43. Kapitel: Flugzeuge im Bauch
Sie beobachtete Liam, sie tat es rund um die Uhr und war sich seiner Präsenz nur allzu bewusst. Dennoch tat sie so, wenn er sie dabei ertappte, als wäre ihr Blick rein zufällig über ihn geglitten. Sie konnte und wollte sich nicht eingestehen, dass sie abserviert worden war, obwohl doch eigentlich nie etwas Offizielles gewesen war zwischen ihnen. Seit dem Tag, an dem Liam ihr zugesprochen hatte das Date wahrzunehmen hatte er sich immer weiter entfernt und jetzt ignorierte er sie schon seit über einer Woche. Und was er konnte, konnte Jenna schon lange. Sie war sehr ohne Liam klar gekommen, da würde sie die letzten Schulwochen auch noch hinter sich bringen können. Sie hatte ihre Collegezusage und mehr brauchte sie nicht. Sie hatte sich sowieso in etwas verrannt, denn kurz vor dem Abschluss irgendwas mit irgendjemandem anzufangen wäre sowieso hirnrissig zogen doch alle auseinander. Sie hatte keine Ahnung was Liam plante, doch es war ihr auch egal. Sie hatte die Punkte gesammelt, die sie sammeln sollte und somit die Aufgabe geschafft. Sie musste nur noch die Präsentationen abwarten und dann würde sie sich auf ihren Umzug vorbereiten. Im August wäre es soweit und sie zählte mittlerweile schon die Tage bis dahin.
Sie freute sich jetzt jedoch erstmal auf ein entspanntes Wochenende, ohne ihre Eltern. Diese wollten übers Wochenende verreisen und so könnte sie tun und lassen was sie wollte. Heute Abend würde Maria zu ihr kommen und sie würden einen gemütlichen DVD Abend machen und sämtliche Gedanken an Liam würden im Keim erstickt werden.
Jenna saß gerade auf der Auswechselbank und sah den Mädchen dabei zu, wie sie verzweifelt versuchte Bälle in ein sinnloses Tor zu bugsieren. Ihr Blick schweifte zu den Jungs hinüber die, wie immer eigentlich, dabei waren Basketball zu spielen. Liams imposanter Körper ragte zwischen den anderen hervor und gerade eben setzte er zu einem Drei Punkte Wurf an. Seine Arme waren kräftig, sein Körper durchtrainiert und perfekt. Sein Blick verriet nichts als Leidenschaft für diesen sinnlosen Sport und gerade eben kniff er die Augen konzentriert zusammen und warf den Ball anschließend, der ohne den Ring zu berühren in seinem Ziel landete.
„Klasse Alter!!", riefen seine Teamkollegen aus und klopften ihm auf die Schulter, während Liam das als harmlos abtat. Er warf ständig solche Körbe, für ihn schien es nichts besonderes zu sein doch die anderen sahen das anders. Genauso wie Jenna, die ein heftiges Kribbeln in ihrem Inneren vernahm. Es tauchte immer auf, wenn sie Liam beobachtete und darüber nachdachte, dass sie bis vor kurzem noch in viele dieser Dinge miteinbezogen worden war. Es klingelte zum Stundenende und alle Schüler stürmten durcheinander um so schnell wie möglich in die Kabine und anschließend nachhause zu kommen nur Jenna war immer noch dabei Liam zu beobachten. Hatte gar nicht gemerkt, dass die Stunde vorbei war, bis ihr eine Mitschülerin gegen die Schulter boxte.
„Kommst du oder was?", fragte diese lächelnd und düste anschließend davon um ihre Freundinnen einzuholen. Jenna klärte ihren Blick und ging auf ihre Sporttasche zu in dem sich noch etwas zu trinken und ihr Handtuch befand. Die Flasche zog sie heraus, das Handtuch stopfte sie hinein, anschließend öffnete sie den Verschluss und trank ein paar kräftige Züge. Dabei fiel ihr auf, dass Liam sich alleine bei den Körben befand und noch ein paar Bälle warf, auf sie achtete er jedoch nicht. Jetzt hätte sie die Chance ein Gespräch mit ihm zu führen doch bei dem Gedanken ihn anzusprechen begann ihr Herz wie wild zu schlagen. Vor zwei Wochen wäre dies noch eine Normalität gewesen. Sie wollte sich abwenden doch sie schaffte es nicht. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und dennoch setzte sie sich zu ihm in Bewegung.
