Kapitel 6

Thomas POV

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hämmerte es in meinem Schädel. Ich hatte echt zu viel getrunken. Langsam setzte ich mich auf und sah mich um. Wie bin ich wieder nach Hause gekommen? Und warum hatte ich nur noch meine Boxershorts an? Das letzte, was ich noch sicher wusste, war, dass ich Dylan vor der Bar getroffen hatte, danach wurde es irgendwie verschwommen. Oh man, war er etwa mit zu mir nach Hause gekommen? Hatte ich- Hatte ich was gemacht? Irgendwie bekam ich das Gefühl, dass ich mich vor Dylan blamiert hatte.

Kopfschüttelnd stand ich auf und tapste barfuß und mit dröhnendnem Kopf in meine Küche. Auf dem Tisch lag ein Zettel und ich las die kritzlige Schrift. Ich starrte das Papier vor mir an. Was in Gottes Namen hatte ich bloß wieder angestellt?!

Ruhig bleiben, dachte ich. Einfach ruhig bleiben. Langsam schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Dylan hatte Recht, ich brauchte ein Aspirin. Ich ging ins Bad und schluckte zwei der Tabletten. Danach beruhigte sich das Chaos in meinem Kopf etwas. Die Küchenuhr zeigte an, dass es fast viertel nach elf Uhr morgens war. Ich wusste, dass ich Dylan anrufen sollte, wenn auch nur, um mich zu bedanken, dass er mich nach Hause gebracht hat. Tief durchatmen, sagte ich mir. Du rufst ihn nur kurz an.

Sehr nervös gab ich mit zitternden Fingern seine Nummer in mein Handy ein, vertippte mich und began von vorne. Das Freizeichen ertönte. Verdammt, was sollte ich denn überhaupt sagen? Doch da nahm Dylan schon ab.

"Hallo?", fragte seine ruhige Stimme. Ich zögerte. Nach einer gefühlten Ewigkeit gab ich ein leises "Hey" von mir. Offensichtlich erkannte er meine Stimme, denn kurz darauf kam vom anderen Ende der Leitung: "Hi Tommy, na, ausgeschlafen?" Ich nickte, bis mir auffiel, dass er mich nicht sehen konnte. Schnell antwortete ich und überschlug dabei die Wörter: "Hey, nein- äh, ja, ich meine ja. Ich... ähm, danke, dass du mich anscheinend nach Hause gebracht hast, äh, aber könntest du mir erklären, was gestern passiert ist?" Dylan lachte leicht amüsiert auf, dann meinte er: "Kein Problem, ist nichts schlimmes passiert. Wie wärs, wenn ich dich in so ner halben Stunde abhol, dann könnte ichs dir in Ruhe erklären. Wie wärs mit chinesischem Essen bei mir?"

Er versuchte sie zu überspielen, aber man hörte seine Nervosität heraus. Essen bei ihm? Aber ich kannte ihn doch kaum...  Na ja, aber er hatte mir gestern geholfen, also dachte ich, dass ich ihm das schuldig war, oder? Ich überlegte. Nach einer kurzen Zeit kam ein "Tommy?" aus der Leitung und eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus. Irgendwie mochte ich es, wenn er mich so nannte. Als ich schließlich antwortete, versuchte ich mir meine Aufregung nicht anmerken zu lassen. "Alles klar, in einer halben Stunde also." Man konnte förmlich hören, wie Dylan am Ende der Leitung erleichtert ausatmete. "Gut, bis gleich", sagte er noch, dann legte er auf.

Worauf hatte ich mich nun schon wieder eingelassen? Wieder erinnerte ich mich an meinen Vorsatz, keinem mehr zu nahe zu kommen, und ich würde alles versuchen, damit es nicht wie mit Alex werden würde. Dieses Versprechen gab ich meinem Herzen in meinem Kopf. Schnell zog ich mich aus und ging duschen, denn Dylan würde bald da sein.






Neues Kapitel fertig!!❤️
Danks für die 100 reads! 🔥

Bis zum nächsten Kap💞👋

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