Kapitel 5
Als sie an der Grenze des Auenlandes ankamen, machte Sam Halt. „Es ist soweit", sprach der Hobbit und alle drehten sich nach ihm um. „Was ist soweit?", fragte Frodo ihn, der unterdessen zu seinem Freund zurückgegangen war.
„Wenn ich noch einen Schritt gehe, bin ich soweit von zu Hause fort wie noch nie zuvor."
„Komm, Sam. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns", meinte der alte Zauberer, der sich unterdessen wieder aufgemacht hatte.
Frodo jedoch konnte seinen Freund sehr gut verstehen und ging nun neben ihm her. „Weißt du noch was Bilbo immer gesagt hat: Es ist eine gefährliche Sache aus der Haustür heraus zugehen. Wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen wohin sie dich tragen", und beruhigte Sam damit mit einem lächeln im Gesicht. Nun musste auch der rothaarige Hobbit lächeln.
Guy, der seinen Schritt beschleunigt hatte, ging nun durch ein riesiges Maisfeld und drehte sich dort nach den anderen um. Da die zwei Hobbits und der Zauberer noch nicht in Sichtweise waren, beschloss er auf sie zu warten. Was brauchten die denn nur so lange?
Plötzlich bekam er einen Schubs in den Rücken und Guy stolperte drei Schritte nach vorn und drehte sich wutentbrannt nach hinten, um die Ursache seines Schwankens herauszufinden. „Was zum Teufel... Könnt ihr denn nicht besser aufpassen!", und schaute zwei fremden Halblingen zu, wie sie anfingen ihre Kohlköpfe aufzulesen. „Tut uns wirklich leid", antwortete der eine, welcher einen blauen Mantel trug ohne seinen Blick zu Gisborne aufzuwenden.
„Merry! Pippin!", kam es nun von der Seite. Jetzt erhoben die zwei Hobbits sich doch. „Frodo! Sam! Und Herr Gandalf!", begrüßten sie die drei freudig. Gisborne stand einfach nur da und musterte deren freudige Situation, die jedoch nicht lange anhielt, denn da hörte man auch schon wütendes Geschrei eines weiteren Hobbits, der wild mit seiner Sense in der Luft herumfuchtelte. „Ihr habt euch doch nicht wieder an Bauer Maggots Gemüse vergriffen, oder?", wollte Sam wissen. Er bekam aber keine Antwort, da Gandalf auch schon allen befahl, sich davon zumachen. Während sie durch das Feld rannten, nutzte Guy die Gelegenheit sich bei den zwei Dieben zu beschweren. „Ihr seid also die Gemüsediebe und ich werde dafür verdächtigt!"
Das wurde Pippin zu viel. „Wer ist das Gandalf und warum begleitest du diesen miesen Schuften da?", wollte er wissen
und lief direkt in Merry rein, der hinter Guy, Sam und Frodo stand. Guy kam abermals ins Schwanken bis sie schließlich alle einen Abgrund hinabrutschten. Nur der Zauberer konnte sich halten und schaute auf seine fünf Gefährten hinab und suchte dann eine Möglichkeit zu ihnen hinunter zu gelangen. Nicht weit entfernt sah er einen Trampelpfad und ging diesen hinab. Bei den anderen angekommen, antwortete er auf Pippins Frage: „Das, mein lieber Freund ist Guy of Gisborne, der auf der Suche nach seiner Heimat ist und ich versuche ihm dabei zu helfen sie wiederzufinden."
„Und wo geht ihr hin?", fragte Merry mit neugierigem Blick.
„Nach Bruchtal, zum Hause Elronds, Herr Brandybock!", antwortete der Zauberer.
„Na dann können wir uns jetzt doch auch wieder auf den Weg machen, oder?", wollte Guy wissen. Gandalf nickte und blickte sich noch einmal um, ob auch keiner abhanden gekommen war. „Wir kommen mit!", rufen Merry und Pippin gleichzeitig.
Doch da zog ein kalter Windstoß auf und Gandalf konnte ein bedrohliches Flüstern aufnehmen. „Los, von der Straße runter!", befahl er ihnen und da stürzten auch schon vier Hobbits, ein Mensch und ein Zauberer los. Sie kletterten über eine lange Baumwurzel und verkrochen sich in der Wölbung darunter, die ihnen Schutz bot. Nur wenige Sekunden später erschien ein Schwarzer Reiter, der über ihnen anhielt und vom Pferd stieg. Er lehnte sich über den Rand der Wurzel und sah lauernd hinab. Die vier Hobbits, die am meisten Angst hatten, rückten noch näher an die Erdenwand hinter ihnen heran.
