22. Kapitel: Unverhofft und vollkommen benebelt
22. Kapitel: Unverhofft und vollkommen benebelt
„Nein wahrscheinlich hat sie am Ende noch was mit Chris am Laufen!“, sagte Liam, der schon ziemlich betrunken war und es sich auf dem Gras des Footballfeldes ihrer Senior High gemütlich machte. Das Gras fühlte sich kühl und feucht an, doch Jenna und er hatten mittlerweile schon soviel getrunken, dass ihnen die Kälte nichts mehr ausmachte, die sich in der Nacht nach wie vor breit machte.
„Ach was, das glaube ich nie im Leben! Die Beiden kennen sich schon seit Jahren! Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie sich gegenseitig ausstehen können um ehrlich zu sein!“, erklärte Jenna.
Aus dem Shop hatte Liam Plastikbecher, tatsächlich eine Flasche Wodka und Eistee besorgt, mit der sich beide auf den Weg zur Schule gemacht hatten. Sie hätten alles tun können, doch Liam hatte sich schon immer einmal auf dem Schulgelände betrinken wollen und das Footballfeld entweihen wollen. Jenna hatte zugestimmt, nachdem Liam es mit den folgenden Worten vor ihr erklärt hatte.
„Carson du musst langsam machen! Du bist das nicht gewohnt, bevor du mir also noch aus den Latschen kippst machen wir heute Abend erstmal etwas Harmloseres und beim nächsten Mal lasse ich mir etwas Besseres einfallen!“
Dass er überhaupt der Meinung war, dass sich solch ein Abend wie heute wiederholen könnte hatte Jenna zwar überrascht doch sie hatte es sich verkniffen irgendwas darauf zu antworten. Also hatten sich beide zu Fuß auf den Weg zur Schule gemacht und waren schließlich über den Zaun gestiegen der in der Regel dafür gut war, junge Leute wie sie es waren, von dem Schulgelände fern zu halten wenn kein Betrieb war. Den ganzen Weg über hatten sie sich über irgendwelche Dinge unterhalten, die keiner der Beiden in ihrer derzeitigen Verfassung noch einmal wiedergeben könnte doch es hatte Spaß gemacht. Tat es immer noch, stellte Liam fest, der gerade über ihre Aussage über Chris und Maria lachen musste.
Jenna war nach wie vor äußerst ernst und zog die Stirn kraus.
„Nein ernsthaft! Die Beiden würden sich wahrscheinlich die Köpfe einschlagen!“, meinte sie, um ihre Aussage zu bestärken.
„Na und? Wir verbringen auch den Abend miteinander und haben uns noch nicht gegenseitig verletzt!“, sagte Liam und nahm die Flasche an sich, die noch zu einem Drittel gefüllt war, und füllte in jeden Becher einen Schluck.
„Trinken wir darauf!“, und dabei hob er seinen Becher an um mit Jenna anstoßen zu können.
Auch Jenna musste zugeben, dass sich um sie herum alles zu drehen schien. Solch einen Rausch hatte sie wohl noch nie gehabt und sie hätte auch nicht erwartet, dass es jemals dazu kommen würde, dass sie die Nacht mit Welsh auf dem Footballfeld verbringen würde, während sie beide gemeinsam tranken und über Gott und die Welt sprachen. Also stieß sie mit ihrem Becher gegen den von Welsh und kippte die darin enthaltene Flüssigkeit hinunter. Anfangs hatte sie das Zeug noch absolut ekelhaft gefunden, mit jedem weiteren Schluck hingegen wurde es besser und, dass es ihr ein schwereloses Gefühl gab war ein weiterer Pluspunkt.
Nachdem beide einen Schluck Eistee nachgetrunken hatten verfielen sie in ein angenehmes Schweigen und während Jenna sich fragte, ob es tatsächlich möglich wäre, dass Chris und Maria etwas miteinander hatten, dachte Liam an die letzten Jahre in denen er sich wegen Jenna die Haare gerauft hatte.
„Warum haben wir uns in den letzten Jahren eigentlich so viel gestritten?“, fragte er vollkommen unvermittelt und sah Jenna an, die in den klaren Sternenhimmel hinauf blickte, während sie sich mit den Händen im Gras abstützte und die Beine überkreuzt hatte.
