Die großen Türen zum Saal öffnen sich schwungvoll, doch anstatt auf die Prinzessinnen und adeligen Mädchen zu achten, die eintreten, lag mein Blick nur auf ihm. Seine dunkelbraunen Haare sind ein wenig durcheinander, sein gebügeltes Hemd ist nun etwas zerknittert und trotz seinen entspannten Gesichtsausdruckes und seiner eleganten Körperhaltung wirkt er leicht gestresst. "Mein Sohn," beginnt mein Vater. "Es ist an der Zeit für dich zu heiraten und den Thron zu besteigen. Du kannst dir eine Person in diesem Raum aussuchen und ich verspreche, alle Anwesenden hier sollen es bezeugen, dass ich deine Entscheidung akzeptieren werde." meint er sanft und lächelt mich an. Ich weiß, dass er die Mädchen meint, doch durch seine Worte, bietet er mir eine Chance.

Mit einer anmutigen Bewegung erhebe ich mich und schreite auf den Diener zu. "Elias Maqued. Mir ist bewusst, dass wir selten eine richtige Unterhaltung geführt haben, doch ich habe jedes Wort genossen, welches wir ausgetauscht haben. Meinen Vorschlag einander kennenzulernen hast du abgelehnt mit den Worten, du seist ein einfacher Angestellter und hättest nicht das Recht mit mir, dem Kronprinzen dieses Landes, eine engere Bindung einzugehen. Ich möchte dennoch an meinem Vorschlag festhalten und dir eine Frage stellen. Mein Vater ließ mir die Entscheidung jemanden zu heiraten, der sich in diesem Moment ind genau diesem Raum befindet. Mag es Schicksal oder nur Zufall sein, dass du hier stehst, doch ich bin sehr glücklich darüber. Ich möchte dich weiterhin kennenlernen und deswegen stelle ich dir folgende Frage: Elias Maqued, willst du mich heiraten?"

Der ganze Saal ist still. Alle sind geschockt über meine Worte und auch Elias ist sichtlich überrascht. "Seid Ihr Euch sicher, dass ich dafür geeignet bin, diese Frage von Euch gestellt zu bekommen?" erklingt endlich seine engelsgleiche Stimme. Lächelnd sehe ich ihn an. "Ich habe dir diese Frage gestellt, weil ich mir sicher bin, dass du derjenige bist, den ich heiraten möchte." Seine Wangen färben sich rot und unsicher sieht er zu Boden. "Ja, ich will Euch heiraten." meint er schüchtern. Mit einem breiten Grinsen hole ich den Verlobungsring aus meiner Tasche und streife ihn über Elias' Finger. Anschließend drehe ich mich zu meinen Vater. "Ich habe meine Entscheidung getroffen." Er seufzt schwer. "Dann werde ich das akzeptieren. Willkommen in der Familie, Elias." Bevor noch weitere Worte fallen, nehme ich meinen Verlobten an die Hand und renne mit ihm aus den Raum.

Irgendwann, denke ich mir, während wir durch die Gänge rennen, irgendwann werden wir uns lieben, wenn wir das nicht bereits tun.