„Was hab ich falsch gemacht?", sie hörte die Worte zwischen ihren Lippen hervor kommen doch sie waren leise gewesen, vermutlich zu leise. Dennoch hielt Liam in der Bewegung inne und wandte sich zu ihr um. Seine dunklen blauen Augen fixierten sie, schienen undurchdringlich. Sie hatte keine Ahnung was in ihm vorging, hatte noch nie damit umgehen können wenn er sie so ansah, bekam sogar beinahe Angst vor ihm.
„Was meinst du?", seine Worte hörten sich kalt an, doch etwas schimmerte hindurch, was Jenna nicht benennen konnte. Sie zuckte ein klein wenig zurück und zwang sich dazu, ihm weiterhin fest in die Augen zu sehen. Sie würde sich von ihm nicht unterkriegen lassen. Während sie den Riemen ihrer Tasche festhielt schluckte sie einmal schwer und ging einen unmerklichen Schritt auf ihn zu. Liam beobachtete jede ihrer Bewegungen.
„Du weißt genau wovon ich spreche Liam! Was ist los mit dir? Ich meine ok, ich war nicht der Meinung, dass wir jetzt jeden Tag miteinander verbringen sollten aber du sprichst gar nicht mehr mit mir! Gehst mir vollkommen aus dem Weg und ich möchte gerne wissen warum!", Jennas Hand zitterte und deswegen umklammerte sie den Riemen noch fester. Liam konnte sehen wir ihre Fingerknöchel hervortraten und sah in ihr angestrengtes Gesicht. Auch sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er fragte sich, warum zum Teufel er nicht einfach mit den anderen gegangen war und stattdessen hier geblieben war. Er hatte Carson nicht gesehen, hatte nicht gewusst, dass sie gleich auf ihn zukommen würde doch er hätte es sich denken können. Er kannte Carson und er hatte gewusst, dass er dieses Spiel nicht ewig spielen könnte. Er hatte gewusst, dass er sich ihr früher oder später stellen müsste doch er hatte gehofft, dass es eher später sein würde.
„Vielleicht...", er hielt inne und schluckte einmal schwer. Sie stand vor ihm und sah ihn mit ihren klaren Augen an und er wusste für einen Moment nicht, was er sagen oder tun sollte. Fuck, er wollte dieses Mädchen vor ihm doch Chris hatte Recht, er würde sie verletzen. Er würde ihr weh tun, auf irgendeine dumme Art und Weise und dann würde sie ihn vermutlich irgendwann verlassen, während er ihr zu hundert Prozent verfallen wäre. Er wollte sich schützen, wollte sie schützen, wollte doch andererseits sie nur sich ziehen und ihren Duft in sich aufsaugen und speichern. Er wollte so vieles, doch er musste erstmal mit sich selber klar kommen, bevor er sich auf irgendjemanden einließ.
Carson betrachtete ihn gespannt und wartete immer noch seine nächste Worte ab. Sollte er sie so zerschmettern?
„Vielleicht ist mir einfach langweilig geworden?", die Worte kamen nur durch größten Kraftaufwand aus ihm heraus und trotzdem wollte er sich am liebsten sofort Ohrfeigen als er sie selber hörte. Carson wich keinen Millimeter zurück und sah ihn nur, jetzt mit starren Augen, an. Sie runzelte die Stirn und schwieg einige Sekunden bis sie schließlich nickte.
„Ich dachte mir schon sowas in der Art aber nun ja ich habe echt geglaubt, dass du dich geändert hättest. Dass du zumindest ein normales Gespräch mit jemandem führen kannst. Ich Vollidiot habe wirklich geglaubt, dass dir zumindest ein klein wenig an mir liege stattdessen...", sie wusste nicht wie sie fortfahren sollte und Liam wollte am liebsten den Kopf schütteln und ihr wiedersprechen denn er wusste was in ihr vorging. Er wusste ganz genau, dass sie den Fehler bei sich selber sucht und wusste, dass er das ganz leicht hätte vermeiden können. Er hätte nur noch die letzten Wochen durchhalten müssen und dann hätte sich das ganze sowieso verlaufen, doch er hatte Angst. Er hatte Angst vor den Wochen, hatte Angst vor den Fehlern die er begehen konnte. Jetzt war es zumindest noch früh genug. Sie wäre wütend auf ihn, ja, doch, zumindest versuchte er sich das einzureden, gäbe es keine gebrochenen Herzen. Sie hatte gesagt sie könnte sich in ihn verlieben, nicht dass sie es getan hatte.