„Warum fragst du?“, meinte sie lediglich da sie wusste, dass die folgende Unterhaltung keine von denen war, die sie unbedingt führen wollte. Sie wusste mittlerweile, dass man mit Welsh auch seinen Spaß haben konnte, doch sie glaubte nicht daran, dass dies ein Zustand für lange Zeit sein würde. Spätestens wenn ihr Projekt beendet war und sie beide ihr Leben weiterleben konnten, würden sie in alte Muster zurückfallen.
„Keine Ahnung, es ist nur so, dass die letzten Wochen gar nicht so übel waren und ich frage mich einfach, warum das nicht vorher schon so war!“, erklärte Liam nachdenklich. Jenna richtete sich auf und wandte sich in seine Richtung, während sie ihre Haare hinters Ohr strich.
„Beantworte mir nur eine Frage: Wenn es dieses Projekt nicht gäbe, würden wir dann gemeinsam hier im Gras sitzen?“, fragte sie ihn und wartete auf seine Antwort. Sie konnte sehen, wie er sein Gehirn nach einer Antwort durchforstete und er dabei einen Punkt auf dem Gras fixierte.
„Ganz ehrlich?“, meinte er und Jenna nickte, denn sie wollte, dass Liam ehrlich auf diese Frage antwortete.
„Wahrscheinlich nicht!“, antwortete er schließlich und riss einen Grashalm aus dem Boden mit dem er anschließend spielte, in der ihn immer weiter auseinanderrupfte.
„Genau, wahrscheinlich nicht! Ganz im Gegenteil….wir würden uns nach wie vor angiften und uns gegenseitig das Leben schwer machen Liam und genau das ist der Grund, warum wir uns die letzten Jahre über nicht ausstehen konnten und es, wenn wir ehrlich sind, immer noch nicht wirklich tun. Klar, ich muss zugeben, dass das Projekt dazu beigetragen hat, dass ich es nicht mehr als Zumutung empfinde in dem selben Raum zu sein wie du und auch muss ich zugeben, dass man mit dir durchaus seinen Spaß haben kann, doch wir zwei sind für eine Freundschaft einfach nicht gemacht. Waren wir nie, werden wir auch niemals sein. Es liegt in unserer Natur! Sag mir nicht, dass du mir nicht auch jetzt noch in so mancher Situation den Kopf abreißen würdest wenn wir dieses Abkommen und das Projekt nicht hätten!“, erklärte Jenna und sah Liam dabei in die Augen. Er hatte aufgehört an dem Grashalm herumzuzupfen und hatte sich stattdessen auf sie konzentriert.
Wenn Liam ganz ehrlich war, dann war es jetzt schon einige Zeit her, dass er Jenna am liebsten den Kopf abgerissen hätte. Er hatte seinen Spaß mit ihr, er liebte es sie zu necken und aus der Reserve zu locken. Konnte man das aber als harmonisch bezeichnen? Nein, das glaubte er nicht. Er amüsierte sich immer noch daran Jenna zu ärgern nur, dass Jenna durch das Projekt nicht mehr jedes seiner Worte auf die Goldwaage legte. Und das tat auch er nicht!
„Wie sind wir nur so geworden?“, fragte Jenna und wandte ihren Blick ab, da sie es nicht weiterhin ertrug Liam in die Augen zu sehen. Diese unergründlichen, dunkelblauen Augen die einen immer so anblickten als würde er direkt durch die oberste Schicht sehen und das Innerste durchleuchten. Sie spürte ein leichtes Kribbeln in ihrem Inneren, wie so oft in den letzten Wochen wenn sie Liam zu nah an sich heran ließ und dachte erneut, für einen kurzen Augenblick, daran, dass es Zeit wurde sich nach anderen Jungs umzusehen!
„Da spricht gerade der Alkohol aus uns, ganz klar! Sonst würden wir so was gar nicht erst besprechen!“, erhielt Jenna als Antwort und lächelte.
„Ja der Alkohol. Wahrscheinlich hast du Recht!“, meinte sie und stützte sich erneut mit den Händen im kühlen Gras ab. Die Feuchtigkeit sickerte langsam durch ihre Hose und verursachte eine Gänsehaut auf ihren Beinen. Sie fröstelte.
