"Wow... na das war ja mal einfach!" kam es von Sophie. Die beiden standen grinsend auf einem Weg in einem Wald. Von weitem konnten sie Dächer und aufsteigenden Rauch sehen. Eine Stadt!
Melanie zuckte nur mit den Schultern und deutete mit ihrer Hand auf die Stadt. "Wollen wir?"
Die beiden gingen den Weg entlang als wäre es das normalste auf der Welt.

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Endlich waren die sechs Gefährten im Gasthaus angekommen. Sie mussten dazu einen Fluss mit einer Fähre überqueren. Und zu dieser Fähre mussten sie sprinten, da der schwarze Reiter sie auf seinem Pferd verfolgt hatte. Als die Fähre das Wasser sicher überquerte, sahen sie drei Reiter Richtung Brücke galoppieren. Hoffentlich waren sie ihnen nicht bis nach Bree gefolgt.

Nun saßen sie bei einem Krug Bier beisammen. Während die Hobbits angeregte Debatten über die Größe von Bierkrügen hielten war Guy in seinen Gedanken versunken.
Plötzlich stupste Sam ihn von der Seite an. Er wandte sich an den Halbling. "Was ist?" fragte er unwirsch. "D- Der Kerl da hinten starrt euch die ganze Zeit an Herr G -Guy. Seit wir hier sind." stotterte der Hobbit. Guy sah unauffällig in die Richtung, in die Sam deutete. In der Ecke saß eine Gestalt mit Kapuze und einer Pfeife im Mund. Wenn Guy es nicht besser wüsste, hätte er den Kerl für einen von Hood' s Outlaws gehalten. Er stoppte den Wirt, der eben an ihm vorbei lief und fragte nach dem Namen des Fremden. "Einer von den Waltläufern. Das sind gefährliche Leute, wanderndes Volk. Seinen richtigen Namen habe ich noch nie gehört aber hier in der Gegend nennt man ihn Streicher."

Gandalf bekam von der Sache nichts mit. Er versuchte mit der Wirtin über den Preis für ein Nachtquartier zu verhandeln. Die Preise hier waren reiner Wucher!

Indes grübelte Guy, was der Fremde wohl wollte und drehte gedankenverloren den Ring in seinen Fingern hin und her. Es war fast so, als würde dieser seinen Namen flüstern. "Gisborne"
"Gisborne!" Jedes mal wurde die Stimme lauter.

"Sir Guy of Gisborne?" hörte er plötzlich eine andere Stimme. Er öffnete die Augen und suchte nach der Person, die zu der Stimme gehörte.
Und er fand sie. Die Stimme gehörte zu einem Mädchen, welches am Eingang des Gasthauses stand. Ein weiteres Mädchen stand neben ihr und zog skeptisch die Augenbraue hoch. "Der gehört hier aber nicht hin." Sagte sie mit Verwirrung in der Stimme. "Er starrt uns an." Sagte das erste Mädchen, welches braune Haare hatte. Und tatsächlich hatte Guy gar nicht gemerkt, wie er zu den beiden starrte. Sie schienen ihn zu kennen! Wie war das möglich? Er erhob sich schnell und wollte auf die Mädchen zulaufen und sie zur Rede stellen, als er in jemanden hinein lief und rückwärts stolperte. Er ließ den Ring los und kam hart auf dem Boden auf. Panisch riss er die Augen auf und sah das Schmuckstück auf sich zufallen. Mit der Hand versuchte er ihn aufzufangen. Das klappte besser als gedacht, denn der Ring landete genau auf seinem Finger... und Guy wurde unsichtbar.
Um ihn herum verschwamm die Welt und wurde grau. Er richtete sich verwirrt auf und sah sich um. Keiner nahm ihn jetzt noch wahr. Doch plötzlich hörte er hinter sich jemanden, der zu ihm sprach, und auch wenn er die Stimme nicht kannte wusste er genau, wer da mit ihm redete: der dunkle Herrscher Sauron höchstpersönlich. "Du kannst dich nicht verstecken! Ich sehe dich!" Vor Guy erschien ein riesiges Auge, welches von Feuer umrahmt war, während die Pupille schwarz wie die Nacht auf ihn nieder sah. Guy hob die Hände schützend vor sein Gesicht, was jedoch recht wenig half. "Es gibt kein Leben im Nichts! Nur den Tod!" keifte die Stimme. Das war für Guy zu viel. Er zog den Ring vom Finger und ließ sich an einer Wand hinter sich zu Boden sinken. Von dort wurde er von zwei starken Armen aber sogleich wieder hochgezogen und der Waldläufer schliff ihn die Treppe hinauf und stieß ihn dort in einen leeren Raum. Als Guy das Gleichgewicht wieder fand zog er seine Waffe und drehte sich zu dem Fremden um. "Was wollt ihr?" fragte Guy wütend. "Etwas Vorsicht wäre angebracht. Ihr tragt eine Kleinigkeit bei euch."

"Was wisst ihr schon?" zischte Guy. "Ich kann vermeiden gesehen zu werden, wenn ich es will. Doch ganz und gar zu verschwinden, das ist eine seltene Gabe." Stellte der Waldläufer fest und zog sich die Kapuze vom Kopf. Der Mann hatte braune Haare welche ihm bis zum Kinn reichten und trug einen 3- Tage- Bart. "Wer seit ihr?" fragte Guy misstrauisch. "Fürchtet ihr euch?". "Vor euch? Ganz bestimmt nicht!" stellte Guy mit einem belustigten Gesichtsausdruck klar. "Aber vor denen, die euch verfolgen solltet ihr Angst haben.". In dem Moment, als der Fremde dies sagte war Getrampel auf der Treppe zu hören und die Tür wurde aufgestoßen. Hinein stürzten 4 Hobbits mit erhobenen Fäusten, ein Zauberer und am Treppenabsatz sah Guy die beiden Mädchen von eben.
"Guy ist alles in Ordnung?" fragte Gandalf außer Atem. Als sein Blick auf den Waldläufer fiel, lachte er freudig auf. "Aragon! Schön dich hier zu treffen. Du weißt, warum wir hier sind?" Guy steckte das Schwert weg und sah Gandalf verwirrt an. "Ihr kennt den Kerl?" Der Zauberer nickte. "Und wisst ihr auch, wer die dort sind?" fragte Guy und zeigte auf die beiden Mädchen, die vor der Tür standen. Gandalf drehte sich zu ihnen um und musterte sie von oben bis unten.
"Nein, diese beiden habe ich noch nie zuvor gesehen." Er trat auf die zwei zu. "Kann ich euch irgendwie helfen?" fragte er höflich. Die braunhaarige ergriff das Wort. "Wir wissen vom Ring und wollen euch gern begleiten."