Ave, Centurio, morituri te salutant!

Und das erste Kapitel ist da! 

Natürlich wäre es kein PSWR Spin-Off, wenn es nicht beinhalten würde, dass Elly wieder mal genau den Richtigen vor den Füßen landet, sprich, den absolut Falschen. 
Die verwendeten Bilder sind übrigens nur "Symbolbilder", die den Charakteren nicht optisch 100% entsprechen müssen. Sie sollen also keine Anleitung sein, wie man sie sich vorstellen soll. Keine Ahnung, ob ich das überhaupt dazu sagen muss.

Viel Spaß beim Lesen!

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Eigentlich wollte ich meine Augen gar nicht mehr öffnen. Warum nicht einfach liegen bleiben? So wie eben begannen nur schreckliche Geschichten und wenn ich so tat als wäre ich immer noch nicht bei Bewusstsein, würde diese vielleicht noch ein wenig auf sich warten lassen... 

Das Glück hatte ich nicht. Durch meine Lider spürte ich grelles Licht, bei dem ich mir absolut nicht sicher war, woher es kommen sollte. Eine eher unsanfte Berührung in der Seite rief mich dann endgültig in die Gegenwart zurück. Was sollte das denn jetzt?

Dunkel drangen Stimmen zu mir. Allerdings verstand ich kein Wort. Da sah man mal, was die Jahre Italienischunterricht in der Schule gebracht hatten - nichts. Je mehr Zeit verging desto unsicherer war ich mir aber, ob das denn überhaupt Italienisch war.
Blinzelnd schlug ich die Augen auf und wäre fast wieder in Ohnmacht gefallen - wenn ich nicht in Wirklichkeit immer noch nicht wach war.

Vor mir stand kein Security und auch nicht meine Lehrerin, sondern ein durchtrainierter Mann mittleren Alters in Harnisch und Tunika und einem stattlichen Helm auf dem Kopf, unter dem ein Paar durchdringlicher Augen hervorsah. An seiner Seite trug er ein Schwert, an den Füßen Sandalen, die das einzige an seinen sonst bis zu den Knien nackten Beinen waren.

Hätte ichs nicht besser gewusst, hätte ich gedacht, da stünde ein tatsächlicher alter Römer vor mir. Was natürlich Unsinn war. Entweder mein immer noch bewusstloser Verstand oder irgendjemand spielte mir hier einen bösen Streich! Oder diese schwere Büste hatte mich erschlagen und ich war schon so gut wie oder wirklich tot.
Obwohl ich mich selbst als Agnostikerin bezeichnet hätte und damit an nichts glaubte, aber auch nichts ausschloss... schien mir die Vorstellung, dass ich im Leben nach dem Tod von einem römischen Zenturio begrüßt wurde irgendwie reichlich dämlich. Vielleicht will er sich ja dafür rächen, was wir grade mit seiner Büste angestellt haben, dachte ich und hätte mit den Augen gerollte, hätte das meinen Kopfschmerz nicht noch verstärkt.
Ich wusste nicht recht, ob ich lachen oder weinen sollte.

Mit einer überraschenden Kraft packte er mich an den Kleidern und zog mich auf die Beine, wodurch ich erst bemerkte, dass er gar nicht so groß gewachsen war, wie er mir aus meiner Position am Boden erschienen war. Eigentlich empfand ich ihn für einen Mann sogar als ziemlich klein, was seinem Auftritt allerdings kein bisschen von seiner einschüchternden Wirkung nahm. Was vielleicht auch an der Narbe in seinem Gesicht liegen mochte.
"Quis es?!", erklang seine tiefe fordernde Stimme. Seine blauen Augen durchbohrten mich geradezu. Die Männer hinter ihm, ebenfalls auffällig kleingewachsen, sahen nicht minder bedrohlich aus.

"Äh bitte was?", fragte ich völlig verwirrt. Moment, sprach der etwa tatsächlich Latein? Aber...aber wie? Das konnte doch nicht sein! Diese Männer waren doch nicht wirklich... nein, unmöglich!