„Wie spät ist es eigentlich?“, fragte sie Liam, da sie keine Uhr am Handgelenk hatte und ihr Handyakku vor einiger Zeit aufgegeben hatte. Als Liam sein Handy aus der Hosentasche holte sah er, dass er sein Hany auf lautlos gestellt hatte und dadurch drei Anrufe von Chris verpasst hatte. Auch sah er, dass es mittlerweile nach drei Uhr mitten in der Nacht war. Überrascht zog er die Augenbrauen nach oben.
„Es drei Uhr!“, sagte er kurz und bündig und Jenna blickte ihn überrascht an.
„Echt? Wahnsinn ist die Zeit schnell vergangen!“
Liam nickte. „Ja und leider muss ich dir sagen, dass Chris mich drei Mal angerufen hat! Wahrscheinlich macht er sich schon Sorgen!“
„Ach lass ihn sich Sorgen machen, der ist wahrscheinlich selber noch mal losgezogen um zu feiern. Ich bin erwachsen, auch wenn das alle in meiner Umgebung nicht wirklich wahrhaben wollen doch so ist es. Noch drei Monate und das Schuljahr ist gelaufen, dann gehe ich weg von hier und baue mir ein eigenes Leben auf!“, erklärte Jenna.
„Ich will noch was trinken!“, fügte sie hinzu und lächelte Liam an, außerdem wandte sie sich mit ihrem Körper ihm zu und war nun nur noch einige Zentimeter von ihm entfernt. Liam hielt einen Moment inne und sah Jenna an, öffnete jedoch kurz darauf die Flasche und schüttete sich und Jenna etwas ein. Diesmal hob Jenna den Becher und prostete ihm zu.
„Darauf, dass sich irgendwann alles ändert!“, sagte sie und während Liam lächelnd nickte stieß er mit seinem Becher gegen Jennas. Als Jenna ihren Becher ausgeleert hatte begann sie vollkommen unvermittelt an zu lachen und beinahe hätte sie sich an dem Wodka verschluckt.
„Alles in Ordnung mit dir Carson?“, fragte Liam besorgt, während er ihr die Hand auf den Rücken legte, Jenna hingegen hielt sich die Hand vor den Mund und lachte weiter, achtete jedoch darauf, dass sie nichts von dem, was sie im Mund hatte verlor. Das Zeug brannte ganz fürchterlich, doch sie schaffte es nicht es runterzuschlucken da sie geschüttelt wurde von ihrem Gelächter.
Sie schüttelte den Kopf um auf Liams Frage zu antworten und blickte schließlich, als sie sich ein wenig beruhigt hatte, auf.
„Mir ist gerade etwas eingefallen!“, sagte sie wie als wolle sie ihren Anfall erklären.
„Ach ja und was?“, fragte Liam sie besorgt, da er befürchtete, dass Jenna jetzt den Verstand verlor.
„Naja, kannst du dich noch an die Kindergartenzeit erinnern?“ Liam nickte um ihr zu signalisieren, dass er sich sehr wohl noch daran erinnern konnte.
„Und was daran war jetzt so komisch?“, stellte er die Gegenfrage.
