wenig chaotisches Haar und verhärtete Gesichtszüge. Seine Augen waren von dem selben kristallenen Blau wie die Lestranges, doch anders als seine waren sie eiskalt und ohne jeglichen Hauch einer Emotion.
Er war gefährlich und ich mochte ihn nicht.
»Was weißt du über den Zustand des dunklen Lords?«, hörte ich Theodores gedämpfte Stimme.
Ich hielt den Atem an und drehte mich um, schlich so leise ich konnte zurück zu den Stufen und betete zu Merlin, dass die beiden mich nicht bemerkten.
»Nunja, es ist—, er hielt inne und mein Herz rutschte mir in die Knie, denn ich wusste sofort, dass ich aufgeflogen war, spürte die Kälte seiner Augen wie einen eisigen Schauer über meinen Rücken gleiten.
»Guten Abend, Mrs. Riddle.«
Ich schloss die Augen und seufzte.
»Aurora?«
Mit klopfendem Herzen drehte ich mich um und blickte direkt in das vertraute Saphirblau von Theodores Augen, die jetzt auf meinen lagen.
»Tut mir leid, ich wollte nicht stören.«
Nervös blickte ich die beiden Todesser an.
»Du störst nicht«, entgegnete Theodore mit sanfter Stimme und schenkte mir ein schwaches Lächeln.
»Das seine Frau ohne Begleitung mitten in der Nacht ganz allein durchs Schloss wandert, wird meinem Neffen aber ganz und gar nicht gefallen«, sagte der schwarzhaarige Todesser zu mir und schnalzte tadelnd mit der Zunge. Für eine Sekunde überlegte ich davon zu rennen, doch dann hob ich das Kinn und lief in entschlossenen Schritten nach vorn, stellte mich zu den beiden Todessern an das Geländer.
»Ich wollte nur ein wenig frische Luft schnappen«, entgegnete ich mit kühler Stimme, bevor ich den Mann ansah, der Mattheos Onkel sein musste.
»Rabastan Lestrange, es ist mir ein Vergnügen«, stellte er sich höflich vor und reichte mir seine Hand.
Nur widerwillig schüttelte ich sie und zwang mich zu einem reservierten Lächeln. »Ganz meinerseits«, log ich, versuchte nicht zu schaudern als die Kälte seiner Berührung wie Eis durch meine Venen glitt.
»Meine Glückwünsche zu eurer Hochzeit«, sagte Lestrange und nickte zu der Hand mit dem Ehering, die das Geländer hinter mir umklammerte. »Welch ein Jammer, dass ich nicht dabei sein konnte.«
»Danke«, murmelte ich.
Ich spürte Theodores Blick auf mir, doch ich vermied es ihn anzusehen, war heute Nacht nicht in der Lage dazu, auch noch seinen Schmerz zu ertragen.
»Mein Neffe hat für den Mord an deinem Vater seine gerechte Strafe bekommen, schätze ich.« Rabastan Lestrange kratzte sich an seinem unrasierten Kinn.
»Der Tod von Avery war ein schwerer Verlust für den dunklen Lord, für uns alle natürlich. Obwohl ich trauriger darüber bin, dass mein anderer Neffe die Position des Generals bekommen hat, die rechtmäßig mir zustand. Naja wie auch immer, mein herzliches Beileid zum Verlust deines Vaters, meine Liebe.«
Der Schmerz traf mich unvorbereitet—
mitten ins Herz.
»B-Bitte was?«, fragte ich mit zitternder Stimme und blickte Mattheos Onkel an, konnte und wollte nicht glauben, was er gerade zu mir gesagt hatte. »Jemand vom Orden hat meinen Vater getötet und—
Rabastan hob eine Braue und lachte. Doch sein Lachen war kalt, ohne Gefühl und ich hasste es.
»Das hat er dir erzählt?«
»Das reicht, Lestrange« knurrte Theodore neben mir und versuchte meine Hand zu nehmen um mich von ihm wegzuziehen, doch ich schüttelte sie ab.
»Mattheo hat m-meinen Vater getötet?«, flüsterte ich kaum hörbar und starrte ihn fassungslos an, während mir heiße Tränen in die Augen stiegen.
»Getötet wäre noch nett ausgedrückt, meine kleine Sternschnuppe. Er hat ihm die Gliedmaßen einzeln abgetrennt, hat ihn langsam und qualvoll verbluten lassen und dann er ihm das Herz aus der—«
Ein Gefühl von elender Übelkeit erfasste mich. Ich keuchte und taumelte, wich vor ihm zurück und stieß mit dem Rücken gegen das Geländer des Turmes.
