Kapitel 1

Dylan's POV

"Dylan, kommst du endlich?!", rief Tyler mir von unten zu. Ich antwortete nicht, sondern ging provozierend langsam die Treppe hinunter. Im Flur stand schon Tyler, der ungeduldig hin und her ging. Er sah mich leicht genervt an. "Bin ja schon da", meinte ich gelassen. "Nelli, komm her!" Langsam trottete meine Hündin zu uns und ließ sich an die Leine nehmen. Dann gingen wir drei raus.

Es war ein sonniger Tag und wir steuerten auf Nelli's Lieblingspark zu. Er war sehr groß, sodass Nelli immer richtig herumtoben konnte - auch ohne Leine. In der Mitte des Parks war ein großer See, in dem Nelli im Sommer gerne herumschwamm.

Wir waren schon etwa auf der Hälfte der Strecke, da grinste mich mein bester Freund Tyler an und zog einen zerkauten Tennisball aus seiner Tasche. Es war Nelli's Lieblingsball, den sie immer gerne jagte. "Auf alles vorbereitet", meinte ich zustimmend. Meine Hündin wedelte vor uns aufgeregt mit dem Schwanz, denn sie wusste, was gleich kommen würde. Schweigend spazierten wir die letzten hundert Meter und betraten durch ein niedriges Tor den Park.

Es war nicht viel los, nur ein paar Kinder spielten mit einer Frisbee und ein einige Paare gingen spazieren. Wir liefen noch ein bisschen weiter auf die Wiese, dann sah Tyler mich an und fragte: "Jetzt?" Ich nickte lächelnd und nahm Nelli, die schon aufgeregt wartete, die Leine ab. Tyler nahm den Tennisball wieder in die Hand, wedelte mit ihm vor Nelli's Gesicht herum und warf ihn dann.

Laut bellend stürtzte sie hinterher und brachte ihn uns, leicht angesabbert, wieder. So ging es immer weiter, Tyler und ich wechselten uns mit dem Werfen ab umd unterhielten uns belustigt. Wie immer späßelten wir einfach herum und gingen währenddessen langsam duch den Park.

Als ich das nächste Mal warf, driftete der Ball aber ab und flog in Richtung See. Dort am Ufer saß jemand. Ich rief noch "Vorsicht!", aber der Ball traf den Jungen mit Wucht und blieb neben ihm liegen. Der Junge zuckte wie verrückt zusammen und sah sich um. "Komm", sagte ich zu Tyler und lief Nelli, die natürlich dem Ball nachgejagt ist, hinterher zu dem Jungen.

Außer Atem kam ich bei dem Jungen an und keuchte: "Tut mir echt leid." "Schon okay", nuschelte er zurück, so leise, dass ich ihn beinahe nicht verstanden hätte. Dann sah er das erste Mal richtig auf. Das erste, was ich dachte war, dass er wunderschön war. Seine wuscheligen blond-roten Haare, die golden schimmerten, leuchteten im Sonnenlicht und seine braunen Rehaugen sahen schüchtern in meine. Er sah so dünn und zerbrechlich aus, dass ich fast dachte ein Windstoß könnte ihn davontragen.

Dann wich er meinem Blick aus und starrte auf eine Zeichnung vor ihm. Nun war auch Tyler da und zog mich am Arm mit. Ich schnappte mir den Ball, der immer noch neben dem Jungen lag und pfiff Nelli zu mir, die vor dem Jungen stand und ihn anstarrte. Vorsichtig streckte der Junge seine dünne Hand aus und streichelte sie. Es schien Nelli zu gefallen, dann trottete sie zu mir.

"Sie scheint dich zu mögen", sagte ich noch zu dem Jungen, bevor Tyler mich endgültig weiterzog. Über die Schulter sah ich ein letztes Mal zu dem Jungen, der mir innerhalb von Sekunden gezeigt hatte, dass da etwas in meiner Brust schlägt, und sah, wie er uns hinterherschaute.

Ich meinte, ein schüchternes und zaghaftes Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen.

Hey Leute!
Danke wenn ihr bis hierhin gelesen habt, ich hoffe euch gefällt die Geschichte bis jetzt!❤
Ich versuche so oft zu uploaden wie möglich❤
Bis dann!❤

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