„Kannst du dich auch noch daran erinnern, dass wir uns eine Zeit lang so gern hatten, dass du mir damals meinen ersten Kuss gegeben hast? Ich meine klar, es war ein harmloser kleiner Schmatzer aber immerhin!“, erklärte Jenna und sah Liam dabei an. Das überraschte ihn jetzt. Diesen Vorfall hatte er schon beinahe vergessen, doch jetzt, da sie ihn erwähnt hatte kamen die Erinnerungen zurück. Jenna und er hatten bei einer Nachbarschaftsfeier zusammen im Garten ihrer Eltern gespielt. Beide waren ungefähr fünf gewesen und hatten eine Wasserschlacht veranstaltet. Irgendwann war Jenna auf die Idee gekommen, sich im Busch zu verstecken und Mama und Papa zu spielen, was Liam zwar langweilig gefunden hatte, da ihm jedoch keine bessere Idee gekommen war, hatte er eingewilligt. Jenna hatte ihm Essen gekocht, das aus Erdbeeren und Himbeeren aus dem heimischen Garten bestanden hatte und hatte gebügelt, während Liam die meiste Zeit nur dagesessen war. Er wusste noch, dass er sich gefragt hatte, ob das Väter immer so machten und dann war ihm eine Idee gekommen. Sein Papa gab seiner Mutter immer ein Bussi, wenn sie ihm das Essen hinstellte. Zwar nur ein kleines und es dauerte auch gar nicht lange, aber Jenna hatte ihm gerade Essen gemacht und sie spielten ja Mama und Papa, also hatte er sie zu sich gezogen und ihr einen Schmatzer auf den Mund gegeben. Es hatte sich nicht so gut angefühlt wie er geglaubt hatte und im Gegensatz zu seiner Mom sah Jenna in diesem Moment überhaupt nicht glücklich aus.
„Du hast dich in den letzten Jahren definitiv verbessert!“, sagte Jenna und riss ihn aus seinen Erinnerungen heraus. Er lächelte.
„Das kannst du auch gar nicht miteinander vergleichen Carson. Außerdem war es deine Idee dieses dumme Spiel zu spielen!“, konterte Liam konnte jedoch nicht verhindern, dass er weiter lächelte.
„Ich hab jedoch bestimmt nicht geglaubt, dass du mir einen Kuss aufdrückst! Ich hatte da mehr an kochen, Tee trinken und so ein Zeug gedacht!“, meinte sie mit strahlenden Augen die durch die Kindheitserinnerungen verursacht wurden.
„Naja, ich hab mir doch nur ein Beispiel an meinen Eltern genommen! Aber eins muss ich sagen, nämlich, dass du dich ebenfalls verbessert hast! Ich kann mich daran erinnern, dass ich danach Spucke von dir an der Lippe hatte….“, sagte er nachdenklich, nur um kurz darauf selber in schallendes Gelächter auszubrechen. Jenna stieß ihm spielerisch in die Rippen.
„Hey, immerhin war das mein erster Versuch ok? Und wenn ich mich nicht verbessert hätte, dann würde ich mir jetzt ernsthaft Sorgen machen. Dann wüsste ich auch, warum Richard sich von mir getrennt hat. “, verteidigte sie sich und stimmte in das Gelächter ein. Die Stimmung war ausgelassen, doch Liam hatte bei den letzten Worten von Jenna einen kleinen Stich verspürt. Sie hatte sich die Schuld an der Trennung gegeben, nichts ahnend, dass Richard bereits in den letzten Wochen ihrer Beziehung mit anderen Mädchen im Bett gewesen war. Doch war es überhaupt seine Aufgabe dies Jenna mitzuteilen? Er entschied sich dagegen.
„Nein ich kann dir versichern, dass du wirklich gut geworden bist. So gut ein solcher Kuss eben sein kann, bedenkt man, dass wir das wegen Richard getan haben.“, erklärte Liam, sein Lachen hingegen hatte aufgehört.
„Naja, du warst auch nicht übel. Vor allem deine schauspielerischen Künste, du solltest wirklich überlegen ob du nicht eine Karriere beim Film machen möchtest. Sogar ich hab dir das für einen Moment abgekauft!“, erklärte sie lächelnd. Jenna würde es nicht zugeben, doch in ihrem Inneren zog sich bei der Erinnerung an diesen Abend alles zusammen. Sie hatte es so sehr genossen Liam zu küssen, auch wenn es nur Show gewesen war, dass es ihr beinahe ein wenig Angst machte. Doch auch Liam musste zugeben, dass er rein gar nichts gegen eine Wiederholung dieses Kusses hätte. Er war einfach zu gut gewesen.
Bevor er jedoch etwas tun konnte, was er später bereuen würde, lehnte er sich ein wenig zurück und schnappte sich die Flasche um sich und Jenna nachzuschütten.
„Worauf trinken wir jetzt?“, fragte er, ohne auf das einzugehen, was Jenna vorher gesagt hatte. Sie hätte es vermutlich gar nicht hören wollen, was er darauf zu sagen hatte.