»Kein Wort mehr, Lestrange«, zischte Theodore zornig, der jetzt seinen Zauberstab gezogen hatte und drohend auf den älteren Todesser richtete.
Unbeeindruckt blickte er ihn an.
»Nimm deinen Zauberstab runter, Nott. Ich habe dir schon mal gesagt, dass du mich nicht zu bedrohen hast.« Seine kalten blauen Augen verengten sich.
»Verschwinde, bevor ich mich vergesse«, knurrte Theodore und trat einen Schritt vor, drückte ihm die Spitze seines Zauberstab jetzt direkt in die Brust.
Rabastan Lestrange grinste hämisch und hob beschwichtigend die Hände. »Schon gut, einen wunderschönen Abend wünsche ich euch noch.«
Dann löste er sich in pechschwarzen Rauch auf.
Wie betäubt starrte ich auf die Stelle an der Mattheos Onkel verschwunden war, während ich mich nach Halt suchend an das eisige Geländer des Turmes klammerte. Der Schmerz in meiner Brust war plötzlich so stechend, dass ich nicht atmen konnte.
»Komm her, Sweetheart«, murmelte Theodore sanft und stützte mich, hob vorsichtig mein Kinn. »Oh Merlin, deine Lippen sind ja schon ganz blau. Du musst atmen, kannst du das für mich tun?«
Ich nickte schwach und ließ es zu, dass er mir beruhigend durch das Haar streichelte, während ich mich langsam aus den Klauen meiner Panikattacke befreite. Eine Weile schwiegen wir, dann durchbrach er die Stille. »Ich habe gehört was passiert ist«, sagte er und nahm meine Hand in seine, strich sanft über meine Knöchel, blickte traurig auf meinen Ehering.
»Bist du in Ordnung? Hat er dich verle—«
»Hat Mattheo meinen Vater getötet?«, unterbrach ich ihn und blickte völlig aufgelöst zu ihm auf.
Die Frage schmeckte bitter auf meiner Zunge.
Theodore zögerte.
»Du solltest mit Riddle darüber sprechen.«
»Worüber sprechen, Nott?«
Theodore ließ meine Hand los und trat zurück, als Mattheos vertraute Stimme wie ein unheilvolles Echo quer über den Astronomieturm hallte. Hass tropfte ihm wie Schlangengift von den Lippen, während er den Slytherin mit einem gefährlichen Blick fixierte.
»Was ist mit meinem Vater passiert?«, fragte ich mit zitternder Stimme, hatte so unendlich Angst vor der Antwort auf diese Frage. »Sag mir die Wahrheit.«
Mattheos dunkler Lockenkopf zuckte sofort in meine Richtung. Er sah mich an, doch die Tatsache das er mir nicht direkt in die Augen blickte, erklärte alles.
»Was hast du ihr gesagt, Nott?«, knurrte Mattheo zornig und zog seinen Zauberstab hervor, richtete ihn drohend auf Theodore. »Was verfickt nochmal—«
»Ich habe ihr gar nichts gesagt, Riddle«, unterbrach Theodore ihn kühl. Die Stimmung zwischen den beiden Todessern war jetzt zum zerreißen angespannt. Eine Weile erdolchten sie einander mit hasserfüllten Blicken, dann stürzte Mattheo sich plötzlich auf ihn und schlug ihm brutal ins Gesicht.
Ich schrie, als er den Slytherin zu Boden warf und immer und immer wieder auf ihn einschlug. »Hör auf«, brüllte ich vor Entsetzen, als Blut aus Theodores gebrochener Nase spritzte und das weiße Hemd seiner Schuluniform leuchtend rot färbte.
Doch Mattheo hörte nicht auf.
Aggressiv schlug er auf Theodore ein, der schon längst bewusstlos unter ihm lag. »Hör endlich auf, er hat mir nichts gesagt«, schluchzte ich und versuchte Mattheo an seinen Schultern von ihm wegzuzerren, doch es war zwecklos. Der Todesser war wie in einer Art Blutrausch und ich wusste, wenn er jetzt nicht aufhörte, würde er ihn mit Sicherheit umbringen.
»Hör auf, bitte hör auf—«
Tränen verschleierten meine Sicht. Verzweiflung stieg in mir auf, ließ mich kaum noch klar denken.
Mattheo würde Theodore töten.