"Okay, Leute, echt gute Show. Damit könntet ihr echt in einem Film mitspielen. Bene", setzte ich schließlich noch klatschend nach, weil ich mir sicher war, dass es sich um Italiener handeln musste. Es sei denn, es war nur ein dummer Traum und keine ziemlich gute, wenn auch schräge Showeinlage, die das Museum veranstaltete. Dann wäre aber ohnehin egal gewesen, was ich jetzt sagte. "Also gut, ihr könnt wieder aufhören."
Zumindest hoffte ich doch stark, dass dieser Auftritt nur ein Scherz oder sehr gekonntes Reenactment war.

Er und die anderen wechselten verwirrte Blicke. Schließlich zog der Mann sein Schwert, das wirklich täuschend echt aussah, und richtete es auf mich.  

"Wirklich witzig... wenn ihr mich erschrecken wolltet, habt ihr das geschafft. Aber jetzt lasst doch den Unsinn, ja?", fuhr ich in meinem gebrochenen Italienisch fort. Ich musste mir definitiv zu heftig den Kopf gestoßen haben, denn das ganze hier ergab doch gar keinen Sinn...
Der Mann reagierte nicht. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und er drückte die kalte Metallspitze gegen meinen Hals. Wieder etwas, das sich täuschend echt anfühlte. So echt, dass ich sogleich ein wenig zurückwich und fühlte wie mein Herz einen Schlag aussetzte. Das musste ein ganz schön intensiver Traum sein. Oder aber...

Jetzt wäre ein guter Moment um aufzuwachen, Elly.

"Quis es?", wiederholte er seine Frage von zuvor, diesmal schneidend kalt und eindringlich.
Erst jetzt wurde mir bewusst, was er mich da überhaupt fragte - so viel Latein verstand ich auch noch - und bemerkte mein seltsames Umfeld. Statt dem Holzboden Staub und Erde, und vom Museum keine Spur. Ich sah bloß endlose Wiesen mit ein paar wenigen Bäumen. Und natürlich war da noch Ricarda neben mir, die auch langsam zu sich kam.

Ein Traum, ein ganz dummer Traum... Nur fühlte es sich erschreckend echt an.
Die Klinge an meiner Kehle erinnerte mich an die Frage - Wer bist du?
"Eleonore Maria Engels", antwortete ich mit leicht zitternder Stimme. "Ich bin Eleonore Engels", setzte ich noch schnell hoffentlich in korrektem Latein nach.

Etwas schwerfällig wiederholte er meinen Namen, was sich amüsant angehört hätte, wäre die Situation nicht so beunruhigend gewesen. Zufrieden schien der Mann mit meiner Antwort aber nicht, denn er überhäufte mich mit weiteren Fragen, die ich nicht verstand. Vermutlich hätte mich meine Lateinlehrerin dafür gehasst, aber um zu folgen, sprach der Mann einfach zu schnell und zudem klang das ganze deutlich anders als unser Schullatein.
Konnte das wirklich ein Traum sein? Langsam befürchtete ich, ich war tatsächlich in der falschen Zeit gelandet. Aber das war doch Unsinn, oder?

"T-Tut mir leid... ich spreche...Latein...nicht gut...", brachte ich stammelnd hervor. Zumindest hoffte ich, dass es das war und nicht sowas wie "Ich nix gute Lateins sprecht" oder etwas grammatikalisch ähnlich falsches. Ja, das war wirklich mickrig. Aber wann musste man denn schon mal ein Gespräch auf Latein führen? Ich konnte zwar Ciceros Reden gegen Catilina oder Cäsars "De bello gallico" einigermaßen übersetzen, aber keine normale Konversation führen. Sowas stand bei uns ja auch nicht im Lehrplan. Wofür auch? Die Wahrscheinlichkeit sich mit den alten Römern unterhalten zu müssen war schließlich gleich null. Korrigiere, 0,00001% traf es nun vielleicht besser, wenn diese Typen da vor mir nicht einfach ein Wahnsinnige waren. Vermutlich fehlten hier auch noch ein paar Nullen, aber wenn ich in etwas richtig schlecht war, dann in Mathe. Um auf voriges zurückzukommen: dementsprechend war mein Können hier sehr knapp bemessen. Und mein Schädel brummte nachwievor wie verrückt, was das Denken nicht erleichterte.