„Trinken wir auf unseren ersten Kuss, die schöne Kindheit, die Unbeschwertheit und auf alles, was noch kommen mag!“, meinte Jenna und hob ihren Becher an die Lippen. Die Lippen, an die Liam vollkommen unfreiwillig so oft hatte denken müssen in den letzten Wochen. Er dachte an das was Jenna heute Abend gesagt hatte. Das was man nicht haben konnte war immer aufregender als das, was sich direkt vor einem befand. So hatte Liam es noch nie gesehen, doch vielleicht stimmte das was sie gesagt hatte. Vielleicht spielte ihm jedoch auch der Alkohol einen Streich. Er trank auf das, was Jenna gesagt hatte und schmiss seinen Becher anschließend in das Gras und obwohl er eigentlich hatte aufstehen wollen, weil es langsam an der Zeit wurde zu gehen, weil er einen ganz schönen Rausch hatte und Jenna vermutlich auch nicht besser dran war, hielt er inne, als sein Gesicht bei dem Versuch aufzustehen, Jenna zu nahe kam und sie nicht zurückwich. Um ihn herum drehte sich alles, doch dies hinderte ihn nicht daran in der Bewegung inne zu halten und ehe er sich versah überwand er den Abstand zwischen sich und ihr und legte seine Lippen auf ihre.
Jenna riss überrascht die Augen auf und wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Auch in ihr drehte sich alles, sie war vollkommen benebelt von dem Wodka und plötzlich erschien es ihr gar nicht so schlimm, ein wenig Spaß mit Liam zu haben. Also legte sie ihm ihre Hände auf die Schultern und erhob sich auf die Knie, während sie ihren Körper an seinen schmiegte. Er packte sie mit beiden Händen an der Hüfte und zog sie an sich. Liam roch nach irgendeinem unglaublich guten Parfum, nach frischer Luft und Alkohol und Jenna holte kurz Luft. Jetzt war es nicht mehr der Alkohol der sie so benebelte, sondern der Nebel wurde vermischt mit den Gefühlen die Liam in ihr auslöste. Sie hob ein Bein an und setzte sich schließlich auf seinen Schoß während er sie immer noch an den Hüften gepackt hielt und zudrückte. Einer seiner Finger berührte nackte Haut an der freien Stelle die entstanden war, weil ihr T-Shirt und ihre Jacke ein wenig nach oben gerutscht waren und sie schnappte nach Luft. Seine Finger waren eiskalt! Offenbar verstand Liam die Anspielung denn ohne, dass sie etwas sagen musste nahm er seine Hände dort weg und fuhr ihren Körper entlang, während sie seine Zunge an ihrer spürte und beinahe aufgestöhnt hätte. Was zum Teufel geschah hier eigentlich gerade? War sie wirklich gerade im Begriff eine solche Dummheit zu begehen?
Liam spürte unter seinen Händen das Zittern von Jennas Körper und drückte sie noch enger an sich. Er konnte es nicht fassen, doch das ganze Gefasel von ihrem ersten Kuss und all dem anderen Zeug hatten ihn heiß gemacht. So heiß, dass er keinen Rückzieher mehr machen konnte oder wollte. Er fuhr mit seiner Hand Jennas Bauch entlang, während er keine einzige Sekunde von ihren Lippen abließ und landete schließlich an ihren Brüsten, die sich unter seiner Berührung und aufgrund Jennas Reaktion, ein wenig zusammenzogen. Jenna stöhnte leise auf, fast zu leise, doch er hatte es eindeutig gehört und während sich ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete, weil er solche Reaktionen aus Jenna kitzeln konnte spürte er seine eigene sehr genau. Langsam ließ er von ihren Lippen ab und wanderte zu ihrem Hals, während Jenna sich an seine Schultern klammerte als wären sie ihr einziger Halt und den Kopf zurückfallen ließ.
„Es tut mir Leid euch unterbrechen zu müssen Kinder, aber was zum Teufel habt ihr auf dem Schulgelände zu suchen?“, hörte er durch den Schleier der Lust, die Jenna in ihm auflöste jemanden sagen und blickte auf. Ein leises, für Jenna jedoch eindeutig hörbares „Fuck….“, stahl sich über seine Lippen und Jenna wandte sich um. Sie sah ihn erschrocken an und erst jetzt sahen die Beiden das Licht, welches durch die Taschenlampe verursacht worden war, die direkt auf sie gerichtet war.