»E-Er hat nichts gesagt, es war R-Rabastan.«
Schluchzend kauerte ich mich auf den kalten Fußboden und schlang die Arme um meine Knie, schrie meinen Kummer so lang in die Nacht hinaus bis ich heiser war und das Gefühl hatte zu sterben, zu verbluten an all den Wunden meines Herzens.
»Aurora, Süße.« Seine tiefe Stimme klang flehend, schien unendlich weit weg zu sein. Ich fühlte raue Hände meine zur Seite schieben und dann mein Kinn anheben, doch ich weigerte mich ihn anzusehen.
Meine Lippen zitterten als ich an ihm vorbei blickte und Theodore ansah, der blutend auf dem Boden lag. Wütend schob ich Mattheo beiseite und kniete mich neben den ziemlich übel zugerichteten Slytherin.
Er sah schlimm aus, doch er atmete.
»Oh Teddy«, schluchzte ich leise und beugte mich besorgt über ihn. »Rennervate.«
Sofort schlug Theodore die Augen auf.
Er sah mich an, doch er schien direkt durch mich hindurch zu blicken. Stöhnend vor Schmerz setzte er sich auf, doch als ich meinen Zauberstab hob um ihn zu heilen, hob er die Hand und schüttelte den Kopf.
»Schon okay, Sweetheart«, brachte er undeutlich hervor und schloss für einen Moment die Augen, veratmete den Schmerz. Eines seiner Augen begann anzuschwellen und Blut quoll aus seiner Nase.
»Nein, lass mich das heilen.«
Theodore schüttelte den Kopf und legte meine Hand auf seine, schob sie sanft beiseite. »Es geht schon, ich werde einfach zu Madam Pomfrey gehen.« Traurig blickte ich ihm nach, als er sich mit einem schmerzerfüllten Stöhnen aufrappelte und ohne ein weiteres Wort in Richtung Treppen humpelte.
Ich stand auf und hielt mich am Geländer fest, da meine Beine so sehr wackelten, dass ich kaum stehen konnte. »Du hättest ihm nicht weh tun müssen, Theodore hat überhaupt nichts getan«, brachte ich ganz heiser hervor und senkte den Blick zu Boden.
Dann war eine Weile nichts weiter zu hören, als die traurige Melodie des eisigen Dezemberwindes.
𓆙
M A T T H E O
Seine Hand pochte, doch Mattheo ließ der Schmerz seiner verletzen Fingerknöchel völlig kalt. Dunkelheit quoll aus jeder seiner Poren und der Hass in seinen Venen schien nur schwer zu verblassen. Seine Schultern zitterten immer noch von der Wut, die er wenige Minuten zuvor an Nott ausgelassen hatte.
Und Mattheo hasste sich dafür.
Er hatte geschworen ihr nicht weh zu tun,
doch jetzt stand sie vor ihm, gebrochen und völlig aufgelöst. Und es war wieder mal seine Schuld.
Sie weinte, weil er ihren Ex bewusstlos geprügelt hatte, ihn womöglich getötet hätte, hätte das herzzerreißende Geräusch ihres Schluchzens ihn nicht im letzten Moment zurück geholt.
Er hatte keine Kontrolle mehr über seine Wut, keine Kontrolle mehr über das Monster, das er geworden war. Genau wie der dunkle Lord verfiel auch Mattheo langsam der Dunkelheit in sich, aus der es keine Rückkehr mehr gab, wenn sie einmal ihre langen, scharfen Krallen nach einem ausgesteckt hatte.
»Aurora—«
Sie hob den Kopf und blickte ihn an. »I-Ist das wahr was dein Onkel gesagt hat? Das du ihn getötet hast?«
Mattheo schwieg einen langen Moment.
Dann nickte er.
»Ich habe deinen Vater getötet, Aurora.«
Aus ihrem hübschen Gesicht wich jegliche Farbe. Sie starrte zu ihm auf, ihre Lippen zitternd und mit einem riesigen Fragezeichen in den Augen, so als konnte sie nicht glauben, was er gerade gesagt hatte.
Langsam machte er einen Schritt nach vorn, doch sie machte unwillkürlich einen zurück.
»Bleib wo du bist«, befahl sie ihm.
Mattheo blieb sofort stehen.
Ihre Hand mit dem Ehering zitterte, als sie sie an ihre Brust hob und auf ihr Herz presste, als versuchte sie zu verhindern, dass es auseinanderbrach.
Und es machte ihn wütend.
So unfassbar wütend auf sich selbst.
»Warum hast du das getan?«, fragte sie ganz heiser, ihre Stimme nichts weiter als ein Flüstern.