"Woher kommst du?"
"Berlina", war die äußerst undurchdachte Antwort.
In seinen Augen erkannte ich blanke Verwirrung und der Soldat begann sich mit dem Mann an seiner Seite zu beraten. Währenddessen hatte sich Ricarda zu mir gesellt.
"Was zur Hölle geht hier vor? Wer sind die Clowns? Sind wir jetzt bei Asterix und Obelix gelandet oder wie?", zischte sie mir zu.
"Eher bei den echten Römern...", sprach ich meine größte Befürchtung aus. "Und sollte das stimmen, müssen wir äußerst vorsichtig sein. Zimperlich waren die nämlich nicht und ich würde gerne noch ein wenig älter werden."  

"Aber wie? Soweit ich weiß, kann man nicht einfach so durch die Zeit spazieren..."
Ich zuckte mit den Schultern. Was wusste ich denn schon? Aber das ganze hier wirkte entschieden zu echt, um nur ein Traum oder ein dummer Scherz zu sein.
"Vielleicht hat es etwas mit der Büste zu tun?"
Während der eine uns kritisch musterte - vermutlich zurecht, wenn man bedachte, dass Ricarda mit ihren Leggins in Leoprint und ich in Bluse und Rock nicht sonderlich nach den Modetrends von 50 vor Christus aussahen - schnappte ich ein Wort ihres Gespräches auf, das mein Blut gefrieren ließ.
Lupae.

Sofort mischte ich mich ein. "Nein, wir...wir sind keine...", stammelte ich panisch. Als Prostituierte abgestempelt zu werden, schien mir nicht gerade günstig. Schlimmer wäre es gewesen, wenn sie uns für Sklavinnen hielten.
"Ruhe", fuhr mich der andere nun an.
Dem folgenden Gespräch konnte ich nur Fetzen entnehmen, also reimte ich mir den Rest zusammen.

"Hast du jemals von einem Berlina gehört?", fragte Marcus, dem dieser Name nicht mehr aus dem Kopf ging. Berlina, Berlina... was bei Jupiter sollte das sein?
"Nein, nie", antwortete Titus ziemlich sicher. Alles andere hätte nun auch überrascht.
"Ihre Kleidung, ihre Sprache... das hab ich noch gesehen..." Schon als er sie mitten am Weg entdeckt hatte, glaubte Marcus nicht recht zu sehen. Allerdings war es keine Illusion gewesen, keine Täuschung. Die Mädchen waren echt.

"So wie die eine aussieht, blond und blauäugig, könnten sie Germaninnen sein."
Marcus schüttelte den Kopf. "Ich war bei den Germanen, auch bei den Galliern. Sie mögen ihnen zwar ähnlich sehen, aber nicht in ihrer Art zu sprechen oder sich zu kleiden." Dabei zuckte sein Blick zu den merkwürdigen Hosen, die aussahen wie aus Leopardenfell, aber irgendwie auch doch nicht.
Ein Mädchen in Hosen. Ein ganz schön lächerlicher Anblick. Dazu kam dieses seltsam intensive Rot ihrer Haare, das nur durch irgendein Färbemittel erzeugt worden sein konnte. Nicht, dass die andere besser aussah. Ihre Kleider waren viel kürzer als es sich gehörte... Man sah ja sogar ihre Knie! Vielleicht waren sie entflohene Sklavinnen, das hätte einiges erklärt. Aber dann müssten sie ganz schön dumm sein. So wie sie aussahen fiel man überall sofort ins Auge. Außerdem kannte er keinen Römer, der seine Sklaven so fragwürdig gekleidet hätte - oder überhaupt einen Ort, wo man solch ein Gewand hätte finden können.

"Sagte die eine nicht, sie hieße Maria? Elenia Maria... wie auch immer. Sie könnte aus der Familie der Marier stammen", warf Titus ein.
"Dieses Mädchen? Verwandt mit einem Marius? Schwer vorstellbar..." Allerdings fiel ihm keine bessere Erklärung ein. Genau genommen, wusste er immer noch keine einzige. Alles, was ihm durch den Kopf ging, ergab keinen Sinn, das eine passte nicht zum anderen... Sie trugen Kleidung, die er noch nie gesehen hatte, sprachen eine Sprache, die er nie gehört hatte, und trugen ebenso fremd klingende Namen. Berlina, was bei Pluto war Berlina? Hätte all das nicht zunehmend seine Neugierde geweckt, hätte er seinen Weg schon längst unbeirrt fortgesetzt.

