Kapitel 58

Jungkook's P.o.V.

Mittlerweile waren schon zwei Wochen vergangen, nachdem Tae aufgewacht war und diese Zeit nutzte er intensiv um sich, mit Hilfe der Physiotherapie, schnellstmöglich wieder auf die Beine zu bekommen. Es war schön ihn solche Fortschritte machen zu sehen und auch wenn er uns immer wieder erklärte, dass es ihm gut ginge, merkte ich dennoch, dass ihn das Alles mehr bedrückte, als er zugeben wollte. Doch ich wollte ihm auch Zeit geben es auf seine Weise zu verarbeiten, denn ich wusste, dass wenn er soweit war er zu mir kommen würde, genauso wie ich damals. Und genauso wie er damals für mich da war, werde ich es auch für ihn sein.

Auch Tae's Geburtstag verstrich wie jeder andere Tag- Was hätten wir auch mit einem Bettlägerigem tun können... Tae behauptete, dass es ihm nichts ausmachen würde, da er seinen Geburtstag ohnehin kaum feiern würde. 

Nur wusste er nicht, dass wir bereits etwas planten, aber dazu kommen wir wann anders...

~


Tae war in der letzten Zeit zu einer richtigen Berühmtheit geworden- Nicht, dass er es nicht vorher auch schon war, aber der ganze Vorfall hat, aus welchem Grund auch immer, plötzlich für weltweites Interesse gesorgt, als sich die Nachrichten, über den jungen erstochenen Innenarchitekten, wie ein Lauffeuer verbreitet hatten. Tae führte jeden Tag Interviews und bekam sogar Fanpost ins Krankenhaus geschickt. Ihm wurde sogar angeboten, seine Geschichte in ein Buch zu verwandeln. Auch haben sich einige große Magazine bei ihm gemeldet, die ihn unbedingt auf ihrem Cover haben wollen.

Man kann also sagen, dass Tae's beinnahe Tod- es hört sich immer noch völlig surreal an das auszusprechen- ihn quasi mit doppelter Wucht wieder ins Leben zurück geworfen hat. Es wirkte fast so als wäre das alles irgendwie vom Schicksal so zurecht gewürfelt gewesen.

Bei dem Gedanken musste ich mir selbst an den Kopf fassen- Immer schiebe ich alles auf das Schicksal. So abergläubisch bin ich eigentlich gar nicht. Aber ich schätze besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen...?

Wie auch immer- Ich war einfach heidenfroh, dass Tae es aus der kritischen Phase rausgeschafft hatte. Auch wenn natürlich immer noch ein Restrisiko bestand, dass....

Aber soweit wollte ich gar nicht denken.

"Er ist stark. Er schafft das....Er muss es schaffen!"

Alles was jetzt wichtig war, war Tae's Genesung.

Er selbst behauptet, dass er in einer Woche schon wieder die Arbeit aufnehmen könne, aber Yoongi, Hobi, Jimin und ich haben uns in diesem Punk gegen ihn verschworen und haben stattdessen einen völlig anderen Plan geschmiedet, der eventuell auch etwas mit seinem Geburtstag zu tun hatte.

~

Heute war der Tag an dem Tae endlichen entlassen werden sollte und wir alle, einschließlich Suni und ihrer Oma hatten uns in Tae's Zimmer versammelt, um ihn gemeinsam nach Hause zu chauffieren. Auf seinen Wunsch hin, hatten wir ihm einen Anzug mitgebracht. Er behauptete, dass er es vermisst hatte sie zu tragen, da sie wie eine zweite Haut für ihn waren und so wünschte er sich, dass er das Krankenhaus so verlässt wie er es 'betreten' hatte- stylisch we eh und je. Achso natürlich nur minus eine tödliche Verletzung...

Seine Mutter erklärte uns scherzhaft, dass Tae sogar an der Universität keinen einzigen Tag versäumt hatte einen Anzug zu tragen, was uns alle zum Lachen brachte.

Notiz an mich selbst: Tae oder seine Mutter irgendwann mal nach Fotos aus seiner Uni-zeit ausquetschen- er sah damals bestimmt verdammt heiß aus...

Ein schelmisches Grinsen bildete sich auf meinem Gesicht woraufhin ich einen fragenden Blick von Tae erntete, den ich nur mit einem Schulterzucken abtat und ihm dann mit einer Handbewegung einen Luftkuss zuschickte, als sich seine Unterlippe schmollend nach vorne schob.

