Kapitel 4
Guy nahm den Ring an sich. Er spürte eine merkwürdige Anziehungskraft, die von dem kleinen Schmuckstück ausging. Wahrscheinlich bildete er es sich nur ein, aber er hatte schwören können eine Art Flüstern zu hören.
"Bevor wir aufbrechen haben wir hier noch etwas zu erledigen." kam Gandalfs Stimme aus dem Inneren der Hobbithöhle. Guy ging zu dem Graurock, der vor dem Kamin stand. "Guy ich will, dass Ihr den Ring ins Feuer werft." Guy sah erschrocken zu dem Zauberer. Hatte er jetzt komplett den Verstand verloren? "Keine Sorge. Wenn es das ist, wofür ich es halte, kann ein gewöhnliches Kaminfeuer keinen Schaden anrichten." beruhigte Gandalf ihn. Guy tat, wie ihm gehießen. Auch wenn es ihm sehr schwer fiel, ließ er den Ring ins Feuer gleiten. Gandalf wartete einige Sekunden, ehe er ihn mit einer Kaminzange aus dem Feuer holte. "Streckt eure Hand aus." Guy zögerte einen Augenblick, tat es dann aber. Der Ring plumpste auf Guys Hand. Er war ganz kühl. "Was seht ihr? Könnt Ihr irgendwas erkennen?"
"Nein was soll da schon sein?" antwortete Guy gereizt. Der alte Mann fing langsam an ihm gehörig auf die Nerven zu gehen. Doch plötzlich sah Guy tatsächlich etwas. "Wartet, da sind feine Linien. Es ist eine Schrift, die ich nicht kenne."
Gandalf sah aus, als hätte er gerade eine sehr schlechte Nachricht erhalten. "Was hat das zu bedeuten?" Kam eine fremde Stimme aus Richtung des Eingangs der Hobbithöhle.
Gandalf fuhr schnell herum. Guy umklammerte mit der einen Hand den Ring und mit der anderen zog er sein Schwert, als auch er sich blitzartig herum drehte.
In der Tür zum Wohnzimmer standen zwei Hobbits. Einer hatte dunkelbraun gelockte Haare, die des zweiten waren rotblond. Dieser war auch etwas beleibter, als der erste. " Frodo! Samweis Gamdschie! Wie lang steht ihr schon hier?" fragte Gandalf. "Erst seit einer Minute. Wo ist Onkel Bilbo? Und was hat es mit diesem Ring auf sich?" Gandalf atmete erst mal tief durch. Als er sah, dass Guy die Waffe gezückt hatte, beruhigte er den Mann in Lederrüstung. " Guy, das ist Frodo Beutlin, der Neffe von Bilbo. Und der andere heißt Sam und ist hier der Gärtner. Frodo, dein Onkel ist los gezogen und hat sich zu den Elben auf gemacht. Er hat dir Beutelsend hinterlassen mit all seinem Besitz.
Und was den Ring angeht, die Sprache auf dem können nur wenige lesen. Es ist die Sprache von Mordor. In unsere Sprache übersetzt heißt es: Ein Ring, sie zu knechten,
sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben
und ewig zu binden.
Dies ist der eine Ring, von Sauron in den Feuern des Schicksalsberges geschmiedet. Isildur schnitt ihn von Saurons Hand. Und Bilbo fand ihn einst in Gollums Höhle. Und seit nunmehr 60 Jahren war er in dessen Besitz.
Doch nun rührt sich das Böse in Mordor. Der Ring ist erwacht. Ich habe in den letzten Monaten viele Anzeichen dafür gesehen, und doch wollte ich sie nicht wahr haben. Und ich fürchte als Bilbo den Ring heute Abend benutzt hat, hat er sie gerufen."
Frodo sah verwirrt zu Gandalf auf. "Aber Sauron ist tot!" wand der Hobbit ein.
"Nein Frodo. Saurons Geist hat überlebt, denn dieser ist an den Ring gebunden. Solange es den Ring gibt, lebt Sauron. Er darf ihn nie in die Hände bekommen."
Gandalf drehte sich nun zu Guy, der gar nichts mehr begriff. "Wir brechen nach Bruchtal auf. Dort wird entschieden, wie es weiter geht. Und ich bin sicher, dass die Elben euch helfen können einen Weg in eure Heimat zu finden." Das klang wie Musik in Guys Ohren. Wieder nach Hause! Dieser Ort war definitiv zu seltsam für Guys Geschmack. So viel Wirbel nur wegen einem Schmuckstück.
"Ich werde euch begleiten." meldete sich nun Frodo zu Wort. Ich will mich noch von Bilbo verabschieden."
"Wenn Herr Frodo geht, begleite ich euch auch!" Diese entschlossenen Worte kamen von Sam. Gandalf nickte ihnen zu. "Meinetwegen könnt ihr uns begleiten. Aber seid gewarnt. Diese Reise kann sehr gefährlich werden."
Die Hobbits machten sich daran ein paar Dinge für die Reise zusammen zu packen.
Gandalf und Gisborne warteten vor der Tür. Als die Hobbits alles beisammen hatten verließen sie alle zusammen Beutelsend und machten sich auf in ein Abenteuer.
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