»Weil er es verdient hatte«, knurrte er und fühlte wie bei dem Gedanken an Avery die Mordlust in seine Venen zurückkehrte. »Ich habe den Bastard leiden lassen, für all die Dinge die er dir angetan hat.«
In ihren Augen glitzerten Tränen. Ganz langsam streckte er seine Hand nach ihr aus und bemerkte, wie heftig sie zitterte. Aurora blickte auf seine Hand und für einen Augenblick dachte er sie würde sie ergreifen, ihn umarmen und nie wieder loslassen.
Doch sie rührte sich nicht.
»Aber er war mein Vater«, sagte sie leise, mehr zu sich selbst als zu ihm. »Ich hatte doch nur noch ihn.«
Tränen liefen ihre blassen Wangen hinab und verfingen sich als kleine Diamanten in ihrem Haar.
Mattheo konnte kaum noch atmen vor Schmerz.
»All die guten Erinnerungen die du an ihn hast, sind nichts weiter als eine Manipulation«, erklärte er ihr mit ruhiger Stimme. »Nichts davon ist echt.«
»Vielleicht hättest du mich nicht retten sollen«, sagte sie plötzlich und blickte an die Stelle links von ihr, an der sie sich hatte in den Tod stürzen wollen. »Dann wäre ich jetzt frei. Frei von all diesem Schmerz.«
Mattheo schluckte, fühlte wie seine Hände bei dem Gedanken daran taub wurden. »Komm her, bitte.«
Es war mehr ein Flehen, als eine Bitte.
Aurora starrte auf seine Hand, bevor sie ganz vorsichtig ihre ausstreckte und in seine legte.
Er atmete tief ein und aus, machte einen Schritt nach vorn und zog sie in seine Arme. Zärtlich umfasste er ihr hübsches Gesicht mit seinen Händen, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und blickte sie an.
Und was er sah, erschütterte sein dunkles Herz.
Ihre Augen wirkten kalt, beinahe leblos, spiegelten jetzt all das Leid wieder, das ihre Seele so plagte.
Einen langen Moment sahen sie einander an.
»Sag mir nicht, dass dieser Bastard es nicht verdient hatte zu sterben«, brachte er verbittert hervor und strich liebevoll über ihre tränennassen Wangen.
Aurora sah ihn an und die Kälte in ihren smaragdgrünen Augen lähmte seinen ganzen Körper.
Nie hatte er sie so kalt erlebt.
»Vielleicht hatte er den Tod für all das verdient«, sagte sie kraftlos und löste sich wieder von ihm, bevor sie sich jetzt langsam von ihm entfernte.
»Doch ich bin deine Frau, Mattheo. Und ich habe es nicht verdient, von dir belogen zu werden.«
Mattheo blickte sie gequält an, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, das hast du nicht meine Süße.«
Traurig blickten sie einander an.
Und dann lief sie an ihm vorbei und ließ ihn allein.
Allein zurück an dem Ort an dem er sich nicht nur unsterblich in sie verliebt— sondern auch ihr Vertrauen zueinander endgültig zerbrochen hatte.
Und dann war er plötzlich wieder in dieser Nacht, in der er sie zum ersten Mal gesehen hatte. In der Nacht der Schlacht von Hogwarts, in der sie sich das Leben nehmen wollte und Mattheo sie gerettet hatte.
In dem Moment in dem er die Arme um ihren zitternden Körper gelegt und sie zurück vom Abgrund gezogen hatte, hatte er sich geschworen sie zu beschützen, bis zu seinem letzten Atemzug.
Bis zu dem Moment, an dem sein Herz still stand.
Langsam hob er seine blutige Hand und legte sie flach auf seine Brust, fühlte wie sein dunkles Herz unter seinen vernarbten Fingerspitzen pochte.
Und jedes verfluchte Mal schlug es nur für sie.
Einige Minuten blieb er noch oben auf dem Turm in der eisigen Kälte und blickte starr in die Dunkelheit, dann hob er das Kinn und wirbelte herum, um seinem Mädchen hinterher zu laufen und ihr zu sagen, was er ihr schon längst hätte sagen sollen.
Das er sie liebte.
Mehr als der Mond die Sterne liebte.
Und dann spürte er es, fühlte den mächtigen Blutzauber in seinen vernarbten Händen vibrieren, den er vor einigen Stunden heraufbeschworen hatte.
Hunderte Kilometer vom Schloss entfernt, war der Maulwurf endlich in seine Falle getappt.
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I had all and then most of you
some and now none of you ♡
der Anfang vom Ende..
bitte denkt ans voten, danke <3
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