„Fuck…“, murmelte nun Jenna ebenfalls und erkannte Clay Gardner, den Securitymann der in der Nacht das Schulgelände im Auge behielt. Offenbar war er auf sie aufmerksam geworden. Langsam hob sie ihr Bein wieder an und stieg von Liams Schoß herunter und sah erschrocken zu Clay auf.
„Also? Irgendwelche Erklärungen?“, fragte Clay die Beiden und richtete die Taschenlampe auf die jetzt beinahe leere Wodkaflasche.
„Fuck…“, sagte beide noch einmal gleichzeitig und sahen sich dann kurz an. Sie wurden erwischt und jetzt würde es Ärger geben.
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„ICH KANN ES EINFACH NICHT FASSEN! ALKOHOL??? AUF DEM SCHULGELÄNDE??“, Jennas Mutter war äußerst wütend, während Liams Eltern erstmal nur still danebenstanden und auf die Kinder hinab sahen. Liam sah seinem Vater direkt in die Augen, doch sein Blick verhieß nichts Gutes. Er konnte schon beinahe seine Gedanken hören: War klar, dass dieser Nichtsnutz in so einen Scheiß hinein gerät!!
„Was zum Teufel habt ihr mitten in der Nacht auf dem Footballfeld zu suchen gehabt?“, fragte hingegen jetzt Liams Mutter und dabei sahen die Beiden sich an. Sie würden einen Teufel tun und ihren Eltern sagen, was sie dort getan hatten, da war beiden lieber die Eltern würden sich auf den Wodka konzentrieren. Jenna sah zu Clay hinüber, der ja ganz eindeutig wusste, was die beiden im Inbegriff gewesen waren zu tun, doch als er den Mund öffnete, kamen nur folgende Worte heraus. „Naja ich glaube, dass die Beiden einfach ein bisschen gegen die Regeln verstoßen wollten. Da jedoch keinerlei Schaden entstanden sind und die Beiden auch ansonsten nicht falsch gemacht haben denke ich, wir können es bei einer Verwarnung belassen aber Kinder glaubt mir, sollte ich euch noch mal mitten in der Nacht hier erwischen, dann rufe ich die Polizei!“, sagte er und behielt den Rest für sich. Sie hatten sonst nichts falsch gemacht? Jetzt da ihr Rausch sich langsam lichtete brach die Realität über Jenna und Liam herein und sie sahen sich erneut an. Die Schamesröte schoss in Jennas Wangen und so sah sie schnell wieder weg.
„Bringen sie die Kinder nachhause und lassen sie ihren Rausch ausschlafen! Und bevor sie allzu wütend werden möchte ich sie nur daran erinnern, was sie in diesem Alter alles getan haben!“, erklärte Clay und sah ihre Eltern dabei so an, als wüsste er von jedem einzelnen etwas. Clay war schon seit über dreißig Jahren für die Sicherheit der Schule zuständig und aus diesem Grund hatte er bestimmt schon so einige Dinge gesehen, die eigentlich im Verborgenen hätten bleiben sollen. Die Eltern nickten alle schuldbewusst und packten ihre Kinder schließlich in die Autos um sie nachhause zu fahren.
„Jenna ich kann es einfach nicht glauben! Was ist nur in dich gefahren?“, fragte ihre Mom vom Beifahrersitz aus, doch Jenna konnte es selber nicht erklären. Ja, was war in sie gefahren? Als sie schließlich ausstieg und Liam an seiner eigenen Haustür stehen sah, der zu ihr hinübersah, wusste sie es: Liam Welsh war in sie gefahren! Das musste aufhören und zwar ganz schnell! Gleich am Montag würde sie dafür sorgen, dass Liam endlich aus ihrem Kopf verschwand.
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So ich hoffe es hat euch gefallen und ich lese ganz viele Kommentare zu dem Kapitel;D Ach und voten nicht vergessen;D
Also einen schönen Tag noch, eure lullaby1988
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