Du

Du.
Wann immer ich dich sehe, spüre ich den bittersüßen Schmerz, tief in mir.
Doch ist das kein Grund dich im Stich zu lassen.
Nie habe ich dich im Stich gelassen. Immer war ich dir treu.
Du hattest mich im Stich gelassen, ich suchte den Fehler bei mir. Ich war verzweifelt, wusste nicht, was ich getan hatte.
Weißt du von der unbeschreiblichen Freude, als du mir eine zweite Chance gabst?
Nie habe ich mich gefragt: Wieso eine zweite? Womit hatte ich meine erst verspielt? Ich hatte nichts getan.
Es war deine erste Chance.
Es war deine zweite Chance.
Es war deine dritte Chance.
Mein Versuch, dich zu hassen. Gescheitert.
Mein Versuch, all die Wut, all den Schmerz, an dir auszulassen.
Gescheitert.
Ich erinnere mich an jedes Wort.
Du hast mich um Verzeihung gebeten. Ein halbes Jahr später.
Ich fragte, warum. Wofür. Es sei meine Schuld.
Immer habe ich dir verziehen. Dir mein größtes Geheimnis anvertraut. Geglaubt, du würdest mir helfen.
Du.
Du warst alles für mich, ich war nichts für dich.
Wie kann ein Mensch so grausam sein?
Doch um dich zu hassen bin ich zu schwach.
Um dich zu vergessen sehe ich dich zu oft.
Nie war ich ein Mensch, der auf Rache aus war.
Immer wollte ich vergeben.
Auch dir.
Du hast mich verändert.
Du hast mich zerbrochen.
Du hast mich im Stich gelassen.
Du hast mich nicht verdient.
Du hast in mir nur einen Wunsch geweckt.
Ich will dich leiden lassen, dass du meinen Schmerz spürst.
Ich will, dass du mein Narben davonträgst.
Ich will dein Mitleid nicht.
Ich will, dass ich die bin, die Mitleid mit dir haben müsste.
Und dann will ich dein Leben retten und dich letzten Endes doch fallen lassen.
Denn ich war die immer treu und ich bin dir treu, doch sollst du sehen, dass man nicht immer nur nehmen kann.
Du sollst sehen, dass sich niemand bis in alle Ewigkeit ausnutzen lässt.
Du sollst sehen, dass alles endlich ist.
Und ich will, dass du, wie ich, auf die harte Tour lernen musst, dass nicht jeder dein Bestes will.
Nun, beginnen wir noch einmal von vorne.
Gehe du meinen Weg, bestehe du meine Prüfungen, spüre du meinen Schmerz und trage du meine Narben davon.
Und dann sage mir noch einmal, dass ich schwach bin.
Wenn du überlebst.

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