„Carson bitte, interpretier da nicht so viel hinein. Du kennst mich, du weißt wer ich bin und war. Ich bin ein Arschloch wie immer schon, warum also hast du geglaubt, ich würde mich dir gegenüber anders verhalten?", Jenna schluckte, wusste genau was sie eigentlich darauf antworten sollte doch sie konnte nicht. Sie würde sich ihm nicht öffnen, sie würde nicht zulassen noch tiefer in einen Strudel hineingezogen zu werden, an dessen Ende sie in tausend Teile zersplittern würde. Stattdessen ging sie ein paar Schritte rückwärts, ließ Liam dabei jedoch nicht aus den Augen.
„Weil ich gedacht habe, dass du besser bist als der ganze Scheiß, den du anderen vormachst. Weil gedacht habe, du hättest es endlich überwunden. Weil ich dachte du bist ein toller Kerl...", sie schluckte erneut und wandte sich dann ab. Nach ein paar Schritten hörte sie Liam leise „Es tut mir leid..." murmeln doch sie beachtete es nicht weiter. Sie würde einen Teufel tun und sich deswegen fertig machen. Sie hatte es wissen wollen und hatte es jetzt erfahren.
Die Tür fiel hinter ihr zu und Liam stand immer noch an der selben Stelle und starrte ihr hinterher. Als gäbe es irgendetwas, das er sagen oder tun könnte. In seinem Körper kämpfte zigtausend Arten von Gefühlen gegeneinander und für eine Sekunde wusste er nicht mehr, weshalb er Carson gehen lassen sollte. Er hoffte so sehr darauf, dass sie ihm irgendwann verzeihen würde. Dass sie irgendwann als Freunde ihre Zeit miteinander verbringen konnten, denn ihre Gesellschaft war ihm so sehr ans Herz gewachsen Wieso zum Teufel musste zwischen Männern und Frauen immer diese scheiß Liebe dazwischen kommen? Er hatte wirklich geglaubt, dass Carson klüger wäre, dass ihr das niemals passieren würde, doch er hatte sich geirrt. Er sah den Bald in seiner Hand und schleuderte ihn von sich.
„Fuck...", rief er aus und sah wie der Ball mit einer Wucht von der Wand abprallte und in die Richtung rollte, in die Carson soeben verschwunden war. Er wollte am liebsten alles kurz und klein schlagen, doch das würde auch nichts nützen. Er konnte es kaum noch abwarten, bis er aus diesem Scheißkaff fliehen konnte. Bis er endlich ein Leben beginnen konnte, in dem nicht alles was ihn betraf mit Vorurteilen verknüpft war. Er stürmte auf die Umkleide zu, gab jedoch aus Reflex dem Ballwagen noch einen heftigen Tritt, der ihn dazu veranlasste einige Meter weit zu rollen, bevor er quietschend inne hielt. Doch Liam interessierte es nicht, er wollte nur all den Scheiß vergessen.
„Du erinnerst mich an jemanden den ich ziemlich gut kannte jedoch hoffte, nie wieder sehen zu müssen!", meinte Eric nachdenklich, als sie gerade ihre Milchshakes bekommen hatten.
„Was laberst du für einen Scheiß?", fragte Liam wütend. Sein ganzer verfluchter Tag war gelaufen. Seit dem Gespräch mit Carson war er nicht fähig, auch nur einen verdammten klaren Gedanken zu fassen.
„Vor zwei Jahren mein Lieber warst du so ähnlich drauf, oder etwa nicht? Hing es da nicht auch irgendwie mit Carson zusammen?", Eric bewegte sich auf äußerst dünnem Eis das wusste er, doch es half nichts. Er hatte damals den Mund gehalten und hatte Liam treiben lassen was er wollte, heute würde er nicht noch einmal denselben Fehler begehen.
„Fuck ist dir klar, dass du dich wie ne Pussy anhörst?", Liam funkelte ihn wütend an und Eric musste zugeben, dass er in solchen Situation Angst vor seinem Freund bekam, doch er würde einen Teufel tun und sich davon einschüchtern lassen.
„Nein höre ich mich nicht Liam! Du hast dich schon einmal beinahe selber zerstört weil du nicht zu deinen verfluchten Gefühlen stehen konntest und ein zweites Mal lasse ich das ganz einfach nicht zu, hast du mich verstanden? Ich weiß nicht warum, aber du bist der verfluchten Annahme, dass du alles und jeden um dich herum gefährdest und das stimmt einfach nicht, ok?", meinte Eric und fixierte ihn. Liams Blick wurde, wenn überhaupt möglich, noch eisiger.