Eigentlich konnte er diese zwei komischen jungen Frauen auch wirklich nicht brauchen. Er hatte gehofft, problemlos nach Hause, nach Rom zurückzukehren, nachdem er sich an der Niederschlagung schnell behobener aber doch nicht sonderlich erfreuliche Unruhen im Reich beteiligen hatte müssen. Aber natürlich, wie immer quälten ihn die Götter!

"Wie heißt ihr?", fragte der Mann nochmal an uns gewandt.
"Eleonore Maria Engels", wiederholte ich ganz langsam meinen ungeliebten Namen, der nun wirklich nicht sonderlich lateinisch klang. "Aber Elly ist auch gut."
"Von den Mariern?", fragte er mit gerunzelter Stirn.
"Ja", sagte ich ohne weiter darüber nachzudenken. Im nächsten Moment bereute ich es schon, denn ich fürchtete, dass mir das in Kürze mehr Probleme als Hilfe verschaffen würde.
"Ich Schwanzus Longus", stellte sich Ricarda mit breitem Grinsen und grässlichem Latein vor, als der Mann sie auffordernd ansah. Offensichtlich nahm sie das Ganze noch kein bisschen ernst.
"Wir sind hier nicht in Monty Pythons Life of Brian", zischte ich ihr böse zu. Zugegebenermaßen wusste ich nicht, wo wir waren - oder vielleicht sollte die Frage eher "wann?" lauten - aber definitiv nicht in einem Comedystreifen, auch wenn das erfreulicher gewesen wäre. Ich fürchtete sogar, dass das hier, die tatsächliche Antike war, in der wir uns befanden. Wie zum Teufel auch immer wir vom Museum hierher gelangt waren, wo Zeitreisen doch meines Wissens nach unmöglich waren.

Der Soldat, ein Zenturio, wie ich vermutete, verstand zwar kein Wort, aber ihm war wohl trotzdem sofort klar, dass Ricarda ihn veräppeln wollte, was absolut nicht gut war.
"Ricarda. Sie heißt Ricarda", sagte ich also hastig.
"Ach bitte, das ist doch lächerlich! Du glaubst doch nicht echt, dass diese verkleideten Kerle in Röckchen hier echte Römer sind. Die haben nette Kostüme, mehr aber auch nicht", meinte diese mit einer Gelassenheit, die mich fast schon schockierte, und zupfte etwas an der Kleidung des Zenturios herum, was mich wirklich schockierte. Mit offenem Mund starrte ich sie an. Spinnt sie jetzt komplett? Sie bringt uns noch um! Mir wurde schwindlig und ich fürchtete, gleich in Ohnmacht zu fallen. Dann hätte ich das hier zumindest nicht länger ansehen müssen.

"Vielleicht dürfen wir ja ein Foto mit ihnen machen?", fuhr sie grinsend fort und zückte ihr Handy. Sofort hörte ich aufgebrachtes Gemurmel, das sich nach "Waffe" oder sowas in der Art anhörte. Blitzschnell hatte der Zenturio Ricarda das Telefon aus der Hand geschlagen und beförderte es mit einem kleinen, aber sehr effektiven Tritt außer Reichweite.

"Sag mal, geht's dir noch gut! Das war neu, du A-"
Meine beste Freundin sah aus als würde sie dem Zenturio gleich an die Gurgel gehen, was wohl keine schlaue Idee gewesen wäre. Dieser war nämlich bewaffnet und scheute auch nicht, das Schwert in seiner Hand zum Einsatz zu bringen, denn er drückte ihr die Spitze wie zuvor mir an die Kehle und brachte sie damit zum Schweigen.

