Kapitel 25
Thomas POV
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Dylan mich küssen würde.
Doch als er es tat, wusste ich nicht wie ich bisher ohne diese Nähe zu ihm leben konnte. Seine Lippen waren weich und ich wusste, dass ich mich von nun an für immer in dieser Erinnerung verlieren würde. Dieser Kuss war das komplette Gegenteil von allem, was Alex jemals mit mir gemacht hatte.
Alex Küsse waren stets nur voller Wut und Frust gewesen. Er wollte sich nie mit so etwas "langweiligen" aufhalten, er sagte in er Beziehung ginge es darum miteinander zu schlafen.
Nichts weiteres.
Das hier war anders. Mehr als ich es mir hätte vorstellen können.
Viel zu schnell wollte Dylan sich von mir lösen, doch ich legte meine beiden Hände an seine Wangen und zog ihn wieder zu mir. Ich war noch nicht bereit mich allem, was außerhalb dieses Kusses lag, entgegenzustellen. Denn ich wusste, dass alles in Ordnung war, solange ich nur mit Dylan in dieser kleinen Blase der Sicherheit existierte. Er würde mich beschützen. Er tat es bereits.
Doch ich wusste, dass ich wahrscheinlich nie bereit sein würde ihn gehen zu lassen, weshalb ich Dylan schließlich losließ. Aber ich hielt mit meinen Händen weiter an seinem Gesicht fest. Seine Augen waren genauso riesig wie wahrscheinlich meine eigenen und zögernd ließ ich nach einer langen Zeit des Schweigens meine Hände wieder in meinen Schoß fallen.
"Ich erinnere mich an gestern. An alles", gestand ich ihm. "Sowas von egal", antwortete Dylan mit einem schelmischen Grinsend und zog mich keine Sekunde später zu sich heran um unsere Lippen erneut zu vereinen. Und in dem Moment in dem wir uns küssten wusste ich, dass nichts mehr helfen würde.
Ich hatte mich Hals über Kopf in ihn verliebt, während eigentlich das Gegenteil meine Absicht gewesen war. Aber es hat nichts gebracht.
Ich habe Mauer um Mauer aufgebaut, nur um dann auf Dylan zu treffen, welcher sie alle mit einem einzigen Fingerschnippsen zum Fallen gebracht hat.
Dylan's POV
Diesmal war ich es, der sich nur widerwillig von Thomas löste. Während ich meine Stirn gegen seine presste, lauschte ich einfach nur seinen Atemzügen. Sie waren zunächst hektisch, doch mit der Zeit verlangsamten sie sich immer weiter, bis das gleichbleibende Geräusch schon beinahe beruhigend wirkte.
"Ich habe dir versprochen, dass Alex dir nie wieder etwas antun würde. Ja? Das habe ich, obwohl ich seit etwa tausend Jahren keine Versprechen mehr gegeben habe", sagte ich nach einer ziemlich langen Zeit. Anstatt zu antworten nickte Tommy stumm und schloß die Augen. "Kann ich dich dann auch um etwas bitten?", fragte ich, nachdem weitere Augenblicke vergangen waren. Wieder nickte Thomas und langsam lehnte ich mich etwas zurück, um sein ganzes Gesicht betrachten zu können. "Schau mich bitte an."
Er tat worum ich ihn bat und so schaute ich nur Sekunden später wieder in seine dunklen Augen. Seit unserer ersten Begegnung waren mir die winzigen goldenen Sprenkel aufgefallen, die sich überall zwischen dem Braun seiner Augen versteckt hatten. Wahrscheinlich würde ich noch eine Ewigkeit damit verbringen, die kleinen Punkte zu zählen. Aber ich wusste, dass ich von nun an hoffentlich viel Zeit dafür hatte.
"Sag mir, dass alles, was Alex dir je angetan hat, nicht deine Schuld war." Für mehrere Sekunden lang starrte Tommy mich einfach nur an, und ich sah, dass er noch immer gegen irgendetwas in sich kämpfte. Etwas, das ihn nicht erlauben wollte selbstständig zu denken, zu fühlen.
Sein Blick löste sich von mir und wanderte für mehrere Momente im Wohnzimmer herum. Dann drehte er den Kopf ruckarig zu mir und er nickte kaum merklich. Während er mit den Schultern zuckte sagte er leise "Ich weiß." Langsam schüttelte ich den Kopf, für mich, nicht für ihn.
Er glaubte es nicht. Er glaubte nicht, dass er nichts dafür konnte. Dieser Wichser hatte ihn komplett in Stücke gerissen und ihn dann vor die Tür gesetzt.
Thomas hatte mein Kopfschütteln gesehen und sah mich nun mit einem leicht schief gelegten Kopf an. In dieser Sekunde fasste ich den Entschluss, so lange bei ihm zu bleiben und mich so lange um ihn zu kümmern, bis er selbst sehen würde, was ich in ihm sah. Ich hielt die Luft an, als ich bemerkte, dass dieser Entschluss bereits von mir getroffen wurde, ohne dass ich es überhaupt gemerkt hatte.
"Oh Tommy, du hast keine Ahnung, wie sehr du mein Leben verändert hast", stieß ich irgendwann aus, es war fast nur ein Flüstern. Dieser Satz war ein weiteres Versprechen, ein nicht ausgesprochenes aber dennoch deutliches. Ein Versprechen, das ich ebenso wie das erste halten würde.
Thomas sah mich mit einem leicht schüchternen Ausdruck an, aber dann lächelte er wieder. Und als ich ihn diesmal zu mir zog um ihn zu küssen ließ ich keinen meiner Zweifel mehr zu.
Nahh, wer von euch hat schon erwartet, dass Tommy es annimmt? 👀
Außerdem, da die Schule für mich wieder angefangen hat wird es innerhalb der Woche täglich nur 1 Kapitel geben. Am Wochenende gibt es dann mehr🙃
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