„Du mischt dich in Sachen ein, die dich einen Scheiß angehen Eric. Carson hat nichts mit mir oder meinem Leben zutun. Das alles war nur ein Projekt und ich weiß nicht, wieso jetzt jeder auf mich einredet!", Liam legte seine Arme auf dem Tisch ab und beugte sich noch ein wenig weiter vor.
„Oder hast du etwa geglaubt, dass wir uns hier in einem Märchen befinden Prinzessin?", Liam versucht ihn bewusst zu provozieren, das war Eric klar doch er würde es nicht zulassen. Er kannte seinen Freund und wusste genau, dass er das alles nicht so meinte. Er konnte sich in solchen Situation nur schlecht zusammenreißen und versuchte allen in seiner Nähe klar zu machen, dass das was er jahrelang versucht hatte zu vermitteln voll und ganz der Wahrheit entsprach.
„Du redest so einen Scheiß Liam und das weißt du ganz genau. Du willst es dir nur nicht eingestehen! Ich habe nicht erwartet, dass wir uns jetzt in einem Märchen befinden, so einen Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gehört. Weshalb du aber gleich der Annahme bist, dass ich darauf abziele, dass du dir deine Gefühle Carson gegenüber eingestehen solltest finde ich äußerst eindeutig! Aber nichtsdestotrotz, darum geht es gar nicht verdammt. Du und Carson tut euch gut und ich erwarte nicht, dass ihr gemeinsam in den Sonnenuntergang reitet oder so einen Scheiß, nein, ich finde nur, dass du dich ihr gegenüber vielleicht nicht wie ein absolutes Arschloch benehmen solltest weil es dich selber stört. Und danach bist du so drauf wie jetzt! Wie damals! Du kannst jedem etwas vormachen Liam, mir aber nicht verstanden?", so klare Worte war Liam nicht gewöhnt von Eric zu hören und so lehnte er sich zurück. Was hatte der Typ schon für eine Ahnung? Kein Mensch wusste, was ihn ihm vor sich ging. Alle waren der Meinung sie wüssten es, doch keiner gab sich wirklich Mühe seine Gedankengänge tatsächlich zu interpretieren und nachzuvollziehen. Er versuchte ständig es allen zu erklären, doch keiner hörte richtig zu. Nicht einmal Eric.
Liam stand auf wusste jedoch nicht, was er geplant hatte bis er Steph entdeckte. Sie war die Einzige in diesem Laden, die er kannte und so fixierte er sie, bevor seine Worte an Eric richtete.
„Carson und ich tun uns nicht gut! Genau das ist das Problem. Warum denkst du, dass wir uns jahrelang bis aufs Blut bekriegt haben, ha? Das hat schon seine Gründe gehabt und ich will, dass du mich mit dem ganzen Mist jetzt in Ruhe lässt, verstanden?", ohne sich zu verabschieden zog er sich zurück und ließ sich einige Sekunden später neben Steph auf die Bank fallen und während er begann, sich angeregt mit Steph zu unterhalten beobachtete Eric seinen Freund und wusste, dass nichts gutes dabei rauskommen würde. Die Tür öffnete sich und er hörte die Glocke darüber bimmeln.
„Einen Burger hätten wir auch wo anders essen können Maria!", Carson und ihre Freundin schoben sich in den Laden, bemerkten jedoch schnell, dass hier alles besetzt war. Bevor Eric darüber nachdenken konnte, winkte er den beiden Mädchen zu, die prompt auf ihn zusteuerten. Er hatte sich an ihre Gesellschaft gewöhnt, hatte zwar nicht so viel Zeit mit ihnen verbracht wie Liam, aber es schien ihm mittlerweile wie eine Selbstverständlichkeit. An die neuen Umstände musste er sich wohl noch gewöhnen.
„Hey Eric, ganz alleine da?", fragte Maria, doch Carson hatte schon gespannt, dass bis vor ein paar Minuten noch jemand am Tisch gesessen war, schließlich stand der halb verzehrte Milchshake noch an Ort und Stelle. Ihr Blick glitt über die Gäste und sie entdeckte Liam und Steph einige Meter weiter.
„Setzt euch doch!", meinte Eric und sah Carson dabei eindringlich an. Er wusste nicht, was er damit bezweckte, doch irgenetwas trieb ihn dazu die beiden zu sich an den Tisch einzuladen. Maria ließ sich kurz darauf auf der Bank gegenüber von Eric nieder, während Carson noch ein klein wenig unentschieden wirkte.