Erschrocken weiteten sich ihre Augen. "E-Elly... d-die Schwerter sind ja e-echt...", stotterte sie kaum hörbar, während ihr jede Farbe aus dem Gesicht wich.
"Nicht!", entkam es mir erschrocken. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Er wird sie doch nicht... Dass es nicht weise war zu warten, um das herauszufinden, war allerdings klar. Ich musste etwas tun! Bloß was? "Es war keine Waffe...", erklärte ich mit zitternder Stimme, in der Hoffnung, dass ihn das besänftigen würde.

Das zusammen mit der Tatsache, dass Ricarda so aussah als würde sie gleich ohnmächtig umkippen, war wohl überzeugend genug, dass wir kaum zu der Art Menschen gehörten, die nicht einmal davor zurückschrecken würden, einen Zenturio anzugreifen. Zumal das in diesem Fall ohnehin reiner Wahnsinn gewesen wäre - immerhin war er in Begleitung seiner Männer. Langsam und ohne sie aus den Augen zu lassen, ließ er das Schwert sinken.

Ein Teil in mir hoffte immer noch, dass das hier bloß ein dummer Traum war. Allerdings wurde mir zunehmend bewusst, dass das Unsinn war. Wenn man nun alle Theorien ausschloss, die einfach nur dämlich waren, blieb nur noch eine Möglichkeit - die unmöglichste und erschreckendste. Wir befanden uns in der Antike.

"Wir wollten...äh...nach Rom, aber haben...verlaufen", gestand ich mit einem verlegenen Lächeln, weil mir ehrlich gesagt, auch nichts Besseres mehr einfiel. Aber wo auch immer wir nun wirklich waren, wäre es wohl erstmal schlauer von diesen ungeduldigen und nun auch gereizten Bewaffneten zu verschwinden. 

"Nach Rom? Verlaufen?", fragte der Mann und zog eine seiner dunklen Augenbrauen hoch, in einer Mischung aus Erstaunen und etwas, das ich nicht recht einzuschätzen vermochte. Ohne ein weiteres Wort deutete er dann mit seinem nachwievor gezogenen Schwert in eine bestimmte Richtung. Meine Blicke folgten der messerscharfen Spitze bis zu einem riesigen Tor, das, wie ich fürchtete, nach Rom führte. 

Ein ungläubiges Lachen entfuhr mir. Na großartig! 
"Äh... schlechte Orientierung?", erklärte ich hilflos - oder hoffte zumindest wieder, dass ich das sagte und es dieses Wort überhaupt gab -, aber mir war klar, dass es spätestens jetzt vorbei mit dem Spaß war. 
Der Zenturio wechselte ein paar unverständliche Sätze mit dem Mann neben ihn, ehe ein Wort fiel, das mir ganz und gar nicht gefiel: "Mitkommen." 

"Gracias... aber wir....äh... wie hieß das noch gleich?... ähm... finden", antwortete Ricarda sofort, die nun begriff, dass wir in großen Schwierigkeiten steckten, in völlig falschem Latein, mit sehr kreativen Verformungen der tatsächlichen Worte. Was sollte man aber auch von jemandem erwarten, der aus der Aufschrift "liber latinum" auf seinem Schulbuch mit Edding "lieber nicht latinum" gemacht hatte? Und um fair zu sein glänzte ich auch nicht mit hervorragenden Lateinkenntnissen. Sonst wären wir vielleicht gar nicht in dieser misslichen Lage gelandet.

Der Mann schenkte ihr keine Beachtung. "Ich sagte, mitkommen", wiederholte er, diesmal strenger und mit schneidend kalter Stimme. 
"Elly, was tun wir jetzt? Die haben doch völlig einen an der Klatsche. Ich werde sicher nicht mit denen mitgehen. Das sind doch Verrückte!"
"Keine Verrückten", korrigierte ich, "Römer." Was von beidem nun das Bessere gewesen wäre, wusste ich selbst nicht.

Krampfhaft überlegte ich, was wir denn tun, wie wir uns aus dieser Situation wieder befreien könnten, musste mir aber eingestehen, dass ich keine Ahnung hatte. Wir waren verloren. Ich war mit meinem Latein am Ende. 

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Was kommt jetzt wohl auf die beiden zu? Was haltet ihr bis jetzt von den beiden Römern? 

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