Manchmal war mein Tae wirklich ein Baby- aber ich liebte ihn dafür!

Auf dem Weg zum Ausgang des Krankenhauses wurden uns viele aufmunternde Worte von Schwestern und Ärzten zugesprochen und einige verabschiedeten sich herzlich von Tae- Sie schienen ihn echt ins Herz geschlossen zu haben, ich meine wer tut das nicht- Mal abgesehen von kaltblütigen, psychisch kranken Mördern...

Obwohl ich mir sicher war, dass diese Tae bestimmt auch sympathisch finden würde, wenn sie... nun ja - keinen Knacks in ihrer DNA hätten... Aber das tut jetzt nichts zur Sache!

Nichts könnte die Euphorie und die Glücksgefühle die an diesem Tag durch meinen Körper strömten aufhalten.

Die großen Fenster-Tüten des Krankenhauses öffneten sich automatisch, als wir uns dem Ausgang näherten und sofort wurden wir von einer Horde- was sag ich, einem ganzen Schwarm- an Paparazzi überfallen. Yoongi und ich übernahmen, ohne groß drüber nachzudenken, die Rolle der Bodyguards und geleiteten einen leicht überrumpelten, aber dennoch Freude strahlenden Tae, zu unserem Auto. Seit er im Krankenhaus lag, habe ich dieses Funkeln in seinen Augen vermisst und nun, wo er endlich wieder das Tageslicht erblickte und direkt von der menschlichen Spezies wortwörtlich erschlagen wurde, konnte er nicht anders als seine Erleichterung, dass das Ganze nun endlich vorüber war, in seinem einzigartigen breiten Kastengrinsen auszudrücken.

Als mich dieses Grinsen erfasste blieb ich einen Moment lang stehen, sodass auch die Anderen dazu gezwungen waren und mich daher etwas verdutzt ansahen. Doch ich ignorierte sowohl sie als auch die Presseleute gekonnt und viel statt dessen, vor den Augen aller Leute, meinem Freund um den Hals und drückte ihn fest an mich.

Ich meine könnt ihr es mir verübeln?

Niemand soll ihm dieses wundervolle Lächeln jemals wieder rauben! Dafür sorge ich höchst persönlich, zumindest beschloss ich das in eben diesem Augenblick.

"K-kookie...nicht so stürmisch haha. Ich hab da immer noch ein paar Wunden...", lachte Tae und hielt sich überdramatisch seinen Bauch.

Ich errötete automatisch und kratzte mir, sobald ich von ihm abgelassen hatte, verlegen am Hinterkopf. "T-tut mir leid Tae.... i-ich war nur so froh dich endlich wieder lächeln zu sehen..", gab ich grinsend zu, woraufhin mir Tae liebevoll durch die Haare wuschelte.

Yoongi räusperte sich neben uns und als ich in die umstehenden Gesichter blickte trugen alle ein schelmisches Grinsen auf ihren Lippen.

"Yah! Ist ja gut... also lasst uns endlich nach Hause.", lachte ich und so begaben wir uns, den Fotografen zum Abschied zuwinkend, zu unserem Auto.

~

Gerne wäre ich die Nacht bei Tae geblieben, jedoch bestand er darauf, dass ich nach Hause fahren soll und mich ebenfalls ausruhen soll. Laut ihm sah ich aus wie eine Eule- Augenringe bis zum Südpol.

Zugegebenermaßen habe ich die letzten Wochen wirklich kaum Schlaf bekommen- Entweder kreisten meine Gedanken um Tae, oder um diesen verdammt Traum, der mich nicht in Ruhe zu lassen schien. Und dann war da noch meine unbändige Wut. Wut gegenüber mir selbst, da ich Tae nicht beschützen konnte. Wut gegenüber Park Ji-Ho, da sie Schuld an dieser ganze Sache war und Tae und sein gutes Herz Sie auch noch unbestraft davon kommen haben lassen. Wut gegenüber der Welt, dass sie so verdammt unfair mir gegenüber war...

Aber als ich Tae endlich wieder haben Lächeln sehen, war es wie mein persönlicher Hoffnungsschimmer, der Alle meine Sorgen einfach ins Nichts auflöste.

In dieser Nacht schlief ich wie ein Bär im Winterschlaf.


~


*********************

Ayyyy ich hab dieses Kapitel so oft umgeschrieben....
Irgendwie war es immer viel zu depri lol.

Ich hab das Kapitel nochmal überarbeitet, nicht wundern.

^^

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top