„Komm schon Jenna, ich sterbe gleich vor Hunger!", meinte Maria und klopfte neben sich auf die Bank. Murrend ließ sich Jenna neben sie gleiten und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Hat dein Kumpel seine Tage oder warum spinnt der so rum momentan?", fragte Maria ohne Umschweife Eric und las dabei parallel in der Karte.
Erics Blick schoss in ihre Richtung. Maria hatte schon immer eine sehr direkte Art gehabt, dass hatte Eric über all die Jahre bereits zu spüren bekommen. Doch was brachte es auch, so zu tun als wäre alles in bester Ordnung. In diesem Moment bemerkte Liam Jenna und seine Augen funkelten Eric wütend an. Er räusperte sich und konzentrierte sich auf Maria.
„Keine Ahnung was mit ihm los ist!", er konnte den Mädchen ja wohl kaum die Wahrheit sagen. Das wäre ein Vertrauensbruch den Liam ihm niemals verzeihen würde.
„Er spinnt einfach, lasst ihn doch! Er ist eben Liam, wir kennen ihn doch.", murmelte Jenna und riss Maria die Karte aus der Hand um selber darin zu lesen. Als Stella an den Tisch kam um die Bestellungen aufzunehmen nahmen beide Mädchen einen Baconburger und ein Wasser. Eric beobachtete indes Liam der angestrengt so tat, als wäre niemand von ihnen in diesem Raum, doch sein Blick, der immer wieder herüber glitt, verriet ihn. Er war sauer, dass wusste Eric sofort. Wahrscheinlich wusste es selber nicht mal auf wen genau.
Die drei unterhielten sich über die Schule, über die in äußerster Kürze anstehenden Abschlussprüfungen, über ihre Pläne nach der Schule. Nur das Thema Liam wurde nicht noch einmal angeschnitten.
Als Stella die Teller schließlich wieder abräumte rührte sich etwas am Tisch von Steph und Liam und weil Eric zu auffällig hinüber geblickt hatte, taten es ihm die Mädchen nach. Liam und Steph waren aufgestanden und er hatte den Arm um ihre Schultern gelegt, während Steph ihn strahlend ansah. Anschließend verließen beide, ohne den dreien noch einmal ihre Aufmerksamkeit zu zeigen das Diner.
‚Was zum Teufel tut er da?', schoss es Eric in den Kopf und im selben Moment stand Carson auf und zog ihren Geldbeutel hervor.
„Kannst du bitte für mich mitzahlen? Mir geht's nicht gut...", murmelte Jenna kreidebleich und hielt Maria einen zwanzig Dollar Schein hin. Eric musterte sie betreten und dachte an eben Geschehenes. Konnte es sein, dass Jenna wegen Steph und Liam so reagierte? Es musste so sein, denn schließlich war sie kurz darauf aufgesprungen.
„J-Ja klar, aber was ist mit unserem DVD Abend?", fragte Maria verwirrt und nahm den Dollar Schein entgegen.
„Verschieben wir, ok? Mir geht's wirklich nicht gut, ich glaube der Burger schlägt mir gerade ziemlich auf den Magen!", und mit diesen Worten verabschiedete sich Jenna und trat in den strahlenden Sonnenschein hinaus.
„Was war das denn?", fragte Maria verdutzt und blickte ihrer Freundin hinterher. „Na ich denke, dass Jenna nicht sonderlich begeistert von Liams Abgang war.", erklärte Eric ruhig.
„Welcher Abgang?", offenbar hatte Maria nichts mitbekommen doch Eric dafür umso mehr. Er erzählte Maria, was sie wissen musste und sah, als er geendet hatte, nach draußen.
Als Jenna an die frische Luft trat musste sie mehrmals tief ein und ausatmen um nicht hier an Ort und Stelle vollkommen ausrasten. Sie presste sich die Hand auf ihren Bauch und zwang sich, sich in Bewegung zu setzen. Es war eine Sache wenn Liam sich von ihr fernhielt. Es war seine Entscheidung, doch es war eine Andere, dass er Jenna bewusst verletzte. Woher sie wusste, dass es reine Absicht gewesen war? Sie hatte seinen Bick gesehen. Sie hatte die Entschlossenheit gesehen. Die Entschlossenheit ihr zu zeigen, dass er der Bad Boy war. Der Bad Boy der nicht verändert werden wollte.
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