Guy, der den goldenen Ring in seiner Tasche mit sich trug, konnte die Rufe seines Herrn nach dem Ring spüren. Denn dieser wurde immer schwerer, aber er versuchte nicht daran zu denken. Stattdessen nahm er einen großen Stein vom Boden, der gerade so in seine Handfläche passte und warf ihn nach hinten. Der Reiter bemerkte den Wurf und machte sich sofort davon, um danach zu suchen. Als er dann nicht mehr in Sichtweite war, atmeten alle tief durch.
„Wer war das Gandalf?", wollte Guy nun wissen. England war nichts im Vergleich zu diesem Ort. Und den Ring, dessen Macht er gerade zu spüren schien, erwähnte er lieber nicht.
Der Graurock, der nach allem noch ruhig blieb antwortete: „Diese schwarze Reiter sind auch als Nazgul oder Ringgeister bekannt. Es gibt insgesamt neun von ihnen, alle waren es von Sauron verführte Menschenkönige, die nun als Geistwesen zu den höchsten Dienern des Dunkeln Herrschers aufgestiegen sind und auf ewig seine Sklaven sein werden." Darauf sagte keiner etwas mehr, was dem Zauberer auch lieb war, denn auch er wollte nicht gern über das Böse reden.
Merry war der erste der die Stille unterbrach und grummelte: „Ich habe Hunger, können wir uns nach der ganzen Aufregung nicht erstmal stärken?"
„Was haltet ihr von Bree. Dort gibt es ein Gasthaus 'Zum tänzelnden Pony'." Darauf sagte keiner nein, also machten sie sich auf, um noch vor Einbruch der Nacht dort zu sein.
England in der heutigen Zeit
Es war ein sonniger Nachmittag, den Sophie und Melanie auf einer Blumenwiese verbrachten, jeder mit einem ihrer Lieblingsbücher in der Hand. Die beiden waren gemeinsam wie Seelenschwestern und freuten sich jedes Mal, wenn sie sich über ihre Fandoms und britischen Lieblinge unterhalten konnten. Außerdem teilten die beiden ihre Besessenheit für Mittelerde. Melanie, die ältere der beiden hatte mittellanges, glattes braunes Haar und schaute in Gedanken versunken auf das grüne Gras. „Was ist?", wollte Sophie mit einem breiten Grinsen im Gesicht wissen, „wieder in Gedanken bei Thorin oder heute doch jemand anderes." Darauf konnte sie sich ein Lachen nicht verkneifen in das selbst Sophie mit einstimmte. Als Melanie sich wieder beruhigt hatte, antwortete sie: „Heute ist mal Guy dran. Er ist einfach nur...hach. Alles was sich eine Frau nur erträumen kann und ja bevor du jetzt sagst, das er ein bad Guy ist, das ist mir egal."
„Ich versteh dich Melanie, wenn du es selbst schaffst, mich mit deiner Richard Armitage Besessenheit anzustecken, ist das doch kein Wunder das du Guy magst. Aber komm mal wieder zurück zum Planeten Mittelerde.
Wie würdest du das finden, wenn wir selbst ein Teil davon wären."
„Das würde ich toll finden, und wie." Melanie schloss ihre Augen und drückte fest ihre Daumen.
„Was wird das, wenn es fertig ist?", wollte Sophie wissen.
„Ich bete zu den Göttern. Warte mal: Götter des Himmels und der Erde. Wenn ihr die Zeit für reif erachtet, schickt Sophie und mich nach Mittelerde genauso wie ihr die Pevensie Kinder nach Narnia habt finden lassen. Amen!" Nachdem Melanie das Schlusswort gesprochen hatte, kam ein kalter Windstoß auf und beide breiteten ihre Arme aus und schaukelten mit dem Wind hin und her. Sophie, die unterdessen auch ihre Augen geschlossen hatte, ließ ihre blonden Haare vom Winde durch die Luft fliegen. Dann kam es ihr so vor Stimmen zu vernehmen, Stimmen von ihren wohlbekannten Hobbits aus Mittelerde. „Hörst du das auch?", fragte sie Melanie. „Was? Ich habe das Gefühl, das der Wind uns die Sinne raubt. Komm, lass uns die Augen wieder aufmachen. Wenn uns jemand so sieht", und fing an zu kichern. Als sie jedoch ihre Augen öffneten, befanden sie sich nicht mehr auf der Blumenwiese. Sie schauten sich an und wussten genau wo sie waren. In Mittelerde!
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